Mährisches Tagblatt. Nr. 133, Olmütz, 10.06.1884.[Spaltenumbruch]
ist zerstoben und auf den fabelhaften Aufschwung, Unter der Flagge der äußersten Linken, von Fassen wir nunmehr das Gesagte kurz zu- Politische Nachrichten. Oesterreich-Ungarn. (Zur Wahlbewegung in Niederöster- reich) ist mit der nun erfolgten Constituirung (Ein slovenisches Organ über die Ver- sammlung des deutschen Schulvereins in Graz.) "Slovenski Gospodar", vom 5. Juni (Die Wahlbewegung in Angarn) fordert In Mindßent gab es am 8. d. M. fünf Lokales und Provinzielles. Olmütz, 10. Juni. (Aus dem Stadtverordneten-Collegium.) In der gestrigen Sitzung des Stadtverordneten- Herr Dr. Bayer stellt hierauf Namens Die Abstimmung über diesen Antrag erfolgt Zur Anschaffung von Montur und Armatur [Spaltenumbruch] Schließlich erstattete Herr Gemeinderath Lang (Personales.) In dem Befinden des er- (Aus dem Verordnungsblatte für das k. k Herr.) Uebersetzt wurden die Regiments- (Zu den Landtagswahlen.) Reclamatio- (Ehrengaben für das 2. mähr. Landes- schießen.) Zur Anschaffung von Ehrengaben für (Frohnleichnamsfeier.) Zu der Donners- (Schwurgerichtsverhandlung.) Morgen [Spaltenumbruch]
iſt zerſtoben und auf den fabelhaften Aufſchwung, Unter der Flagge der äußerſten Linken, von Faſſen wir nunmehr das Geſagte kurz zu- Politiſche Nachrichten. Oeſterreich-Ungarn. (Zur Wahlbewegung in Niederöſter- reich) iſt mit der nun erfolgten Conſtituirung (Ein ſloveniſches Organ über die Ver- ſammlung des deutſchen Schulvereins in Graz.) „Slovenski Gospodar“, vom 5. Juni (Die Wahlbewegung in Angarn) fordert In Mindſzent gab es am 8. d. M. fünf Lokales und Provinzielles. Olmütz, 10. Juni. (Aus dem Stadtverordneten-Collegium.) In der geſtrigen Sitzung des Stadtverordneten- Herr Dr. Bayer ſtellt hierauf Namens Die Abſtimmung über dieſen Antrag erfolgt Zur Anſchaffung von Montur und Armatur [Spaltenumbruch] Schließlich erſtattete Herr Gemeinderath Lang (Perſonales.) In dem Befinden des er- (Aus dem Verordnungsblatte für das k. k Herr.) Ueberſetzt wurden die Regiments- (Zu den Landtagswahlen.) Reclamatio- (Ehrengaben für das 2. mähr. Landes- ſchießen.) Zur Anſchaffung von Ehrengaben für (Frohnleichnamsfeier.) Zu der Donners- (Schwurgerichtsverhandlung.) Morgen <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/><cb/> iſt zerſtoben und auf den fabelhaften Aufſchwung,<lb/> den ſie vor drei Jahren genommen, iſt eben ſo<lb/> raſch der Niedergang gefolgt. Sie wird empfind-<lb/> liche Verluſte erleiden. Ein Factor, der entſchei-<lb/> denden Einfluß auf die Hervorbringungen der<lb/> Legislative übt, war die äußerſte Linke auch in<lb/> den Tagen ihrer Blüthe nicht, und ſie wird alſo<lb/> an politiſcher Bedeutung im Hauſe eigentlich nichts<lb/> einbüßen.</p><lb/> <p>Unter der Flagge der äußerſten Linken, von<lb/> dieſer vielfach verleugnet, aber nicht wirkſam be-<lb/> kämpft, ſteuert die Contrebande des Antiſemitis-<lb/> mus. Von ihm zu ſprechen, koſtet uns Ueber-<lb/> windung. Denn wie unbefangen und nüchtern<lb/> man auch die Dinge anſchauen mag, über die<lb/> Schmach, daß in Ungarn unter allen europäiſchen<lb/> Staaten allein eine Partei oder eine Fraction<lb/> ausſchließlich den Glaubens- und Racenfanatis-<lb/> mus zur Grundlage ihrer politiſchen Exiſtenz<lb/> machen kann, hilft keine Beſchönigung und keine<lb/> Nachſicht hinweg. Aber ſprechen müſſen wir von<lb/> dieſen Leuten, zunächſt, um die Thatſache zu con-<lb/> ſtatiren, daß die ungariſche Nation in allen ihren<lb/> Schichten den giftigen Trank, der ihr mit unglaub-<lb/> licher Aufdringlichkeit credenzt wird, voll Ent-<lb/> rüſtung und Ekel von ſich weiſt und daß ſelbſt<lb/> die Wenigen, die ſich in einzelnen Neſtern feſt-<lb/> geſetzt haben, ihre Wiederwahl mehr der Lauheit<lb/> und Energieloſigkeit der Gegner, als der Anzie-<lb/> hungskraft ihrer wahnſinnigen Lehren verdanken.