Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

Das ist / Als vnser ewiger König / oder Heupt /1. herschet Christus vber alles / nach beiden Naturn / jedoch herschet er nicht vber Gott / der jn gesand hat. 1. Cor. 15.

Als ewiger Hoherpriester erlangt er vns alles / was2. wir bitten / vnd diß gehört jm auch nach beiden Naturn.

Aber die Macht / oder Krafft der menschen Hertzen /3. vnd Nieren zu prüfen / alles zu schaffen / tragen / erhalten / vnd gegenwertig zu regieren / hat er allein nach seiner ewigen Gottheit. Darumb in diesem der menschlichen Natur die almechtigkeit nicht sol / noch kan zugeschrieben werden.

Zum sechsten / Augustini Spruch in Epistola ad Dardanum, anlangende: Non est consequens, quod in Deo est, pariter vbique esse, vt Deus: Das ist: Es folget nicht / das das jenige / so in Gott ist / so wol als Gott / allenthalben sey: bringen sie ein vergebliche cauillation herfürFol. Apol. Erf. 88. b. / vnd beweisen / das sie selbst mit lauter Sophisterey vmbgehen. Denn sie den Leser gern vberreden wolten / Augustinus verleugne / oder verwerffe daselbst nicht die allenthalbenheit des fleisches Christi / sondern lere nur / das nicht einerley weis der allenthalbenheit in Christo sey nach beiden Naturn. Komen also wider vff die petitionem principij, vnd ziehen zum beweiss an / das noch selbst beweisens bedarff / ja / das mit keinem bestendigem grunde in Ewigkeit bewiesen kan werden.

Denn der Heuptstreit (wie nu offt gemelt) ist nicht de modo, sondern de quaestione, AN SIT statuenda naturae Christi assumtae VBIQVITAS? So lange sie das nicht beweisen (wie jhnen denn aller beweiss dißfals in alle ewigkeit vnmüglich sein / vnd bleiben wird) so sind alle

Das ist / Als vnser ewiger König / oder Heupt /1. herschet Christus vber alles / nach beiden Naturn / jedoch herschet er nicht vber Gott / der jn gesand hat. 1. Cor. 15.

Als ewiger Hoherpriester erlangt er vns alles / was2. wir bitten / vnd diß gehört jm auch nach beiden Naturn.

Aber die Macht / oder Krafft der menschen Hertzen /3. vnd Nieren zu prüfen / alles zu schaffen / tragen / erhalten / vnd gegenwertig zu regieren / hat er allein nach seiner ewigen Gottheit. Darumb in diesem der menschlichen Natur die almechtigkeit nicht sol / noch kan zugeschrieben werden.

Zum sechsten / Augustini Spruch in Epistola ad Dardanum, anlangende: Non est consequens, quod in Deo est, pariter vbique esse, vt Deus: Das ist: Es folget nicht / das das jenige / so in Gott ist / so wol als Gott / allenthalben sey: bringen sie ein vergebliche cauillation herfürFol. Apol. Erf. 88. b. / vnd beweisen / das sie selbst mit lauter Sophisterey vmbgehen. Denn sie den Leser gern vberreden wolten / Augustinus verleugne / oder verwerffe daselbst nicht die allenthalbenheit des fleisches Christi / sondern lere nur / das nicht einerley weis der allenthalbenheit in Christo sey nach beiden Naturn. Komen also wider vff die petitionem principij, vnd ziehen zum beweiss an / das noch selbst beweisens bedarff / ja / das mit keinem bestendigem grunde in Ewigkeit bewiesen kan werden.

