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[N. N.]: Kurtze Lebens- und Uebelthats-Beschreibung Dorotheen Louysen Höltznerin. [s. l.], 1739.

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Kurtze
Lebens- und Uebelthats-Beschreibung
Dorotheen Louysen Höltznerin,
Nebst der ihr darauf zuerkandten
Straffe des Rades
Und wie solche an ihr den 17. April 1739. zu Magdeburg
vollzogen worden.


DJe Gerechtigkeit der göttlichen Gerichte und Ver-
hängnisse wider diejenigen, so das herrliche Kleinod
des freyen Willens auf eine gottlose und schändliche
Art mißbrauchen, leuchtet aus so unzehlichen und
tägnchen Beyspielen der Welt hervor, daß wohl kein Mensch sich
darüber einen Zweifel machen, und Niemand seyn, der nicht erken-
nen wird, daß der grosse GOtt so, wie in allen seinen Eigenschafften,
höchst vollenkommen, also auch in seinen Gerichten höchst gerecht sey,
und doch dabey nichts anders als das beste seiner armen und durch die
Sünde oder den Mißbrauch des freyen Willens gantz verderbten
Geschöpfe suche.

Zu Bestärckung dieses Grundsatzes giebt uns in unsern heuti-
gen Tagen in dieser Stadt Magdeburg ein betrübtes Beyspiel ab,
ein lediges Frauens-Mensch nahmens Dorothea Louisa Höltznerin,
ihres Alters ohngefehr 25. bis 26. Jahr, welche in Berlin von einem
Vater, so Evangelischer und einer Mutter, so Catholischer Religion,
beyde aber geringen Standes, gebohren worden, und ob sie wohl nach
Evangelischer Art getauffet worden, so ist sie doch nachher nach Rö-
misch Catholischer Art zum heil. Abendmahl gegangen, nachdem ihr
Vater so wohl Mutter als Kind verlassen und davon gegangen, auch
itzo Uebelthaten halber an auswertigen Orten zur Inquisition gezo-
gen seyn soll.

Die
Kurtze
Lebens- und Uebelthats-Beſchreibung
Dorotheen Louyſen Hoͤltznerin,
Nebſt der ihr darauf zuerkandten
Straffe des Rades
Und wie ſolche an ihr den 17. April 1739. zu Magdeburg
vollzogen worden.


DJe Gerechtigkeit der goͤttlichen Gerichte und Ver-
haͤngniſſe wider diejenigen, ſo das herrliche Kleinod
des freyen Willens auf eine gottloſe und ſchaͤndliche
Art mißbrauchen, leuchtet aus ſo unzehlichen und
taͤgnchen Beyſpielen der Welt hervor, daß wohl kein Menſch ſich
daruͤber einen Zweifel machen, und Niemand ſeyn, der nicht erken-
nen wird, daß der groſſe GOtt ſo, wie in allen ſeinen Eigenſchafften,
hoͤchſt vollenkommen, alſo auch in ſeinen Gerichten hoͤchſt gerecht ſey,
und doch dabey nichts anders als das beſte ſeiner armen und durch die
Suͤnde oder den Mißbrauch des freyen Willens gantz verderbten
Geſchoͤpfe ſuche.

Zu Beſtaͤrckung dieſes Grundſatzes giebt uns in unſern heuti-
gen Tagen in dieſer Stadt Magdeburg ein betruͤbtes Beyſpiel ab,
ein lediges Frauens-Menſch nahmens Dorothea Louiſa Hoͤltznerin,
ihres Alters ohngefehr 25. bis 26. Jahr, welche in Berlin von einem
Vater, ſo Evangeliſcher und einer Mutter, ſo Catholiſcher Religion,
beyde aber geringen Standes, gebohren worden, und ob ſie wohl nach
Evangeliſcher Art getauffet worden, ſo iſt ſie doch nachher nach Roͤ-
miſch Catholiſcher Art zum heil. Abendmahl gegangen, nachdem ihr
Vater ſo wohl Mutter als Kind verlaſſen und davon gegangen, auch
itzo Uebelthaten halber an auswertigen Orten zur Inquisition gezo-
gen ſeyn ſoll.

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[0005] Kurtze Lebens- und Uebelthats-Beſchreibung Dorotheen Louyſen Hoͤltznerin, Nebſt der ihr darauf zuerkandten Straffe des Rades Und wie ſolche an ihr den 17. April 1739. zu Magdeburg vollzogen worden. DJe Gerechtigkeit der goͤttlichen Gerichte und Ver- haͤngniſſe wider diejenigen, ſo das herrliche Kleinod des freyen Willens auf eine gottloſe und ſchaͤndliche Art mißbrauchen, leuchtet aus ſo unzehlichen und taͤgnchen Beyſpielen der Welt hervor, daß wohl kein Menſch ſich daruͤber einen Zweifel machen, und Niemand ſeyn, der nicht erken- nen wird, daß der groſſe GOtt ſo, wie in allen ſeinen Eigenſchafften, hoͤchſt vollenkommen, alſo auch in ſeinen Gerichten hoͤchſt gerecht ſey, und doch dabey nichts anders als das beſte ſeiner armen und durch die Suͤnde oder den Mißbrauch des freyen Willens gantz verderbten Geſchoͤpfe ſuche. Zu Beſtaͤrckung dieſes Grundſatzes giebt uns in unſern heuti- gen Tagen in dieſer Stadt Magdeburg ein betruͤbtes Beyſpiel ab, ein lediges Frauens-Menſch nahmens Dorothea Louiſa Hoͤltznerin, ihres Alters ohngefehr 25. bis 26. Jahr, welche in Berlin von einem Vater, ſo Evangeliſcher und einer Mutter, ſo Catholiſcher Religion, beyde aber geringen Standes, gebohren worden, und ob ſie wohl nach Evangeliſcher Art getauffet worden, ſo iſt ſie doch nachher nach Roͤ- miſch Catholiſcher Art zum heil. Abendmahl gegangen, nachdem ihr Vater ſo wohl Mutter als Kind verlaſſen und davon gegangen, auch itzo Uebelthaten halber an auswertigen Orten zur Inquisition gezo- gen ſeyn ſoll. Die

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Zitationshilfe: [N. N.]: Kurtze Lebens- und Uebelthats-Beschreibung Dorotheen Louysen Höltznerin. [s. l.], 1739, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_hoeltznerin_1739/5>, abgerufen am 21.11.2024.