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[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

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sönlich vereinigt / etc. Vnd solchs wird nach der lenge widerholet / pag. 307. b. & sequentibus.

Aber mit diesen prechtigen worten / welche in der oberzelten Bücher keinem zu finden / wird der Artickel von der menschwerdung Christi / mit seiner Erhöhung zur rechten Handt Gottes / so allererst nach der Himelfahrt (wie die Euangelisten einhelliglich bezeugen) erfolget ist / durchaus vermischet / vnd also die Ordnung der Christlichen Glaubens Artickel turbirt vnd zerstöret / vnd die gantze Nidrigung Christi nur in ein Marcionitische phantasey oder schein verkehret.

Pagina ead. 245. b. stehet / das Christus jetzt / nach dem er in seine Herrligkeit eingangen / nicht allein als Gott / sondern auch als Mensch / alles wisse / alles vermöge / vnnd allen Creaturen gegenwertig sey. Hiemit ist die generalis vbiquitas humanae naturae in Christo asserirt / welchs doch jhr viel aus den Subseribenten bißher nicht haben gleuben wollen.

Pag. 295. a. wird von dem heiligen Abendtmal auß dem grossen Catechismo Lutheri recht gesagt: Solchs mercke vnnd behalt nur wol / denn auff den worten (der Einsetzung) stehet all vnser Grundt / schutz vnd wehr / wider alle jrrthumb vnd verführung / so je kommen sind / vnd noch kommen mögen / etc. Hiemit haltens auch die Anhalter / denn was wider Gottes Wort sireitet / das ist alles schwermerisch vnd verwerfflich.

Aber diesem zu wider / werden pag. 241. b. 242. a. Item / 301 b. 302. a. viererley Gründe angezogen / darunter das Göttliche Wort allererst die dritte stell bekömpt / gleich als stünden die Wort der heiligen Stifftung nicht mehr fest gnug / welche doch ewiglich wider der Hellen Pforten wol bestehen werden. Derwegen dieses der Göttlichen Warheit vngemeß / vnd demnach in sich selbst ein öffentliche antilogia ist / darein die Anhalter mit gutem Gewissen nicht willigen können / sondern bleiben bey der festen Burgk des heiligen Göttlichen Worts / auff das sie mit der Christlichen Kirchen in Warheit singen / vnd allen Wider-

sönlich vereinigt / etc. Vnd solchs wird nach der lenge widerholet / pag. 307. b. & sequentibus.

Aber mit diesen prechtigen worten / welche in der oberzelten Bücher keinem zu finden / wird der Artickel von der menschwerdung Christi / mit seiner Erhöhung zur rechten Handt Gottes / so allererst nach der Himelfahrt (wie die Euangelisten einhelliglich bezeugen) erfolget ist / durchaus vermischet / vnd also die Ordnung der Christlichen Glaubens Artickel turbirt vnd zerstöret / vnd die gantze Nidrigung Christi nur in ein Marcionitische phantasey oder schein verkehret.

Pagina ead. 245. b. stehet / das Christus jetzt / nach dem er in seine Herrligkeit eingangen / nicht allein als Gott / sondern auch als Mensch / alles wisse / alles vermöge / vnnd allen Creaturen gegenwertig sey. Hiemit ist die generalis vbiquitas humanae naturae in Christo asserirt / welchs doch jhr viel aus den Subseribenten bißher nicht haben gleuben wollen.

Pag. 295. a. wird von dem heiligen Abendtmal auß dem grossen Catechismo Lutheri recht gesagt: Solchs mercke vnnd behalt nur wol / denn auff den worten (der Einsetzung) stehet all vnser Grundt / schutz vnd wehr / wider alle jrrthumb vnd verführung / so je kommen sind / vnd noch kommen mögen / etc. Hiemit haltens auch die Anhalter / denn was wider Gottes Wort sireitet / das ist alles schwermerisch vnd verwerfflich.

