[N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848.Befanden sich im linken Flügel, Wo jeder Hügel Vertheidigt ward mit festem Muth. -- Mit langem Federbusch am Hut Ritt Miloradowitsch -- im Schritt, Kartätschenhagel zischte mit, Ein groß' Gefolge um ihn her Und dabei fragt' in Sorgen Er: Jst noch Mein Kaiser an dem Ort, Wo jüngst Er war? O! reit' Er fort! Kanonenkugeln sausen dort! Zu seinen Kriegern rief er: Steht! Es blickt auf Euch die Majestät! -- Um 10 Uhr endet gegen Nacht Der erste Tag von Bautzen's Schlacht. -- Doch ehe sich zu Ende neigt Dieser an Blut so schwere Tag, Hat sich dem Feinde es gezeigt, Was Preußen-Russen-Muth vermag. Werth ist besonders, daß man nennt, Preußens Fuß-Leibwehr regiment, Zweit' Leib-Husaren regiment, Dann Eins aus Marmor, nicht aus Werg, Das Regiment von Stadt Colberg! Dann zweites Füs'lier-Bataillon Befanden ſich im linken Flügel, Wo jeder Hügel Vertheidigt ward mit feſtem Muth. — Mit langem Federbuſch am Hut Ritt Miloradowitſch — im Schritt, Kartätſchenhagel ziſchte mit, Ein groß’ Gefolge um ihn her Und dabei fragt’ in Sorgen Er: Jſt noch Mein Kaiſer an dem Ort, Wo jüngſt Er war? O! reit’ Er fort! Kanonenkugeln ſauſen dort! Zu ſeinen Kriegern rief er: Steht! Es blickt auf Euch die Majeſtät! — Um 10 Uhr endet gegen Nacht Der erſte Tag von Bautzen’s Schlacht. — Doch ehe ſich zu Ende neigt Dieſer an Blut ſo ſchwere Tag, Hat ſich dem Feinde es gezeigt, Was Preußen-Ruſſen-Muth vermag. Werth iſt beſonders, daß man nennt, Preußens Fuß-Leibwehr regiment, Zweit’ Leib-Huſaren regiment, Dann Eins aus Marmor, nicht aus Werg, Das Regiment von Stadt Colberg! Dann zweites Füſ’lier-Bataillon <TEI> <text> <body> <div n="2"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0069" n="55"/> <l>Befanden ſich im linken Flügel,</l><lb/> <l>Wo jeder Hügel</l><lb/> <l>Vertheidigt ward mit feſtem Muth. —</l><lb/> <l>Mit langem Federbuſch am Hut</l><lb/> <l>Ritt <hi rendition="#g">Miloradowitſch</hi> — im Schritt,</l><lb/> <l>Kartätſchenhagel ziſchte mit,</l><lb/> <l>Ein groß’ Gefolge um ihn her</l><lb/> <l>Und dabei fragt’ in Sorgen Er:</l><lb/> <l>Jſt noch Mein Kaiſer an dem Ort,</l><lb/> <l>Wo jüngſt Er war? O! reit’ Er fort!</l><lb/> <l>Kanonenkugeln ſauſen dort!</l><lb/> <l>Zu ſeinen Kriegern rief er: Steht!</l><lb/> <l>Es blickt auf Euch die Majeſtät! —</l><lb/> <l>Um 10 Uhr endet gegen Nacht</l><lb/> <l>Der erſte Tag von Bautzen’s Schlacht. —</l><lb/> <l>Doch ehe ſich zu Ende neigt</l><lb/> <l>Dieſer an Blut ſo ſchwere Tag,</l><lb/> <l>Hat ſich dem Feinde es gezeigt,</l><lb/> <l>Was Preußen-Ruſſen-Muth vermag.</l><lb/> <l>Werth iſt beſonders, daß man nennt,</l><lb/> <l>Preußens <hi rendition="#g">Fuß-Leibwehr</hi> regiment,</l><lb/> <l>Zweit’ <hi rendition="#g">Leib-Huſaren</hi> regiment,</l><lb/> <l>Dann Eins aus Marmor, nicht aus Werg,</l><lb/> <l>Das Regiment <hi rendition="#g">von</hi> Stadt <hi rendition="#g">Colberg!</hi></l><lb/> <l>Dann zweites <hi rendition="#g">Füſ’lier-</hi>Bataillon</l><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [55/0069]
Befanden ſich im linken Flügel,
Wo jeder Hügel
Vertheidigt ward mit feſtem Muth. —
Mit langem Federbuſch am Hut
Ritt Miloradowitſch — im Schritt,
Kartätſchenhagel ziſchte mit,
Ein groß’ Gefolge um ihn her
Und dabei fragt’ in Sorgen Er:
Jſt noch Mein Kaiſer an dem Ort,
Wo jüngſt Er war? O! reit’ Er fort!
Kanonenkugeln ſauſen dort!
Zu ſeinen Kriegern rief er: Steht!
Es blickt auf Euch die Majeſtät! —
Um 10 Uhr endet gegen Nacht
Der erſte Tag von Bautzen’s Schlacht. —
Doch ehe ſich zu Ende neigt
Dieſer an Blut ſo ſchwere Tag,
Hat ſich dem Feinde es gezeigt,
Was Preußen-Ruſſen-Muth vermag.
Werth iſt beſonders, daß man nennt,
Preußens Fuß-Leibwehr regiment,
Zweit’ Leib-Huſaren regiment,
Dann Eins aus Marmor, nicht aus Werg,
Das Regiment von Stadt Colberg!
Dann zweites Füſ’lier-Bataillon
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