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Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 2277, Czernowitz, 22.08.1911.

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Czernowitzer Allgemeine Zeitung 22. August 1911.

[Spaltenumbruch]

blieben mit mehrfachen Verletzungen liegen. Mit dem
folgenden Zuge wurden sie nach Wien überführt. Sofort
nach der Ankunft der verdächtigen Südbahnpassagiere
wurden in Wien alle erforderlichen Maßnahmen getroffen.
Die sofort vorgenommene Untersuchung ergab jedoch, daß
ein Choleraverdacht ausgeschlossen ist. Der
einen Frau wurde plötzlich unwohl und sie hat in diesem
Zustande Erbrechen bekommen. Auf Grund des negativen
Resultats der Untersuchung wurden die Passagiere sofort
wieder entlassen.

KB. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Im Lager von Valona starben gestern 17 Soldaten an
Cholera. Aus Uesküb und San Giovanni wurden je
5 Todesfälle an Cholera gemeldet.




Die Streiks in England.
Ausschreitungen.

KB. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

In Llanelly begingen heute nachts die Ausständigen
Plünderungen und Brandstiftungen.

Als sie im Bahnhofe einen Güterschuppen in Brand
steckten, erfolgte eine Explosion, wodurch drei Per-
sonen getötet
und viele verletzt wurden. Polizei und
Militär schritten ein, wobei viele Personen verletzt
wurden.

Ein Streikversuch der Zeitungsausträger. -- Tumulte.
Viele Verletzte.

KB. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Heute nachts kam es in Dublin zu einem Tumult, da
die Zeitungsausträger sich weigerten, die Zeitungen aus-
zutragen und versuchten, die Zeitungstransportwagen
aufzuhalten. Die angesammelte große Menschenmenge
wurde durch die Polizei zerstreut, wobei 31 Schutzleute
und über 100 Zivilisten Verletzungen davon-
trugen. 26 Personen wurden verhaftet.

Stillstand in der Montan- und Metallindustrie.

KB. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Da infolge des Ausstandes der Eisenbahner die Hochöfen
gelöscht werden mußten, feiern in Rotherham etwa
50.000 Berg- und Metallarbeiter. Auch in
Middlesborough feiern aus dem gleichen Grunde mehrere
Tausend Arbeiter.

Der Eisenbahnerstreik beendet.
KB. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Der Ausstand der Eisenbahner ist beendet.
Eine Anzahl von Angestellten der London-Brighton und
der London and Northweestern Railway hat um Wie-
deranstellung
gebeten. Die Brighton-Linie kündigt
an, daß Montag eine Anzahl von Zügen auf der Haupt-
strecke wieder verkehren wird. Auf dem Hauptbahnhof in
Manchester langten gestern mittags einige Züge aus Li-
verpool und London an, die vom Publikum mit großer
Begeisterung begrüßt wurden.

KB. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Der Ausstand der Eisenbahner ist zu Ende. Heute herrscht
überall Ruhe. Das Kriegsministerium ordnete an,
daß die Truppen in ihre Bezirke zurückgesandt
werden.




Ein Kriminalroman aus dem Leben.
Fachstudien einer Hauptmannstochter, um 300.000 K
zu erschwindeln.

Am 27. v. M. erhielt ein Prager
Notar einen Brief mit der Unterschrift des Dr. Janowsky,
eines bekannten reichen Gutsbesitzers, der krank darnieder-
lag, und in dem ihm dieser mitteilte, daß er für seine
uneheliche Tochter Zdenka Skala bei Lebzeiten
noch sorgen wolle, weshalb er auf sein Gut ein Hypo-
thekardarlehen
von 250.000 K aufnehmen wolle.
Das Geld soll die Zdenka Skala erhalten. Einige Tage
später stellte sich beim Notar die angebliche Zdenka Skala
vor, und der Notar. richtete an die Böhmische Unionbank
ein Schreiben wegen der Aufnahme des Darlehens. Die
Sparkasse entsandte eine Schätzungskommission
auf das Gut des Dr. Janowsky, der zu dieser Zeit so
krank war, daß er kaum recht verstand, was die Kom-
mission von ihm wollte, und zu Allem Ja und Amen sagte.
Dadurch wurde der Notar nur noch mehr in der Meinung
bestärkt, daß alles mit rechten Dingen zugehe. Nun war
aber auch noch ein Steuerauszug notwendig, und die
Skala sollte diesen beschaffen. Zu diesem Steuerauszug
war die eigenhändige Unterschrift Dr. Ja-
nowskys erforderlich. In der Vollmacht erkannte jedoch
der Steuerbeamte bloß einen Stampiglienab-
druck
und wies die Vollmacht zurück, machte aber gleich-
zeitig Dr. Janowsky auf die Sache aufmerksam. Dieser
betraute einen befreundeten Rittmeister mit den Nachfor-
schungen, und so kam es zur Strafanzeige. Auf Grund
der Personsbeschreibung, die der Notar gab, wurde die
33jährige Hauptmannstochter Helene Seitz aus Tachau
als die angebliche Zdenka Skala ausgeforscht und ver-
haftet. Nach längerem Leugnen gestand sie den Betrugs-
versuch ein und gab an, durch das Lesen von Krimi-
nalromanen
sei sie auf die Idee gekommen, sich in
den Besitz eines größeren Vermögens zu setzen. Sie habe
gewußt, daß Dr. Janowsky reich und krank sei. Um sich
seine Originaluntreschrift zu verschaffen, habe sie ihn
brieflich um die Adresse einer früheren Wirtschafterin ge-
beten, und auf Grund dieser Unterschrift habe sie sich bei
einem Graveur eine Handschriftstampiglie anfertigen
lassen. In einer Prager Buchhandlung habe sie sich zahl-
reiche juristische Bücher gekauft, aus denen sie sich die er-
[Spaltenumbruch] forderlichen Rechtskenntnisse
verschaffte.
Außerdem hatte sie auch mit einem Prager Rechtsanwalt
die Angelegenheit beraten, ohne ihn natürlich wissen zu
lassen, daß sie einen Betrug vorhabe. So ausgerüstet, ging
sie dann an die Ausführung des Verbrechens, das ihr bei-
nahe geglückt wäre.




Rumänische Räuberromantik.

