[N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848.Die Beresina hemmt den Weg, Den Tausend heimwärts wollen. Der tapfre Eble baut den Steg Trotz Sturm, trotz Eisesschollen; Es drängt in Hast und Wuth Der Troß gen Brück' und Fluth. Manch' Kranker stürzt hinab, Jhn grüßt das kühle Grab. Hoch thürmen sich die Leichen! Zerstoben war das Flitterwerk, Dem Staub war es entnommen. Das kühnste Heer, voll Geist und Stärk', Sank hin, im Frost verklommen. Gott wollt's. -- Der Zweifler zwar Wähnt: Nichts sei wunderbar! Merk' denn: was Haß vollführt, Stirbt, wird nicht statuirt. -- Ewig nur lebt die Liebe! Die Bereſina hemmt den Weg, Den Tauſend heimwärts wollen. Der tapfre Eblé baut den Steg Trotz Sturm, trotz Eiſesſchollen; Es drängt in Haſt und Wuth Der Troß gen Brück’ und Fluth. Manch’ Kranker ſtürzt hinab, Jhn grüßt das kühle Grab. Hoch thürmen ſich die Leichen! Zerſtoben war das Flitterwerk, Dem Staub war es entnommen. Das kühnſte Heer, voll Geiſt und Stärk’, Sank hin, im Froſt verklommen. Gott wollt’s. — Der Zweifler zwar Wähnt: Nichts ſei wunderbar! Merk’ denn: was Haß vollführt, Stirbt, wird nicht ſtatuirt. — Ewig nur lebt die Liebe! <TEI> <text> <body> <lg type="poem"> <pb facs="#f0016" n="2"/> <lg n="3"> <l>Die Bereſina hemmt den Weg,</l><lb/> <l>Den Tauſend heimwärts wollen.</l><lb/> <l>Der tapfre <hi rendition="#g">Ebl<hi rendition="#aq">é</hi></hi> baut den Steg</l><lb/> <l>Trotz Sturm, trotz Eiſesſchollen;</l><lb/> <l>Es drängt in Haſt und Wuth</l><lb/> <l>Der Troß gen Brück’ und Fluth.</l><lb/> <l>Manch’ Kranker ſtürzt hinab,</l><lb/> <l>Jhn grüßt das kühle Grab.</l><lb/> <l>Hoch thürmen ſich die Leichen!</l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l>Zerſtoben war das Flitterwerk,</l><lb/> <l>Dem Staub war es entnommen.</l><lb/> <l>Das kühnſte Heer, voll Geiſt und Stärk’,</l><lb/> <l>Sank hin, im Froſt verklommen.</l><lb/> <l>Gott wollt’s. — Der Zweifler zwar</l><lb/> <l>Wähnt: Nichts ſei wunderbar!</l><lb/> <l>Merk’ denn: was Haß vollführt,</l><lb/> <l>Stirbt, wird nicht ſtatuirt. —</l><lb/> <l>Ewig nur lebt die Liebe!</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [2/0016]
Die Bereſina hemmt den Weg,
Den Tauſend heimwärts wollen.
Der tapfre Eblé baut den Steg
Trotz Sturm, trotz Eiſesſchollen;
Es drängt in Haſt und Wuth
Der Troß gen Brück’ und Fluth.
Manch’ Kranker ſtürzt hinab,
Jhn grüßt das kühle Grab.
Hoch thürmen ſich die Leichen!
Zerſtoben war das Flitterwerk,
Dem Staub war es entnommen.
Das kühnſte Heer, voll Geiſt und Stärk’,
Sank hin, im Froſt verklommen.
Gott wollt’s. — Der Zweifler zwar
Wähnt: Nichts ſei wunderbar!
Merk’ denn: was Haß vollführt,
Stirbt, wird nicht ſtatuirt. —
Ewig nur lebt die Liebe!
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |