Das Heller-Blatt. Nr. 25. Breslau, 21. Juni 1834.Das Heller=Blatt. [Beginn Spaltensatz]
nen der Jnsekten, um das Umwenden des Schiffes zubeschleunigen. Der Kielraum ist in Abtheilungen durch Plankenverschläge vertheilt, die Fugen mit einem Mör- tel von Leim und Oel, welcher getrocknet außerordent- lich hart wird, kalfatert. Diese Einrichtung mag bei Schiffen von so geringer Festigkeit Vortheile gewähren, nicht allein die gute Beschaffenheit der Waaren er- halten, sondern auch zur Sicherheit des Ganzen bei- tragen. Jede Abtheilung wird dadurch ein besonderes Ein chinesisches Schiff. [Ende Spaltensatz] Das Heller=Blatt. [Beginn Spaltensatz]
nen der Jnsekten, um das Umwenden des Schiffes zubeschleunigen. Der Kielraum ist in Abtheilungen durch Plankenverschläge vertheilt, die Fugen mit einem Mör- tel von Leim und Oel, welcher getrocknet außerordent- lich hart wird, kalfatert. Diese Einrichtung mag bei Schiffen von so geringer Festigkeit Vortheile gewähren, nicht allein die gute Beschaffenheit der Waaren er- halten, sondern auch zur Sicherheit des Ganzen bei- tragen. Jede Abtheilung wird dadurch ein besonderes Ein chinesisches Schiff. [Ende Spaltensatz] <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0004" n="196"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#g">Das Heller=Blatt.</hi></fw><cb type="start"/> nen der Jnsekten, um das Umwenden des Schiffes zu<lb/> beschleunigen. Der Kielraum ist in Abtheilungen durch<lb/> Plankenverschläge vertheilt, die Fugen mit einem Mör-<lb/> tel von Leim und Oel, welcher getrocknet außerordent-<lb/> lich hart wird, kalfatert. Diese Einrichtung mag bei<lb/> Schiffen von so geringer Festigkeit Vortheile gewähren,<lb/> nicht allein die gute Beschaffenheit der Waaren er-<lb/> halten, sondern auch zur Sicherheit des Ganzen bei-<lb/> tragen.</p><lb/> <cb n="2"/> <p>Jede Abtheilung wird dadurch ein besonderes<lb/> Schiff, welches, wenn es auch mit Wasser gefüllt<lb/> wäre, der Ladung keinen Schaden zufügen würde.<lb/> Das Ruder streckt sich von dem Hintertheile des Schif-<lb/> fes, wie bei einer Barke von London, empor, und ist<lb/> gewöhnlich durchlöchert oder von Gitterwerk verfertigt;<lb/> durch Seile, welche der Länge nach von jeder Seite des<lb/> Schiffsverdeckes gehen, wird es geleitet. Der Kompaß<lb/> ist in ein schmales Gefäß eingeschlossen, auf dessen Bo-<lb/><cb type="end"/> <figure><p><hi rendition="#c #g">Ein chinesisches Schiff.</hi></p></figure><lb/><cb type="start"/> den sich Sand befindet, und in welchem wohlriechendes<lb/> Räucherwerk, für die Spendungen an die Göttin der<lb/> See bestimmt, sich befindet. Dieser Göttin wird auch<lb/> ein Altar, geziert mit Spielzeug, Räucherwerk, ge-<lb/> mahlte Wachskerzen, am Ende der Kajüte, welche sehr<lb/> eng ist, errichtet. Die Räume für das Schiffsvolk sind<lb/> um die Kajüte, groß genug um es zu fassen, jeder<lb/> Raum hat eine Matte und ein hartausgestopftes Pol-<lb/> ster statt des Kopfkissens. Gewöhnlich schiffen sich viele<lb/> Leute auf diese Fahrzeuge ein, und ein jedes von ihnen<lb/> nimmt gleiches Jnteresse und gleichen Theil in der Lei-<lb/><cb n="2"/> tung des Schiffes. Sie erhalten keine bestimmte Be-<lb/> lohnung für ihre Mühe, sondern nehmen Antheil an<lb/> dem Gewinne, welchen die Reise abwirft. Alle Flüs-<lb/> sigkeiten, Wasser, hitzige Getränke, werden in Krügen<lb/> geborgen; alle festen Gegenstände packen sie in Hüllen<lb/> oder eimerartige Tonnen. Die Chinesen machen nie<lb/> einen doppelten Deckel an ihre Tonnen, ob aus Unkunde<lb/> oder einer gewissen Hartnäckigkeit, kann nicht genau<lb/> bestimmt werden; aber gewiß ist es, daß man in China<lb/> nie eine an beiden Enden verschlossene Tonne sieht.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb type="end"/> </body> </text> </TEI> [196/0004]
Das Heller=Blatt.
nen der Jnsekten, um das Umwenden des Schiffes zu
beschleunigen. Der Kielraum ist in Abtheilungen durch
Plankenverschläge vertheilt, die Fugen mit einem Mör-
tel von Leim und Oel, welcher getrocknet außerordent-
lich hart wird, kalfatert. Diese Einrichtung mag bei
Schiffen von so geringer Festigkeit Vortheile gewähren,
nicht allein die gute Beschaffenheit der Waaren er-
halten, sondern auch zur Sicherheit des Ganzen bei-
tragen.
Jede Abtheilung wird dadurch ein besonderes
Schiff, welches, wenn es auch mit Wasser gefüllt
wäre, der Ladung keinen Schaden zufügen würde.
Das Ruder streckt sich von dem Hintertheile des Schif-
fes, wie bei einer Barke von London, empor, und ist
gewöhnlich durchlöchert oder von Gitterwerk verfertigt;
durch Seile, welche der Länge nach von jeder Seite des
Schiffsverdeckes gehen, wird es geleitet. Der Kompaß
ist in ein schmales Gefäß eingeschlossen, auf dessen Bo-
[Abbildung Ein chinesisches Schiff. ]
den sich Sand befindet, und in welchem wohlriechendes
Räucherwerk, für die Spendungen an die Göttin der
See bestimmt, sich befindet. Dieser Göttin wird auch
ein Altar, geziert mit Spielzeug, Räucherwerk, ge-
mahlte Wachskerzen, am Ende der Kajüte, welche sehr
eng ist, errichtet. Die Räume für das Schiffsvolk sind
um die Kajüte, groß genug um es zu fassen, jeder
Raum hat eine Matte und ein hartausgestopftes Pol-
ster statt des Kopfkissens. Gewöhnlich schiffen sich viele
Leute auf diese Fahrzeuge ein, und ein jedes von ihnen
nimmt gleiches Jnteresse und gleichen Theil in der Lei-
tung des Schiffes. Sie erhalten keine bestimmte Be-
lohnung für ihre Mühe, sondern nehmen Antheil an
dem Gewinne, welchen die Reise abwirft. Alle Flüs-
sigkeiten, Wasser, hitzige Getränke, werden in Krügen
geborgen; alle festen Gegenstände packen sie in Hüllen
oder eimerartige Tonnen. Die Chinesen machen nie
einen doppelten Deckel an ihre Tonnen, ob aus Unkunde
oder einer gewissen Hartnäckigkeit, kann nicht genau
bestimmt werden; aber gewiß ist es, daß man in China
nie eine an beiden Enden verschlossene Tonne sieht.
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