<lb/> Und ſprechen müſſen wir ferner von ihnen des-<lb/> halb, weil ſich aller Welt peinlich die Wahrneh-<lb/> mung aufdrängt, wie viel die antiſemitiſche Agi-<lb/> tation zur Verrohung des öffentlichen Geiſtes<lb/> und zur Verwilderung der Sitten beigetragen.<lb/> Wer weiß es nicht, daß der Antiſemitismus die<lb/> unſaubere Quelle jener bösartigen ſocialen Krank-<lb/> heit iſt, die ſich in den Wahlexceſſen manifeſtirt?<lb/> Der Antiſemitismus hat die Steine gehäuft, die<lb/> der Straßenpöbel als Wahlargumente gebraucht<lb/> hat, als Argumente freilich nicht mehr gegen die<lb/> Juden, ſondern gegen alle Factoren der Ord-<lb/> nung und des Geſetzes.</p><lb/> <p>Faſſen wir nunmehr das Geſagte kurz zu-<lb/> ſammen, ſo ſtellt ſich uns als vorausſichtliches<lb/> Reſultat der Neuwahlen Folgendes dar: die<lb/> Aggreſſion der oppoſitionellen Parteien iſt auf<lb/> der ganzen Linie zurückgedrängt und die Herr-<lb/> ſchaft der liberalen Partei iſt abermals geſichert.<lb/> Die Herrſchaft — darunter verſtehen wir nicht<lb/> nur die numeriſche Ueberlegenheit, ſondern auch<lb/> die geiſtige Führung. Immer deutlicher tritt die<lb/> Thatſache hervor und macht die Ueberzeugung ſich<lb/> geltend, daß die liberale Partei allein es iſt, von<lb/> der die Regenerirung der ungariſchen Zuſtände<lb/> erwartet werden kann. Homogen in ihrer Zu-<lb/> ſammenſetzung, einheitlich in ihrer Organiſation<lb/> und klar und unzweideutig in ihren Beſtrebungen<lb/> wird die liberale Partei aus der Berührung<lb/> mit den Wählern zurückkehren, und darin liegt<lb/> die Garantie ihrer dauernden Superiorität. Nur<lb/> gilt es, den ſolcherweiſe geſteigerten Pflichten auch<lb/> mit erhöhtem Eiſer gerecht zu werden — nicht<lb/> lediglich in dem Rahmen der poſitiven Geſetz-<lb/> gebung, ſondern auch in dem Hinauswirken auf<lb/> das Land und auf die Bewegung der Geiſter.<lb/> — Doch, das mag einem ſpätern Tage vorbe-<lb/> halten ſein. Heute blickt die liberale Partei voll<lb/> Zuverſicht und Vertrauen auf den Beginn der<lb/> Wahlen; ſie werden bis ans Ende Zeugniß<lb/> geben für den Sieg der geſunden Vernunft und<lb/> der politiſchen Idee über Verdunkelung und per-<lb/> ſönliche Tendenz.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Politiſche Nachrichten.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Oeſterreich-Ungarn.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">(Zur Wahlbewegung in Niederöſter-<lb/> reich)</hi> </head> <p>iſt mit der nun erfolgten Conſtituirung<lb/> des Niederöſterreichiſchen Bauernvereins ein weſent-<lb/> licher Schritt nach vorwärts zu verzeichnen. Die-<lb/> ſer Verein verfolgt die gleichen Tendenzen wie<lb/> der Oberöſterreichiſche Bauernverein, der den Cle-<lb/> ricalen bereits viele ſchwere Stunden bereitet hat.<lb/> Obzwar in Niederöſterreich die clericale Partei<lb/> nicht ſo weit verbreitet iſt wie in der Nachbar-<lb/> provinz ob der Enns, ſo iſt doch ihr Einfluß,<lb/> insbeſondere auf dem flachen Lande, in einer<lb/> Reihe von Bezirken ein ſtarker, und da auch die<lb/> Clericalen Niederöſterreichs im Parlament mit<lb/> Tſchechen und Polen Hand in Hand gehen, kann<lb/> man den neu gebildeten Bauernbund nur mit<lb/> Befriedigung begrüßen, denn an der Spitze ſeines<lb/><cb/> Programms ſteht die Unterſtützung des Deutſch-<lb/> thums, an der es gerade in den bäuerlichen<lb/> Kreiſen leider noch ſo vielfach mangelt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">(Ein ſloveniſches Organ über die Ver-<lb/> ſammlung des deutſchen Schulvereins in<lb/> Graz.)