Der berühmte und beliebte
Räuber Pantelimon sorgt dafür, daß die Leute von
ihm zu sprechen haben. Auf der Folticeni Landstraße traf
Pantelimon unlängst eine Frau, die ihre Kuh zu Markte
trieb. Der Räuber fragte die Frau, warum sie die Kuh
verkaufe und bekam zur Antwort, daß sie nicht das zur
Erhaltung der Kuh nötige Futter besitze. Pantelimon gab
der Frau 100 Lei und sagte ihr, daß sie die Kuh nicht ver-
kaufen solle. Am nächsten Tage trafen sie wieder zusam-
men und Pantelimon fragte, was mit der Kuh geschehen
sei. Die Frau war aufrichtig und sagte, daß sie die Kuh
für 120 Lei verkauft habe. "Du hast also nicht Wort ge-
halten", sagte Pantelimon, "auch gut, du mußt mir aber
die 100 Lei zurückgeben, die ich dir gestern geschenkt habe
und er nahm der Frau die 100 Lei weg." -- Vergangenen
Montag soll Pantelimon in ein beim Kloster Pomete be-
findliches Wirtshaus gekommen sein, wo er sich Trank und
Speise geben ließ. Es waren nur die Kinder des Wirtes
im Hause und als der Räuber fortging, sagte er zu den
Kindern: "Sagt eurem Vater, daß ihr die Ehre hattet, den
Pantelimon zu bewirten. -- Die Behörden sind dem Räu-
ber auf der Spur. Aus Folticeni meldet man: Der Un-
tersuchungsrichter war nach einer im Dorfe Concea durch-
geführten Untersuchung auf dem Heimweg zu dem Berg
Stanischora gekommen, wo ihm die Bauern mitteilten,
daß Pantelimon vor 20 Minuten in der Gegend gewesen
und in der Richtung einer Sennerei weitergegangen sei.
Der Richter und seine Begleiter gingen zur Sennerei und
vernahmen dort, daß Pantelimon bereits wieder weiter
gezogen sei. Er hatte einem Hirten zwei Briefe übergeben
und sich dann sofort entfernt. Der eine Brief war für den
Verwalter des Gutes Draguscheni bestimmt. In dem
Briefe wird der Verwalter aufgefordert, dem Räuber
3000 Lei zu schicken, widrigenfalls er ihm an den Kragen
gehen werde. Mit dem zweiten Brief verständigte Panteli-
mon seinen Verwandten J. Russu, daß es ihm sehr gut
gehe und daß er mit dem Gang seiner Geschäfte
sehr zufrieden
sei. Bald darauf kam aus dem 50
Kilometer weiter gelegenen Dorfe Cotirgasi die Meldung,
daß sich Pantelimon in den Wäldern der Umgebung auf-
halte und dort eingefangen werden könnte. -- Die aus
Jassy kommende neueste Nachricht meldet, daß sich Pan-
telimon gegenwärtig im Walde des Dorfes Rorgasi auf-
hält und daß er sich als Gendarm verkleidet habe. Der
Wald soll von 300 Verfolgern umzingelt sein.




Die Opelwerke niedergebrannt.
Tausende von Fahrrädern und Nähmaschinen
vernichtet.

KB. (Tel. der "Cz. Allg.
Ztg.")

In den Opelwerken brach heute nachts ein Brand
aus, durch welchen ein großer Teil der Fabriksaulagen einge-
äschert wurde. Tausende von Fahrrädern und Näh-
maschinen
wurden vernichtet. Bei den Bergungsarbeiten
wurden 28 Personen verletzt. Der Schaden beträgt
dreieinhalb bis vier Millionen Mark.




Czernowitzer Angelegenheiten.


Personalnachricht.

Konsistorialrat Alexander Mana-
styrski
in Czernowitz hat einen mehrwöchentlichen Ur-
laub angetreten.

Der Nachfolger Prof. Dr. Friedwagners.

Universi-
tätsprofessor Dr. Eugen Herzog, dessen Ernennung an
Stelle Friedwagners wir kürzlich meldeten, wurde im
Jahre 1875 in Wien geboren, studierte dortselbst und ganz
kurze Zeit in Paris und war Schüler von Hofrat Meyer-
Lübke nud Hofrat Mussafia. Von 1906--1908 supplierte
Prof. Herzog eine Lehrkanzel in Krakau. Bekannt ist
die von ihm herausgegebene französische Sprachgeschichte.
Daneben beschäftigt er sich mit Neuprovencalisch und Spa-
nisch und mit Problemen der allgemeinen Sprachwissen-
schaft. So hat Prof. Dr. Herzog eine neue Lösung des
Problems versucht, warum sich die Laute der Sprache ver-
ändern. Ferner hat er eine Chrestomatie der neufranzö-
sischen Dialekte auf wissenschaftlicher Grundlage herausge-
geben. Seine weiteren Schriften sind: "Zur Geschichte der
französischen Infitivtitel", "Material zu einer neuproven-
calischen Syntax", "Das To-Partizip im Altromanischen"
und zahlreiche kleinere Arbeiten in Zeitungen und Zeit-
schriften. Prof. Herzog wird Ende dieses Monats in Czer-
nowitz eintreffen.

Von der Staatsanwaltschaft.

Der erste Staatsanwalt
Dr. Demeter Tuschinski in Czernowitz ist vom Ur-
laub zurückgekehrt und hat die Leitung der Staatsanwalt-
schaft wieder übernommen. -- Staatsanwalt Dr. Norbert
Lazarus in Czernowitz hat einen mehrwöchentlichen
Urlaub angetreten.

Gerichtliches.

Bezirksrichter Kasimir Leidler in
Czernowitz wurde zum Vorsitzenden-Stellvertreter des
hiesigen Gewerbegerichtes ernannt.


[Spaltenumbruch]
Militärisches.

Der mit Wartegebühr beurlaubte Ober-
leutnant Franz Provaznik des Landwehrinfanterie-
regimentes Czernowitz Nr. 22 wurde in den Ruhestand
versetzt, als zum Truppendienst in der Landwehr untaug-
lich, zu Lokaldiensten geeignet, unter Vormerkung für
letztere. -- Der Leutnant im nichtaktiven Stande des
Landwehrinfanterieregimentes Czernowitz Nr. 22 Karl
Petrak wurde in das Verhältnis "außer Dienst" ver-
setzt als zum Truppendienst in der Landwehr untauglich,
zu Lokaldiensten geeignet. -- Das 8. Ulanenregiment un-
ter Kommando des Regimentskommandanten, Obersten
Freiherrn von Gablonz rückte heute von hier bezw.
Zuczka zu den Regimentsübungen ab, die in der Gegend
zwischen Sadagura und Rarancze abgehalten werden. Am
5. September rückt das 8. Ulanenregiment wieder hier
bezw. in Zuczka ein.

Aus dem Magistrate.

Magistratssekretär Wasser-
mann
ist vom Urlaube rückgekehrt und hat die Leitung
des 1. Departements wieder übernommen. -- Die Frist
zur Einbringung der Gesuche um Verleihung der beim
Stadtmagistrate in Czernowitz zur Besetzung gelangenden
Konzeptspraktikantenstelle läuft erst am 5. September
1911 ab.

Todesfall.

Am 12. d. starb in Olmütz Frau Mina
Rosenhek, Witwe nach dem vor 15 Jahren verstorbe-
nen Oberkantor Isak Rosenhek. Das Leichenbegängnis
fand am 15. d. unter zahlreicher Beteiligung in Olmütz
statt. Oberrabbiner Dr. Oppenheim hielt der Ver-
blichenen einen warmen Nachruf. Auf die telegr. Nach-
richt von dem Tode der Frau Mina Rosenhek an die Czer-
nowitzer Kultusgemeinde wies diese an die Kultusgemeinde
in Olmütz an, das Leichenbegängnis auf ihre Kosten zu
veranstalten.

Die Offiziere des 22. Landwehrinfanterieregimentes
beim Korpsoffiziersbestschießen in Lemberg.

