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[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

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Jesuiten halben / ob / vnd wie fern wirs mit jhnen halten / oder nicht / vns gnugsam erklert / dabey wirs nochmals beruhen lassen. Vnd zweiffeln gleichwol gar nicht / das viel gelerter verstendiger Leut vnter jhnen erzogen werden / die der Warheit mit ernst nachforschen / vnd die Sachen vieleicht besser / denn sie sich dürffen vernemen / oder mercken lassen / verstehen. Für welche wir Gott nicht vnbillig anruffen / das jnen das Licht des erkentnis / wie in diesem / also auch in andern streittigen Artickeln / so wol / als vns / von tag zu tag mehr / vnd klärer angezündet / vnd mitgetheilet werde.

Vnserm gegenteil aber geben wir nochmals den Spruch Tertulliani zu einem Latein auff: Veritas non ex personis, sed personae ex veritate aestimari debent. Oder / wie der Heide Seneca recht gesagt: Non semper spectandum est, quis dicat, sed quid dicatur.

Wenn Gott redet / so bleibts billig dabey: Ipse dixit. Wenn aber Menschen reden / so heissts: Man sol nicht vff die Person / sondern auff die Sachen sehen. Denn die Warheit / so fern sie recht / vnd schlecht tractirt / vnd erkleret wird / endert sich mit nichten nach den eusserlichen vmbstenden der zeit / Ort / vnd Personen / sondern ist / vnd bleibet vnwandelbar ewiglich.

Derwegen auch von vnserm gegenteil hieran sehr vnbillig geschicht / das sie der Apostolischen Regel zu wider: Omnia probate, quod bonum est, tenete; jhres gegenteils Bücher zu lesen stracks verbieten. In massen newlich D. Dauid Voigt (der sonsten die Sachen viel besser verstehet / wie jn denn sein Praeceptor Philippus Melanthon viel anders vnterrichtet / vnd freilich auch viel besser / nisi vetus dor-

Jesuiten halben / ob / vnd wie fern wirs mit jhnen halten / oder nicht / vns gnugsam erklert / dabey wirs nochmals beruhen lassen. Vnd zweiffeln gleichwol gar nicht / das viel gelerter verstendiger Leut vnter jhnen erzogen werden / die der Warheit mit ernst nachforschen / vnd die Sachen vieleicht besser / denn sie sich dürffen vernemen / oder mercken lassen / verstehen. Für welche wir Gott nicht vnbillig anruffen / das jnen das Licht des erkentnis / wie in diesem / also auch in andern streittigen Artickeln / so wol / als vns / von tag zu tag mehr / vnd klärer angezündet / vnd mitgetheilet werde.

Vnserm gegenteil aber geben wir nochmals den Spruch Tertulliani zu einem Latein auff: Veritas non ex personis, sed personae ex veritate aestimari debent. Oder / wie der Heide Seneca recht gesagt: Non semper spectandum est, quis dicat, sed quid dicatur.

Wenn Gott redet / so bleibts billig dabey: Ipse dixit. Wenn aber Menschen reden / so heissts: Man sol nicht vff die Person / sondern auff die Sachen sehen. Denn die Warheit / so fern sie recht / vnd schlecht tractirt / vnd erkleret wird / endert sich mit nichten nach den eusserlichen vmbstenden der zeit / Ort / vnd Personen / sondern ist / vnd bleibet vnwandelbar ewiglich.

Derwegen auch von vnserm gegenteil hieran sehr vnbillig geschicht / das sie der Apostolischen Regel zu wider: Omnia probate, quod bonum est, tenete; jhres gegenteils Bücher zu lesen stracks verbieten. In massen newlich D. Dauid Voigt (der sonsten die Sachen viel besser verstehet / wie jn denn sein Praeceptor Philippus Melanthon viel anders vnterrichtet / vnd freilich auch viel besser / nisi vetus dor-

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        <p>Wenn Gott redet / so bleibts billig dabey: Ipse dixit. Wenn aber Menschen reden /                      so heissts: Man sol nicht vff die Person / sondern auff die Sachen sehen. Denn                      die Warheit / so fern sie recht / vnd schlecht tractirt / vnd erkleret wird /                      endert sich mit nichten nach den eusserlichen vmbstenden der zeit / Ort / vnd                      Personen / sondern ist / vnd bleibet vnwandelbar ewiglich.</p>
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[205/0207] Jesuiten halben / ob / vnd wie fern wirs mit jhnen halten / oder nicht / vns gnugsam erklert / dabey wirs nochmals beruhen lassen. Vnd zweiffeln gleichwol gar nicht / das viel gelerter verstendiger Leut vnter jhnen erzogen werden / die der Warheit mit ernst nachforschen / vnd die Sachen vieleicht besser / denn sie sich dürffen vernemen / oder mercken lassen / verstehen. Für welche wir Gott nicht vnbillig anruffen / das jnen das Licht des erkentnis / wie in diesem / also auch in andern streittigen Artickeln / so wol / als vns / von tag zu tag mehr / vnd klärer angezündet / vnd mitgetheilet werde. Vnserm gegenteil aber geben wir nochmals den Spruch Tertulliani zu einem Latein auff: Veritas non ex personis, sed personae ex veritate aestimari debent. Oder / wie der Heide Seneca recht gesagt: Non semper spectandum est, quis dicat, sed quid dicatur. Wenn Gott redet / so bleibts billig dabey: Ipse dixit. Wenn aber Menschen reden / so heissts: Man sol nicht vff die Person / sondern auff die Sachen sehen. Denn die Warheit / so fern sie recht / vnd schlecht tractirt / vnd erkleret wird / endert sich mit nichten nach den eusserlichen vmbstenden der zeit / Ort / vnd Personen / sondern ist / vnd bleibet vnwandelbar ewiglich. Derwegen auch von vnserm gegenteil hieran sehr vnbillig geschicht / das sie der Apostolischen Regel zu wider: Omnia probate, quod bonum est, tenete; jhres gegenteils Bücher zu lesen stracks verbieten. In massen newlich D. Dauid Voigt (der sonsten die Sachen viel besser verstehet / wie jn denn sein Praeceptor Philippus Melanthon viel anders vnterrichtet / vnd freilich auch viel besser / nisi vetus dor-

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Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/207>, abgerufen am 24.11.2024.