</hi> </head> <p>„Slovenski Gospodar“, vom 5. Juni<lb/> l. J., das Organ der Herren Vosinak, Pokuklar<lb/> und Baron Gödel-Lannoy, Vicepräſident des Ab-<lb/> geordnetenhauſes bringt folgende Stilblüthe:<lb/> „Der Grazer Bürgermeiſter erfrechte ſich, eine<lb/> Kundgebung auf die Mauern ſchlagen zu laſſen,<lb/> in welcher er die Städter aufforderte, den Häup-<lb/> tern des Schulvereins zu Ehren am Pfingſtfeier-<lb/> tage die revolutionären ſchwarz-roth-goldenen<lb/> Fetzen <hi rendition="#aq">(cote)</hi> auszuhängen. Der Polizeivorſtand<lb/> aber ließ die Kundmachungen herunterreißen.<lb/> Zum Trotz kamen 1306 Schulvereinler, die ab-<lb/> ſcheulich auf die Slovenen ſchimpften und beſon-<lb/> ders Auſſerer betonte es, daß Unterſteiermark zu<lb/> germaniſiren ſei, denn ſonſt haben die Deutſchen<lb/><hi rendition="#aq">(Prajzi)</hi> keine Brücke zum adriatiſchem Meere.<lb/> Der Univerſitäts-Rector feierte die Lutheriſchen<lb/> „goldenen Zeiten“, alle aber krähten grauslich<lb/> die „Wacht am Rhein“ — das war nicht der<lb/> Feiertag des heiligen Geiſtes, ſondern Faſching<lb/><hi rendition="#aq">(Fašeng)</hi> preußiſcher beſoffener Tölpel und her-<lb/> gelaufener Weiber.“ — Wie würde gegen ein<lb/> deutſchliberales Blatt vorgegangen werden, das<lb/> ſich erlauben würde, gegen die „Matice školſká“<lb/> oder gegen eine nichtdeutſche Nationalität ſo zu<lb/> ſprechen?!</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#b">(Die Wahlbewegung in Angarn)</hi> </head> <p>fordert<lb/> fortwährend neue Opfer. So wird aus Szegedin,<lb/> 9. Juni berichtet: Als Markgraf Pallavicini mit<lb/> ſeinen Anhängern, von Szegvar kommend, in<lb/> Mindſzent anlangte, verhinderte der betrunkene,<lb/> mit Stöcken bewaffnete Pöbel denſelben gewalt-<lb/> thätiger Weiſe, ſeine Programmrede zu halten.<lb/> Der Pöbel wollte die inzwiſchen in das Haus<lb/> des Stuhlrichters geflüchteten Anhänger der<lb/> liberalen Partei angreifen und den Cordon der<lb/> Gendarmerie durchbrechen. Der Führer der Gen-<lb/> darmen ward inſultirt und die Gendarmen<lb/> wurden zu Boden geworfen. Der Pöbel begann<lb/> das Thor zu ſtürmen und auf die Gendarmen<lb/> zu ſchießen. Dieſe erwiederten das Feuer mit<lb/> ſieben Schüſſen. Mehrere Perſonen wurden getödtet<lb/> und mehrere verwundet. Die Stimmung iſt eine<lb/> äußerſt erregte.</p><lb/> <p>In Mindſzent gab es am 8. d. M. <hi rendition="#g">fünf<lb/> Todte</hi> und <hi rendition="#g">drei Verwundete.</hi> Regierungs-<lb/> Commiſſär Horvath und Candidat Szivak woll-<lb/> ten auf dem Platze Reden halten, wurden aber<lb/> vom Pöbel durch Spectakel daran gehindert; ſie<lb/> zogen ſich dann ins Stuhlrichteramt zurück, wohin<lb/> nur Wähler zugelaſſen wurden. Der Pöbel wollte<lb/> ſich den Eingang in das Amtsgebäude erzwingen<lb/> und griff die Gendarmerie an, die Feuer geben<lb/> mußte; Todte und Verwundete blieben danach<lb/> auf dem Platze.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#b">Lokales und Provinzielles.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#g">Olmütz,</hi> 10. Juni.</dateline><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)</hi> </head><lb/> <p>In der geſtrigen Sitzung des Stadtverordneten-<lb/> Collegiums wurde die Tagesordnung in folgen-<lb/> der Weiſe erledigt: Ein Schreiben des penſionir-<lb/> ten Wirthſchaftsverwalters Joſef Blaha ſowie die<lb/> Anzeige des Theater-Directors Müller betreffend<lb/> die erlegte Pacht-Caution wurden zur Kenntniß<lb/> genommen. — Das Geſuch des Stadtarztes Herrn<lb/> Zaſtiera um Verleihung des Bürgerrechtes wurde<lb/> der dritten Section zugewieſen.