Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Königsb. Sonntags Ordinari Post-Zeitung. Nr. 95, Königsberg, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

neral Staaten der Vereinigten Niederlanden; Auch ist
über das schwartze Meer eine Moßkovitische Fregatte von
30. Stücken und 150. Mann montiret/ deren Capitain ein
Amsterdammer ist/ und welcher eine Gesandtschafft Sr.
Czaarischen Majest. von Mußkovien/ mit Instruction zum
Vollbringen eines 2. jährigen Stillstandes versehen/ mit-
gebracht/ hieselbst arriviret.

Paris/ vom 6. Nov.

Aus Portugal sind Zeitunge/ daß die Mohren die
Stadt Massagan in Africa bey Nacht zu überrumpeln ge-
dacht/ die Portugiesen sie aber dergestalt empfangen/ daß
sie mit Verlust einiger 100. Mann abzuweichen gezwun-
gen worden/ und vermeynte man allda nicht/ daß der König
von Portugal in unsere auf Marinhao habende Präten-
sion einwilligen werde. Vorigen Montag fuhr der
König nach Marly/ umb allda bey 12. Tage zu verbleiben.
Sonsten wird/ umb Gold und Silber in dieses Reich zu
bringen/ einem Genueser und andern Ausländern angebo-
ten/ die Spanische Pistoletten und alte güldene Louysen
gegen 13. Livres 10. Sols/ und andere Species nach adve-
nant anzunehmen/ gegen 7. p. C. vor Interesse zu bezahlen/
sie indessen vor allem Schaden von auf und absetzen der
Species guarantirend/ und die Haupt-Summa/ auf Be-
gehren/ nach Verlauff 2. Jahren wieder zu bezahlen. Wie
man sagt/ sollen auch 140. Kriegs-Commissarii/ jeder
15000. Livres an den König gegen behörliche Interesse leihen
müssen. Als der Cantzler vorigen Freytag dem Ertz-Bischoff
dieser Stadt die Visite geben wolte/ umbgaben seine Carosse
auf dem neuen Marckt eine grosse Menge armer Menschen/
mehrentheils Frauens-Persohnen/ welche mit grossem Ge-

schrey

neral Staaten der Vereinigten Niederlanden; Auch ist
über das schwartze Meer eine Moßkovitische Fregatte von
30. Stücken und 150. Mann montiret/ deren Capitain ein
Amsterdammer ist/ und welcher eine Gesandtschafft Sr.
Czaarischen Majest. von Mußkovien/ mit Instruction zum
Vollbringen eines 2. jährigen Stillstandes versehen/ mit-
gebracht/ hieselbst arriviret.

Paris/ vom 6. Nov.

Aus Portugal sind Zeitunge/ daß die Mohren die
Stadt Massagan in Africa bey Nacht zu überrumpeln ge-
dacht/ die Portugiesen sie aber dergestalt empfangen/ daß
sie mit Verlust einiger 100. Mann abzuweichen gezwun-
gen worden/ und vermeynte man allda nicht/ daß der König
von Portugal in unsere auf Marinhao habende Präten-
sion einwilligen werde. Vorigen Montag fuhr der
König nach Marly/ umb allda bey 12. Tage zu verbleiben.
Sonsten wird/ umb Gold und Silber in dieses Reich zu
bringen/ einem Genueser und andern Ausländern angebo-
ten/ die Spanische Pistoletten und alte güldene Louysen
gegen 13. Livres 10. Sols/ und andere Species nach adve-
nant anzunehmen/ gegen 7. p. C. vor Interesse zu bezahlen/
sie indessen vor allem Schaden von auf und absetzen der
Species guarantirend/ und die Haupt-Summa/ auf Be-
gehren/ nach Verlauff 2. Jahren wieder zu bezahlen. Wie
man sagt/ sollen auch 140. Kriegs-Commissarii/ jeder
15000. Livres an den König gegen behörliche Interesse leihen
müssen. Als der Cantzler vorigen Freytag dem Ertz-Bischoff
dieser Stadt die Visite geben wolte/ umbgaben seine Carosse
auf dem neuen Marckt eine grosse Menge armer Menschen/
mehrentheils Frauens-Persohnen/ welche mit grossem Ge-

