[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Mit nichten wollen sie hiemit nach der Nestorianer lesterung zwen Söne in Christo verstanden haben / sondern reden von Christo / als von einer Person / mit vnterscheid der zweien Naturn / nach welchen diese Person vnterschiedene Namen tregt / das sie zugleich Gottes / vnd des Menschen Son heist / vnd ist. Vnd alles / was von derselbigen Wunderperson mit warheit gesagt kan werden / wenn sie der Son Gottes genent wird / das ist zugleich auch war von derselbigen Person / wenn sie den andern Namen tregt / das sie des Menschen Son genennet wird. Vnd also haben sich die Nestorianer mit dieser Regel gar nicht zu schützen. Es misbrauchen aber derselbigen auch die Eutychianer / vnd Vbiquisten / gleich als müste folgen / dieweil einerley praedicata von dieser Person gelten / sie heisse gleich des Menschen / oder Gottes Son / das darumb auch einerley Namen der eigenschafft / werck / oder thaten von beiden Naturen können / vnd sollen predicirt werden / vnd das sonderlich der angenomenen Menscheit aus gnaden gegeben / oder mitgeteilet sey / was der ewigen Gottheit in Christo aus Naturlicher eigenschafft gebüre. Denn hiedurch nicht allein der wesentliche vnterscheid beider Naturn in Christo notwendig würde verschwinden / vnd der Gottheit eigenschafft könten nicht mehr eigenschafft heissen / oder bleiben / sondern vber dieses alles müste die Person auch getrennet werden / gleich wie in dem hohen gehemnis der heiligen Dreifaltigkeit aus dem / das dem Vater / Son / vnd heiligem Geist einerley natürlichen wesentlichen eigenschafften gebüren / nicht nur eine / sondern drey vnterschiedene Person / in der einigen Gottheit erkant / vnd beschriben werden. Welchs nu mehr auch den Catechu- Mit nichten wollen sie hiemit nach der Nestorianer lesterung zwen Söne in Christo verstanden haben / sondern reden von Christo / als von einer Person / mit vnterscheid der zweien Naturn / nach welchen diese Person vnterschiedene Namen tregt / das sie zugleich Gottes / vnd des Menschen Son heist / vnd ist. Vnd alles / was von derselbigen Wunderperson mit warheit gesagt kan werden / wenn sie der Son Gottes genent wird / das ist zugleich auch war von derselbigen Person / wenn sie den andern Namen tregt / das sie des Menschen Son genennet wird. Vnd also haben sich die Nestorianer mit dieser Regel gar nicht zu schützen. Es misbrauchen aber derselbigen auch die Eutychianer / vnd Vbiquisten / gleich als müste folgen / dieweil einerley praedicata von dieser Person gelten / sie heisse gleich des Menschen / oder Gottes Son / das darumb auch einerley Namen der eigenschafft / werck / oder thaten von beiden Naturen können / vnd sollen predicirt werden / vnd das sonderlich der angenomenen Menscheit aus gnaden gegeben / oder mitgeteilet sey / was der ewigen Gottheit in Christo aus Naturlicher eigenschafft gebüre. Denn hiedurch nicht allein der wesentliche vnterscheid beider Naturn in Christo notwendig würde verschwinden / vnd der Gottheit eigenschafft könten nicht mehr eigenschafft heissen / oder bleiben / sondern vber dieses alles müste die Person auch getrennet werden / gleich wie in dem hohen gehemnis der heiligen Dreifaltigkeit aus dem / das dem Vater / Son / vnd heiligem Geist einerley natürlichen wesentlichen eigenschafften gebüren / nicht nur eine / sondern drey vnterschiedene Person / in der einigen Gottheit erkant / vnd beschriben werden. Welchs nu mehr auch den Catechu- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0069" n="67"/> <p>Mit nichten wollen sie hiemit nach der Nestorianer lesterung zwen Söne in Christo verstanden haben / sondern reden von Christo / als von einer Person / mit vnterscheid der zweien Naturn / nach welchen diese Person vnterschiedene Namen tregt / das sie zugleich Gottes / vnd des Menschen Son heist / vnd ist. Vnd alles / was von derselbigen Wunderperson mit warheit gesagt kan werden / wenn sie der Son Gottes genent wird / das ist zugleich auch war von derselbigen Person / wenn sie den andern Namen tregt / das sie des Menschen Son genennet wird. 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Mit nichten wollen sie hiemit nach der Nestorianer lesterung zwen Söne in Christo verstanden haben / sondern reden von Christo / als von einer Person / mit vnterscheid der zweien Naturn / nach welchen diese Person vnterschiedene Namen tregt / das sie zugleich Gottes / vnd des Menschen Son heist / vnd ist. Vnd alles / was von derselbigen Wunderperson mit warheit gesagt kan werden / wenn sie der Son Gottes genent wird / das ist zugleich auch war von derselbigen Person / wenn sie den andern Namen tregt / das sie des Menschen Son genennet wird. Vnd also haben sich die Nestorianer mit dieser Regel gar nicht zu schützen.
Es misbrauchen aber derselbigen auch die Eutychianer / vnd Vbiquisten / gleich als müste folgen / dieweil einerley praedicata von dieser Person gelten / sie heisse gleich des Menschen / oder Gottes Son / das darumb auch einerley Namen der eigenschafft / werck / oder thaten von beiden Naturen können / vnd sollen predicirt werden / vnd das sonderlich der angenomenen Menscheit aus gnaden gegeben / oder mitgeteilet sey / was der ewigen Gottheit in Christo aus Naturlicher eigenschafft gebüre.
Denn hiedurch nicht allein der wesentliche vnterscheid beider Naturn in Christo notwendig würde verschwinden / vnd der Gottheit eigenschafft könten nicht mehr eigenschafft heissen / oder bleiben / sondern vber dieses alles müste die Person auch getrennet werden / gleich wie in dem hohen gehemnis der heiligen Dreifaltigkeit aus dem / das dem Vater / Son / vnd heiligem Geist einerley natürlichen wesentlichen eigenschafften gebüren / nicht nur eine / sondern drey vnterschiedene Person / in der einigen Gottheit erkant / vnd beschriben werden. Welchs nu mehr auch den Catechu-
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/69>, abgerufen am 22.07.2024. |