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[N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848.

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Widmung.


Vor Dir, o Gott, der Erde Herr, der Himmel,
Jn eigner Schwachheit ich hier flehend steh'.
O Herr, zu Dir ich aus dem Erdgewimmel
Vertrauend, glaubend, hoffend aufwärts seh'.
Gewähr' mir Beistand in erlaubten Dingen,
Lass', was ich möchte, mich mit Kraft vollbringen!
Schon oft hatt' ich und sogar fest beschlossen,
Zu schildern Einzelnheiten aus der Zeit,
Die wir zusammen, edle Kampfgenossen
Verlebt in jugendlicher Heiterkeit.
Jndessen ich mißtraute eignem Geiste,
Und auch mit Recht, daß er dies wirklich leiste.
Doch immer weiter zieht in Wolkenfernen
Das einst durchlauf'ne schöne Jägerland!
Manch braver Freund weilt lange schon auf Sternen,
Dort, wo Sein Geist die wahre Heimath fand.
Verfasser drum gieb auf Dein albern Träumen!
Kleb' Vers an Vers! -- Sollst, darfst nicht länger säumen!
Widmung.


Vor Dir, o Gott, der Erde Herr, der Himmel,
Jn eigner Schwachheit ich hier flehend ſteh’.
O Herr, zu Dir ich aus dem Erdgewimmel
Vertrauend, glaubend, hoffend aufwärts ſeh’.
Gewähr’ mir Beiſtand in erlaubten Dingen,
Laſſ’, was ich möchte, mich mit Kraft vollbringen!
Schon oft hatt’ ich und ſogar feſt beſchloſſen,
Zu ſchildern Einzelnheiten aus der Zeit,
Die wir zuſammen, edle Kampfgenoſſen
Verlebt in jugendlicher Heiterkeit.
Jndeſſen ich mißtraute eignem Geiſte,
Und auch mit Recht, daß er dies wirklich leiſte.
Doch immer weiter zieht in Wolkenfernen
Das einſt durchlauf’ne ſchöne Jägerland!
Manch braver Freund weilt lange ſchon auf Sternen,
Dort, wo Sein Geiſt die wahre Heimath fand.
Verfaſſer drum gieb auf Dein albern Träumen!
Kleb’ Vers an Vers! — Sollſt, darfſt nicht länger ſäumen!
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[0011] Widmung. Vor Dir, o Gott, der Erde Herr, der Himmel, Jn eigner Schwachheit ich hier flehend ſteh’. O Herr, zu Dir ich aus dem Erdgewimmel Vertrauend, glaubend, hoffend aufwärts ſeh’. Gewähr’ mir Beiſtand in erlaubten Dingen, Laſſ’, was ich möchte, mich mit Kraft vollbringen! Schon oft hatt’ ich und ſogar feſt beſchloſſen, Zu ſchildern Einzelnheiten aus der Zeit, Die wir zuſammen, edle Kampfgenoſſen Verlebt in jugendlicher Heiterkeit. Jndeſſen ich mißtraute eignem Geiſte, Und auch mit Recht, daß er dies wirklich leiſte. Doch immer weiter zieht in Wolkenfernen Das einſt durchlauf’ne ſchöne Jägerland! Manch braver Freund weilt lange ſchon auf Sternen, Dort, wo Sein Geiſt die wahre Heimath fand. Verfaſſer drum gieb auf Dein albern Träumen! Kleb’ Vers an Vers! — Sollſt, darfſt nicht länger ſäumen!

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Zitationshilfe: [N. N.]: Erinnerungen eines freiwilligen reitenden Jägers aus den Kriegsjahren 1813–1815. Berlin, 1848, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_jaeger_1848/11>, abgerufen am 24.11.2024.