Am 19. d.
fand in Lemberg das Korpsoffiziersbestschießen statt,
an welchem sich das Offizierskorps des Landwehrinfan-
terieregimentes Nr. 22 beteiligte und besonders im Schie-
ßen hervortat. Von den 6 beteiligten Offizieren des Regi-
mentes erhielten: Den ersten Schützenpreis: Hauptmann
Czadan. Ehrenpreis Sr. kais. und königl. Hoheit des
Erzherzog Friedrich: Goldene Uhr mit den Initialen und
150 K in Gold. Den zweiten Scharfschützenpreis: Ober-
leutnant Kozicki: Eine in Gold gefaßte Krystallstand-
uhr und 130 K in Gold; Spende Sr. Exzellenz des Herrn
Korpskommandanten. Den vierten Scharfschützenpreis:
Leutnant Gilczewski: eine Broncefigur und 100 K
in Gold; Spende Sr. Exzellenz Herrn Feldmarschalleut-
nant Wagner. Den dritten Schützenpreis: Oberleutnant
Hendl: eine Broncekassette und 70 K in Gold. Den
zwölften Schützenpreis: Hauptmann Koch: 60 K in
Gold.

Zur Meuterei im Garnisonsgefängnisse.

In mehreren
Wiener Blättern ist aus Czernowitz die Meldung enthalten,
daß der Profoß Thieß seinen Verletzungen erlegen sei.
Wir stellen dem gegenüber fest, daß der Profoß Thieß, wie
wir bereits in unserer letzten Nummer meldeten, sich auf
dem Wege der Besserung befindet und daß eine Lebens-
gefahr überhaupt nicht vorhanden ist.

Von der Volksküche.

Am 18. d. wurden anläßlich des
Geburtstages unseres Kaisers über 1500 Arme in der
Volksküche unentgeltlich bespeist und ihnen auch Freibier
verabreicht.

Bahnverkehr Karlsberg--Putna.

Vom 1. September
l. J. angefangen wird auf der Lokalbahnlinie Karlsberg--
Putna, das bis nun nur an jedem Freitag verkehrende
Zugpaar Nr. 1555/1556 auch an jedem Montag und Mitt-
woch, somit dreimal wöchentlich verkehren.

Holzlieferungsausschreibung.

Wie uns die Bukowiner
Handels- und Gewerbekammer mitteilt, findet bei der k. k.
Staatsbahndirektion Krakau eine schriftliche Offertver-
handlung wegen Vergebung der Lieferung von Schwellen
und diversen Holzmaterialien statt. Etwaige Offerte sind
längstens bis 10. September 1911, 12 Uhr mittags bei der
genannten Staatsbahndirektion einzubringen. Näheres
im Bureau der Handels- und Gewerbekammer (Tür 5).

Wetterprognose für morgen.

Wechselnd wolkig, Nei-
gung zur Gewitterbildung, etwas wärmer, mäßige Winde.




Rechtspflege.


Geschworenenauslosung.

Bei der Samstag unter Vorsitz
des Vizepräsidenten Kristel stattgefundenen Geschwore-
nenauslosung für die am 12. September beim hiesigen
Landesgerichte beginnende dritte diesjährige Schwurge-
richtsperiode wurden folgende Herren ausgelost: A. Haupt-
geschworene:
Oskar Czerny, Bildhauer, Czernowitz, Gregor
Auriti, Hauseigentümer, Czernowitz, Abraham Burg,
Landwirt, Waszkoutz, Erwin Müller, Baumeister, Czer-
nowitz, Wilhelm König, Grundwirt, Hliboka, Dr. Salo-
mon Gerschel, Advokat, Czernowitz, Maximilian Wender,
Versicherungsbeamter, Czernowitz, Hermann Goldstein,
Prokurist, Czernowitz, Martin des Franz Sauer, Grund-
wirt, Deutsch-Tereblestie, Dr. Maximilian Barber, Haus-
eigentümer, Czernowitz, Wenzel des Franz Nestmann,
Grundwirt, Czernowitz, Julius Hudeczek, Hauseigentü-
mer und Zimmermaler, Czernowitz, Moses Rudich, Kauf-
mann, Zuczka, Josef des Johann Linzmayer, Grundwirt,
Baince, Moses Aberbach, Bankdirektor, Czernowitz, Karl
Schmautz, Hauseigentümer, Czernowitz, Eugen Löwy,
Großindustrieller, Czernowitz, Leon König, Buchhändler,

Czernowitzer Allgemeine Zeitung 22. Auguſt 1911.

[Spaltenumbruch]

blieben mit mehrfachen Verletzungen liegen. Mit dem
folgenden Zuge wurden ſie nach Wien überführt. Sofort
nach der Ankunft der verdächtigen Südbahnpaſſagiere
wurden in Wien alle erforderlichen Maßnahmen getroffen.
Die ſofort vorgenommene Unterſuchung ergab jedoch, daß
ein Choleraverdacht ausgeſchloſſen iſt. Der
einen Frau wurde plötzlich unwohl und ſie hat in dieſem
Zuſtande Erbrechen bekommen. Auf Grund des negativen
Reſultats der Unterſuchung wurden die Paſſagiere ſofort
wieder entlaſſen.

KB. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Im Lager von Valona ſtarben geſtern 17 Soldaten an
Cholera. Aus Uesküb und San Giovanni wurden je
5 Todesfälle an Cholera gemeldet.




Die Streiks in England.
Ausſchreitungen.

KB. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

In Llanelly begingen heute nachts die Ausſtändigen
Plünderungen und Brandſtiftungen.

Als ſie im Bahnhofe einen Güterſchuppen in Brand
ſteckten, erfolgte eine Exploſion, wodurch drei Per-
ſonen getötet
und viele verletzt wurden. Polizei und
Militär ſchritten ein, wobei viele Perſonen verletzt
wurden.

Ein Streikverſuch der Zeitungsausträger. — Tumulte.
Viele Verletzte.

KB. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Heute nachts kam es in Dublin zu einem Tumult, da
die Zeitungsausträger ſich weigerten, die Zeitungen aus-
zutragen und verſuchten, die Zeitungstransportwagen
aufzuhalten. Die angeſammelte große Menſchenmenge
wurde durch die Polizei zerſtreut, wobei 31 Schutzleute
und über 100 Ziviliſten Verletzungen davon-
trugen. 26 Perſonen wurden verhaftet.

Stillſtand in der Montan- und Metallinduſtrie.

KB. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Da infolge des Ausſtandes der Eiſenbahner die Hochöfen
gelöſcht werden mußten, feiern in Rotherham etwa
50.000 Berg- und Metallarbeiter. Auch in
Middlesborough feiern aus dem gleichen Grunde mehrere
Tauſend Arbeiter.

Der Eiſenbahnerſtreik beendet.
KB. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Der Ausſtand der Eiſenbahner iſt beendet.
Eine Anzahl von Angeſtellten der London-Brighton und
der London and Northweeſtern Railway hat um Wie-
deranſtellung
gebeten. Die Brighton-Linie kündigt
an, daß Montag eine Anzahl von Zügen auf der Haupt-
ſtrecke wieder verkehren wird. Auf dem Hauptbahnhof in
Mancheſter langten geſtern mittags einige Züge aus Li-
verpool und London an, die vom Publikum mit großer
Begeiſterung begrüßt wurden.

