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Das Heller-Blatt. Nr. 17. Breslau, 26. April 1834.

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Das Heller=Blatt.
[Beginn Spaltensatz] gereicht wird, mit einer solchen Gier schnappt, als
wäre er noch in der Freiheit. Ein Fisch=Liebhaber,
der eines Tages mit der Angel einen sehr großen Hecht
fing, schenkte denselben einem Schäfer, der grade mit
seinem Hunde vorbeikam; während der Angler damit
beschäftigt war, seine Angel aufzuwinden, bemerkte
er, wie der Hund auf die unzweideutigste Weise sein
Vergnügen bei dieser Gelegenheit zu erkennen gab. Das
Thier setzte sich ohne Argwohn mit seinem Schwanze
in die gefährliche Nähe des Rachens unseres Hechtes,
welcher ihn plötzlich packte. Es ist unmöglich, den
Schrecken des Hundes zu beschreiben, als er eine so peini-
gende Last an sich fühlte; - er rannte nach allen Seiten
hin, um sich ihrer los zu machen, aber vergeblich; end-
lich stürzte er sich in den Strom, als das letzte Ret-
[Spaltenumbruch] tungsmittel, aber auch das war fruchtlos. Der Zahn
des Fisches war in sein Haar so eingebissen, daß er es
aus dessen Gewalt nicht reißen konnte; und so arbeitete
er sich vergeblich damit ab, den Feind nach der entge-
gengesetzten Seite zu bringen, bald über, bald unter
dem Wasser. Als er wieder ans Land gekommen war,
lief er in aller Eile zu seinem Herrn, der ihn endlich
von seinem räuberischen Gegner befreite; jetzt aber
schnappte dieser, trotz den Anstrengungen, die er aus-
gestanden, nach einem Stecken, mit dem man seinen
Rachen aufgesperrt hielt, und bohrte sich in diesen mit
seinem scharfen Zahn ein.



[Ende Spaltensatz] [Abbildung]

Die Civette.


[Beginn Spaltensatz]
Die Civette.

Unter den Stinkthieren zeichnet sich besonders die
Civette, von der wir hier eine Abbildung liefern, vor-
züglich durch Trägheit aus. Sie ist auf grauem
Grunde mit schwarzen Querbanden gezeichnet; der
Hals ist weiß, Schnauze und Extremitäten schwarz.
Das Merkwürdigste am Thiere ist der Beutel, in wel-
chem sich die Zibetmaterie befindet; er besteht aus meh-
reren kleinen Beutelchen, und findet sich bei beiden Ge-
schlechtern zwischen dem After und den Zeugungsthei-
len. Außer diesem Beutel hat die Civette noch an je-
der Seite des Afters eine kleine Oeffnung, woraus eine
schwarze, sehr stinkende Flüssigkeit mit ausfließt. -
Afrika und ein Theil Asiens scheinen das Vaterland der
Civette zu seyn.



[Spaltenumbruch]
Ein Nukahiwer mit einer Keule
und Kalebasse
.

Fast auf allen Südsee=Jnseln herrscht bei den Be-
wohnern die Gewohnheit, ihren Körper zu tätowiren,
oder durch das Einstechen beliebiger Figuren in die Ober-
haut des Körpers, zu zieren. Die Geschicklichkeit des
Tätowirens wird auf jenen Jnseln als eine ordentliche
Kunst getrieben. Man tätowirt mittelst des kamm-
förmig ausgezackten Flügelknochens des Tropikvogels,
welches in einem Bambusstäbchen unter einem spitzen
Winkel befestigt ist, auf dessen Endspitze leise Schläge
mittelst eines ähnlichen Stäbchens geschehen, so daß
nur das oberste Häutchen des Körpers mittelst dieser
Schläge auf das kammartige Werkzeug durchstochen
wird. Da auf der Haut die Figuren vorgezeichnet sind,
so geht gewöhnlich die Operation sehr schnell von stat-
[Ende Spaltensatz]

