[N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848.5. Scharnhorst. Es saß ein Jnvalide, Wohl etwas matt und müde (Zur Stadt war weit sein Gang.) Auf eines Dorfes Bank. Er sprach vom König Fritz, Keith, Dessau, Seidelitz, Erzählte tausend Suiten Vom alten Gen'ral Ziethen. Beim Namen: Graf Schwerin That ihm die Wange glüh'n Von allen mitgemachten Belagerungen, Schlachten, Trug er Geschichten vor, Die in das offne Ohr Der dicken Bauernrangen, Die ihn umliefen, drangen. Doch stimmt, wie sonst wohl Keinen, Es froh besonders Einen, Der Tags, ja selbst bei Nacht, Ernstlich drob nachgedacht. 5. Scharnhorſt. Es ſaß ein Jnvalide, Wohl etwas matt und müde (Zur Stadt war weit ſein Gang.) Auf eines Dorfes Bank. Er ſprach vom König Fritz, Keith, Deſſau, Seidelitz, Erzählte tauſend Suiten Vom alten Gen’ral Ziethen. Beim Namen: Graf Schwerin That ihm die Wange glüh’n Von allen mitgemachten Belagerungen, Schlachten, Trug er Geſchichten vor, Die in das offne Ohr Der dicken Bauernrangen, Die ihn umliefen, drangen. Doch ſtimmt, wie ſonſt wohl Keinen, Es froh beſonders Einen, Der Tags, ja ſelbſt bei Nacht, Ernſtlich drob nachgedacht. <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0024" n="10"/> <lg type="poem"> <head>5.<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Scharnhorſt.</hi></hi></head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <l><hi rendition="#in">E</hi>s ſaß ein Jnvalide,</l><lb/> <l>Wohl etwas matt und müde</l><lb/> <l>(Zur Stadt war weit ſein Gang.)</l><lb/> <l>Auf eines Dorfes Bank.</l><lb/> <l>Er ſprach vom König <hi rendition="#g">Fritz,</hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#g">Keith, Deſſau, Seidelitz,</hi> </l><lb/> <l>Erzählte tauſend Suiten</l><lb/> <l>Vom alten Gen’ral <hi rendition="#g">Ziethen.</hi></l><lb/> <l>Beim Namen: Graf <hi rendition="#g">Schwerin</hi></l><lb/> <l>That ihm die Wange glüh’n</l><lb/> <l>Von allen mitgemachten</l><lb/> <l>Belagerungen, Schlachten,</l><lb/> <l>Trug er Geſchichten vor,</l><lb/> <l>Die in das offne Ohr</l><lb/> <l>Der dicken Bauernrangen,</l><lb/> <l>Die ihn umliefen, drangen.</l><lb/> <l>Doch ſtimmt, wie ſonſt wohl Keinen,</l><lb/> <l>Es froh beſonders Einen,</l><lb/> <l>Der Tags, ja ſelbſt bei Nacht,</l><lb/> <l>Ernſtlich drob nachgedacht.</l><lb/> </lg> </body> </text> </TEI> [10/0024]
5.
Scharnhorſt.
Es ſaß ein Jnvalide,
Wohl etwas matt und müde
(Zur Stadt war weit ſein Gang.)
Auf eines Dorfes Bank.
Er ſprach vom König Fritz,
Keith, Deſſau, Seidelitz,
Erzählte tauſend Suiten
Vom alten Gen’ral Ziethen.
Beim Namen: Graf Schwerin
That ihm die Wange glüh’n
Von allen mitgemachten
Belagerungen, Schlachten,
Trug er Geſchichten vor,
Die in das offne Ohr
Der dicken Bauernrangen,
Die ihn umliefen, drangen.
Doch ſtimmt, wie ſonſt wohl Keinen,
Es froh beſonders Einen,
Der Tags, ja ſelbſt bei Nacht,
Ernſtlich drob nachgedacht.
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