[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.Ezechiels / tünchen mit losem kalck / predigen lose teidung / weissagen Lügen / vnd sagen: So spricht der Herr HERr / So es doch der HERR nicht geredt hat. Ezech. 22. Das eilffte Anhaltische Argument. XI. ZVm eilfften / Dieweil aus vorhergehenden argumenten die exaequation, oder vergleichung der beiden Naturn in Christo / so wol als die vergötterung der menschlichen Natur vnwidersprechlich folget / so kan Fol. Apol. Erf. 79.auch dis argument de naturarum identitate, welchs der Monophysiten jrthumb war / nicht vmbgestossen werden / sondern folgt necessitate consequentiae, vnd beruhet auff der vnwandelbaren Regeln / der göttlichen Warheit / vnd Ordnung der Schöffung selbst. Nemlich / wenn eines dings wesentliche eigenschafft von einem andern mit warheit kan gedacht / oder gesagt werden / das demselbigen zugleich einerley Natur / vnd Wesen gebüre. Vnd widerumb / welchem ding eines andern natürliche wesentliche eigenschafften nicht können zugeschrieben werden / die können auch nicht einerley Natur / vnd Wesen an sich haben / wie Lutherus sagt: Tollens proprietates, tollit naturas. Dieweil denn Christus nach beiden Naturn / wie vnser gegenteil dichtet / almechtig / alwissend / allenthalden / vnd Gott selbst ist / so mus ja die Menscheit in die Gottheit verwandelt / vnd demnach nur eine Natur in Christo Ezechiels / tünchen mit losem kalck / predigen lose teidung / weissagen Lügen / vnd sagen: So spricht der Herr HERr / So es doch der HERR nicht geredt hat. Ezech. 22. Das eilffte Anhaltische Argument. XI. ZVm eilfften / Dieweil aus vorhergehenden argumenten die exaequation, oder vergleichung der beiden Naturn in Christo / so wol als die vergötterung der menschlichen Natur vnwidersprechlich folget / so kan Fol. Apol. Erf. 79.auch dis argument de naturarum identitate, welchs der Monophysiten jrthumb war / nicht vmbgestossen werden / sondern folgt necessitate consequentiae, vnd beruhet auff der vnwandelbaren Regeln / der göttlichen Warheit / vnd Ordnung der Schöffung selbst. Nemlich / wenn eines dings wesentliche eigenschafft von einem andern mit warheit kan gedacht / oder gesagt werden / das demselbigen zugleich einerley Natur / vnd Wesen gebüre. Vnd widerumb / welchem ding eines andern natürliche wesentliche eigenschafften nicht können zugeschrieben werden / die können auch nicht einerley Natur / vnd Wesen an sich haben / wie Lutherus sagt: Tollens proprietates, tollit naturas. Dieweil denn Christus nach beiden Naturn / wie vnser gegenteil dichtet / almechtig / alwissend / allenthalden / vnd Gott selbst ist / so mus ja die Menscheit in die Gottheit verwandelt / vnd demnach nur eine Natur in Christo <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0154" n="152"/> Ezechiels / tünchen mit losem kalck / predigen lose teidung / weissagen Lügen / vnd sagen: So spricht der Herr HERr / So es doch der HERR nicht geredt hat. Ezech. 22.</p> </div> <div> <head>Das eilffte Anhaltische Argument.<lb/></head> <note place="left">XI.</note> <p>ZVm eilfften / Dieweil aus vorhergehenden argumenten die exaequation, oder vergleichung der beiden Naturn in Christo / so wol als die vergötterung der menschlichen Natur vnwidersprechlich folget / so kan <note place="left">Fol. Apol. Erf. <hi rendition="#i">79.</hi></note>auch dis argument de naturarum identitate, welchs der Monophysiten jrthumb war / nicht vmbgestossen werden / sondern folgt necessitate consequentiae, vnd beruhet auff der vnwandelbaren Regeln / der göttlichen Warheit / vnd Ordnung der Schöffung selbst.</p> <p>Nemlich / wenn eines dings wesentliche eigenschafft von einem andern mit warheit kan gedacht / oder gesagt werden / das demselbigen zugleich einerley Natur / vnd Wesen gebüre.</p> <p>Vnd widerumb / welchem ding eines andern natürliche wesentliche eigenschafften nicht können zugeschrieben werden / die können auch nicht einerley Natur / vnd Wesen an sich haben / wie Lutherus sagt: Tollens proprietates, tollit naturas.</p> <p>Dieweil denn Christus nach beiden Naturn / wie vnser gegenteil dichtet / almechtig / alwissend / allenthalden / vnd Gott selbst ist / so mus ja die Menscheit in die Gottheit verwandelt / vnd demnach nur eine Natur in Christo </p> </div> </body> </text> </TEI> [152/0154]
Ezechiels / tünchen mit losem kalck / predigen lose teidung / weissagen Lügen / vnd sagen: So spricht der Herr HERr / So es doch der HERR nicht geredt hat. Ezech. 22.
Das eilffte Anhaltische Argument.
ZVm eilfften / Dieweil aus vorhergehenden argumenten die exaequation, oder vergleichung der beiden Naturn in Christo / so wol als die vergötterung der menschlichen Natur vnwidersprechlich folget / so kan auch dis argument de naturarum identitate, welchs der Monophysiten jrthumb war / nicht vmbgestossen werden / sondern folgt necessitate consequentiae, vnd beruhet auff der vnwandelbaren Regeln / der göttlichen Warheit / vnd Ordnung der Schöffung selbst.
Fol. Apol. Erf. 79. Nemlich / wenn eines dings wesentliche eigenschafft von einem andern mit warheit kan gedacht / oder gesagt werden / das demselbigen zugleich einerley Natur / vnd Wesen gebüre.
Vnd widerumb / welchem ding eines andern natürliche wesentliche eigenschafften nicht können zugeschrieben werden / die können auch nicht einerley Natur / vnd Wesen an sich haben / wie Lutherus sagt: Tollens proprietates, tollit naturas.
Dieweil denn Christus nach beiden Naturn / wie vnser gegenteil dichtet / almechtig / alwissend / allenthalden / vnd Gott selbst ist / so mus ja die Menscheit in die Gottheit verwandelt / vnd demnach nur eine Natur in Christo
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Zitationshilfe: | [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/154>, abgerufen am 16.02.2025. |