KB. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Der Ausſtand der Eiſenbahner iſt zu Ende. Heute herrſcht
überall Ruhe. Das Kriegsminiſterium ordnete an,
daß die Truppen in ihre Bezirke zurückgeſandt
werden.




Ein Kriminalroman aus dem Leben.
Fachſtudien einer Hauptmannstochter, um 300.000 K
zu erſchwindeln.

Am 27. v. M. erhielt ein Prager
Notar einen Brief mit der Unterſchrift des Dr. Janowsky,
eines bekannten reichen Gutsbeſitzers, der krank darnieder-
lag, und in dem ihm dieſer mitteilte, daß er für ſeine
uneheliche Tochter Zdenka Skala bei Lebzeiten
noch ſorgen wolle, weshalb er auf ſein Gut ein Hypo-
thekardarlehen
von 250.000 K aufnehmen wolle.
Das Geld ſoll die Zdenka Skala erhalten. Einige Tage
ſpäter ſtellte ſich beim Notar die angebliche Zdenka Skala
vor, und der Notar. richtete an die Böhmiſche Unionbank
ein Schreiben wegen der Aufnahme des Darlehens. Die
Sparkaſſe entſandte eine Schätzungskommiſſion
auf das Gut des Dr. Janowsky, der zu dieſer Zeit ſo
krank war, daß er kaum recht verſtand, was die Kom-
miſſion von ihm wollte, und zu Allem Ja und Amen ſagte.
Dadurch wurde der Notar nur noch mehr in der Meinung
beſtärkt, daß alles mit rechten Dingen zugehe. Nun war
aber auch noch ein Steuerauszug notwendig, und die
Skala ſollte dieſen beſchaffen. Zu dieſem Steuerauszug
war die eigenhändige Unterſchrift Dr. Ja-
nowskys erforderlich. In der Vollmacht erkannte jedoch
der Steuerbeamte bloß einen Stampiglienab-
druck
und wies die Vollmacht zurück, machte aber gleich-
zeitig Dr. Janowsky auf die Sache aufmerkſam. Dieſer
betraute einen befreundeten Rittmeiſter mit den Nachfor-
ſchungen, und ſo kam es zur Strafanzeige. Auf Grund
der Perſonsbeſchreibung, die der Notar gab, wurde die
33jährige Hauptmannstochter Helene Seitz aus Tachau
als die angebliche Zdenka Skala ausgeforſcht und ver-
haftet. Nach längerem Leugnen geſtand ſie den Betrugs-
verſuch ein und gab an, durch das Leſen von Krimi-
nalromanen
ſei ſie auf die Idee gekommen, ſich in
den Beſitz eines größeren Vermögens zu ſetzen. Sie habe
gewußt, daß Dr. Janowsky reich und krank ſei. Um ſich
ſeine Originaluntreſchrift zu verſchaffen, habe ſie ihn
brieflich um die Adreſſe einer früheren Wirtſchafterin ge-
beten, und auf Grund dieſer Unterſchrift habe ſie ſich bei
einem Graveur eine Handſchriftſtampiglie anfertigen
laſſen. In einer Prager Buchhandlung habe ſie ſich zahl-
reiche juriſtiſche Bücher gekauft, aus denen ſie ſich die er-
[Spaltenumbruch] forderlichen Rechtskenntniſſe
verſchaffte.
Außerdem hatte ſie auch mit einem Prager Rechtsanwalt
die Angelegenheit beraten, ohne ihn natürlich wiſſen zu
laſſen, daß ſie einen Betrug vorhabe. So ausgerüſtet, ging
ſie dann an die Ausführung des Verbrechens, das ihr bei-
nahe geglückt wäre.




Rumäniſche Räuberromantik.

Der berühmte und beliebte
Räuber Pantelimon ſorgt dafür, daß die Leute von
ihm zu ſprechen haben. Auf der Folticeni Landſtraße traf
Pantelimon unlängſt eine Frau, die ihre Kuh zu Markte
trieb. Der Räuber fragte die Frau, warum ſie die Kuh
verkaufe und bekam zur Antwort, daß ſie nicht das zur
Erhaltung der Kuh nötige Futter beſitze. Pantelimon gab
der Frau 100 Lei und ſagte ihr, daß ſie die Kuh nicht ver-
kaufen ſolle. Am nächſten Tage trafen ſie wieder zuſam-
men und Pantelimon fragte, was mit der Kuh geſchehen
ſei. Die Frau war aufrichtig und ſagte, daß ſie die Kuh
für 120 Lei verkauft habe. „Du haſt alſo nicht Wort ge-
halten“, ſagte Pantelimon, „auch gut, du mußt mir aber
die 100 Lei zurückgeben, die ich dir geſtern geſchenkt habe
und er nahm der Frau die 100 Lei weg.“ — Vergangenen
Montag ſoll Pantelimon in ein beim Kloſter Pomete be-
findliches Wirtshaus gekommen ſein, wo er ſich Trank und
Speiſe geben ließ. Es waren nur die Kinder des Wirtes
im Hauſe und als der Räuber fortging, ſagte er zu den
Kindern: „Sagt eurem Vater, daß ihr die Ehre hattet, den
Pantelimon zu bewirten. — Die Behörden ſind dem Räu-
ber auf der Spur. Aus Folticeni meldet man: Der Un-
terſuchungsrichter war nach einer im Dorfe Concea durch-
geführten Unterſuchung auf dem Heimweg zu dem Berg
Staniſchora gekommen, wo ihm die Bauern mitteilten,
daß Pantelimon vor 20 Minuten in der Gegend geweſen
und in der Richtung einer Sennerei weitergegangen ſei.
Der Richter und ſeine Begleiter gingen zur Sennerei und
vernahmen dort, daß Pantelimon bereits wieder weiter
gezogen ſei. Er hatte einem Hirten zwei Briefe übergeben
und ſich dann ſofort entfernt. Der eine Brief war für den
Verwalter des Gutes Draguſcheni beſtimmt. In dem
Briefe wird der Verwalter aufgefordert, dem Räuber
3000 Lei zu ſchicken, widrigenfalls er ihm an den Kragen
gehen werde. Mit dem zweiten Brief verſtändigte Panteli-
mon ſeinen Verwandten J. Ruſſu, daß es ihm ſehr gut
gehe und daß er mit dem Gang ſeiner Geſchäfte
ſehr zufrieden
ſei. Bald darauf kam aus dem 50
Kilometer weiter gelegenen Dorfe Cotirgaſi die Meldung,
daß ſich Pantelimon in den Wäldern der Umgebung auf-
halte und dort eingefangen werden könnte. — Die aus
Jaſſy kommende neueſte Nachricht meldet, daß ſich Pan-
telimon gegenwärtig im Walde des Dorfes Rorgaſi auf-
hält und daß er ſich als Gendarm verkleidet habe. Der
Wald ſoll von 300 Verfolgern umzingelt ſein.




Die Opelwerke niedergebrannt.
Tauſende von Fahrrädern und Nähmaſchinen
vernichtet.

