Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

borne Sohn des Vaters hiesse vnd were / hoch gepreyset in ewigkeit. Wollen allhie geschweigen / das durch diß / bißher in der Kirchen Gottes gar vnerhörte paradoxum der heilige Geist von dem Decret oder Beschluß vnd einhelliger verwilligung / ja versiegelung des Mitlerampts sequestrirt vnd ausgeschlossen sein müste. Denn die ewige Geburt des Sohns sichet nur auff den Vater / vnd nicht auff den heiligen Geist / sonst wer das ewige Wort nicht der eingeborne vom Vater / Johann. 1. Ja / der Sohn selbst ist Mitler worden / durch seine ewige Fürbitt vnnd Intercession für das arme menschliche Geschlecht / aus welchem er jhme eine ewige Kirchen / zur Ehre seines himlischen Vaters erbawen wolte. Psal. 2. Darümb ists viel ein anders / von dem jenigen reden / was der Sohn durch die ewige Geburt allein vom Vater / vnd nicht zugleich vom heiligen Geist / noch von sich selbst / vnnd was er vermöge des Mitlerampts / als persona missa, a tota Deitate mittente empfangen hat. So redet auch die Schrifft vnterschiedlich von der ewigen Geburt des Sohns / ohne welche er nicht were / noch mit Warheit genent würde das ewige Wort / das Liecht vom Liecht / der Hebr. 1.Glantz seines Vaters ewigen Herrligkeit / oder das wesentliche Ebenbildt des Vaters. Vnd also würde das Geheimnis der heiligen Dreyfaltigkeit zu nichts. Aber vom Mitlerampt spricht der HERR / Der Vater ist grösser / denn ich. Johan 14. Item / Ich thue vnd rede nichts von mir selbst / sondern alles / was mir mein Vater zu thun vnnd zu reden befohlen hat / das thue vnd rede ich. Denn der Vater / der mich gesandt hat / der hat mir ein Gebott gegeben / was Ich thun vnd reden soll. Johan. 12. Stecken derwegen hinder diesem newen fürgeben nicht wenig Irrthumb verborgen. Gott gebs dem Gegentheil bey zeit zu erkennen / vnd zu corrigiren.

Vom Spruch Augustini ad Dardanum.

Ferner / Ob wol D. Kirchner pag. 330. den Spruch Augustini ad Dardanum (Es folget nicht / das zugleich mit Gott allenthalben sey / was in Gott ist) hiemit eludiren will /

borne Sohn des Vaters hiesse vnd were / hoch gepreyset in ewigkeit. Wollen allhie geschweigen / das durch diß / bißher in der Kirchen Gottes gar vnerhörte paradoxum der heilige Geist von dem Decret oder Beschluß vnd einhelliger verwilligung / ja versiegelung des Mitlerampts sequestrirt vnd ausgeschlossen sein müste. Denn die ewige Geburt des Sohns sichet nur auff den Vater / vnd nicht auff den heiligen Geist / sonst wer das ewige Wort nicht der eingeborne vom Vater / Johann. 1. Ja / der Sohn selbst ist Mitler worden / durch seine ewige Fürbitt vnnd Intercession für das arme menschliche Geschlecht / aus welchem er jhme eine ewige Kirchen / zur Ehre seines himlischen Vaters erbawen wolte. Psal. 2. Darümb ists viel ein anders / von dem jenigen reden / was der Sohn durch die ewige Geburt allein vom Vater / vnd nicht zugleich vom heiligen Geist / noch von sich selbst / vnnd was er vermöge des Mitlerampts / als persona missa, à tota Deitate mittente empfangen hat. So redet auch die Schrifft vnterschiedlich von der ewigen Geburt des Sohns / ohne welche er nicht were / noch mit Warheit genent würde das ewige Wort / das Liecht vom Liecht / der Hebr. 1.Glantz seines Vaters ewigen Herrligkeit / oder das wesentliche Ebenbildt des Vaters. Vnd also würde das Geheimnis der heiligen Dreyfaltigkeit zu nichts. Aber vom Mitlerampt spricht der HERR / Der Vater ist grösser / denn ich. Johan 14. Item / Ich thue vnd rede nichts von mir selbst / sondern alles / was mir mein Vater zu thun vnnd zu reden befohlen hat / das thue vnd rede ich. Denn der Vater / der mich gesandt hat / der hat mir ein Gebott gegeben / was Ich thun vnd reden soll. Johan. 12. Stecken derwegen hinder diesem newen fürgeben nicht wenig Irrthumb verborgen. Gott gebs dem Gegentheil bey zeit zu erkennen / vnd zu corrigiren.

Vom Spruch Augustini ad Dardanum.