Aber diesem zu wider / werden pag. 241. b. 242. a. Item / 301 b. 302. a. viererley Gründe angezogen / darunter das Göttliche Wort allererst die dritte stell bekömpt / gleich als stünden die Wort der heiligen Stifftung nicht mehr fest gnug / welche doch ewiglich wider der Hellen Pforten wol bestehen werden. Derwegen dieses der Göttlichen Warheit vngemeß / vnd demnach in sich selbst ein öffentliche antilogia ist / darein die Anhalter mit gutem Gewissen nicht willigen können / sondern bleiben bey der festen Burgk des heiligen Göttlichen Worts / auff das sie mit der Christlichen Kirchen in Warheit singen / vnd allen Wider-

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        <p>Aber mit diesen prechtigen worten / welche in der oberzelten Bücher keinem zu                      finden / wird der Artickel von der menschwerdung Christi / mit seiner Erhöhung                      zur rechten Handt Gottes / so allererst nach der Himelfahrt (wie die                      Euangelisten einhelliglich bezeugen) erfolget ist / durchaus vermischet / vnd                      also die Ordnung der Christlichen Glaubens Artickel turbirt vnd zerstöret / vnd                      die gantze Nidrigung Christi nur in ein Marcionitische phantasey oder schein                      verkehret.</p>
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        <p>Aber diesem zu wider / werden pag. 241. b. 242. a. Item / 301 b. 302. a.                      viererley Gründe angezogen / darunter das Göttliche Wort allererst die dritte                      stell bekömpt / gleich als stünden die Wort der heiligen Stifftung nicht mehr                      fest gnug / welche doch ewiglich wider der Hellen Pforten wol bestehen werden.                      Derwegen dieses der Göttlichen Warheit vngemeß / vnd demnach in sich selbst ein                      öffentliche antilogia ist / darein die Anhalter mit gutem Gewissen nicht                      willigen können / sondern bleiben bey der festen Burgk des heiligen Göttlichen                      Worts / auff das sie mit der Christlichen Kirchen in Warheit singen / vnd allen                              Wider-
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[595/0597] sönlich vereinigt / etc. Vnd solchs wird nach der lenge widerholet / pag. 307. b. & sequentibus. Aber mit diesen prechtigen worten / welche in der oberzelten Bücher keinem zu finden / wird der Artickel von der menschwerdung Christi / mit seiner Erhöhung zur rechten Handt Gottes / so allererst nach der Himelfahrt (wie die Euangelisten einhelliglich bezeugen) erfolget ist / durchaus vermischet / vnd also die Ordnung der Christlichen Glaubens Artickel turbirt vnd zerstöret / vnd die gantze Nidrigung Christi nur in ein Marcionitische phantasey oder schein verkehret. Pagina ead. 245. b. stehet / das Christus jetzt / nach dem er in seine Herrligkeit eingangen / nicht allein als Gott / sondern auch als Mensch / alles wisse / alles vermöge / vnnd allen Creaturen gegenwertig sey. Hiemit ist die generalis vbiquitas humanae naturae in Christo asserirt / welchs doch jhr viel aus den Subseribenten bißher nicht haben gleuben wollen. Pag. 295. a. wird von dem heiligen Abendtmal auß dem grossen Catechismo Lutheri recht gesagt: Solchs mercke vnnd behalt nur wol / denn auff den worten (der Einsetzung) stehet all vnser Grundt / schutz vnd wehr / wider alle jrrthumb vnd verführung / so je kommen sind / vnd noch kommen mögen / etc. Hiemit haltens auch die Anhalter / denn was wider Gottes Wort sireitet / das ist alles schwermerisch vnd verwerfflich. Aber diesem zu wider / werden pag. 241. b. 242. a. Item / 301 b. 302. a. viererley Gründe angezogen / darunter das Göttliche Wort allererst die dritte stell bekömpt / gleich als stünden die Wort der heiligen Stifftung nicht mehr fest gnug / welche doch ewiglich wider der Hellen Pforten wol bestehen werden. Derwegen dieses der Göttlichen Warheit vngemeß / vnd demnach in sich selbst ein öffentliche antilogia ist / darein die Anhalter mit gutem Gewissen nicht willigen können / sondern bleiben bey der festen Burgk des heiligen Göttlichen Worts / auff das sie mit der Christlichen Kirchen in Warheit singen / vnd allen Wider-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 595. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/597>, abgerufen am 10.06.2024.