Das Heller=Blatt.
[Beginn Spaltensatz] gereicht wird, mit einer solchen Gier schnappt, als
wäre er noch in der Freiheit. Ein Fisch=Liebhaber,
der eines Tages mit der Angel einen sehr großen Hecht
fing, schenkte denselben einem Schäfer, der grade mit
seinem Hunde vorbeikam; während der Angler damit
beschäftigt war, seine Angel aufzuwinden, bemerkte
er, wie der Hund auf die unzweideutigste Weise sein
Vergnügen bei dieser Gelegenheit zu erkennen gab. Das
Thier setzte sich ohne Argwohn mit seinem Schwanze
in die gefährliche Nähe des Rachens unseres Hechtes,
welcher ihn plötzlich packte. Es ist unmöglich, den
Schrecken des Hundes zu beschreiben, als er eine so peini-
gende Last an sich fühlte; – er rannte nach allen Seiten
hin, um sich ihrer los zu machen, aber vergeblich; end-
lich stürzte er sich in den Strom, als das letzte Ret-
[Spaltenumbruch] tungsmittel, aber auch das war fruchtlos. Der Zahn
des Fisches war in sein Haar so eingebissen, daß er es
aus dessen Gewalt nicht reißen konnte; und so arbeitete
er sich vergeblich damit ab, den Feind nach der entge-
gengesetzten Seite zu bringen, bald über, bald unter
dem Wasser. Als er wieder ans Land gekommen war,
lief er in aller Eile zu seinem Herrn, der ihn endlich
von seinem räuberischen Gegner befreite; jetzt aber
schnappte dieser, trotz den Anstrengungen, die er aus-
gestanden, nach einem Stecken, mit dem man seinen
Rachen aufgesperrt hielt, und bohrte sich in diesen mit
seinem scharfen Zahn ein.



[Ende Spaltensatz] [Abbildung]

Die Civette.


[Beginn Spaltensatz]
Die Civette.

Unter den Stinkthieren zeichnet sich besonders die
Civette, von der wir hier eine Abbildung liefern, vor-
züglich durch Trägheit aus. Sie ist auf grauem
Grunde mit schwarzen Querbanden gezeichnet; der
Hals ist weiß, Schnauze und Extremitäten schwarz.
Das Merkwürdigste am Thiere ist der Beutel, in wel-
chem sich die Zibetmaterie befindet; er besteht aus meh-
reren kleinen Beutelchen, und findet sich bei beiden Ge-
schlechtern zwischen dem After und den Zeugungsthei-
len. Außer diesem Beutel hat die Civette noch an je-
der Seite des Afters eine kleine Oeffnung, woraus eine
schwarze, sehr stinkende Flüssigkeit mit ausfließt. –
Afrika und ein Theil Asiens scheinen das Vaterland der
Civette zu seyn.



[Spaltenumbruch]
Ein Nukahiwer mit einer Keule
und Kalebasse
.

Fast auf allen Südsee=Jnseln herrscht bei den Be-
wohnern die Gewohnheit, ihren Körper zu tätowiren,
oder durch das Einstechen beliebiger Figuren in die Ober-
haut des Körpers, zu zieren. Die Geschicklichkeit des
Tätowirens wird auf jenen Jnseln als eine ordentliche
Kunst getrieben. Man tätowirt mittelst des kamm-
förmig ausgezackten Flügelknochens des Tropikvogels,
welches in einem Bambusstäbchen unter einem spitzen
Winkel befestigt ist, auf dessen Endspitze leise Schläge
mittelst eines ähnlichen Stäbchens geschehen, so daß
nur das oberste Häutchen des Körpers mittelst dieser
Schläge auf das kammartige Werkzeug durchstochen
wird. Da auf der Haut die Figuren vorgezeichnet sind,
so geht gewöhnlich die Operation sehr schnell von stat-
[Ende Spaltensatz]

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Zitationshilfe: Das Heller-Blatt. Nr. 17. Breslau, 26. April 1834, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_heller17_1834/4>, abgerufen am 18.12.2024.