KB. (Tel. der „Cz. Allg.
Ztg.“)

In den Opelwerken brach heute nachts ein Brand
aus, durch welchen ein großer Teil der Fabriksaulagen einge-
äſchert wurde. Tauſende von Fahrrädern und Näh-
maſchinen
wurden vernichtet. Bei den Bergungsarbeiten
wurden 28 Perſonen verletzt. Der Schaden beträgt
dreieinhalb bis vier Millionen Mark.




Czernowitzer Angelegenheiten.


Perſonalnachricht.

Konſiſtorialrat Alexander Mana-
ſtyrski
in Czernowitz hat einen mehrwöchentlichen Ur-
laub angetreten.

Der Nachfolger Prof. Dr. Friedwagners.

Univerſi-
tätsprofeſſor Dr. Eugen Herzog, deſſen Ernennung an
Stelle Friedwagners wir kürzlich meldeten, wurde im
Jahre 1875 in Wien geboren, ſtudierte dortſelbſt und ganz
kurze Zeit in Paris und war Schüler von Hofrat Meyer-
Lübke nud Hofrat Muſſafia. Von 1906—1908 ſupplierte
Prof. Herzog eine Lehrkanzel in Krakau. Bekannt iſt
die von ihm herausgegebene franzöſiſche Sprachgeſchichte.
Daneben beſchäftigt er ſich mit Neuprovencaliſch und Spa-
niſch und mit Problemen der allgemeinen Sprachwiſſen-
ſchaft. So hat Prof. Dr. Herzog eine neue Löſung des
Problems verſucht, warum ſich die Laute der Sprache ver-
ändern. Ferner hat er eine Chreſtomatie der neufranzö-
ſiſchen Dialekte auf wiſſenſchaftlicher Grundlage herausge-
geben. Seine weiteren Schriften ſind: „Zur Geſchichte der
franzöſiſchen Infitivtitel“, „Material zu einer neuproven-
caliſchen Syntax“, „Das To-Partizip im Altromaniſchen“
und zahlreiche kleinere Arbeiten in Zeitungen und Zeit-
ſchriften. Prof. Herzog wird Ende dieſes Monats in Czer-
nowitz eintreffen.

Von der Staatsanwaltſchaft.

Der erſte Staatsanwalt
Dr. Demeter Tuſchinski in Czernowitz iſt vom Ur-
laub zurückgekehrt und hat die Leitung der Staatsanwalt-
ſchaft wieder übernommen. — Staatsanwalt Dr. Norbert
Lazarus in Czernowitz hat einen mehrwöchentlichen
Urlaub angetreten.

Gerichtliches.

Bezirksrichter Kaſimir Leidler in
Czernowitz wurde zum Vorſitzenden-Stellvertreter des
hieſigen Gewerbegerichtes ernannt.


[Spaltenumbruch]
Militäriſches.

Der mit Wartegebühr beurlaubte Ober-
leutnant Franz Provaznik des Landwehrinfanterie-
regimentes Czernowitz Nr. 22 wurde in den Ruheſtand
verſetzt, als zum Truppendienſt in der Landwehr untaug-
lich, zu Lokaldienſten geeignet, unter Vormerkung für
letztere. — Der Leutnant im nichtaktiven Stande des
Landwehrinfanterieregimentes Czernowitz Nr. 22 Karl
Petrak wurde in das Verhältnis „außer Dienſt“ ver-
ſetzt als zum Truppendienſt in der Landwehr untauglich,
zu Lokaldienſten geeignet. — Das 8. Ulanenregiment un-
ter Kommando des Regimentskommandanten, Oberſten
Freiherrn von Gablonz rückte heute von hier bezw.
Zuczka zu den Regimentsübungen ab, die in der Gegend
zwiſchen Sadagura und Rarancze abgehalten werden. Am
5. September rückt das 8. Ulanenregiment wieder hier
bezw. in Zuczka ein.

Aus dem Magiſtrate.

Magiſtratsſekretär Waſſer-
mann
iſt vom Urlaube rückgekehrt und hat die Leitung
des 1. Departements wieder übernommen. — Die Friſt
zur Einbringung der Geſuche um Verleihung der beim
Stadtmagiſtrate in Czernowitz zur Beſetzung gelangenden
Konzeptspraktikantenſtelle läuft erſt am 5. September
1911 ab.

Todesfall.

Am 12. d. ſtarb in Olmütz Frau Mina
Roſenhek, Witwe nach dem vor 15 Jahren verſtorbe-
nen Oberkantor Iſak Roſenhek. Das Leichenbegängnis
fand am 15. d. unter zahlreicher Beteiligung in Olmütz
ſtatt. Oberrabbiner Dr. Oppenheim hielt der Ver-
blichenen einen warmen Nachruf. Auf die telegr. Nach-
richt von dem Tode der Frau Mina Roſenhek an die Czer-
nowitzer Kultusgemeinde wies dieſe an die Kultusgemeinde
in Olmütz an, das Leichenbegängnis auf ihre Koſten zu
veranſtalten.

Die Offiziere des 22. Landwehrinfanterieregimentes
beim Korpsoffiziersbeſtſchießen in Lemberg.

Am 19. d.
fand in Lemberg das Korpsoffiziersbeſtſchießen ſtatt,
an welchem ſich das Offizierskorps des Landwehrinfan-
terieregimentes Nr. 22 beteiligte und beſonders im Schie-
ßen hervortat. Von den 6 beteiligten Offizieren des Regi-
mentes erhielten: Den erſten Schützenpreis: Hauptmann
Czadan. Ehrenpreis Sr. kaiſ. und königl. Hoheit des
Erzherzog Friedrich: Goldene Uhr mit den Initialen und
150 K in Gold. Den zweiten Scharfſchützenpreis: Ober-
leutnant Kozicki: Eine in Gold gefaßte Kryſtallſtand-
uhr und 130 K in Gold; Spende Sr. Exzellenz des Herrn
Korpskommandanten. Den vierten Scharfſchützenpreis:
Leutnant Gilczewski: eine Broncefigur und 100 K
in Gold; Spende Sr. Exzellenz Herrn Feldmarſchalleut-
nant Wagner. Den dritten Schützenpreis: Oberleutnant
Hendl: eine Broncekaſſette und 70 K in Gold. Den
zwölften Schützenpreis: Hauptmann Koch: 60 K in
Gold.

Zur Meuterei im Garniſonsgefängniſſe.

In mehreren
Wiener Blättern iſt aus Czernowitz die Meldung enthalten,
daß der Profoß Thieß ſeinen Verletzungen erlegen ſei.
Wir ſtellen dem gegenüber feſt, daß der Profoß Thieß, wie
wir bereits in unſerer letzten Nummer meldeten, ſich auf
dem Wege der Beſſerung befindet und daß eine Lebens-
gefahr überhaupt nicht vorhanden iſt.

Von der Volksküche.

Am 18. d. wurden anläßlich des
Geburtstages unſeres Kaiſers über 1500 Arme in der
Volksküche unentgeltlich beſpeiſt und ihnen auch Freibier
verabreicht.

Bahnverkehr Karlsberg—Putna.

Vom 1. September
l. J. angefangen wird auf der Lokalbahnlinie Karlsberg—
Putna, das bis nun nur an jedem Freitag verkehrende
Zugpaar Nr. 1555/1556 auch an jedem Montag und Mitt-
woch, ſomit dreimal wöchentlich verkehren.

