Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 2040, Czernowitz, 04.11.1910.4. November 1910. Czernowitzer Allgemeine Zeitung [Spaltenumbruch] des Kardinals für seinen Beruf und die Hingebung desselben für das Kaiserhaus und das Vaterland hervorhebt. In dank- barer Anerkennung des verdienstlichen Wirkens des Kardinals begleitet der Monarch das fernere Wohlergehen Gruscha's mit den wärmsten Wünschen und drückt die Hoffnung aus, daß das gegebene Beispiel des Kardinals auch fernerhin der Erzdiözese und der gesamten katholischen Kirche Oesterreichs zum Segen gereichen werde. BK. Wien, 3. November. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Bankausweis vom 31. Oktober. 2,409 584, 212 284, 1,672.566, KB. Brixen, 3. November. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Der emeritierte Fürst[b]ischof von Brixen Dr. Simon Aichner Bunte Chronik. Czernowitz, 3. November. Eine Revolte in der Irrenabteilung des Lemberger Militärspitals. Lemberg, 2. November. In der Abteilung für Fälschungen eines Advokaten. Krakau, 2. November. Großes Aufsehen erregte hier Bauunglück. KB. Rom, 3. November. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Heute nachmittags ist der im Bau begriffene sardinische Vergiftung durch Kohlengas. KB. Budapest, 3. November. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") In einem neuerbauten Hause starben heute nachts drei Die Cholera. KB. Konstantinopel, 3. November. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Heute kamen in Konstantinopel zwei Erkrankungen Aeronantik und Aviatik. KB. Washington, 3. November. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Der Chef des Signaldienstes der Bundesarmee Ein Erfolg des österreichischen Ettrich-Monoplans. Wien, 2. November. Die deutsche Heeresverwaltung Unwetter. Berlin, 2. November. Ueber die Verheerungen des hef- Bei Scharhörn sind drei kleine Segler mit der ganzen In Südbayern, besonders in der bayrischen Hochebene, Paris, 2. November. Gestern nachmittags ging über Schiffsuntergang. KB. Aberdeen, 3. November. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Der Kapitän des hier eingetroffenen Fischereidampfers KB. London, 3. November. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Einer Lloydsmeldung zufolge ist die "Augsburg" mit Arbeiterbewegung. New-York, 2. November. Der Streik der Gepäckträger Kleine Rundschau. KB. München, 3. November. (Tel. der "Cz. Allg. Ztg.") Die bayrische meteorologische Zentralstation nimmt gegenwärtig Rom, 2. November. In italienischen Blättern wird Unsere geehrten P. T. Abonnenten [Spaltenumbruch] Czernowitzer Angelegenheiten. Czernowitz, 3. November 1910. Landespräsident Dr. v. Blcyleben hat sich heute Personalnachrichten Reichsratsabgeordneter Luka- Prüfung. Landesregierungskonzeptspraktikant Dr. Zdenko Militärisches. Die höhere Gagegebühr wurde zu- Städtetag in Wien. Gemeinderat Dr. Norst hat Die Teilung des gr.-or. Konsistoriums. Während Die Provisionsaffäre. Während gestern noch Aus- Spende. Der Landespräsident hat den zu seinen Journalistisches. Die Leitung des deutschen Schutz- Fünfzigjähriges Priester-Jubiläum. Am 10. No- Gerichtliches. Das Lemberger k. k. Oberlandesgericht Familiennachrichten. Herr Isidor Landau in Todesfall Am 1. d. ist Herr Josef Brotfeld im Die Vollversammlung des Juristenvereines der Staatseisenbahnverwaltung findet am 5. und 6. d. in Landeskonferenz der Bukowiner sozialde- mokratischen Partei Samstag und Sonntag tagte hier 4. November 1910. Czernowitzer Allgemeine Zeitung [Spaltenumbruch] des Kardinals für ſeinen Beruf und die Hingebung desſelben für das Kaiſerhaus und das Vaterland hervorhebt. In dank- barer Anerkennung des verdienſtlichen Wirkens des Kardinals begleitet der Monarch das fernere Wohlergehen Gruſcha’s mit den wärmſten Wünſchen und drückt die Hoffnung aus, daß das gegebene Beiſpiel des Kardinals auch fernerhin der Erzdiözeſe und der geſamten katholiſchen Kirche Oeſterreichs zum Segen gereichen werde. BK. Wien, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Bankausweis vom 31. Oktober. 