Ferner / Ob wol D. Kirchner pag. 330. den Spruch Augustini ad Dardanum (Es folget nicht / das zugleich mit Gott allenthalben sey / was in Gott ist) hiemit eludiren will /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0582" n="580"/>
borne Sohn des Vaters hiesse vnd were / hoch gepreyset in                      ewigkeit. Wollen allhie geschweigen / das durch diß / bißher in der Kirchen                      Gottes gar vnerhörte paradoxum der heilige Geist von dem Decret oder Beschluß                      vnd einhelliger verwilligung / ja versiegelung des Mitlerampts sequestrirt vnd                      ausgeschlossen sein müste. Denn die ewige Geburt des Sohns sichet nur auff den                      Vater / vnd nicht auff den heiligen Geist / sonst wer das ewige Wort nicht der                      eingeborne vom Vater / Johann. 1. Ja / der Sohn selbst ist Mitler worden / durch                      seine ewige Fürbitt vnnd Intercession für das arme menschliche Geschlecht / aus                      welchem er jhme eine ewige Kirchen / zur Ehre seines himlischen Vaters erbawen                      wolte. Psal. 2. Darümb ists viel ein anders / von dem jenigen reden / was der                      Sohn durch die ewige Geburt allein vom Vater / vnd nicht zugleich vom heiligen                      Geist / noch von sich selbst / vnnd was er vermöge des Mitlerampts / als persona                      missa, à tota Deitate mittente empfangen hat. So redet auch die Schrifft                      vnterschiedlich von der ewigen Geburt des Sohns / ohne welche er nicht were /                      noch mit Warheit genent würde das ewige Wort / das Liecht vom Liecht / der <note place="left">Hebr. 1.</note>Glantz seines Vaters ewigen Herrligkeit /                      oder das wesentliche Ebenbildt des Vaters. Vnd also würde das Geheimnis der                      heiligen Dreyfaltigkeit zu nichts. Aber vom Mitlerampt spricht der HERR / Der                      Vater ist grösser / denn ich. Johan 14. Item / Ich thue vnd rede nichts von mir                      selbst / sondern alles / was mir mein Vater zu thun vnnd zu reden befohlen hat /                      das thue vnd rede ich. Denn der Vater / der mich gesandt hat / der hat mir ein                      Gebott gegeben / was Ich thun vnd reden soll. Johan. 12. Stecken derwegen hinder                      diesem newen fürgeben nicht wenig Irrthumb verborgen. Gott gebs dem Gegentheil                      bey zeit zu erkennen / vnd zu corrigiren.</p>
        <note place="left">Vom Spruch <hi rendition="#i">Augustini ad Dardanum.</hi></note>
        <p>Ferner / Ob wol D. Kirchner pag. 330. den Spruch Augustini ad Dardanum (Es folget                      nicht / das zugleich mit Gott allenthalben sey / was in Gott ist) hiemit                      eludiren will /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[580/0582] borne Sohn des Vaters hiesse vnd were / hoch gepreyset in ewigkeit. Wollen allhie geschweigen / das durch diß / bißher in der Kirchen Gottes gar vnerhörte paradoxum der heilige Geist von dem Decret oder Beschluß vnd einhelliger verwilligung / ja versiegelung des Mitlerampts sequestrirt vnd ausgeschlossen sein müste. Denn die ewige Geburt des Sohns sichet nur auff den Vater / vnd nicht auff den heiligen Geist / sonst wer das ewige Wort nicht der eingeborne vom Vater / Johann. 1. Ja / der Sohn selbst ist Mitler worden / durch seine ewige Fürbitt vnnd Intercession für das arme menschliche Geschlecht / aus welchem er jhme eine ewige Kirchen / zur Ehre seines himlischen Vaters erbawen wolte. Psal. 2. Darümb ists viel ein anders / von dem jenigen reden / was der Sohn durch die ewige Geburt allein vom Vater / vnd nicht zugleich vom heiligen Geist / noch von sich selbst / vnnd was er vermöge des Mitlerampts / als persona missa, à tota Deitate mittente empfangen hat. So redet auch die Schrifft vnterschiedlich von der ewigen Geburt des Sohns / ohne welche er nicht were / noch mit Warheit genent würde das ewige Wort / das Liecht vom Liecht / der Glantz seines Vaters ewigen Herrligkeit / oder das wesentliche Ebenbildt des Vaters. Vnd also würde das Geheimnis der heiligen Dreyfaltigkeit zu nichts. Aber vom Mitlerampt spricht der HERR / Der Vater ist grösser / denn ich. Johan 14. Item / Ich thue vnd rede nichts von mir selbst / sondern alles / was mir mein Vater zu thun vnnd zu reden befohlen hat / das thue vnd rede ich. Denn der Vater / der mich gesandt hat / der hat mir ein Gebott gegeben / was Ich thun vnd reden soll. Johan. 12. Stecken derwegen hinder diesem newen fürgeben nicht wenig Irrthumb verborgen. Gott gebs dem Gegentheil bey zeit zu erkennen / vnd zu corrigiren. Hebr. 1. Ferner / Ob wol D. Kirchner pag. 330. den Spruch Augustini ad Dardanum (Es folget nicht / das zugleich mit Gott allenthalben sey / was in Gott ist) hiemit eludiren will /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/582
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 580. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/582>, abgerufen am 25.11.2024.