</p><lb/> <p>Herr Dr. <hi rendition="#g">Bayer</hi> ſtellt hierauf Namens<lb/> der Section den Antrag Sr. Excellenz, dem<lb/> Herrn Feſtungscommandanten Ritter v. <hi rendition="#g">Fröhlich</hi><lb/> und dem Geniedirect<supplied>o</supplied>r Herrn Oberſtlieutenant<lb/> Carl v. <hi rendition="#g">Tilzer</hi> das <hi rendition="#g">Ehrenbürgerrecht<lb/> derk. Hauptſtadt Olmütz zu verleihen</hi><lb/> u. z. mit Rückſicht auf die hervorragenden Ver-<lb/> dienſte derſelben um die Förderung des öffent-<lb/> lichen Wohles durch Begünſtigung und Unter-<lb/> ſtützung der Unternehmungen der Gemeinde-<lb/> repräſentanz in Bezug auf die <hi rendition="#g">Stadterweite-<lb/> rung.</hi> </p><lb/> <p>Die Abſtimmung über dieſen Antrag erfolgt<lb/> nach der Geſchäftsordnung mittelſt Kugelung und<lb/> wird derſelbe vom Collegium <hi rendition="#g">einſtimmig</hi> an-<lb/> genommen.</p><lb/> <p>Zur Anſchaffung von Montur und Armatur<lb/> für zwei neu aufgenommene Sicherheitswachleute<lb/> wurde der Betrag von 149 fl. 34 kr. bewilligt.</p><lb/> <cb/> <p>Schließlich erſtattete Herr Gemeinderath Lang<lb/> den Bericht über den Stand der ſtädt. Induſtrie-<lb/> werke. Dieſer Bericht, welchem einige Anträge<lb/> beigefügt ſind und auf den wir noch zurückkommen<lb/> werden, wurde dem Induſtrie-Comité zugewieſen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Perſonales.)</hi> </head> <p>In dem Befinden des er-<lb/> krankten Vice-Präſidenten unſerer Handelskammer,<lb/> Herrn Klob iſt ſeit geſtern eine erfreuliche Beſſe-<lb/> rung eingetreten.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Aus dem Verordnungsblatte für das<lb/> k. k Herr.)</hi> </head> <p>Ueberſetzt wurden die Regiments-<lb/> ärzte 1. Claſſe Dr. Wenzel Wyt vom Inf-Rgt.<lb/> Nr. 57 zum Inf.-Rgt. Nr. 93, Dr. Johann<lb/> Zielina vom Inf.-Rgt. Nr. 57 zum Inf-Rgt.<lb/> Nr. 20, der Regimentsarzt 2. Cl. Dr. Alexan-<lb/> der Hauſſer vom Inf.-Rgt. Nr. 20 zum Inf.-<lb/> Rgt. Nr. 57, der Oberarzt Dr. Karl Ritter<lb/> vom Inf.-Rgt. Nr. 93 zum Inf-Rgt. Nr. 57,<lb/> der Militär-Baurechnungs-Official Anton Hla-<lb/> waczek von der Geniedirection in Olmütz zur<lb/> Geniedirection in Wien, der Militär-Rechnungs-<lb/> Aſſiſtent Alfred Hillebrand von der Geniedirec-<lb/> tion in Serajewo zur Geniedirection in Olmütz,<lb/> der Militär-Verpflegsverwalter Eduard Hörber,<lb/> Vorſtand des Militär-Verpflegsmagazins in Ol-<lb/> mütz in gleicher Eigenſchaft nach Cattaro.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Zu den Landtagswahlen.)</hi> </head> <p>Reclamatio-<lb/> nen gegen die Wählerliſte des Stadtwahlbezirkes<lb/> Olmütz müſſen beim k. k. Statthaltereirathe, Herrn<lb/> Carl Khade eingebracht werden. Derſelbe dürfte<lb/> auch zum k. k. Wahlcommiſſär bei der Wahl<lb/> ſelbſt ernannt werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Ehrengaben für das 2. mähr. Landes-<lb/> ſchießen.)</hi> </head> <p>Zur Anſchaffung von Ehrengaben für<lb/> das 2. mähr. Landesſchießen haben weitere<lb/> Spenden gewidmet die Damen: Marie Zbitek,<lb/> Joſefine Zbitek, Caroline Uhl in Wien, Marie<lb/> Wenzel in Iglau, und Laura Scholda in Littau.<lb/> — Wie wir vernehmen werden ſich die Wiener<lb/> Schützen an dem mähr. Landesſchießen in zahl-<lb/> reichſter Weiſe betheiligen und eine eigene Muſik-<lb/> kapelle mitbringen. Ein Banderium von Reitern<lb/> aus Olmütz und Umgebung ſoll ebenfalls gebildet<lb/> werden und haben ſich bereits mehrere Herrn<lb/> bereit erklärt daran theil zu nehmen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Frohnleichnamsfeier.)</hi> </head> <p>Zu der Donners-<lb/> tag, den 12. d. M. ſtattfindenden Frohnleich-<lb/> namsfeier wurden die Spitzen der Behörden<lb/> eingeladen. Die Feierlichkeit beginnt um 8 Uhr<lb/> Früh in der Domkirche mit einem von Sr. biſchfl.