[N. N.]: Der reisende Engelländer. Frankfurt u. a., 1734.
öffneten, und die Stadt zum Gehorsam brachten. Dieses Schiff ist biß 1625. verwahrt behalten worden, da es auf Befehl des Marquis de Spinola, welcher Breda damahls wider eroberte, verbrennet wurde, welche Stadt dennoch Printz Friedrich Henrich von Oranien 1637. den Spaniern wieder wegriß, ungeachtet der Cardinal Jnfant mit einer starcken Armee entsetzen wolte. Raminio. Haltet ihr denn die Krieges-Listen vor erlaubt Mylord? Jch dächte, es wär etwas unbilliges darhinter, weil man seinem Feind heimlich und unver- muthet schadet, da es doch öffentlich geschehen solte, welches dem Uberwinder auch mehr Ruhm dringen würde. Bingley. Jch kan euch darinnen nicht Beyfall geben, weil eure Meynung etwas wunderlich heraus kömt. Denn wenn ein öffentlicher Feind eines souverai- nen Herrn Lande anfält, so ist er so gleich befugt, ihm vermöge der raison de guerre, auf alle mögliche Weise zuschaden. Eine wohl ausgesonnene List hilfft öffters mehr, als wenn ich die gröste Gewalt brauchte. Denn warum gibt der Contrapart nicht besser Achtung, und warum ist er nicht vorsichtiger, sich wider feindliche List in Sicherheit zu setzen. Wenn eine solche List nun wohl ausgesonnen ist, so erwirbt sich der Erfinder einen ewigen Ruhm ob der Erfolg gleich sich nicht in allem nach Wunsch gefüget. Jn diesem Seculo haben wir ein merckwürdiges Exempel erlebet, da der heldenmüthige Printz Eugenius in Cremona vermittelst eines Canals hinein kam, und den Frantzösischen Ge- neralißimum, Hertzog von Villeroi heraus holte. Alle Welt bewundert noch biß jetzo dieses Unternehmen, und die Feinde selbst, ermangeln nicht, dieses als einen coup d'eclat, oder eine solche List auszugeben, die etwas ungemei- nes in sich führte. Denn ein jeder muß auf seiner Hut seyn, und es ist die letz- tere Begebenheit niemand anders als den Frantzosen in Ansehung des Verse- hens zuzuschreiben, als welche Cremona genauer besichtigen, und den fatalen Canal besser verwahren sollen. Mylord hätte noch weiter in diesem Discours fortgefahren, wenn er nicht durch die ENDE. Die wegen Eilfertigkeit des Drucks eingeschlichene Fehler beliebe der geneigte Leser folgen- der massen zu ändern: pag. 41. l. 18. erlangtes, statt verlangtes. l. 21. demnach statt dennoch. p. 42. l. 22. Patriot vor Patriarch. p. 44. l. 7. daran, statt davon. b. Politi- que, statt Polidique. p. 49. Loßduin vor Loßdrin, p. 50. l. 2. 1276. vor 1267. p. 51. l. 12. datum statt dotum. p. 53. l. 3. Aedergen statt Edergen, p. 62. l. 3. haut vor Haud.
oͤffneten, und die Stadt zum Gehorſam brachten. Dieſes Schiff iſt biß 1625. verwahrt behalten worden, da es auf Befehl des Marquis de Spinola, welcher Breda damahls wider eroberte, verbrennet wurde, welche Stadt dennoch Printz Friedrich Henrich von Oranien 1637. den Spaniern wieder wegriß, ungeachtet der Cardinal Jnfant mit einer ſtarcken Armee entſetzen wolte. Raminio. Haltet ihr denn die Krieges-Liſten vor erlaubt Mylord? Jch daͤchte, es waͤr etwas unbilliges darhinter, weil man ſeinem Feind heimlich und unver- muthet ſchadet, da es doch oͤffentlich geſchehen ſolte, welches dem Uberwinder auch mehr Ruhm dringen wuͤrde. Bingley. Jch kan euch darinnen nicht Beyfall geben, weil eure Meynung etwas wunderlich heraus koͤmt. Denn wenn ein oͤffentlicher Feind eines ſouverai- nen Herrn Lande anfaͤlt, ſo iſt er ſo gleich befugt, ihm vermoͤge der raiſon de guerre, auf alle moͤgliche Weiſe zuſchaden. Eine wohl ausgeſonnene Liſt hilfft oͤffters mehr, als wenn ich die groͤſte Gewalt brauchte. Denn warum gibt der Contrapart nicht beſſer Achtung, und warum iſt er nicht vorſichtiger, ſich wider feindliche Liſt in Sicherheit zu ſetzen. Wenn eine ſolche Liſt nun wohl ausgeſonnen iſt, ſo erwirbt ſich der Erfinder einen ewigen Ruhm ob der Erfolg gleich ſich nicht in allem nach Wunſch gefuͤget. Jn dieſem Seculo haben wir ein merckwuͤrdiges Exempel erlebet, da der heldenmuͤthige Printz Eugenius in Cremona vermittelſt eines Canals hinein kam, und den Frantzoͤſiſchen Ge- neralißimum, Hertzog