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[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

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der thetlichen mittheilung der göttlichen almacht / alwissenheit / vnd allenthalbenheit / one welche der Leib Christi / wie er auff Erden raum geben / vnd genomen / auch vom Himel endlich also wider komen werde / nicht in Gott (geschweigen / mit dem Son Gottes persönlich vereinigt) gewesen / vnd das sonst der Christliche Glaub falsch / ja alle Heiligen mit Gott persönlich vereiniget sein müsten.

Heisst aber das nicht / Vnionem hypostaticam, mit der communicatione idiomatum, dadurch dasselbige geheimnis ausgesprochen sol werden / in einen klumpen vermischen?

Zum dritten / so sie die natürlichen eigenschafften Gottes / vnd die amptswereke des Mitlers / dazu ein jede Natur in Christo das jre thut / one trennung / vnd vermengung / von den Gaben / damit die angenomene Menscheit für sich vber alles / was vnter Gott / vnaussprechlicher weise begnadet ist / ernstlich / vnd in warheit vnterscheiden / wafür streitten sie denn von der almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit der menschlichen Natur? Sind denn Fol. Apol. Erf. 108. b.sölchs nicht göttliche eigenschafften / oder (wie sie selbst bekennen) attributa Diuinitatis propria? Wo hat denn die Schrifft jemals also geredet / das fleisch Christi ist Gott selber / oder die menschliche Natur Christi / ist so wol als die göttliche / almechtig / alwissend / allenthalben? Schrifft / Schrifft / vnd nicht jhre gloss fordern wir / so wer der Sachen schon gerahten.

Denn mit jren schlipfferigen selbsterdachten Regeln / wird nur mehr vnd mehr finsternis in die Kirchen Gottes eingefüret / das sie nemlich fürgeben / es folge kein ver-

der thetlichen mittheilung der göttlichen almacht / alwissenheit / vnd allenthalbenheit / one welche der Leib Christi / wie er auff Erden raum geben / vnd genomen / auch vom Himel endlich also wider komen werde / nicht in Gott (geschweigen / mit dem Son Gottes persönlich vereinigt) gewesen / vnd das sonst der Christliche Glaub falsch / ja alle Heiligen mit Gott persönlich vereiniget sein müsten.

Heisst aber das nicht / Vnionem hypostaticam, mit der communicatione idiomatum, dadurch dasselbige geheimnis ausgesprochen sol werden / in einen klumpen vermischen?

Zum dritten / so sie die natürlichen eigenschafften Gottes / vnd die amptswereke des Mitlers / dazu ein jede Natur in Christo das jre thut / one trennung / vnd vermengung / von den Gaben / damit die angenomene Menscheit für sich vber alles / was vnter Gott / vnaussprechlicher weise begnadet ist / ernstlich / vnd in warheit vnterscheiden / wafür streitten sie denn von der almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit der menschlichen Natur? Sind denn Fol. Apol. Erf. 108. b.sölchs nicht göttliche eigenschafften / oder (wie sie selbst bekennen) attributa Diuinitatis propria? Wo hat denn die Schrifft jemals also geredet / das fleisch Christi ist Gott selber / oder die menschliche Natur Christi / ist so wol als die göttliche / almechtig / alwissend / allenthalben? Schrifft / Schrifft / vnd nicht jhre gloss fordern wir / so wer der Sachen schon gerahten.

Denn mit jren schlipfferigen selbsterdachten Regeln / wird nur mehr vnd mehr finsternis in die Kirchen Gottes eingefüret / das sie nemlich fürgeben / es folge kein ver-

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[448/0450] der thetlichen mittheilung der göttlichen almacht / alwissenheit / vnd allenthalbenheit / one welche der Leib Christi / wie er auff Erden raum geben / vnd genomen / auch vom Himel endlich also wider komen werde / nicht in Gott (geschweigen / mit dem Son Gottes persönlich vereinigt) gewesen / vnd das sonst der Christliche Glaub falsch / ja alle Heiligen mit Gott persönlich vereiniget sein müsten. Heisst aber das nicht / Vnionem hypostaticam, mit der communicatione idiomatum, dadurch dasselbige geheimnis ausgesprochen sol werden / in einen klumpen vermischen? Zum dritten / so sie die natürlichen eigenschafften Gottes / vnd die amptswereke des Mitlers / dazu ein jede Natur in Christo das jre thut / one trennung / vnd vermengung / von den Gaben / damit die angenomene Menscheit für sich vber alles / was vnter Gott / vnaussprechlicher weise begnadet ist / ernstlich / vnd in warheit vnterscheiden / wafür streitten sie denn von der almechtigkeit / alwissenheit / vnd allenthalbenheit der menschlichen Natur? Sind denn sölchs nicht göttliche eigenschafften / oder (wie sie selbst bekennen) attributa Diuinitatis propria? Wo hat denn die Schrifft jemals also geredet / das fleisch Christi ist Gott selber / oder die menschliche Natur Christi / ist so wol als die göttliche / almechtig / alwissend / allenthalben? Schrifft / Schrifft / vnd nicht jhre gloss fordern wir / so wer der Sachen schon gerahten. Fol. Apol. Erf. 108. b. Denn mit jren schlipfferigen selbsterdachten Regeln / wird nur mehr vnd mehr finsternis in die Kirchen Gottes eingefüret / das sie nemlich fürgeben / es folge kein ver-

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  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
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Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 448. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/450>, abgerufen am 10.06.2024.