Holzlieferungsausſchreibung.

Wie uns die Bukowiner
Handels- und Gewerbekammer mitteilt, findet bei der k. k.
Staatsbahndirektion Krakau eine ſchriftliche Offertver-
handlung wegen Vergebung der Lieferung von Schwellen
und diverſen Holzmaterialien ſtatt. Etwaige Offerte ſind
längſtens bis 10. September 1911, 12 Uhr mittags bei der
genannten Staatsbahndirektion einzubringen. Näheres
im Bureau der Handels- und Gewerbekammer (Tür 5).

Wetterprognoſe für morgen.

Wechſelnd wolkig, Nei-
gung zur Gewitterbildung, etwas wärmer, mäßige Winde.




Rechtspflege.


Geſchworenenausloſung.

Bei der Samſtag unter Vorſitz
des Vizepräſidenten Kriſtel ſtattgefundenen Geſchwore-
nenausloſung für die am 12. September beim hieſigen
Landesgerichte beginnende dritte diesjährige Schwurge-
richtsperiode wurden folgende Herren ausgeloſt: A. Haupt-
geſchworene:
Oskar Czerny, Bildhauer, Czernowitz, Gregor
Auriti, Hauseigentümer, Czernowitz, Abraham Burg,
Landwirt, Waszkoutz, Erwin Müller, Baumeiſter, Czer-
nowitz, Wilhelm König, Grundwirt, Hliboka, Dr. Salo-
mon Gerſchel, Advokat, Czernowitz, Maximilian Wender,
Verſicherungsbeamter, Czernowitz, Hermann Goldſtein,
Prokuriſt, Czernowitz, Martin des Franz Sauer, Grund-
wirt, Deutſch-Terebleſtie, Dr. Maximilian Barber, Haus-
eigentümer, Czernowitz, Wenzel des Franz Neſtmann,
Grundwirt, Czernowitz, Julius Hudeczek, Hauseigentü-
mer und Zimmermaler, Czernowitz, Moſes Rudich, Kauf-
mann, Zuczka, Joſef des Johann Linzmayer, Grundwirt,
Baince, Moſes Aberbach, Bankdirektor, Czernowitz, Karl
Schmautz, Hauseigentümer, Czernowitz, Eugen Löwy,
Großinduſtrieller, Czernowitz, Leon König, Buchhändler,