<lb/> Gnaden, dem hochw. Weihbiſchof Grafen Belrupt<lb/> celebrirten Hochamte unter Aſſiſtenz des Metro-<lb/> politancapitels. Eine Abtheilung des Inft.-Regts.<lb/> Nr. 93 bildet hiebei im Schiffe der Kirche<lb/> Spalier. Bei der hierauf ſtattfindenden Pro-<lb/> ceſſion wird eine Compagnie des 93. Inft.-Regts.<lb/> das Sanctiſſimum begleiten; derſelben ſchreitet<lb/> die Muſikcapelle des genannten Regiments voran.<lb/> Dieſelbe Compagnie gibt bei den 4 Altären am<lb/> Reſidenzplatz, Niederring und Oberring, ſowie<lb/> beim letzten Segen am Demplatze die vorge-<lb/> ſchriebenen General-Dechargen ab. Zur Begleitung<lb/> des Sanctiſſimum ſind ein Officier und 12<lb/> Unterofficiere des 93 Inft.-Rgts. beſtimmt. Zum<lb/> Tragen des Baldachins ſind Officiere des 54.,<lb/> 93. und 100 Inft.-Rgts, des 1. Genie-Rgts.,<lb/> des 2. Feld-Art.-Rgts. und des 7. Feſtungs-Art.-<lb/> Bataillons, dann 6 Unterofficiere des 93. J.-R.,<lb/> welche den Baldachin bei den Altären zu tragen<lb/> haben, beordert. Unter dem Commando des Herrn<lb/> Oberſten Sedlmeyer werden ferner ausrücken:<lb/> 2 Bataillone des 54. 2 Bataillone des 93. und<lb/> ein Bataillon des 100. Infanterie-Regiments,<lb/> welche längs der weſtlichen Häuſerreihe am Nie-<lb/> derring mit der Front gegen die Marienſäule und<lb/> mit der Capelle des 54. Infanterie-Reg iments<lb/> am linken Flügel in entwickelter Linie geſtellt<lb/> ſein werden. Auf dem Oberringe wird längs der<lb/> weſtlichen Häuſerreihe (Café Hirſch) 1 Bataillon<lb/> des 1. Genie-Regiments poſtirt ſein, während<lb/> Abtheilungen des 2. Feldartillerie-Regiments und<lb/> des 7. Feſtungsbataillon längs der nördlichen<lb/> Häuſerreihe des Oberringes, ſämmtliche Truppen<lb/> in Parade-Ausrückung, mit Feldzeichen geſchmückt,<lb/> aufgeſtellt ſein werden. Nach der Proceſſion wird<lb/> die Defilirnng der ausgerückten Truppen bei der<lb/> Hauptwache am Oberring vor dem Herrn Feſtungs-<lb/> Commandanten FML. Ritt. v. Fröhlich ſtattfinden.<lb/> Für den Fall ungünſtiger Witterung findet die<lb/> Feier in der Domkirche ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">(Schwurgerichtsverhandlung.)</hi> </head> <p>Morgen<lb/> ſoll beim hieſigen Schwurgerichte die Strafver-<lb/> handlung gegen den Sternberger Apotheker,<lb/> Herrn Ferkel wegen Vergehens gegen die Sicher-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[4]/0004]
iſt zerſtoben und auf den fabelhaften Aufſchwung,
den ſie vor drei Jahren genommen, iſt eben ſo
raſch der Niedergang gefolgt. Sie wird empfind-
liche Verluſte erleiden. Ein Factor, der entſchei-
denden Einfluß auf die Hervorbringungen der
Legislative übt, war die äußerſte Linke auch in
den Tagen ihrer Blüthe nicht, und ſie wird alſo
an politiſcher Bedeutung im Hauſe eigentlich nichts
einbüßen.
Unter der Flagge der äußerſten Linken, von
dieſer vielfach verleugnet, aber nicht wirkſam be-
kämpft, ſteuert die Contrebande des Antiſemitis-
mus. Von ihm zu ſprechen, koſtet uns Ueber-
windung. Denn wie unbefangen und nüchtern
man auch die Dinge anſchauen mag, über die
Schmach, daß in Ungarn unter allen europäiſchen
Staaten allein eine Partei oder eine Fraction
ausſchließlich den Glaubens- und Racenfanatis-
mus zur Grundlage ihrer politiſchen Exiſtenz
machen kann, hilft keine Beſchönigung und keine
Nachſicht hinweg. Aber ſprechen müſſen wir von
dieſen Leuten, zunächſt, um die Thatſache zu con-
ſtatiren, daß die ungariſche Nation in allen ihren
Schichten den giftigen Trank, der ihr mit unglaub-
licher Aufdringlichkeit credenzt wird, voll Ent-
rüſtung und Ekel von ſich weiſt und daß ſelbſt
die Wenigen, die ſich in einzelnen Neſtern feſt-
geſetzt haben, ihre Wiederwahl mehr der Lauheit
und Energieloſigkeit der Gegner, als der Anzie-
hungskraft ihrer wahnſinnigen Lehren verdanken.
