[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Das funffzehende Anhaltische Argument. XV. DAs funffzehende argument fleusst aus dem vörigen / vnd bestehet auff gleichem festen grunde. Derwegen es auch von dem gegenteil vnwiderlegt blieben: Welches wir hiemit / wegen jres stillschweigens / abermal für bekant wollen angenomen haben / vnd den schluss / der angestelleten ordnung halben / vffs kürtzeste widerholen. Es ist aber das argument dieses: Nach dem man in der Erfurdischen Apologia / so wol als in der Praefation des Concordibuchs / die falschen propositiones, das die menschliche natur Christi sey almechtig / alwissend / allenthalben / hiemit zu beschönen / vnd zuerhalten gedencket / das sie nicht dahin verstanden werden sollen / als hab die menschliche natur solche eigenschafften an / vnd für sich selbst / Abgesondert von der Gottheit des Sons: So sagen wir bestendiglich / zuuor wie jtzt / vnd jtzt wie zuuor / das solchs entweder ein vergebliche ausflucht ist (wie es denn in warheit nichts anders sein kan) oder man wird setzen müssen / das vns Christi angenomene menschliche natur ferner nicht / denn abgesönderter weis von der Gottheit / an wesen / eigenschafften / vnd wirckungen verwand sey. So viel aber die betrachtung derselbigen in der persönlichen vereinigung betrifft / sey caro Christi (wie Flacius mit den alten Manicheern geschwermet) diuersae a nostra speciei. Nu ist ja ausserhalb der persönlichen vereinigung kein fleisch / oder menscheit Christi. Das funffzehende Anhaltische Argument. XV. DAs funffzehende argument fleusst aus dem vörigen / vnd bestehet auff gleichem festen grunde. Derwegen es auch von dem gegenteil vnwiderlegt blieben: Welches wir hiemit / wegen jres stillschweigens / abermal für bekant wollen angenomen haben / vnd den schluss / der angestelleten ordnung halben / vffs kürtzeste widerholen. Es ist aber das argument dieses: Nach dem man in der Erfurdischen Apologia / so wol als in der Praefation des Concordibuchs / die falschen propositiones, das die menschliche natur Christi sey almechtig / alwissend / allenthalben / hiemit zu beschönen / vnd zuerhalten gedencket / das sie nicht dahin verstanden werden sollen / als hab die menschliche natur solche eigenschafften an / vnd für sich selbst / Abgesondert von der Gottheit des Sons: So sagen wir bestendiglich / zuuor wie jtzt / vnd jtzt wie zuuor / das solchs entweder ein vergebliche ausflucht ist (wie es denn in warheit nichts anders sein kan) oder man wird setzen müssen / das vns Christi angenomene menschliche natur ferner nicht / denn abgesönderter weis von der Gottheit / an wesen / eigenschafften / vnd wirckungen verwand sey. So viel aber die betrachtung derselbigen in der persönlichen vereinigung betrifft / sey caro Christi (wie Flacius mit den alten Manicheern geschwermet) diuersae à nostra speciei. Nu ist ja ausserhalb der persönlichen vereinigung kein fleisch / oder menscheit Christi. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0178" n="176"/> </div> <div> <head>Das funffzehende Anhaltische Argument.<lb/></head> <note place="left">XV.</note> <p>DAs funffzehende argument fleusst aus dem vörigen / vnd bestehet auff gleichem festen grunde. Derwegen es auch von dem gegenteil vnwiderlegt blieben: Welches wir hiemit / wegen jres stillschweigens / abermal für bekant wollen angenomen haben / vnd den schluss / der angestelleten ordnung halben / vffs kürtzeste widerholen.</p> <p>Es ist aber das argument dieses:</p> <p>Nach dem man in der Erfurdischen Apologia / so wol als in der Praefation des Concordibuchs / die falschen propositiones, das die menschliche natur Christi sey almechtig / alwissend / allenthalben / hiemit zu beschönen / vnd zuerhalten gedencket / das sie nicht dahin verstanden werden sollen / als hab die menschliche natur solche eigenschafften an / vnd für sich selbst / Abgesondert von der Gottheit des Sons: So sagen wir bestendiglich / zuuor wie jtzt / vnd jtzt wie zuuor / das solchs entweder ein vergebliche ausflucht ist (wie es denn in warheit nichts anders sein kan) oder man wird setzen müssen / das vns Christi angenomene menschliche natur ferner nicht / denn abgesönderter weis von der Gottheit / an wesen / eigenschafften / vnd wirckungen verwand sey. So viel aber die betrachtung derselbigen in der persönlichen vereinigung betrifft / sey caro Christi (wie Flacius mit den alten Manicheern geschwermet) diuersae à nostra speciei.</p> <p>Nu ist ja ausserhalb der persönlichen vereinigung kein fleisch / oder menscheit Christi.</p> </div> </body> </text> </TEI> [176/0178]
Das funffzehende Anhaltische Argument.
DAs funffzehende argument fleusst aus dem vörigen / vnd bestehet auff gleichem festen grunde. Derwegen es auch von dem gegenteil vnwiderlegt blieben: Welches wir hiemit / wegen jres stillschweigens / abermal für bekant wollen angenomen haben / vnd den schluss / der angestelleten ordnung halben / vffs kürtzeste widerholen.
Es ist aber das argument dieses:
Nach dem man in der Erfurdischen Apologia / so wol als in der Praefation des Concordibuchs / die falschen propositiones, das die menschliche natur Christi sey almechtig / alwissend / allenthalben / hiemit zu beschönen / vnd zuerhalten gedencket / das sie nicht dahin verstanden werden sollen / als hab die menschliche natur solche eigenschafften an / vnd für sich selbst / Abgesondert von der Gottheit des Sons: So sagen wir bestendiglich / zuuor wie jtzt / vnd jtzt wie zuuor / das solchs entweder ein vergebliche ausflucht ist (wie es denn in warheit nichts anders sein kan) oder man wird setzen müssen / das vns Christi angenomene menschliche natur ferner nicht / denn abgesönderter weis von der Gottheit / an wesen / eigenschafften / vnd wirckungen verwand sey. So viel aber die betrachtung derselbigen in der persönlichen vereinigung betrifft / sey caro Christi (wie Flacius mit den alten Manicheern geschwermet) diuersae à nostra speciei.
Nu ist ja ausserhalb der persönlichen vereinigung kein fleisch / oder menscheit Christi.
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/178>, abgerufen am 16.02.2025. |