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[4/0004] Czernowitzer Allgemeine Zeitung 22. Auguſt 1911. blieben mit mehrfachen Verletzungen liegen. Mit dem folgenden Zuge wurden ſie nach Wien überführt. Sofort nach der Ankunft der verdächtigen Südbahnpaſſagiere wurden in Wien alle erforderlichen Maßnahmen getroffen. Die ſofort vorgenommene Unterſuchung ergab jedoch, daß ein Choleraverdacht ausgeſchloſſen iſt. Der einen Frau wurde plötzlich unwohl und ſie hat in dieſem Zuſtande Erbrechen bekommen. Auf Grund des negativen Reſultats der Unterſuchung wurden die Paſſagiere ſofort wieder entlaſſen. KB. Saloniki, 21. Auguſt. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Im Lager von Valona ſtarben geſtern 17 Soldaten an Cholera. Aus Uesküb und San Giovanni wurden je 5 Todesfälle an Cholera gemeldet. Die Streiks in England. Ausſchreitungen. KB. London, 20. Auguſt. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) In Llanelly begingen heute nachts die Ausſtändigen Plünderungen und Brandſtiftungen. Als ſie im Bahnhofe einen Güterſchuppen in Brand ſteckten, erfolgte eine Exploſion, wodurch drei Per- ſonen getötet und viele verletzt wurden. Polizei und Militär ſchritten ein, wobei viele Perſonen verletzt wurden. Ein Streikverſuch der Zeitungsausträger. — Tumulte. Viele Verletzte. KB. London, 20. Auguſt. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Heute nachts kam es in Dublin zu einem Tumult, da die Zeitungsausträger ſich weigerten, die Zeitungen aus- zutragen und verſuchten, die Zeitungstransportwagen aufzuhalten. Die angeſammelte große Menſchenmenge wurde durch die Polizei zerſtreut, wobei 31 Schutzleute und über 100 Ziviliſten Verletzungen davon- trugen. 26 Perſonen wurden verhaftet. Stillſtand in der Montan- und Metallinduſtrie. KB. London, 20. Auguſt. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Da infolge des Ausſtandes der Eiſenbahner die Hochöfen gelöſcht werden mußten, feiern in Rotherham etwa 50.000 Berg- und Metallarbeiter. Auch in Middlesborough feiern aus dem gleichen Grunde mehrere Tauſend Arbeiter. Der Eiſenbahnerſtreik beendet. KB. London, 20. Auguſt. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Der Ausſtand der Eiſenbahner iſt beendet. Eine Anzahl von Angeſtellten der London-Brighton und der London and Northweeſtern Railway hat um Wie- deranſtellung gebeten. Die Brighton-Linie kündigt an, daß Montag eine Anzahl von Zügen auf der Haupt- ſtrecke wieder verkehren wird. Auf dem Hauptbahnhof in Mancheſter langten geſtern mittags einige Züge aus Li- verpool und London an, die vom Publikum mit großer Begeiſterung begrüßt wurden. KB. London, 20. Auguſt. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Der Ausſtand der Eiſenbahner iſt zu Ende. Heute herrſcht überall Ruhe. Das Kriegsminiſterium ordnete an, daß die Truppen in ihre Bezirke zurückgeſandt werden. Ein Kriminalroman aus dem Leben. Fachſtudien einer Hauptmannstochter, um 300.000 K zu erſchwindeln. Prag, 20. Auguſt. Am 27. v. M. erhielt ein Prager Notar einen Brief mit der Unterſchrift des Dr. Janowsky, eines bekannten reichen Gutsbeſitzers, der krank darnieder- lag, und in dem ihm dieſer mitteilte, daß er für ſeine uneheliche Tochter Zdenka Skala bei Lebzeiten noch ſorgen wolle, weshalb er auf ſein Gut ein Hypo- thekardarlehen von 250.000 K aufnehmen wolle. Das Geld ſoll die Zdenka Skala erhalten. Einige Tage ſpäter ſtellte ſich beim Notar die angebliche Zdenka Skala vor, und der Notar. richtete an die Böhmiſche Unionbank ein Schreiben wegen der Aufnahme des Darlehens. Die Sparkaſſe entſandte eine Schätzungskommiſſion auf das Gut des Dr. Janowsky, der zu dieſer Zeit ſo krank war, daß er kaum recht verſtand, was die Kom- miſſion von ihm wollte, und zu Allem Ja und Amen ſagte. Dadurch wurde der Notar nur noch mehr in der Meinung beſtärkt, daß alles mit rechten Dingen zugehe. Nun war aber auch noch ein Steuerauszug notwendig, und die Skala ſollte dieſen beſchaffen. Zu dieſem Steuerauszug war die eigenhändige Unterſchrift Dr. Ja- nowskys erforderlich. In der Vollmacht erkannte jedoch der Steuerbeamte bloß einen Stampiglienab- druck und wies die Vollmacht zurück, machte aber gleich- zeitig Dr. Janowsky auf die Sache aufmerkſam. Dieſer betraute einen befreundeten Rittmeiſter mit den Nachfor- ſchungen, und ſo kam es zur Strafanzeige. Auf Grund der Perſonsbeſchreibung, die der Notar gab, wurde die 33jährige Hauptmannstochter Helene Seitz aus Tachau als die angebliche Zdenka Skala ausgeforſcht und ver- haftet. Nach längerem Leugnen geſtand ſie den Betrugs- verſuch ein und gab an, durch das Leſen von Krimi- nalromanen ſei ſie auf die Idee gekommen, ſich in den Beſitz eines größeren Vermögens zu ſetzen. Sie habe gewußt, daß Dr. Janowsky reich und krank ſei. Um ſich ſeine Originaluntreſchrift zu verſchaffen, habe ſie ihn brieflich um die Adreſſe einer früheren Wirtſchafterin ge- beten, und auf Grund dieſer Unterſchrift habe ſie ſich bei einem Graveur eine Handſchriftſtampiglie anfertigen laſſen. In einer Prager Buchhandlung habe ſie ſich zahl- reiche juriſtiſche Bücher gekauft, aus denen ſie ſich die er- forderlichen Rechtskenntniſſe verſchaffte. Außerdem hatte ſie auch mit einem Prager Rechtsanwalt die Angelegenheit beraten, ohne ihn natürlich wiſſen zu laſſen, daß ſie einen Betrug vorhabe. So ausgerüſtet, ging ſie dann an die Ausführung des Verbrechens, das ihr bei- nahe geglückt wäre. Rumäniſche Räuberromantik. Bukareſt, 20. Auguſt. Der berühmte und beliebte Räuber Pantelimon ſorgt dafür, daß die Leute von ihm zu ſprechen haben. Auf der Folticeni Landſtraße traf Pantelimon unlängſt eine Frau, die ihre Kuh zu Markte trieb. Der Räuber fragte die Frau, warum ſie die Kuh verkaufe und bekam zur Antwort, daß ſie nicht das zur Erhaltung der Kuh nötige Futter beſitze. Pantelimon gab der Frau 100 Lei und ſagte ihr, daß ſie die Kuh nicht ver- kaufen ſolle. Am nächſten Tage trafen ſie wieder zuſam- men und Pantelimon fragte, was mit der Kuh geſchehen ſei. Die Frau war aufrichtig und ſagte, daß ſie die Kuh für 120 Lei verkauft habe. „Du haſt alſo nicht Wort ge- halten“, ſagte Pantelimon, „auch gut, du mußt mir aber die 100 Lei zurückgeben, die ich dir geſtern geſchenkt habe und er nahm der Frau die 100 Lei weg.“ — Vergangenen Montag ſoll Pantelimon in ein beim Kloſter Pomete be- findliches Wirtshaus gekommen ſein, wo er ſich Trank und Speiſe geben ließ. Es waren nur die Kinder des Wirtes im Hauſe und als der Räuber fortging, ſagte er zu den Kindern: „Sagt eurem Vater, daß ihr die Ehre hattet, den Pantelimon zu bewirten. — Die Behörden ſind dem Räu- ber auf der Spur. Aus Folticeni meldet man: Der Un- terſuchungsrichter war nach einer im Dorfe Concea durch- geführten Unterſuchung auf dem Heimweg zu dem Berg Staniſchora gekommen, wo ihm die Bauern mitteilten, daß Pantelimon vor 20 Minuten in der Gegend geweſen und in der Richtung einer Sennerei weitergegangen ſei. Der Richter und ſeine Begleiter gingen zur Sennerei und vernahmen dort, daß Pantelimon bereits wieder weiter gezogen ſei. Er hatte einem Hirten zwei Briefe übergeben und ſich dann ſofort entfernt. Der eine Brief war für den Verwalter des Gutes Draguſcheni beſtimmt. In dem Briefe wird der Verwalter aufgefordert, dem Räuber 3000 Lei zu ſchicken, widrigenfalls er ihm an den Kragen gehen werde. Mit dem zweiten Brief verſtändigte Panteli- mon ſeinen Verwandten J. Ruſſu, daß es ihm ſehr gut gehe und daß er mit dem Gang ſeiner Geſchäfte ſehr zufrieden ſei. Bald darauf kam aus dem 50 Kilometer weiter gelegenen Dorfe Cotirgaſi die Meldung, daß ſich Pantelimon in den Wäldern der Umgebung auf- halte und dort eingefangen werden könnte. — Die aus Jaſſy kommende neueſte Nachricht meldet, daß ſich Pan- telimon gegenwärtig im Walde des Dorfes Rorgaſi auf- hält und daß er ſich als Gendarm verkleidet habe. Der Wald ſoll von 300 Verfolgern umzingelt ſein. Die Opelwerke niedergebrannt. Tauſende von Fahrrädern und Nähmaſchinen vernichtet. KB. Rüſſelsheim, 20. Auguſt. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) In den Opelwerken brach heute nachts ein Brand aus, durch welchen ein großer Teil der Fabriksaulagen einge- äſchert wurde. Tauſende von Fahrrädern und Näh- maſchinen wurden vernichtet. Bei den Bergungsarbeiten wurden 28 Perſonen verletzt. Der Schaden beträgt dreieinhalb bis vier Millionen Mark. Czernowitzer Angelegenheiten. Czernowitz, 21. Auguſt. Perſonalnachricht. Konſiſtorialrat Alexander Mana- ſtyrski in Czernowitz hat einen mehrwöchentlichen Ur- laub angetreten. Der Nachfolger Prof. Dr. Friedwagners. Univerſi- tätsprofeſſor Dr. Eugen Herzog, deſſen Ernennung an Stelle Friedwagners wir kürzlich meldeten, wurde im Jahre 1875 in Wien geboren, ſtudierte dortſelbſt und ganz kurze Zeit in Paris und war Schüler von Hofrat Meyer- Lübke nud Hofrat Muſſafia. Von 1906—1908 ſupplierte Prof. Herzog eine Lehrkanzel in Krakau. Bekannt iſt die von ihm herausgegebene franzöſiſche Sprachgeſchichte. Daneben beſchäftigt er ſich mit Neuprovencaliſch und Spa- niſch und mit Problemen der allgemeinen Sprachwiſſen- ſchaft. So hat Prof. Dr. Herzog eine neue Löſung des Problems verſucht, warum ſich die Laute der Sprache ver- ändern. Ferner hat er eine Chreſtomatie der neufranzö- ſiſchen Dialekte auf wiſſenſchaftlicher Grundlage herausge- geben. Seine weiteren Schriften ſind: „Zur Geſchichte der franzöſiſchen Infitivtitel“, „Material zu einer neuproven- caliſchen Syntax“, „Das To-Partizip im Altromaniſchen“ und zahlreiche kleinere Arbeiten in Zeitungen und Zeit- ſchriften. Prof. Herzog wird Ende dieſes Monats in Czer- nowitz eintreffen. Von der Staatsanwaltſchaft. Der erſte Staatsanwalt Dr. Demeter Tuſchinski in Czernowitz iſt vom Ur- laub zurückgekehrt und hat die Leitung der Staatsanwalt- ſchaft wieder übernommen. — Staatsanwalt Dr. Norbert Lazarus in Czernowitz hat einen mehrwöchentlichen Urlaub angetreten. Gerichtliches. Bezirksrichter Kaſimir Leidler in Czernowitz wurde zum Vorſitzenden-Stellvertreter des hieſigen Gewerbegerichtes ernannt. Militäriſches. Der mit Wartegebühr beurlaubte Ober- leutnant Franz Provaznik des Landwehrinfanterie- regimentes Czernowitz Nr. 22 wurde in den Ruheſtand verſetzt, als zum Truppendienſt in der Landwehr untaug- lich, zu Lokaldienſten geeignet, unter Vormerkung für letztere. — Der Leutnant im nichtaktiven Stande des Landwehrinfanterieregimentes Czernowitz Nr. 22 Karl Petrak wurde in das Verhältnis „außer Dienſt“ ver- ſetzt als zum Truppendienſt in der Landwehr untauglich, zu Lokaldienſten geeignet. — Das 8. Ulanenregiment un- ter Kommando des Regimentskommandanten, Oberſten Freiherrn von Gablonz rückte heute von hier bezw. Zuczka zu den Regimentsübungen ab, die in der Gegend zwiſchen Sadagura und Rarancze abgehalten werden. Am 5. September rückt das 8. Ulanenregiment wieder hier bezw. in Zuczka ein. Aus dem Magiſtrate. Magiſtratsſekretär Waſſer- mann iſt vom Urlaube rückgekehrt und hat die Leitung des 1. Departements wieder übernommen. — Die Friſt zur Einbringung der Geſuche um Verleihung der beim Stadtmagiſtrate in Czernowitz zur Beſetzung gelangenden Konzeptspraktikantenſtelle läuft erſt am 5. September 1911 ab. Todesfall. Am 12. d. ſtarb in Olmütz Frau Mina Roſenhek, Witwe nach dem vor 15 Jahren verſtorbe- nen Oberkantor Iſak Roſenhek. Das Leichenbegängnis fand am 15. d. unter zahlreicher Beteiligung in Olmütz ſtatt. Oberrabbiner Dr. Oppenheim hielt der Ver- blichenen einen warmen Nachruf. Auf die telegr. Nach- richt von dem Tode der Frau Mina Roſenhek an die Czer- nowitzer Kultusgemeinde wies dieſe an die Kultusgemeinde in Olmütz an, das Leichenbegängnis auf ihre Koſten zu veranſtalten. Die Offiziere des 22. Landwehrinfanterieregimentes beim Korpsoffiziersbeſtſchießen in Lemberg. Am 19. d. fand in Lemberg das Korpsoffiziersbeſtſchießen ſtatt, an welchem ſich das Offizierskorps des Landwehrinfan- terieregimentes Nr. 22 beteiligte und beſonders im Schie- ßen hervortat. Von den 6 beteiligten Offizieren des Regi- mentes erhielten: Den erſten Schützenpreis: Hauptmann Czadan. Ehrenpreis Sr. kaiſ. und königl. Hoheit des Erzherzog Friedrich: Goldene Uhr mit den Initialen und 150 K in Gold. Den zweiten Scharfſchützenpreis: Ober- leutnant Kozicki: Eine in Gold gefaßte Kryſtallſtand- uhr und 130 K in Gold; Spende Sr. Exzellenz des Herrn Korpskommandanten. Den vierten Scharfſchützenpreis: Leutnant Gilczewski: eine Broncefigur und 100 K in Gold; Spende Sr. Exzellenz Herrn Feldmarſchalleut- nant Wagner. Den dritten Schützenpreis: Oberleutnant Hendl: eine Broncekaſſette und 70 K in Gold. Den zwölften Schützenpreis: Hauptmann Koch: 60 K in Gold. Zur Meuterei im Garniſonsgefängniſſe. In mehreren Wiener Blättern iſt aus Czernowitz die Meldung enthalten, daß der Profoß Thieß ſeinen Verletzungen erlegen ſei. Wir ſtellen dem gegenüber feſt, daß der Profoß Thieß, wie wir bereits in unſerer letzten Nummer meldeten, ſich auf dem Wege der Beſſerung befindet und daß eine Lebens- gefahr überhaupt nicht vorhanden iſt. Von der Volksküche. Am 18. d. wurden anläßlich des Geburtstages unſeres Kaiſers über 1500 Arme in der Volksküche unentgeltlich beſpeiſt und ihnen auch Freibier verabreicht. Bahnverkehr Karlsberg—Putna. Vom 1. September l. J. angefangen wird auf der Lokalbahnlinie Karlsberg— Putna, das bis nun nur an jedem Freitag verkehrende Zugpaar Nr. 1555/1556 auch an jedem Montag und Mitt- woch, ſomit dreimal wöchentlich verkehren. Holzlieferungsausſchreibung. Wie uns die Bukowiner Handels- und Gewerbekammer mitteilt, findet bei der k. k. Staatsbahndirektion Krakau eine ſchriftliche Offertver- handlung wegen Vergebung der Lieferung von Schwellen und diverſen Holzmaterialien ſtatt. Etwaige Offerte ſind längſtens bis 10. September 1911, 12 Uhr mittags bei der genannten Staatsbahndirektion einzubringen. Näheres im Bureau der Handels- und Gewerbekammer (Tür 5). Wetterprognoſe für morgen. Wechſelnd wolkig, Nei- gung zur Gewitterbildung, etwas wärmer, mäßige Winde. Rechtspflege. Czernowitz, 21. Auguſt. Geſchworenenausloſung. Bei der Samſtag unter Vorſitz des Vizepräſidenten Kriſtel ſtattgefundenen Geſchwore- nenausloſung für die am 12. September beim hieſigen Landesgerichte beginnende dritte diesjährige Schwurge- richtsperiode wurden folgende Herren ausgeloſt: A. Haupt- geſchworene: Oskar Czerny, Bildhauer, Czernowitz, Gregor Auriti, Hauseigentümer, Czernowitz, Abraham Burg, Landwirt, Waszkoutz, Erwin Müller, Baumeiſter, Czer- nowitz, Wilhelm König, Grundwirt, Hliboka, Dr. Salo- mon Gerſchel, Advokat, Czernowitz, Maximilian Wender, Verſicherungsbeamter, Czernowitz, Hermann Goldſtein, Prokuriſt, Czernowitz, Martin des Franz Sauer, Grund- wirt, Deutſch-Terebleſtie, Dr. Maximilian Barber, Haus- eigentümer, Czernowitz, Wenzel des Franz Neſtmann, Grundwirt, Czernowitz, Julius Hudeczek, Hauseigentü- mer und Zimmermaler, Czernowitz, Moſes Rudich, Kauf- mann, Zuczka, Joſef des Johann Linzmayer, Grundwirt, Baince, Moſes Aberbach, Bankdirektor, Czernowitz, Karl Schmautz, Hauseigentümer, Czernowitz, Eugen Löwy, Großinduſtrieller, Czernowitz, Leon König, Buchhändler,

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Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 2277, Czernowitz, 22.08.1911, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_czernowitzer2277_1911/4>, abgerufen am 23.11.2024.