Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

Dieweil aber ein jeder verstendiger Christ / den Geist für sich selbst gar leichtlich prüfen / vnd in warheit befinden wird / das er wider das achte Gebott ein öffentliche calumniam begehe / vnd das jenige / was für sich recht vnd wol geredet / vnd billig nach der Richtschnur der Göttlichen warheit zum besten solte auffgenommen / vnd verstanden werden / auffs aller ergste mißdeute vnd verkehre (daraus denn dieser Leut Candor, deß sie doch vor andern wollen gerühmet sein / zuerkennen ist) So wil mans vmb friedes willen auff dißmal auch dem gerechten Richter / welcher durch seinen Apostel nit vergeblich gesagt: Qui autem perturbat vos, portabit iudicium suum, quisquis sit, Gal. 5. heimgestelt vnd befohlen sein lassen. Sönderlich dieweil D. Kirchner selbst (welcher doch nicht gern etwas / das jn vnrecht gedaucht / mit stilschweigen vbergangen) die vberaus kurtze vnd runde erklerung der Anhaltischen / bey jrem achten Argument / pag. 137. widerholet / mit keinem wort / als verwerflich oder falsch / hat anrüren dürffen / noch verdechtig machen können. Sonst gebens zwar alle vmbstende / das dem Gegentheil an nichts mehr / denn nur allein (wie vnlangst ein vorneme Person nicht vnweißlich geurtheilt) an der einigen Syllaben von dreyen Buchstaben (BAN) mangele / so würde Deutschland bald ein Hispanische inquisition erfaren müssen / dieweil sie fast jederman hofemeistern / ja vor der gantzen Welt gehessig machen / vnd als die dominatores vnd dictatores fidei den andern nur vorschreiben wollen / wie vnnd was man gleuben oder leren sol / zu jhnen aber darff niemand sagen / Papa, quid facis? Denn es gehet / wie die Kirchen in dem 73. Psalm klaget / Sie vernichten alles / vnd reden vbel dauon / vnnd reden vnd lestern hoch her. Was sie reden / das mus vom Himel herab geredt sein / was sie sagen / das mus gelten auff Erden. Darümb fellet jhnen jhr pöbel zu / vnd lauffen jhnen zu mit hauffen / wie wasser. Ach Gott der tewre Name dein / mus jrer schalckheit deckel sein / du wirst einmal auffwachen. Psal. 124.

Dieweil aber ein jeder verstendiger Christ / den Geist für sich selbst gar leichtlich prüfen / vnd in warheit befinden wird / das er wider das achte Gebott ein öffentliche calumniam begehe / vnd das jenige / was für sich recht vnd wol geredet / vnd billig nach der Richtschnur der Göttlichen warheit zum besten solte auffgenommen / vnd verstanden werden / auffs aller ergste mißdeute vnd verkehre (daraus denn dieser Leut Candor, deß sie doch vor andern wollen gerühmet sein / zuerkennen ist) So wil mans vmb friedes willen auff dißmal auch dem gerechten Richter / welcher durch seinen Apostel nit vergeblich gesagt: Qui autem perturbat vos, portabit iudicium suum, quisquis sit, Gal. 5. heimgestelt vnd befohlen sein lassen. Sönderlich dieweil D. Kirchner selbst (welcher doch nicht gern etwas / das jn vnrecht gedaucht / mit stilschweigen vbergangen) die vberaus kurtze vnd runde erklerung der Anhaltischen / bey jrem achten Argument / pag. 137. widerholet / mit keinem wort / als verwerflich oder falsch / hat anrüren dürffen / noch verdechtig machen können. Sonst gebens zwar alle vmbstende / das dem Gegentheil an nichts mehr / denn nur allein (wie vnlangst ein vorneme Person nicht vnweißlich geurtheilt) an der einigen Syllaben von dreyẽ Buchstaben (BAN) mangele / so würde Deutschland bald ein Hispanische inquisition erfaren müssen / dieweil sie fast jederman hofemeistern / ja vor der gantzen Welt gehessig machen / vnd als die dominatores vnd dictatores fidei den andern nur vorschreiben wollen / wie vnnd was man gleuben oder leren sol / zu jhnen aber darff niemand sagen / Papa, quid facis? Denn es gehet / wie die Kirchen in dem 73. Psalm klaget / Sie vernichten alles / vnd reden vbel dauon / vnnd reden vnd lestern hoch her. Was sie reden / das mus vom Himel herab geredt sein / was sie sagen / das mus gelten auff Erden. Darümb fellet jhnen jhr pöbel zu / vnd lauffen jhnen zu mit hauffen / wie wasser. Ach Gott der tewre Name dein / mus jrer schalckheit deckel sein / du wirst einmal auffwachen. Psal. 124.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0604" n="602"/>