Und ſprechen müſſen wir ferner von ihnen des-
halb, weil ſich aller Welt peinlich die Wahrneh-
mung aufdrängt, wie viel die antiſemitiſche Agi-
tation zur Verrohung des öffentlichen Geiſtes
und zur Verwilderung der Sitten beigetragen.
Wer weiß es nicht, daß der Antiſemitismus die
unſaubere Quelle jener bösartigen ſocialen Krank-
heit iſt, die ſich in den Wahlexceſſen manifeſtirt?
Der Antiſemitismus hat die Steine gehäuft, die
der Straßenpöbel als Wahlargumente gebraucht
hat, als Argumente freilich nicht mehr gegen die
Juden, ſondern gegen alle Factoren der Ord-
nung und des Geſetzes.
Faſſen wir nunmehr das Geſagte kurz zu-
ſammen, ſo ſtellt ſich uns als vorausſichtliches
Reſultat der Neuwahlen Folgendes dar: die
Aggreſſion der oppoſitionellen Parteien iſt auf
der ganzen Linie zurückgedrängt und die Herr-
ſchaft der liberalen Partei iſt abermals geſichert.
Die Herrſchaft — darunter verſtehen wir nicht
nur die numeriſche Ueberlegenheit, ſondern auch
die geiſtige Führung. Immer deutlicher tritt die
Thatſache hervor und macht die Ueberzeugung ſich
geltend, daß die liberale Partei allein es iſt, von
der die Regenerirung der ungariſchen Zuſtände
erwartet werden kann. Homogen in ihrer Zu-
ſammenſetzung, einheitlich in ihrer Organiſation
und klar und unzweideutig in ihren Beſtrebungen
wird die liberale Partei aus der Berührung
mit den Wählern zurückkehren, und darin liegt
die Garantie ihrer dauernden Superiorität. Nur
gilt es, den ſolcherweiſe geſteigerten Pflichten auch
mit erhöhtem Eiſer gerecht zu werden — nicht
lediglich in dem Rahmen der poſitiven Geſetz-
gebung, ſondern auch in dem Hinauswirken auf
das Land und auf die Bewegung der Geiſter.
— Doch, das mag einem ſpätern Tage vorbe-
halten ſein. Heute blickt die liberale Partei voll
Zuverſicht und Vertrauen auf den Beginn der
Wahlen; ſie werden bis ans Ende Zeugniß
geben für den Sieg der geſunden Vernunft und
der politiſchen Idee über Verdunkelung und per-
ſönliche Tendenz.
Politiſche Nachrichten.
Oeſterreich-Ungarn.
(Zur Wahlbewegung in Niederöſter-
reich) iſt mit der nun erfolgten Conſtituirung
des Niederöſterreichiſchen Bauernvereins ein weſent-
licher Schritt nach vorwärts zu verzeichnen. Die-
ſer Verein verfolgt die gleichen Tendenzen wie
der Oberöſterreichiſche Bauernverein, der den Cle-
ricalen bereits viele ſchwere Stunden bereitet hat.
Obzwar in Niederöſterreich die clericale Partei
nicht ſo weit verbreitet iſt wie in der Nachbar-
provinz ob der Enns, ſo iſt doch ihr Einfluß,
insbeſondere auf dem flachen Lande, in einer
Reihe von Bezirken ein ſtarker, und da auch die
Clericalen Niederöſterreichs im Parlament mit
Tſchechen und Polen Hand in Hand gehen, kann
man den neu gebildeten Bauernbund nur mit
Befriedigung begrüßen, denn an der Spitze ſeines
Programms ſteht die Unterſtützung des Deutſch-
thums, an der es gerade in den bäuerlichen
Kreiſen leider noch ſo vielfach mangelt.
(Ein ſloveniſches Organ über die Ver-
ſammlung des deutſchen Schulvereins in
Graz.) „Slovenski Gospodar“, vom 5. Juni
l. J., das Organ der Herren Vosinak, Pokuklar
und Baron Gödel-Lannoy, Vicepräſident des Ab-
geordnetenhauſes bringt folgende Stilblüthe:
„Der Grazer Bürgermeiſter erfrechte ſich, eine
Kundgebung auf die Mauern ſchlagen zu laſſen,
in welcher er die Städter aufforderte, den Häup-
tern des Schulvereins zu Ehren am Pfingſtfeier-
tage die revolutionären ſchwarz-roth-goldenen
Fetzen (cote) auszuhängen. Der Polizeivorſtand
aber ließ die Kundmachungen herunterreißen.
Zum Trotz kamen 1306 Schulvereinler, die ab-
ſcheulich auf die Slovenen ſchimpften und beſon-
ders Auſſerer betonte es, daß Unterſteiermark zu
germaniſiren ſei, denn ſonſt haben die Deutſchen
(Prajzi) keine Brücke zum adriatiſchem Meere.
