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[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

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Vnd was folget anders / denn entweder ein verkerung der Historien von Christo in ein pur lauter spectackel / vnd Marcionitisch gespenst / oder ein Nestorianische trennung der Person / dieweil sie folio Apologiae 84. alle die jenigen für Nestorianer ausruffen / die wider die Vbiquitet mit allen rechtgleubigen streitten / das Christus mit seinem Leib zugleich nicht mehr / als an einem Ort sey.

Ist diß Nestorianisch / so mus vnwidersprechlich folgen / das der Leib Christi am stamme des Creutzes nicht warhafftig / sondern nur scheinweis gehangen / in warheit aber (wie Brentius vnbesunnener weis gestritten) als der HERRE im stande seiner tieffesten nidrigkeit die klegliche stimme von sich geben / Mein Gott / wie hastu mich verlassen / Er zugleich damals mit seinem Leib in der höchsten gloria / ausser allem leiden / vberal / im Himel / auff Erden / zu Rohm / Athen / vnd in der Helle gewesen sey.

Oder / sol die Geschicht von der creutzigung des angenagelten Leibs Christi zu Golgoltha warhafftig sein / vnd bleiben (wie die Kinder sagen / Hoc certissime verum est, Das ist gewislich war) So mus aus diesem nichtigen gedicht folgen / das der angenagelte Leib Christi am Holtz nicht sey in Gott / noch viel weniger Gottes Leib gewesen. Wo blieb denn vnser Heil vnd trost?

Das sind die schöne gründe / vnd beweis / die vnser gegenteil füret / jhre böse Sach zu stützeln. So grob / vnd vnbedacht / das Nestorius selbst nicht gröber hette schwermen können. Wie denn die Jesuiten zu Ingolstadt hiebeuor / nach ausweisunge vnser Apologien / pag. 306. nicht vnbillig den Vbiquisten vorgeworffen / das sie viel blinder sind / denn Nestorius / welcher aus den gründen / oder viel-

Vnd was folget anders / denn entweder ein verkerung der Historien von Christo in ein pur lauter spectackel / vnd Marcionitisch gespenst / oder ein Nestorianische trennung der Person / dieweil sie folio Apologiae 84. alle die jenigen für Nestorianer ausruffen / die wider die Vbiquitet mit allen rechtgleubigen streitten / das Christus mit seinem Leib zugleich nicht mehr / als an einem Ort sey.

Ist diß Nestorianisch / so mus vnwidersprechlich folgen / das der Leib Christi am stamme des Creutzes nicht warhafftig / sondern nur scheinweis gehangen / in warheit aber (wie Brentius vnbesunnener weis gestritten) als der HERRE im stande seiner tieffesten nidrigkeit die klegliche stimme von sich geben / Mein Gott / wie hastu mich verlassen / Er zugleich damals mit seinem Leib in der höchsten gloria / ausser allem leiden / vberal / im Himel / auff Erden / zu Rohm / Athen / vnd in der Helle gewesen sey.

Oder / sol die Geschicht von der creutzigung des angenagelten Leibs Christi zu Golgoltha warhafftig sein / vnd bleiben (wie die Kinder sagen / Hoc certissimè verum est, Das ist gewislich war) So mus aus diesem nichtigen gedicht folgen / das der angenagelte Leib Christi am Holtz nicht sey in Gott / noch viel weniger Gottes Leib gewesen. Wo blieb denn vnser Heil vnd trost?

Das sind die schöne gründe / vnd beweis / die vnser gegenteil füret / jhre böse Sach zu stützeln. So grob / vnd vnbedacht / das Nestorius selbst nicht gröber hette schwermen können. Wie denn die Jesuiten zu Ingolstadt hiebeuor / nach ausweisunge vnser Apologien / pag. 306. nicht vnbillig den Vbiquisten vorgeworffen / das sie viel blinder sind / denn Nestorius / welcher aus den gründen / oder viel-

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[215/0217] Vnd was folget anders / denn entweder ein verkerung der Historien von Christo in ein pur lauter spectackel / vnd Marcionitisch gespenst / oder ein Nestorianische trennung der Person / dieweil sie folio Apologiae 84. alle die jenigen für Nestorianer ausruffen / die wider die Vbiquitet mit allen rechtgleubigen streitten / das Christus mit seinem Leib zugleich nicht mehr / als an einem Ort sey. Ist diß Nestorianisch / so mus vnwidersprechlich folgen / das der Leib Christi am stamme des Creutzes nicht warhafftig / sondern nur scheinweis gehangen / in warheit aber (wie Brentius vnbesunnener weis gestritten) als der HERRE im stande seiner tieffesten nidrigkeit die klegliche stimme von sich geben / Mein Gott / wie hastu mich verlassen / Er zugleich damals mit seinem Leib in der höchsten gloria / ausser allem leiden / vberal / im Himel / auff Erden / zu Rohm / Athen / vnd in der Helle gewesen sey. Oder / sol die Geschicht von der creutzigung des angenagelten Leibs Christi zu Golgoltha warhafftig sein / vnd bleiben (wie die Kinder sagen / Hoc certissimè verum est, Das ist gewislich war) So mus aus diesem nichtigen gedicht folgen / das der angenagelte Leib Christi am Holtz nicht sey in Gott / noch viel weniger Gottes Leib gewesen. Wo blieb denn vnser Heil vnd trost? Das sind die schöne gründe / vnd beweis / die vnser gegenteil füret / jhre böse Sach zu stützeln. So grob / vnd vnbedacht / das Nestorius selbst nicht gröber hette schwermen können. Wie denn die Jesuiten zu Ingolstadt hiebeuor / nach ausweisunge vnser Apologien / pag. 306. nicht vnbillig den Vbiquisten vorgeworffen / das sie viel blinder sind / denn Nestorius / welcher aus den gründen / oder viel-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/217>, abgerufen am 24.11.2024.