        <p>Dieweil aber ein jeder verstendiger Christ / den Geist für sich selbst gar                      leichtlich prüfen / vnd in warheit befinden wird / das er wider das achte Gebott                      ein öffentliche calumniam begehe / vnd das jenige / was für sich recht vnd wol                      geredet / vnd billig nach der Richtschnur der Göttlichen warheit zum besten                      solte auffgenommen / vnd verstanden werden / auffs aller ergste mißdeute vnd                      verkehre (daraus denn dieser Leut Candor, deß sie doch vor andern wollen                      gerühmet sein / zuerkennen ist) So wil mans vmb friedes willen auff dißmal auch                      dem gerechten Richter / welcher durch seinen Apostel nit vergeblich gesagt: Qui                      autem perturbat vos, portabit iudicium suum, quisquis sit, Gal. 5. heimgestelt                      vnd befohlen sein lassen. Sönderlich dieweil D. Kirchner selbst (welcher doch                      nicht gern etwas / das jn vnrecht gedaucht / mit stilschweigen vbergangen) die                      vberaus kurtze vnd runde erklerung der Anhaltischen / bey jrem achten Argument /                      pag. 137. widerholet / mit keinem wort / als verwerflich oder falsch / hat                      anrüren dürffen / noch verdechtig machen können. Sonst gebens zwar alle                      vmbstende / das dem Gegentheil an nichts mehr / denn nur allein (wie vnlangst                      ein vorneme Person nicht vnweißlich geurtheilt) an der einigen Syllaben von                          dreye&#x0303; Buchstaben (BAN) mangele / so würde Deutschland bald                      ein Hispanische inquisition erfaren müssen / dieweil sie fast jederman                      hofemeistern / ja vor der gantzen Welt gehessig machen / vnd als die dominatores                      vnd dictatores fidei den andern nur vorschreiben wollen / wie vnnd was man                      gleuben oder leren sol / zu jhnen aber darff niemand sagen / Papa, quid facis?                      Denn es gehet / wie die Kirchen in dem 73. Psalm klaget / Sie vernichten alles /                      vnd reden vbel dauon / vnnd reden vnd lestern hoch her. Was sie reden / das mus                      vom Himel herab geredt sein / was sie sagen / das mus gelten auff Erden. Darümb                      fellet jhnen jhr pöbel zu / vnd lauffen jhnen zu mit hauffen / wie wasser. Ach                      Gott der tewre Name dein / mus jrer schalckheit deckel sein / du wirst einmal                      auffwachen. Psal. 124.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[602/0604] Dieweil aber ein jeder verstendiger Christ / den Geist für sich selbst gar leichtlich prüfen / vnd in warheit befinden wird / das er wider das achte Gebott ein öffentliche calumniam begehe / vnd das jenige / was für sich recht vnd wol geredet / vnd billig nach der Richtschnur der Göttlichen warheit zum besten solte auffgenommen / vnd verstanden werden / auffs aller ergste mißdeute vnd verkehre (daraus denn dieser Leut Candor, deß sie doch vor andern wollen gerühmet sein / zuerkennen ist) So wil mans vmb friedes willen auff dißmal auch dem gerechten Richter / welcher durch seinen Apostel nit vergeblich gesagt: Qui autem perturbat vos, portabit iudicium suum, quisquis sit, Gal. 5. heimgestelt vnd befohlen sein lassen. Sönderlich dieweil D. Kirchner selbst (welcher doch nicht gern etwas / das jn vnrecht gedaucht / mit stilschweigen vbergangen) die vberaus kurtze vnd runde erklerung der Anhaltischen / bey jrem achten Argument / pag. 137. widerholet / mit keinem wort / als verwerflich oder falsch / hat anrüren dürffen / noch verdechtig machen können. Sonst gebens zwar alle vmbstende / das dem Gegentheil an nichts mehr / denn nur allein (wie vnlangst ein vorneme Person nicht vnweißlich geurtheilt) an der einigen Syllaben von dreyẽ Buchstaben (BAN) mangele / so würde Deutschland bald ein Hispanische inquisition erfaren müssen / dieweil sie fast jederman hofemeistern / ja vor der gantzen Welt gehessig machen / vnd als die dominatores vnd dictatores fidei den andern nur vorschreiben wollen / wie vnnd was man gleuben oder leren sol / zu jhnen aber darff niemand sagen / Papa, quid facis? Denn es gehet / wie die Kirchen in dem 73. Psalm klaget / Sie vernichten alles / vnd reden vbel dauon / vnnd reden vnd lestern hoch her. Was sie reden / das mus vom Himel herab geredt sein / was sie sagen / das mus gelten auff Erden. Darümb fellet jhnen jhr pöbel zu / vnd lauffen jhnen zu mit hauffen / wie wasser. Ach Gott der tewre Name dein / mus jrer schalckheit deckel sein / du wirst einmal auffwachen. Psal. 124.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/604
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/604>, abgerufen am 19.05.2024.