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[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

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Sondern du Lamb Gottes / erhöre vns. Oder / wie im Euangelio stehet: Jesu lieber Meister / du Son Dauid / erbarm dich vnser.

Vnd in der Litaney wird die vrsach der erhörung eben aus der verwantschafft mit vns / vnd aus dem heiligen ampt des Mitlers angezogen: Erhöre vns durch dein heilige Geburt / durch dein bitter Leiden / vnd todt / durch dein fröliche aufferstehung: etc.

Darumb wer die menschliche Natur im Gebet von dem ewigen Wort / mit einigem gedancken trennet / oder mit demselbigen (wie beides von den Vbiquisten geschicht) vermenget / der verlewert zugleich die gewißheit / wer der rechte Gott sey / vnd mus zweiffeln nicht allein / Ob / sondern auch warümb jm zuhelffen sey. Denn er sonsten weder von dem vermögen / noch willen des / der jm helffen sol / gewis sein kan. Daraus denn freilich der Antitrinitarier abgötterey / vnd dergleichen götzenwerck gar leichtlich folget. Derwegen vnser gegenteil diese freundliche warnung nochmals in der furcht Gottes wol behertzigen / vnd nicht verachten / noch so leichtfertig in winde schlahen wolle.

Was aber mehr zu diesem argument gehöret / mag der Christliche Leser in collatione catholicae, & orthodoxae Christianorum fidei cum disputatione habita VVitebergae, Anno 80. thesi 137. von dem 154. blat an / biß ins 160. nachsuchen: Alda mit gnugsamen gründen dargethan / vnd erwiesen wird / das zwischen Serueti so wol / als der newen Antitrinitarier Lesterungen / vnd der Vbiquisten Lehr / beides in sententia, vnd phrasibus gar wenig vnterscheids zuspüren. Wer nicht mutwillig jrren wil / der ist

Sondern du Lamb Gottes / erhöre vns. Oder / wie im Euangelio stehet: Jesu lieber Meister / du Son Dauid / erbarm dich vnser.

Vnd in der Litaney wird die vrsach der erhörung eben aus der verwantschafft mit vns / vnd aus dem heiligen ampt des Mitlers angezogen: Erhöre vns durch dein heilige Geburt / durch dein bitter Leiden / vnd todt / durch dein fröliche aufferstehung: etc.

Darumb wer die menschliche Natur im Gebet von dem ewigen Wort / mit einigem gedancken trennet / oder mit demselbigen (wie beides von den Vbiquisten geschicht) vermenget / der verlewert zugleich die gewißheit / wer der rechte Gott sey / vnd mus zweiffeln nicht allein / Ob / sondern auch warümb jm zuhelffen sey. Denn er sonsten weder von dem vermögen / noch willen des / der jm helffen sol / gewis sein kan. Daraus denn freilich der Antitrinitarier abgötterey / vnd dergleichen götzenwerck gar leichtlich folget. Derwegen vnser gegenteil diese freundliche warnung nochmals in der furcht Gottes wol behertzigen / vnd nicht verachten / noch so leichtfertig in winde schlahen wolle.

Was aber mehr zu diesem argument gehöret / mag der Christliche Leser in collatione catholicae, & orthodoxae Christianorum fidei cum disputatione habita VVitebergae, Anno 80. thesi 137. von dem 154. blat an / biß ins 160. nachsuchen: Alda mit gnugsamen gründen dargethan / vnd erwiesen wird / das zwischen Serueti so wol / als der newen Antitrinitarier Lesterungen / vnd der Vbiquisten Lehr / beides in sententia, vnd phrasibus gar wenig vnterscheids zuspüren. Wer nicht mutwillig jrren wil / der ist

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        <p>Vnd in der Litaney wird die vrsach der erhörung eben aus der verwantschafft mit                      vns / vnd aus dem heiligen ampt des Mitlers angezogen: Erhöre vns durch dein                      heilige Geburt / durch dein bitter Leiden / vnd todt / durch dein fröliche                      aufferstehung: etc.</p>
        <p>Darumb wer die menschliche Natur im Gebet von dem ewigen Wort / mit einigem                      gedancken trennet / oder mit demselbigen (wie beides von den Vbiquisten                      geschicht) vermenget / der verlewert zugleich die gewißheit / wer der rechte                      Gott sey / vnd mus zweiffeln nicht allein / Ob / sondern auch warümb jm                      zuhelffen sey. Denn er sonsten weder von dem vermögen / noch willen des / der jm                      helffen sol / gewis sein kan. Daraus denn freilich der Antitrinitarier                      abgötterey / vnd dergleichen götzenwerck gar leichtlich folget. Derwegen vnser                      gegenteil diese freundliche warnung nochmals in der furcht Gottes wol                      behertzigen / vnd nicht verachten / noch so leichtfertig in winde schlahen                      wolle.</p>
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[250/0252] Sondern du Lamb Gottes / erhöre vns. Oder / wie im Euangelio stehet: Jesu lieber Meister / du Son Dauid / erbarm dich vnser. Vnd in der Litaney wird die vrsach der erhörung eben aus der verwantschafft mit vns / vnd aus dem heiligen ampt des Mitlers angezogen: Erhöre vns durch dein heilige Geburt / durch dein bitter Leiden / vnd todt / durch dein fröliche aufferstehung: etc. Darumb wer die menschliche Natur im Gebet von dem ewigen Wort / mit einigem gedancken trennet / oder mit demselbigen (wie beides von den Vbiquisten geschicht) vermenget / der verlewert zugleich die gewißheit / wer der rechte Gott sey / vnd mus zweiffeln nicht allein / Ob / sondern auch warümb jm zuhelffen sey. Denn er sonsten weder von dem vermögen / noch willen des / der jm helffen sol / gewis sein kan. Daraus denn freilich der Antitrinitarier abgötterey / vnd dergleichen götzenwerck gar leichtlich folget. Derwegen vnser gegenteil diese freundliche warnung nochmals in der furcht Gottes wol behertzigen / vnd nicht verachten / noch so leichtfertig in winde schlahen wolle. Was aber mehr zu diesem argument gehöret / mag der Christliche Leser in collatione catholicae, & orthodoxae Christianorum fidei cum disputatione habita VVitebergae, Anno 80. thesi 137. von dem 154. blat an / biß ins 160. nachsuchen: Alda mit gnugsamen gründen dargethan / vnd erwiesen wird / das zwischen Serueti so wol / als der newen Antitrinitarier Lesterungen / vnd der Vbiquisten Lehr / beides in sententia, vnd phrasibus gar wenig vnterscheids zuspüren. Wer nicht mutwillig jrren wil / der ist

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Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 250. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/252>, abgerufen am 24.11.2024.