[N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848.Jhm bangt vor dem Gedanken, Daß er, erzeugt von Franken, Soll fechten gegen Brüder. -- Tief sinnend auf und nieder Geht er; heiß wallt sein Blut. -- Bald kehrt zurück sein Muth. Er frägt: Der Usurpator War er denn Frankreich's Vater? Nein! -- Selbst die eig'nen Lande Legt' er in geist'ge Bande. Wohlan denn! spricht Moreau, -- Krieg sei jetzt, denn nur so Kann aus des Korsen Ketten Jch meine Landsleut' retten! -- Zur See, zuletzt auf Rossen Nah't er den Kampfgenossen. -- Umkränzt von Ruhm und Ehr' Traf ihn das Schicksal schwer: Zerschmettert ward der Held Auf Dresden's Schlachtenfeld. -- Gott hat es so gewollt, Damit der Deutsche sollt' Ohn' fremde Hülfe gehn, Sollt' aus sich selbst erstehn. 2
Jhm bangt vor dem Gedanken, Daß er, erzeugt von Franken, Soll fechten gegen Brüder. — Tief ſinnend auf und nieder Geht er; heiß wallt ſein Blut. — Bald kehrt zurück ſein Muth. Er frägt: Der Uſurpator War er denn Frankreich’s Vater? Nein! — Selbſt die eig’nen Lande Legt’ er in geiſt’ge Bande. Wohlan denn! ſpricht Moreau, — Krieg ſei jetzt, denn nur ſo Kann aus des Korſen Ketten Jch meine Landsleut’ retten! — Zur See, zuletzt auf Roſſen Nah’t er den Kampfgenoſſen. — Umkränzt von Ruhm und Ehr’ Traf ihn das Schickſal ſchwer: Zerſchmettert ward der Held Auf Dresden’s Schlachtenfeld. — Gott hat es ſo gewollt, Damit der Deutſche ſollt’ Ohn’ fremde Hülfe gehn, Sollt’ aus ſich ſelbſt erſtehn. 2
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Jhm bangt vor dem Gedanken,
Daß er, erzeugt von Franken,
Soll fechten gegen Brüder. —
Tief ſinnend auf und nieder
Geht er; heiß wallt ſein Blut. —
Bald kehrt zurück ſein Muth.
Er frägt: Der Uſurpator
War er denn Frankreich’s Vater?
Nein! — Selbſt die eig’nen Lande
Legt’ er in geiſt’ge Bande.
Wohlan denn! ſpricht Moreau, —
Krieg ſei jetzt, denn nur ſo
Kann aus des Korſen Ketten
Jch meine Landsleut’ retten! —
Zur See, zuletzt auf Roſſen
Nah’t er den Kampfgenoſſen. —
Umkränzt von Ruhm und Ehr’
Traf ihn das Schickſal ſchwer:
Zerſchmettert ward der Held
Auf Dresden’s Schlachtenfeld. —
Gott hat es ſo gewollt,
Damit der Deutſche ſollt’
Ohn’ fremde Hülfe gehn,
Sollt’ aus ſich ſelbſt erſtehn.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_jaeger_1848/31>, abgerufen am 27.07.2024. |