Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

wol fürzusehen haben / das sie nicht am tieffesten in der Agnoeten jrthumb bestecken.

In massen wir auch die jenigen zum freundlichsten wollen nochmals alhie gewarnet haben / welchen der almechtige die augen so fern geöffnet / das sie so wol / als wir (Gott lob) diese Reden (das fleisch Christi ist allenthalben / oder wie die Concordiformul fol. 313. vnbesonnen fürgibt / Es sey alles durch vnd durch vol Christus / auch nach der Menschheit / etc.) als falsch / vnd der Schrifft zu wider erkennen: vnd doch aus vnzeitigem / vnbedachtem eyfer / noch die andern beide propositiones, zum teil mit den Monotheliten / zum teil mit den Agnoeten / vnd Monophysiten / oder Eutychianern (denn diese alle einerley schwarm mit vnsern Vbiquisten gefüret) ohne grunde vertheidingen: das nemlich Christi Menscheit almechtig / vnd alwissend sey / etc. So sie doch von diesen so wenig Schrifft / als von jenen können fürbringen / vnd freilich die almacht / vnd alwissenheit sich vber die allenthalbenheit erstreckt / dazu alles vff der Arianer / vnd Antitrinitarier lesterung ausleufft / wie auch hiebeuor gnugsam dargethan / vnd erwiesen ist.

Der Christliche Leser wolle zum beschluss dieses arguments den Spruch Bonauenturae jhm lassen befohlen sein / der also lautet: Quemadmodum impossibile est, vt anima Christi, quamuis vnita sit Verbo, sit, vbicunque est Verbum; alioqui esset immensa, & existentia ipsius aequaretur existentiae Verbi: Ita quoque impossibile est, vt intellectus animae Christi, simul omnia cognoscat ACTV, quae Verbum, quamuis ei personaliter vniatur. Haec ille, lib. 1. sentent. Distinct. 37. art. 2. q. 1.

wol fürzusehen haben / das sie nicht am tieffesten in der Agnoeten jrthumb bestecken.

In massen wir auch die jenigen zum freundlichstẽ wollen nochmals alhie gewarnet haben / welchen der almechtige die augen so fern geöffnet / das sie so wol / als wir (Gott lob) diese Reden (das fleisch Christi ist allenthalben / oder wie die Concordiformul fol. 313. vnbesonnen fürgibt / Es sey alles durch vnd durch vol Christus / auch nach der Menschheit / etc.) als falsch / vnd der Schrifft zu wider erkennen: vnd doch aus vnzeitigem / vnbedachtem eyfer / noch die andern beide propositiones, zum teil mit den Monotheliten / zum teil mit den Agnoeten / vnd Monophysiten / oder Eutychianern (denn diese alle einerley schwarm mit vnsern Vbiquisten gefüret) ohne grunde vertheidingen: das nemlich Christi Menscheit almechtig / vnd alwissend sey / etc. So sie doch von diesen so wenig Schrifft / als von jenen können fürbringen / vnd freilich die almacht / vnd alwissenheit sich vber die allenthalbenheit erstreckt / dazu alles vff der Arianer / vnd Antitrinitarier lesterung ausleufft / wie auch hiebeuor gnugsam dargethan / vnd erwiesen ist.

