[N. N.]: Erdichte Lesterschrifft, so under Tilemanni Heshusii Namen, wider die Formulam Concordiae und Jacobi Andreae Person durch den Truck außgesprenget. Wolfenbüttel, 1578.wahre vns / vnd vnsere Kindlein / komme ja bald mit deinem frölichen tage. Item / in der außlegung vber den 110. Psalmen / spricht er: Es fahen wol jetzund ettlich Klügling an zuflicken / wöllen den sachen rathen. / vnd den Hader schlichten / geben für / man solle auff beiden Seitten weichen vnd nachgeben. Die lassen wir zwar machen / vnd versuchen / was sie können / gönnen jnen der Mühe wol. Werden sie aber den Teuffel fromb / vnd mit Christo einig machen / so seind sie die ersten. Halte aber / es sey solchem flickwerck eben / wie Jesus Sirach 22. sagt / als wan man Scherben wolte zusamen flicken. Vnd seind zwar bereit der Schuster vnd Schneider viel gewesen / die sichs vnterstanden / aber auch vmb sonst gearbeitet / vnd beides Drat vnd Stich verloren. In andern Sachen / was vnsers thuns ist / oder Ceremonien / oder dergleichen eusserliche dinge betrifft / da mag man sich vergleichen vnd flicken / was man kan / aber was den Glauben vnd Christi Reich belanget / da man seinen Scepter will beugen vnd vngerad machen / da will er kein bessern noch flicken haben. Vnd ob man sichs vntersteht / so macht mans nur damit ärger. Denn der Scepter soll vnd muß gerad bleiben / on alle Brüch vnd Lucken / als die Regel vnd Maß / darnach man glauben vnd leben soll. Darumb nur mit solchem flickwerck vnuerworren / vnd laß es jn machen / er wirdt wol sehen / wie er sein Scepter gerad behalte. Haec Lutherus. Darneben wölle E. F. G. auch wol behertzigen / daß dieser Iacob Andreae sein befolhenes Ampt vnd Christliche Gemein bößlich verlassen / ein anders vor wahre vns / vnd vnsere Kindlein / komme ja bald mit deinem frölichen tage. Item / in der außlegung vber den 110. Psalmen / spricht er: Es fahen wol jetzund ettlich Klügling an zuflicken / wöllen den sachen rathen. / vnd den Hader schlichten / geben für / man solle auff beiden Seitten weichen vnd nachgeben. Die lassen wir zwar machen / vnd versuchen / was sie können / gönnen jnen der Mühe wol. Werden sie aber den Teuffel fromb / vnd mit Christo einig machen / so seind sie die ersten. Halte aber / es sey solchem flickwerck eben / wie Jesus Sirach 22. sagt / als wan man Scherben wolte zusamen flicken. Vnd seind zwar bereit der Schuster vnd Schneider viel gewesen / die sichs vnterstanden / aber auch vmb sonst gearbeitet / vnd beides Drat vnd Stich verlorẽ. In andern Sachen / was vnsers thuns ist / oder Ceremonien / oder dergleichen eusserliche dinge betrifft / da mag man sich vergleichen vnd flicken / was man kan / aber was den Glauben vnd Christi Reich belanget / da man seinen Scepter will beugen vnd vngerad machen / da will er kein bessern noch flicken haben. Vnd ob man sichs vntersteht / so macht mans nur damit ärger. Denn der Scepter soll vnd muß gerad bleiben / on alle Brüch vnd Lucken / als die Regel vnd Maß / darnach man glauben vnd leben soll. Darumb nur mit solchem flickwerck vnuerworren / vnd laß es jn machen / er wirdt wol sehen / wie er sein Scepter gerad behalte. Haec Lutherus. Darneben wölle E. F. G. auch wol behertzigen / daß dieser Iacob Andreae sein befolhenes Ampt vnd Christliche Gemein bößlich verlassen / ein anders vor <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0005" n="3"/> wahre vns / vnd vnsere Kindlein / komme ja bald mit deinem frölichen tage. Item / in der außlegung vber den 110. Psalmen / spricht er: Es fahen wol jetzund ettlich Klügling an zuflicken / wöllen den sachen rathen. / vnd den Hader schlichten / geben für / man solle auff beiden Seitten weichen vnd nachgeben. Die lassen wir zwar machen / vnd versuchen / was sie können / gönnen jnen der Mühe wol. 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Darumb nur mit solchem flickwerck vnuerworren / vnd laß es jn machen / er wirdt wol sehen / wie er sein Scepter gerad behalte. Haec <persName>Lutherus</persName>.</p> <p>Darneben wölle E. F. G. auch wol behertzigen / daß dieser <persName>Iacob Andreae</persName> sein befolhenes Ampt vnd Christliche Gemein bößlich verlassen / ein anders vor </p> </div> </body> </text> </TEI> [3/0005]
wahre vns / vnd vnsere Kindlein / komme ja bald mit deinem frölichen tage. Item / in der außlegung vber den 110. Psalmen / spricht er: Es fahen wol jetzund ettlich Klügling an zuflicken / wöllen den sachen rathen. / vnd den Hader schlichten / geben für / man solle auff beiden Seitten weichen vnd nachgeben. Die lassen wir zwar machen / vnd versuchen / was sie können / gönnen jnen der Mühe wol. Werden sie aber den Teuffel fromb / vnd mit Christo einig machen / so seind sie die ersten. Halte aber / es sey solchem flickwerck eben / wie Jesus Sirach 22. sagt / als wan man Scherben wolte zusamen flicken. Vnd seind zwar bereit der Schuster vnd Schneider viel gewesen / die sichs vnterstanden / aber auch vmb sonst gearbeitet / vnd beides Drat vnd Stich verlorẽ. In andern Sachen / was vnsers thuns ist / oder Ceremonien / oder dergleichen eusserliche dinge betrifft / da mag man sich vergleichen vnd flicken / was man kan / aber was den Glauben vnd Christi Reich belanget / da man seinen Scepter will beugen vnd vngerad machen / da will er kein bessern noch flicken haben. Vnd ob man sichs vntersteht / so macht mans nur damit ärger. Denn der Scepter soll vnd muß gerad bleiben / on alle Brüch vnd Lucken / als die Regel vnd Maß / darnach man glauben vnd leben soll. Darumb nur mit solchem flickwerck vnuerworren / vnd laß es jn machen / er wirdt wol sehen / wie er sein Scepter gerad behalte. Haec Lutherus.
Darneben wölle E. F. G. auch wol behertzigen / daß dieser Iacob Andreae sein befolhenes Ampt vnd Christliche Gemein bößlich verlassen / ein anders vor
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