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[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

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heissung / im Paradeis / fast bey vier tausent Jar vor seiner Menschwerdung / sich vns zu gut hat senden lassen) selbst genidrigt / vnd als ein Knecht vnser heil zuuerwalten / da die zeit erfüllet ward / inn vnserm fleisch erschienen ist: Also wird (demselbigen geheimnis gemes) recht verstanden / vnd gesagt / das jm / als dem Verbo incarnato, vnd nicht seinem fleisch allein / alles gegeben sey. Wie wir hernach etliche klare Sprüch der alten rechtgleubigen Veter hieuon anziehen wöllen.

Vnd dieweil die angenomene menschliche Natur dem mitlerampt für sich allein viel zu schwach were / so steckt ein heimlicher Stancarismus hierin (man beschöne / oder bementel es / wie man wölle) so man streittet / das die amptsgewalt allein dem fleisch / vnd nicht der Person / die fleisch worden ist / gegeben sey.

Hiemit kömpt vberein / das Cyrillus vnterschiedentlich redet von dem ewigen Wesen des Sons Gottes / vnd von seiner sendung ins Fleisch / wie er denn von allen beiden seine meinung mit vielen aequipollentibus formis, oder gleichsinnigen Reden klar an tag gegeben hat. Denn vom ewigen Wesen des Sons Gottes brauchet er diese Reden:

Secundum quod intelligitur, & est Deus; quatenus est Verbum ex Patre genitum; quatenus est Deus verus; quatenus intelligitur secundum se, & absque carne; quatenus extra carnem, & Deus ex Deo intelligitur; quatenus secundum naturam est Deus; quatenus est sine carne, & nondum sicut nos, & quodammodo implicitum Verbum.

Seine Menschwerdung aber / oder sendung ins Fleisch beschreibet er mit diesen worten

heissung / im Paradeis / fast bey vier tausent Jar vor seiner Menschwerdung / sich vns zu gut hat senden lassen) selbst genidrigt / vnd als ein Knecht vnser heil zuuerwalten / da die zeit erfüllet ward / inn vnserm fleisch erschienen ist: Also wird (demselbigen geheimnis gemes) recht verstanden / vnd gesagt / das jm / als dem Verbo incarnato, vnd nicht seinem fleisch allein / alles gegeben sey. Wie wir hernach etliche klare Sprüch der alten rechtgleubigen Veter hieuon anziehen wöllen.

Vnd dieweil die angenomene menschliche Natur dem mitlerampt für sich allein viel zu schwach were / so steckt ein heimlicher Stancarismus hierin (man beschöne / oder bementel es / wie man wölle) so man streittet / das die amptsgewalt allein dem fleisch / vnd nicht der Person / die fleisch worden ist / gegeben sey.

Hiemit kömpt vberein / das Cyrillus vnterschiedentlich redet von dem ewigen Wesen des Sons Gottes / vnd von seiner sendung ins Fleisch / wie er denn von allen beiden seine meinung mit vielen aequipollentibus formis, oder gleichsinnigen Reden klar an tag gegeben hat. Denn vom ewigen Wesen des Sons Gottes brauchet er diese Reden:

Secundum quod intelligitur, & est Deus; quatenus est Verbum ex Patre genitum; quatenus est Deus verus; quatenus intelligitur secundum se, & absque carne; quatenus extra carnem, & Deus ex Deo intelligitur; quatenus secundum naturam est Deus; quatenus est sine carne, & nondum sicut nos, & quodammodo implicitum Verbum.

Seine Menschwerdung aber / oder sendung ins Fleisch beschreibet er mit diesen worten

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        <p>Hiemit kömpt vberein / das Cyrillus vnterschiedentlich redet von dem ewigen Wesen                      des Sons Gottes / vnd von seiner sendung ins Fleisch / wie er denn von allen                      beiden seine meinung mit vielen aequipollentibus formis, oder gleichsinnigen                      Reden klar an tag gegeben hat. Denn vom ewigen Wesen des Sons Gottes brauchet er                      diese Reden:</p>
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[74/0076] heissung / im Paradeis / fast bey vier tausent Jar vor seiner Menschwerdung / sich vns zu gut hat senden lassen) selbst genidrigt / vnd als ein Knecht vnser heil zuuerwalten / da die zeit erfüllet ward / inn vnserm fleisch erschienen ist: Also wird (demselbigen geheimnis gemes) recht verstanden / vnd gesagt / das jm / als dem Verbo incarnato, vnd nicht seinem fleisch allein / alles gegeben sey. Wie wir hernach etliche klare Sprüch der alten rechtgleubigen Veter hieuon anziehen wöllen. Vnd dieweil die angenomene menschliche Natur dem mitlerampt für sich allein viel zu schwach were / so steckt ein heimlicher Stancarismus hierin (man beschöne / oder bementel es / wie man wölle) so man streittet / das die amptsgewalt allein dem fleisch / vnd nicht der Person / die fleisch worden ist / gegeben sey. Hiemit kömpt vberein / das Cyrillus vnterschiedentlich redet von dem ewigen Wesen des Sons Gottes / vnd von seiner sendung ins Fleisch / wie er denn von allen beiden seine meinung mit vielen aequipollentibus formis, oder gleichsinnigen Reden klar an tag gegeben hat. Denn vom ewigen Wesen des Sons Gottes brauchet er diese Reden: Secundum quod intelligitur, & est Deus; quatenus est Verbum ex Patre genitum; quatenus est Deus verus; quatenus intelligitur secundum se, & absque carne; quatenus extra carnem, & Deus ex Deo intelligitur; quatenus secundum naturam est Deus; quatenus est sine carne, & nondum sicut nos, & quodammodo implicitum Verbum. Seine Menschwerdung aber / oder sendung ins Fleisch beschreibet er mit diesen worten

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Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 74. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/76>, abgerufen am 24.11.2024.