von Villeroi heraus holte. Alle Welt bewundert noch biß jetzo dieſes Unternehmen, und die Feinde ſelbſt, ermangeln nicht, dieſes als einen coup d’éclat, oder eine ſolche Liſt auszugeben, die etwas ungemei- nes in ſich fuͤhrte. Denn ein jeder muß auf ſeiner Hut ſeyn, und es iſt die letz- tere Begebenheit niemand anders als den Frantzoſen in Anſehung des Verſe- hens zuzuſchreiben, als welche Cremona genauer beſichtigen, und den fatalen Canal beſſer verwahren ſollen. Mylord haͤtte noch weiter in dieſem Diſcours fortgefahren, wenn er nicht durch die ENDE. Die wegen Eilfertigkeit des Drucks eingeſchlichene Fehler beliebe der geneigte Leſer folgen- der maſſen zu aͤndern: pag. 41. l. 18. erlangtes, ſtatt verlangtes. l. 21. demnach ſtatt dennoch. p. 42. l. 22. Patriot vor Patriarch. p. 44. l. 7. daran, ſtatt davon. b. Politi- que, ſtatt Polidique. p. 49. Loßduin vor Loßdrin, p. 50. l. 2. 1276. vor 1267. p. 51. l. 12. datum ſtatt dotum. p. 53. l. 3. Aedergen ſtatt Edergen, p. 62. l. 3. haut vor Haud. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <sp> <p><pb facs="#f0098" n="88"/> oͤffneten, und die Stadt zum Gehorſam brachten. 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welcher Breda damahls wider eroberte, verbrennet wurde, welche Stadt
dennoch Printz Friedrich Henrich von Oranien 1637. den Spaniern wieder
wegriß, ungeachtet der Cardinal Jnfant mit einer ſtarcken Armee entſetzen
wolte.
Raminio.
Haltet ihr denn die Krieges-Liſten vor erlaubt Mylord? Jch daͤchte,
es waͤr etwas unbilliges darhinter, weil man ſeinem Feind heimlich und unver-
muthet ſchadet, da es doch oͤffentlich geſchehen ſolte, welches dem Uberwinder
auch mehr Ruhm dringen wuͤrde.
Bingley.
Jch kan euch darinnen nicht Beyfall geben, weil eure Meynung etwas
wunderlich heraus koͤmt. Denn wenn ein oͤffentlicher Feind eines ſouverai-
nen Herrn Lande anfaͤlt, ſo iſt er ſo gleich befugt, ihm vermoͤge der raiſon de
guerre, auf alle moͤgliche Weiſe zuſchaden. Eine wohl ausgeſonnene Liſt hilfft
oͤffters mehr, als wenn ich die groͤſte Gewalt brauchte. Denn warum gibt
der Contrapart nicht beſſer Achtung, und warum iſt er nicht vorſichtiger, ſich
wider feindliche Liſt in Sicherheit zu ſetzen. Wenn eine ſolche Liſt nun wohl
ausgeſonnen iſt, ſo erwirbt ſich der Erfinder einen ewigen Ruhm ob der Erfolg
gleich ſich nicht in allem nach Wunſch gefuͤget. Jn dieſem Seculo haben wir
ein merckwuͤrdiges Exempel erlebet, da der heldenmuͤthige Printz Eugenius
in Cremona vermittelſt eines Canals hinein kam, und den Frantzoͤſiſchen Ge-
neralißimum, Hertzog von Villeroi heraus holte. Alle Welt bewundert
noch biß jetzo dieſes Unternehmen, und die Feinde ſelbſt, ermangeln nicht, dieſes
als einen coup d’éclat, oder eine ſolche Liſt auszugeben, die etwas ungemei-
nes in ſich fuͤhrte. Denn ein jeder muß auf ſeiner Hut ſeyn, und es iſt die letz-
tere Begebenheit niemand anders als den Frantzoſen in Anſehung des Verſe-
hens zuzuſchreiben, als welche Cremona genauer beſichtigen, und den fatalen
Canal beſſer verwahren ſollen.
Mylord haͤtte noch weiter in dieſem Diſcours fortgefahren, wenn er nicht durch die
Ankunfft eines Couriers, der ihm wichtige Briefe aus Engelland uͤberbrachte, daran ver-
hindert worden waͤr, indem er zu deren Expedition Anſtalt machen muſte. Dieſe waren
von ſolcher Wichtigkeit, daß er einige Tage hier ſich aufzuhalten vor noͤthig befand. Wir
wollen ihn alſo alhier ſo lange wegen ſeiner Verrichtungen bemuͤhet ſeyn laſſen, und ihn
nach deren Endigung auf ſeiner Reiſe weiter begleiten.
ENDE.
Die wegen Eilfertigkeit des Drucks eingeſchlichene Fehler beliebe der geneigte Leſer folgen-
der maſſen zu aͤndern: pag. 41. l. 18. erlangtes, ſtatt verlangtes. l. 21. demnach ſtatt
dennoch. p. 42. l. 22. Patriot vor Patriarch. p. 44. l. 7. daran, ſtatt davon. b. Politi-
que, ſtatt Polidique. p. 49. Loßduin vor Loßdrin, p. 50. l. 2. 1276. vor 1267. p. 51. l. 12.
datum ſtatt dotum. p. 53. l. 3. Aedergen ſtatt Edergen, p. 62. l. 3. haut vor Haud.
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