Der Univerſitäts-Rector feierte die Lutheriſchen
„goldenen Zeiten“, alle aber krähten grauslich
die „Wacht am Rhein“ — das war nicht der
Feiertag des heiligen Geiſtes, ſondern Faſching
(Fašeng) preußiſcher beſoffener Tölpel und her-
gelaufener Weiber.“ — Wie würde gegen ein
deutſchliberales Blatt vorgegangen werden, das
ſich erlauben würde, gegen die „Matice školſká“
oder gegen eine nichtdeutſche Nationalität ſo zu
ſprechen?!
(Die Wahlbewegung in Angarn) fordert
fortwährend neue Opfer. So wird aus Szegedin,
9. Juni berichtet: Als Markgraf Pallavicini mit
ſeinen Anhängern, von Szegvar kommend, in
Mindſzent anlangte, verhinderte der betrunkene,
mit Stöcken bewaffnete Pöbel denſelben gewalt-
thätiger Weiſe, ſeine Programmrede zu halten.
Der Pöbel wollte die inzwiſchen in das Haus
des Stuhlrichters geflüchteten Anhänger der
liberalen Partei angreifen und den Cordon der
Gendarmerie durchbrechen. Der Führer der Gen-
darmen ward inſultirt und die Gendarmen
wurden zu Boden geworfen. Der Pöbel begann
das Thor zu ſtürmen und auf die Gendarmen
zu ſchießen. Dieſe erwiederten das Feuer mit
ſieben Schüſſen. Mehrere Perſonen wurden getödtet
und mehrere verwundet. Die Stimmung iſt eine
äußerſt erregte.
In Mindſzent gab es am 8. d. M. fünf
Todte und drei Verwundete. Regierungs-
Commiſſär Horvath und Candidat Szivak woll-
ten auf dem Platze Reden halten, wurden aber
vom Pöbel durch Spectakel daran gehindert; ſie
zogen ſich dann ins Stuhlrichteramt zurück, wohin
nur Wähler zugelaſſen wurden. Der Pöbel wollte
ſich den Eingang in das Amtsgebäude erzwingen
und griff die Gendarmerie an, die Feuer geben
mußte; Todte und Verwundete blieben danach
auf dem Platze.
Lokales und Provinzielles.
Olmütz, 10. Juni.
(Aus dem Stadtverordneten-Collegium.)
In der geſtrigen Sitzung des Stadtverordneten-
Collegiums wurde die Tagesordnung in folgen-
der Weiſe erledigt: Ein Schreiben des penſionir-
ten Wirthſchaftsverwalters Joſef Blaha ſowie die
Anzeige des Theater-Directors Müller betreffend
die erlegte Pacht-Caution wurden zur Kenntniß
genommen. — Das Geſuch des Stadtarztes Herrn
Zaſtiera um Verleihung des Bürgerrechtes wurde
der dritten Section zugewieſen.
Herr Dr. Bayer ſtellt hierauf Namens
der Section den Antrag Sr. Excellenz, dem
Herrn Feſtungscommandanten Ritter v. Fröhlich
und dem Geniedirector Herrn Oberſtlieutenant
Carl v. Tilzer das Ehrenbürgerrecht
derk. Hauptſtadt Olmütz zu verleihen
u. z. mit Rückſicht auf die hervorragenden Ver-
dienſte derſelben um die Förderung des öffent-
lichen Wohles durch Begünſtigung und Unter-
ſtützung der Unternehmungen der Gemeinde-
repräſentanz in Bezug auf die Stadterweite-
rung.
Die Abſtimmung über dieſen Antrag erfolgt
nach der Geſchäftsordnung mittelſt Kugelung und
wird derſelbe vom Collegium einſtimmig an-
genommen.
Zur Anſchaffung von Montur und Armatur
für zwei neu aufgenommene Sicherheitswachleute
wurde der Betrag von 149 fl. 34 kr. bewilligt.
Schließlich erſtattete Herr Gemeinderath Lang
den Bericht über den Stand der ſtädt. Induſtrie-
werke. Dieſer Bericht, welchem einige Anträge
beigefügt ſind und auf den wir noch zurückkommen
werden, wurde dem Induſtrie-Comité zugewieſen.
(Perſonales.) In dem Befinden des er-
krankten Vice-Präſidenten unſerer Handelskammer,
Herrn Klob iſt ſeit geſtern eine erfreuliche Beſſe-
rung eingetreten.
(Aus dem Verordnungsblatte für das
k. k Herr.) Ueberſetzt wurden die Regiments-
ärzte 1. Claſſe Dr. Wenzel Wyt vom Inf-Rgt.
Nr. 57 zum Inf.-Rgt. Nr. 93, Dr. Johann
Zielina vom Inf.-Rgt. Nr. 57 zum Inf-Rgt.
