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Teutscher Kriegs-Curier. Nr. 26, Nürnberg, 1673.

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nung den Feind anzutreffen/ so unter dem Duc de Luxemburg
unweit Neuß gestanden/ und ihme eine Battaglie zulieffern/ es
hat sich aber niemand von den Frantzosen sehen lassen. Unsere Invan-
terie stunde den gantzen Tag in Schlacht-ordnung zwischen hier
und Lechnich/ die Reuterey auf erforderten Falls/ zu secundi-
ren,
sie werden noch so lang allhier stehen bleiben/ biß der Feind
mit uns sich in eine Schlacht eingelassen.

(Hamburg den 29. Novembr.)

Aus Schweden will noch-
mahlen vergewissert werden/ daß die ohnlängst von dannen nach
der Moscau abgegangene grosse Gesandschafft eine Heurath mit
der Moscowittischen Princessin und dem König unter andern
Puncten concernire und das höchstgedachtes Fräulein mit Uber-
bringung eines gar ungemeinen grossen Brautschatzes an Contant
die Evangelische Religion wehlen/ und die Griechische Bekand-
nus verlassen werde/ wann dieses continuirt, wird Polen und
andere Höfe eine grosse Alteration überkommen. Die Polnische
Victorie continuirt, und das 3. Bassa mit viel 1000 Tür-
cken auf der Wahlstatt geblieben.

(Francken vom 5. Decembr.)

Vergangen ist Herr. Gene-
ral Lieutenant Montecuccoli/ vorhabens nacher Wien zu reisen
mit 50. Reutern in Bamberg angelanget/ da gleich dieser Bi-
schoff zu Würtzburg gewesen/ und daselbst zum Thum-Probst
erwehlet worden ist: Man hat aus den Oesterreichischen Landen
Nachrichtung/ daß die hohe Cavalliere ihre Herren Söhne/ wel-
che jetzo in Franckreich sich befinden/ nacher Hause kommen
lassen.

(Amsterdam vom 22. Novembr.)

Am vergangenen Son-
tag giengen 2000. Mann von hier zu Schiff/ mit der Inten-
tion, Trill- oder Elburg/ zwischen Harderwick und Campen[/]
wegzunehmen/ der Nebel und contrari-Wind aber verhinder-
ten sie wol 3. Tage lang in der Süder-See/ und kunten vor dem
Mittwochen zu Harderwick nicht arriviren: sie marchirten von

dannen

nung den Feind anzutreffen/ so unter dem Duc de Luxemburg
unweit Neuß gestanden/ und ihme eine Battaglie zulieffern/ es
hat sich aber niemand von dẽ Frantzosen sehẽ lassen. Unsere Invan-
terie stunde den gantzen Tag in Schlacht-ordnung zwischen hier
und Lechnich/ die Reuterey auf erforderten Falls/ zu secundi-
ren,
sie werden noch so lang allhier stehen bleiben/ biß der Feind
mit uns sich in eine Schlacht eingelassen.

(Hamburg den 29. Novembr.)

Aus Schweden will noch-
mahlen vergewissert werden/ daß die ohnlängst von dannen nach
der Moscau abgegangene grosse Gesandschafft eine Heurath mit
der Moscowittischen Princessin und dem König unter andern
Punctẽ concernire und das höchstgedachtes Fräulein mit Uber-
bringung eines gar ungemeinẽ grossen Brautschatzes an Contant
die Evangelische Religion wehlen/ und die Griechische Bekand-
nus verlassen werde/ wann dieses continuirt, wird Polen und
andere Höfe eine grosse Alteration überkommen. Die Polnische
Victorie continuirt, und das 3. Bassa mit viel 1000 Tür-
cken auf der Wahlstatt geblieben.

(Francken vom 5. Decembr.)

Vergangen ist Herr. Gene-
ral Lieutenant Montecuccoli/ vorhabens nacher Wien zu reisen
mit 50. Reutern in Bamberg angelanget/ da gleich dieser Bi-
schoff zu Würtzburg gewesen/ und daselbst zum Thum-Probst
erwehlet worden ist: Man hat aus den Oesterreichischen Landen
Nachrichtung/ daß die hohe Cavalliere ihre Herren Söhne/ wel-
che jetzo in Franckreich sich befinden/ nacher Hause kommen
lassen.

(Amsterdam vom 22. Novembr.)

Am vergangenen Son-
tag giengen 2000. Mann von hier zu Schiff/ mit der Inten-
tion, Trill- oder Elburg/ zwischen Harderwick und Campen[/]
wegzunehmen/ der Nebel und contrari-Wind aber verhinder-
ten sie wol 3. Tage lang in der Süder-See/ und kunten vor dem
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Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-30T14:58:50Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-30T14:58:50Z)

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Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Teutscher Kriegs-Curier. Nr. 26, Nürnberg, 1673, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_kriegscurier0026_1673/6>, abgerufen am 13.06.2024.