Denn der Heuptstreit (wie nu offt gemelt) ist nicht de modo, sondern de quaestione, AN SIT statuenda naturae Christi assumtae VBIQVITAS? So lange sie das nicht beweisen (wie jhnen denn aller beweiss dißfals in alle ewigkeit vnmüglich sein / vnd bleiben wird) so sind alle

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0269" n="267"/>
        <p>Das ist / Als vnser ewiger König / oder Heupt /<note place="right">1.</note> herschet Christus vber alles / nach beiden Naturn / jedoch herschet                      er nicht vber Gott / der jn gesand hat. 1. Cor. 15.</p>
        <p>Als ewiger Hoherpriester erlangt er vns alles / was<note place="right">2.</note> wir bitten / vnd diß gehört jm auch nach beiden Naturn.</p>
        <p>Aber die Macht / oder Krafft der menschen Hertzen /<note place="right">3.</note> vnd Nieren zu prüfen / alles zu schaffen / tragen / erhalten / vnd                      gegenwertig zu regieren / hat er allein nach seiner ewigen Gottheit. Darumb in                      diesem der menschlichen Natur die almechtigkeit nicht sol / noch kan                      zugeschrieben werden.</p>
        <p>Zum sechsten / Augustini Spruch in Epistola ad Dardanum, anlangende: Non est                      consequens, quod in Deo est, pariter vbique esse, vt Deus: Das ist: Es folget                      nicht / das das jenige / so in Gott ist / so wol als Gott / allenthalben sey:                      bringen sie ein vergebliche cauillation herfür<note place="right">Fol.                          Apol. Erf. <hi rendition="#i">88.</hi> b.</note> / vnd beweisen / das sie                      selbst mit lauter Sophisterey vmbgehen. Denn sie den Leser gern vberreden wolten                      / Augustinus verleugne / oder verwerffe daselbst nicht die allenthalbenheit des                      fleisches Christi / sondern lere nur / das nicht einerley weis der                      allenthalbenheit in Christo sey nach beiden Naturn. Komen also wider vff die                      petitionem principij, vnd ziehen zum beweiss an / das noch selbst beweisens                      bedarff / ja / das mit keinem bestendigem grunde in Ewigkeit bewiesen kan                      werden.</p>
        <p>Denn der Heuptstreit (wie nu offt gemelt) ist nicht de modo, sondern de                      quaestione, AN SIT statuenda naturae Christi assumtae VBIQVITAS? So lange sie                      das nicht beweisen (wie jhnen denn aller beweiss dißfals in alle ewigkeit                      vnmüglich sein / vnd bleiben wird) so sind alle
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[267/0269] Das ist / Als vnser ewiger König / oder Heupt / herschet Christus vber alles / nach beiden Naturn / jedoch herschet er nicht vber Gott / der jn gesand hat. 1. Cor. 15. 1. Als ewiger Hoherpriester erlangt er vns alles / was wir bitten / vnd diß gehört jm auch nach beiden Naturn. 2. Aber die Macht / oder Krafft der menschen Hertzen / vnd Nieren zu prüfen / alles zu schaffen / tragen / erhalten / vnd gegenwertig zu regieren / hat er allein nach seiner ewigen Gottheit. Darumb in diesem der menschlichen Natur die almechtigkeit nicht sol / noch kan zugeschrieben werden. 3. Zum sechsten / Augustini Spruch in Epistola ad Dardanum, anlangende: Non est consequens, quod in Deo est, pariter vbique esse, vt Deus: Das ist: Es folget nicht / das das jenige / so in Gott ist / so wol als Gott / allenthalben sey: bringen sie ein vergebliche cauillation herfür / vnd beweisen / das sie selbst mit lauter Sophisterey vmbgehen. Denn sie den Leser gern vberreden wolten / Augustinus verleugne / oder verwerffe daselbst nicht die allenthalbenheit des fleisches Christi / sondern lere nur / das nicht einerley weis der allenthalbenheit in Christo sey nach beiden Naturn. Komen also wider vff die petitionem principij, vnd ziehen zum beweiss an / das noch selbst beweisens bedarff / ja / das mit keinem bestendigem grunde in Ewigkeit bewiesen kan werden. Fol. Apol. Erf. 88. b. Denn der Heuptstreit (wie nu offt gemelt) ist nicht de modo, sondern de quaestione, AN SIT statuenda naturae Christi assumtae VBIQVITAS? So lange sie das nicht beweisen (wie jhnen denn aller beweiss dißfals in alle ewigkeit vnmüglich sein / vnd bleiben wird) so sind alle

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/269
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 267. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/269>, abgerufen am 24.11.2024.