Nr. 20, der Regimentsarzt 2. Cl. Dr. Alexan-
der Hauſſer vom Inf.-Rgt. Nr. 20 zum Inf.-
Rgt. Nr. 57, der Oberarzt Dr. Karl Ritter
vom Inf.-Rgt. Nr. 93 zum Inf-Rgt. Nr. 57,
der Militär-Baurechnungs-Official Anton Hla-
waczek von der Geniedirection in Olmütz zur
Geniedirection in Wien, der Militär-Rechnungs-
Aſſiſtent Alfred Hillebrand von der Geniedirec-
tion in Serajewo zur Geniedirection in Olmütz,
der Militär-Verpflegsverwalter Eduard Hörber,
Vorſtand des Militär-Verpflegsmagazins in Ol-
mütz in gleicher Eigenſchaft nach Cattaro.
(Zu den Landtagswahlen.) Reclamatio-
nen gegen die Wählerliſte des Stadtwahlbezirkes
Olmütz müſſen beim k. k. Statthaltereirathe, Herrn
Carl Khade eingebracht werden. Derſelbe dürfte
auch zum k. k. Wahlcommiſſär bei der Wahl
ſelbſt ernannt werden.
(Ehrengaben für das 2. mähr. Landes-
ſchießen.) Zur Anſchaffung von Ehrengaben für
das 2. mähr. Landesſchießen haben weitere
Spenden gewidmet die Damen: Marie Zbitek,
Joſefine Zbitek, Caroline Uhl in Wien, Marie
Wenzel in Iglau, und Laura Scholda in Littau.
— Wie wir vernehmen werden ſich die Wiener
Schützen an dem mähr. Landesſchießen in zahl-
reichſter Weiſe betheiligen und eine eigene Muſik-
kapelle mitbringen. Ein Banderium von Reitern
aus Olmütz und Umgebung ſoll ebenfalls gebildet
werden und haben ſich bereits mehrere Herrn
bereit erklärt daran theil zu nehmen.
(Frohnleichnamsfeier.) Zu der Donners-
tag, den 12. d. M. ſtattfindenden Frohnleich-
namsfeier wurden die Spitzen der Behörden
eingeladen. Die Feierlichkeit beginnt um 8 Uhr
Früh in der Domkirche mit einem von Sr. biſchfl.
Gnaden, dem hochw. Weihbiſchof Grafen Belrupt
celebrirten Hochamte unter Aſſiſtenz des Metro-
politancapitels. Eine Abtheilung des Inft.-Regts.
Nr. 93 bildet hiebei im Schiffe der Kirche
Spalier. Bei der hierauf ſtattfindenden Pro-
ceſſion wird eine Compagnie des 93. Inft.-Regts.
das Sanctiſſimum begleiten; derſelben ſchreitet
die Muſikcapelle des genannten Regiments voran.
Dieſelbe Compagnie gibt bei den 4 Altären am
Reſidenzplatz, Niederring und Oberring, ſowie
beim letzten Segen am Demplatze die vorge-
ſchriebenen General-Dechargen ab. Zur Begleitung
des Sanctiſſimum ſind ein Officier und 12
Unterofficiere des 93 Inft.-Rgts. beſtimmt. Zum
Tragen des Baldachins ſind Officiere des 54.,
93. und 100 Inft.-Rgts, des 1. Genie-Rgts.,
des 2. Feld-Art.-Rgts. und des 7. Feſtungs-Art.-
Bataillons, dann 6 Unterofficiere des 93. J.-R.,
welche den Baldachin bei den Altären zu tragen
haben, beordert. Unter dem Commando des Herrn
Oberſten Sedlmeyer werden ferner ausrücken:
2 Bataillone des 54. 2 Bataillone des 93. und
ein Bataillon des 100. Infanterie-Regiments,
welche längs der weſtlichen Häuſerreihe am Nie-
derring mit der Front gegen die Marienſäule und
mit der Capelle des 54. Infanterie-Reg iments
am linken Flügel in entwickelter Linie geſtellt
ſein werden. Auf dem Oberringe wird längs der
weſtlichen Häuſerreihe (Café Hirſch) 1 Bataillon
des 1. Genie-Regiments poſtirt ſein, während
Abtheilungen des 2. Feldartillerie-Regiments und
des 7. Feſtungsbataillon längs der nördlichen
Häuſerreihe des Oberringes, ſämmtliche Truppen
in Parade-Ausrückung, mit Feldzeichen geſchmückt,
aufgeſtellt ſein werden. Nach der Proceſſion wird
die Defilirnng der ausgerückten Truppen bei der
Hauptwache am Oberring vor dem Herrn Feſtungs-
Commandanten FML. Ritt. v. Fröhlich ſtattfinden.
Für den Fall ungünſtiger Witterung findet die
Feier in der Domkirche ſtatt.
(Schwurgerichtsverhandlung.) Morgen
ſoll beim hieſigen Schwurgerichte die Strafver-
handlung gegen den Sternberger Apotheker,
Herrn Ferkel wegen Vergehens gegen die Sicher-
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