schrey
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0004" n="[4]"/>
neral Staaten der Vereinigten Niederlanden; Auch ist<lb/>
über das schwartze Meer eine Moßkovitische Fregatte von<lb/>
30. Stücken und 150. Mann montiret/ deren Capitain ein<lb/>
Amsterdammer ist/ und welcher eine Gesandtschafft Sr.<lb/>
Czaarischen Majest. von Mußkovien/ mit Instruction zum<lb/>
Vollbringen eines 2. jährigen Stillstandes versehen/ mit-<lb/>
gebracht/ hieselbst arriviret.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Paris/ vom 6. Nov.</head><lb/>
        <p>Aus Portugal sind Zeitunge/ daß die Mohren die<lb/>
Stadt Massagan in Africa bey Nacht zu überrumpeln ge-<lb/>
dacht/ die Portugiesen sie aber dergestalt empfangen/ daß<lb/>
sie mit Verlust einiger 100. Mann abzuweichen gezwun-<lb/>
gen worden/ und vermeynte man allda nicht/ daß der König<lb/>
von Portugal in unsere auf Marinhao habende Präten-<lb/>
sion einwilligen werde. Vorigen Montag fuhr der<lb/>
König nach Marly/ umb allda bey 12. Tage zu verbleiben.<lb/>
Sonsten wird/ umb Gold und Silber in dieses Reich zu<lb/>
bringen/ einem Genueser und andern Ausländern angebo-<lb/>
ten/ die Spanische Pistoletten und alte güldene Louysen<lb/>
gegen 13. Livres 10. Sols/ und andere Species nach adve-<lb/>
nant anzunehmen/ gegen 7. p. C. vor Interesse zu bezahlen/<lb/>
sie indessen vor allem Schaden von auf und absetzen der<lb/>
Species guarantirend/ und die Haupt-Summa/ auf Be-<lb/>
gehren/ nach Verlauff 2. Jahren wieder zu bezahlen. Wie<lb/>
man sagt/ sollen auch 140. Kriegs-Commissarii/ jeder<lb/>
15000. Livres an den König gegen behörliche Interesse leihen<lb/>
müssen. Als der Cantzler vorigen Freytag dem Ertz-Bischoff<lb/>
dieser Stadt die Visite geben wolte/ umbgaben seine Carosse<lb/>
auf dem neuen Marckt eine grosse Menge armer Menschen/<lb/>
mehrentheils Frauens-Persohnen/ welche mit grossem Ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">schrey</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[4]/0004] neral Staaten der Vereinigten Niederlanden; Auch ist über das schwartze Meer eine Moßkovitische Fregatte von 30. Stücken und 150. Mann montiret/ deren Capitain ein Amsterdammer ist/ und welcher eine Gesandtschafft Sr. Czaarischen Majest. von Mußkovien/ mit Instruction zum Vollbringen eines 2. jährigen Stillstandes versehen/ mit- gebracht/ hieselbst arriviret. Paris/ vom 6. Nov. Aus Portugal sind Zeitunge/ daß die Mohren die Stadt Massagan in Africa bey Nacht zu überrumpeln ge- dacht/ die Portugiesen sie aber dergestalt empfangen/ daß sie mit Verlust einiger 100. Mann abzuweichen gezwun- gen worden/ und vermeynte man allda nicht/ daß der König von Portugal in unsere auf Marinhao habende Präten- sion einwilligen werde. Vorigen Montag fuhr der König nach Marly/ umb allda bey 12. Tage zu verbleiben. Sonsten wird/ umb Gold und Silber in dieses Reich zu bringen/ einem Genueser und andern Ausländern angebo- ten/ die Spanische Pistoletten und alte güldene Louysen gegen 13. Livres 10. Sols/ und andere Species nach adve- nant anzunehmen/ gegen 7. p. C. vor Interesse zu bezahlen/ sie indessen vor allem Schaden von auf und absetzen der Species guarantirend/ und die Haupt-Summa/ auf Be- gehren/ nach Verlauff 2. Jahren wieder zu bezahlen. Wie man sagt/ sollen auch 140. Kriegs-Commissarii/ jeder 15000. Livres an den König gegen behörliche Interesse leihen müssen. Als der Cantzler vorigen Freytag dem Ertz-Bischoff dieser Stadt die Visite geben wolte/ umbgaben seine Carosse auf dem neuen Marckt eine grosse Menge armer Menschen/ mehrentheils Frauens-Persohnen/ welche mit grossem Ge- schrey

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Verlag Johann Reußner wurde erschlossen (vgl.… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-06T16:56:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-06-06T16:56:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_koenigsbergische0095_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_koenigsbergische0095_1699/4
Zitationshilfe: Königsb. Sonntags Ordinari Post-Zeitung. Nr. 95, Königsberg, 1699, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_koenigsbergische0095_1699/4>, abgerufen am 16.07.2024.