[N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848.Getroffen ward Sicard und zwar lethal. Getroffen ward Sicard und zwar lethal. <TEI> <text> <body> <div n="2"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0078" n="64"/> <l>Getroffen ward <hi rendition="#g">Sicard</hi> und zwar lethal.</l><lb/> <l>Jn immer dichtern engeren Kreiſen</l><lb/> <l>Langen an mit tödtendem Eiſen</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Napoleon’s</hi> Maſſen. —</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Morand</hi> muß Spree verlaſſen.</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Lauriſton</hi> kommt drohend herbei von Buchwald,</l><lb/> <l>Nach Barſankwitz <hi rendition="#g">Garde,</hi> man nennt ſie die <hi rendition="#g">alt’.</hi> —</l><lb/> <l>Zu fich redet <hi rendition="#g">Blücher:</hi> Auf Ehre und Leben,</l><lb/> <l>Jch muß die bisher’ge Stellung aufgeben,</l><lb/> <l>Zurück muß ich gehn, es ſchmerzt mich unſäglich.</l><lb/> <l>Zu Hülf’ mir zu eilen, iſt, weiß ich, unmöglich! —</l><lb/> <l>Doch <hi rendition="#g">York,</hi> der ſich Stellvertreter geſetzt,</l><lb/> <l>Kommt helfend herbei. Jndeſſen anjetzt</l><lb/> <l>Jſt Hülfe zu ſpät. Er ſieht retiriren</l><lb/> <l><hi rendition="#g">Blücher,</hi> von Kreckwitz Höh’n Feind kanonieren.</l><lb/> <l>Drei Uhr ſchlug’s. — Man kam überein,</l><lb/> <l>Daß Rückzug muß angetreten ſein.</l><lb/> <l>Es geſchah derſelbe mit ſtoiſcher Ruh,</l><lb/> <l>Der Feind ſah bewundernd ganz nah dabei zu.</l><lb/> <l>Um den Abmarſch zu decken: Steh’ feſt, linker Flügel,</l><lb/> <l>Zur Rückendeckung! — Verhängt ſei der Zügel,</l><lb/> <l>Spreng’ vorwärts, Du Ruſſiſche Cavallerie!</l><lb/> <l>Du ſämmtliche reitende Artillerie! —</l><lb/> <l>Gen’ral <hi rendition="#g">Uwarow</hi> macht’s ſo, wie’s eben gemeint,</l><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [64/0078]
Getroffen ward Sicard und zwar lethal.
Jn immer dichtern engeren Kreiſen
Langen an mit tödtendem Eiſen
Napoleon’s Maſſen. —
Morand muß Spree verlaſſen.
Lauriſton kommt drohend herbei von Buchwald,
Nach Barſankwitz Garde, man nennt ſie die alt’. —
Zu fich redet Blücher: Auf Ehre und Leben,
Jch muß die bisher’ge Stellung aufgeben,
Zurück muß ich gehn, es ſchmerzt mich unſäglich.
Zu Hülf’ mir zu eilen, iſt, weiß ich, unmöglich! —
Doch York, der ſich Stellvertreter geſetzt,
Kommt helfend herbei. Jndeſſen anjetzt
Jſt Hülfe zu ſpät. Er ſieht retiriren
Blücher, von Kreckwitz Höh’n Feind kanonieren.
Drei Uhr ſchlug’s. — Man kam überein,
Daß Rückzug muß angetreten ſein.
Es geſchah derſelbe mit ſtoiſcher Ruh,
Der Feind ſah bewundernd ganz nah dabei zu.
Um den Abmarſch zu decken: Steh’ feſt, linker Flügel,
Zur Rückendeckung! — Verhängt ſei der Zügel,
Spreng’ vorwärts, Du Ruſſiſche Cavallerie!
Du ſämmtliche reitende Artillerie! —
Gen’ral Uwarow macht’s ſo, wie’s eben gemeint,
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_jaeger_1848 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_jaeger_1848/78 |
Zitationshilfe: | [N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_jaeger_1848/78>, abgerufen am 27.07.2024. |