Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

bedingen) auffzuheben / das die menschliche Natur nicht ausserhalb der persönlichen vereinigung ermelte göttliche Maiestet der allmechtigkeit / alwissenheit / allenthalbenheit habe. So doch diß nichts anders ist / denn ein sophistica elusio, & veri status translatio, welchs man in Schulen nennet fallaciam secundum plures interrogationes. Da ein anders gefragt / vnd auff ein anders geantwort wird.

Ob sie aber gleichwol Christo nicht auch ein abgesönderte Menscheit andichten / wird im folgenden argument bewiesen.

Das fünffte Anhaltische Argument.

DEnn zum fünfften wir aus jhrem V.dogmate vnwidersprechlich schliessen / wie sie denn solchen Schluss / welchen sie derwegen auch stilschweigend vbergehen / in ewigkeit nicht werden vmbstossen können / vnd wir billig für bekant anziehen / das sie nicht mit einer syllaben darauff zu antworten vermocht. Denn es ist vnmüglich / das dieser schluss geleugnet könne werden / sondern bestehet aus Gottes Wort vnbeweglich / wie wir alle verstendigen nochmals solches erkennen lassen / vnd demnach vnser argument widerholen / welchs also lautet.

Was zugleich endlich / vnd vnendlich / vmbschrieben / vnd nicht vmbschrieben / allenthalben / vnd nicht allenthalben / alwissend / vnd nicht alwissend / almechtig / vnd nicht almechtig ist / oder sein kan / das mus vnwidersprechlich nich einerley / sondern zweierley Natur / oder Wesen an sich haben. Denn die Regel der göttlichen Warheit ist / vnd bleibt vn-

bedingen) auffzuheben / das die menschliche Natur nicht ausserhalb der persönlichen vereinigung ermelte göttliche Maiestet der allmechtigkeit / alwissenheit / allenthalbenheit habe. So doch diß nichts anders ist / denn ein sophistica elusio, & veri status translatio, welchs man in Schulen nennet fallaciam secundum plures interrogationes. Da ein anders gefragt / vnd auff ein anders geantwort wird.

Ob sie aber gleichwol Christo nicht auch ein abgesönderte Menscheit andichten / wird im folgenden argument bewiesen.

Das fünffte Anhaltische Argument.

DEnn zum fünfften wir aus jhrem V.dogmate vnwidersprechlich schliessen / wie sie denn solchen Schluss / welchen sie derwegen auch stilschweigend vbergehen / in ewigkeit nicht werden vmbstossen können / vnd wir billig für bekant anziehen / das sie nicht mit einer syllaben darauff zu antworten vermocht. Denn es ist vnmüglich / das dieser schluss geleugnet könne werden / sondern bestehet aus Gottes Wort vnbeweglich / wie wir alle verstendigen nochmals solches erkennen lassen / vnd demnach vnser argument widerholen / welchs also lautet.

Was zugleich endlich / vnd vnendlich / vmbschrieben / vnd nicht vmbschrieben / allenthalben / vñ nicht allenthalbẽ / alwissend / vnd nicht alwissend / almechtig / vñ nicht almechtig ist / oder sein kan / das mus vnwidersprechlich nich einerley / sondern zweierley Natur / oder Wesen an sich haben. Denn die Regel der göttlichen Warheit ist / vnd bleibt vn-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0114" n="112"/>
bedingen)                      auffzuheben / das die menschliche Natur nicht ausserhalb der persönlichen                      vereinigung ermelte göttliche Maiestet der allmechtigkeit / alwissenheit /                      allenthalbenheit habe. So doch diß nichts anders ist / denn ein sophistica                      elusio, &amp; veri status translatio, welchs man in Schulen nennet fallaciam                      secundum plures interrogationes. Da ein anders gefragt / vnd auff ein anders                      geantwort wird.</p>
        <p>Ob sie aber gleichwol Christo nicht auch ein abgesönderte Menscheit andichten /                      wird im folgenden argument bewiesen.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Das fünffte Anhaltische Argument.<lb/></head>
        <p>DEnn zum fünfften wir aus jhrem <note place="left">V.</note>dogmate                      vnwidersprechlich schliessen / wie sie denn solchen Schluss / welchen sie                      derwegen auch stilschweigend vbergehen / in ewigkeit nicht werden vmbstossen                      können / vnd wir billig für bekant anziehen / das sie nicht mit einer syllaben                      darauff zu antworten vermocht. Denn es ist vnmüglich / das dieser schluss                      geleugnet könne werden / sondern bestehet aus Gottes Wort vnbeweglich / wie wir                      alle verstendigen nochmals solches erkennen lassen / vnd demnach vnser argument                      widerholen / welchs also lautet.</p>
        <p>Was zugleich endlich / vnd vnendlich / vmbschrieben / vnd nicht vmbschrieben /                      allenthalben / vn&#x0303; nicht allenthalbe&#x0303; / alwissend /                      vnd nicht alwissend / almechtig / vn&#x0303; nicht almechtig ist / oder                      sein kan / das mus vnwidersprechlich nich einerley / sondern zweierley Natur /                      oder Wesen an sich haben. Denn die Regel der göttlichen Warheit ist / vnd bleibt                              vn-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[112/0114] bedingen) auffzuheben / das die menschliche Natur nicht ausserhalb der persönlichen vereinigung ermelte göttliche Maiestet der allmechtigkeit / alwissenheit / allenthalbenheit habe. So doch diß nichts anders ist / denn ein sophistica elusio, & veri status translatio, welchs man in Schulen nennet fallaciam secundum plures interrogationes. Da ein anders gefragt / vnd auff ein anders geantwort wird. Ob sie aber gleichwol Christo nicht auch ein abgesönderte Menscheit andichten / wird im folgenden argument bewiesen. Das fünffte Anhaltische Argument. DEnn zum fünfften wir aus jhrem dogmate vnwidersprechlich schliessen / wie sie denn solchen Schluss / welchen sie derwegen auch stilschweigend vbergehen / in ewigkeit nicht werden vmbstossen können / vnd wir billig für bekant anziehen / das sie nicht mit einer syllaben darauff zu antworten vermocht. Denn es ist vnmüglich / das dieser schluss geleugnet könne werden / sondern bestehet aus Gottes Wort vnbeweglich / wie wir alle verstendigen nochmals solches erkennen lassen / vnd demnach vnser argument widerholen / welchs also lautet. V. Was zugleich endlich / vnd vnendlich / vmbschrieben / vnd nicht vmbschrieben / allenthalben / vñ nicht allenthalbẽ / alwissend / vnd nicht alwissend / almechtig / vñ nicht almechtig ist / oder sein kan / das mus vnwidersprechlich nich einerley / sondern zweierley Natur / oder Wesen an sich haben. Denn die Regel der göttlichen Warheit ist / vnd bleibt vn-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/114
Zitationshilfe: [N. N.]: Wahrhaftige Erklärung des hohen trostreichen Artikels von der Person, Amt, und Majestät unseres lieben Herrn und Heilandes Jesu Christi, Gottes und Marien Sohn. Zerbst, 1586, S. 112. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_erklaerung_1586/114>, abgerufen am 22.11.2024.