Der Christliche Leser wolle zum beschluss dieses arguments den Spruch Bonauenturae jhm lassen befohlen sein / der also lautet: Quemadmodum impossibile est, vt anima Christi, quamuis vnita sit Verbo, sit, vbicunque est Verbum; alioqui esset immensa, & existentia ipsius aequaretur existentiae Verbi: Ita quoque impossibile est, vt intellectus animae Christi, simul omnia cognoscat ACTV, quae Verbum, quamuis ei personaliter vniatur. Haec ille, lib. 1. sentent. Distinct. 37. art. 2. q. 1.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0406" n="404"/>
wol fürzusehen haben / das sie nicht am tieffesten in                      der Agnoeten jrthumb bestecken.</p>
        <p>In massen wir auch die jenigen zum freundlichste&#x0303; wollen nochmals                      alhie gewarnet haben / welchen der almechtige die augen so fern geöffnet / das                      sie so wol / als wir (Gott lob) diese Reden (das fleisch Christi ist                      allenthalben / oder wie die Concordiformul fol. 313. vnbesonnen fürgibt / Es sey                      alles durch vnd durch vol Christus / auch nach der Menschheit / etc.) als falsch                      / vnd der Schrifft zu wider erkennen: vnd doch aus vnzeitigem / vnbedachtem                      eyfer / noch die andern beide propositiones, zum teil mit den Monotheliten / zum                      teil mit den Agnoeten / vnd Monophysiten / oder Eutychianern (denn diese alle                      einerley schwarm mit vnsern Vbiquisten gefüret) ohne grunde vertheidingen: das                      nemlich Christi Menscheit almechtig / vnd alwissend sey / etc. So sie doch von                      diesen so wenig Schrifft / als von jenen können fürbringen / vnd freilich die                      almacht / vnd alwissenheit sich vber die allenthalbenheit erstreckt / dazu alles                      vff der Arianer / vnd Antitrinitarier lesterung ausleufft / wie auch hiebeuor                      gnugsam dargethan / vnd erwiesen ist.</p>
        <p>Der Christliche Leser wolle zum beschluss dieses arguments den Spruch                      Bonauenturae jhm lassen befohlen sein / der also lautet: Quemadmodum impossibile                      est, vt anima Christi, quamuis vnita sit Verbo, sit, vbicunque est Verbum;                      alioqui esset immensa, &amp; existentia ipsius aequaretur existentiae Verbi:                      Ita quoque impossibile est, vt intellectus animae Christi, simul omnia cognoscat                      ACTV, quae Verbum, quamuis ei personaliter vniatur. Haec ille, lib. <hi rendition="#i">1</hi>. sentent. Distinct. <hi rendition="#i">37</hi>. art. <hi rendition="#i">2</hi>. q. <hi rendition="#i">1</hi>.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[404/0406] wol fürzusehen haben / das sie nicht am tieffesten in der Agnoeten jrthumb bestecken. In massen wir auch die jenigen zum freundlichstẽ wollen nochmals alhie gewarnet haben / welchen der almechtige die augen so fern geöffnet / das sie so wol / als wir (Gott lob) diese Reden (das fleisch Christi ist allenthalben / oder wie die Concordiformul fol. 313. vnbesonnen fürgibt / Es sey alles durch vnd durch vol Christus / auch nach der Menschheit / etc.) als falsch / vnd der Schrifft zu wider erkennen: vnd doch aus vnzeitigem / vnbedachtem eyfer / noch die andern beide propositiones, zum teil mit den Monotheliten / zum teil mit den Agnoeten / vnd Monophysiten / oder Eutychianern (denn diese alle einerley schwarm mit vnsern Vbiquisten gefüret) ohne grunde vertheidingen: das nemlich Christi Menscheit almechtig / vnd alwissend sey / etc. So sie doch von diesen so wenig Schrifft / als von jenen können fürbringen / vnd freilich die almacht / vnd alwissenheit sich vber die allenthalbenheit erstreckt / dazu alles vff der Arianer / vnd Antitrinitarier lesterung ausleufft / wie auch hiebeuor gnugsam dargethan / vnd erwiesen ist. Der Christliche Leser wolle zum beschluss dieses arguments den Spruch Bonauenturae jhm lassen befohlen sein / der also lautet: Quemadmodum impossibile est, vt anima Christi, quamuis vnita sit Verbo, sit, vbicunque est Verbum; alioqui esset immensa, & existentia ipsius aequaretur existentiae Verbi: Ita quoque impossibile est, vt intellectus animae Christi, simul omnia cognoscat ACTV, quae Verbum, quamuis ei personaliter vniatur. Haec ille, lib. 1. sentent. Distinct. 37. art. 2. q. 1.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/406
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 404. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/406>, abgerufen am 09.06.2024.