2,409 584, 212 284, 1,672.566, KB. Brixen, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Der emeritierte Fürſt[b]iſchof von Brixen Dr. Simon Aichner Bunte Chronik. Czernowitz, 3. November. Eine Revolte in der Irrenabteilung des Lemberger Militärſpitals. Lemberg, 2. November. In der Abteilung für Fälſchungen eines Advokaten. Krakau, 2. November. Großes Aufſehen erregte hier Bauunglück. KB. Rom, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Heute nachmittags iſt der im Bau begriffene ſardiniſche Vergiftung durch Kohlengas. KB. Budapeſt, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) In einem neuerbauten Hauſe ſtarben heute nachts drei Die Cholera. KB. Konſtantinopel, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Heute kamen in Konſtantinopel zwei Erkrankungen Aeronantik und Aviatik. KB. Waſhington, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Der Chef des Signaldienſtes der Bundesarmee Ein Erfolg des öſterreichiſchen Ettrich-Monoplans. Wien, 2. November. Die deutſche Heeresverwaltung Unwetter. Berlin, 2. November. Ueber die Verheerungen des hef- Bei Scharhörn ſind drei kleine Segler mit der ganzen In Südbayern, beſonders in der bayriſchen Hochebene, Paris, 2. November. Geſtern nachmittags ging über Schiffsuntergang. KB. Aberdeen, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Der Kapitän des hier eingetroffenen Fiſchereidampfers KB. London, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Einer Lloydsmeldung zufolge iſt die „Augsburg“ mit Arbeiterbewegung. New-York, 2. November. Der Streik der Gepäckträger Kleine Rundſchau. KB. München, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Die bayriſche meteorologiſche Zentralſtation nimmt gegenwärtig Rom, 2. November. In italieniſchen Blättern wird Unſere geehrten P. T. Abonnenten [Spaltenumbruch] Czernowitzer Angelegenheiten. Czernowitz, 3. November 1910. Landespräſident Dr. v. Blcyleben hat ſich heute Perſonalnachrichten Reichsratsabgeordneter Luka- Prüfung. Landesregierungskonzeptspraktikant Dr. Zdenko Militäriſches. Die höhere Gagegebühr wurde zu- Städtetag in Wien. Gemeinderat Dr. Norſt hat Die Teilung des gr.-or. Konſiſtoriums. Während Die Proviſionsaffäre. Während geſtern noch Aus- Spende. Der Landespräſident hat den zu ſeinen Journaliſtiſches. Die Leitung des deutſchen Schutz- Fünfzigjähriges Prieſter-Jubiläum. Am 10. No- Gerichtliches. Das Lemberger k. k. Oberlandesgericht Familiennachrichten. Herr Iſidor Landau in Todesfall Am 1. d. iſt Herr Joſef Brotfeld im Die Vollverſammlung des Juriſtenvereines der Staatseiſenbahnverwaltung findet am 5. und 6. d. in Landeskonferenz der Bukowiner ſozialde- mokratiſchen Partei Samſtag und Sonntag tagte hier <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div n="2"> <div type="jArticle" n="3"> <p><pb facs="#f0003" n="3"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">4. November 1910. Czernowitzer Allgemeine Zeitung</hi></fw><lb/><cb/> des Kardinals für ſeinen Beruf und die Hingebung desſelben<lb/> für das Kaiſerhaus und das Vaterland hervorhebt. In dank-<lb/> barer Anerkennung des verdienſtlichen Wirkens des Kardinals<lb/> begleitet der Monarch das fernere Wohlergehen Gruſcha’s<lb/> mit den wärmſten Wünſchen und drückt die Hoffnung aus,<lb/> daß das gegebene Beiſpiel des Kardinals auch fernerhin der<lb/> Erzdiözeſe und der geſamten katholiſchen Kirche Oeſterreichs<lb/> zum Segen gereichen werde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>BK.</head> <dateline><hi rendition="#b">Wien,</hi> 3. November.</dateline> <bibl>(Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl><lb/> <p>Bankausweis vom 31. Oktober. 2,409 584, 212 284, 1,672.566,<lb/> 57138, 977.377, 137.556, 105.566, 36.768, 246 304, 529.263<lb/> ſteuerpflichtig, 337017, 218.422.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>KB.</head> <dateline><hi rendition="#b">Brixen,</hi> 3. November.</dateline> <bibl>(Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl><lb/> <p>Der emeritierte Fürſt<supplied>b</supplied>iſchof von Brixen Dr. Simon <hi rendition="#g">Aichner</hi><lb/> iſt geſtorben.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Bunte Chronik.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline>Czernowitz, 3. November.</dateline><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Eine Revolte in der Irrenabteilung des<lb/> Lemberger Militärſpitals.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Lemberg,</hi> 2. November.</dateline> <p>In der Abteilung für<lb/> Geiſteskranke des hieſigen Garniſonsſpital kam es jüngſt zu<lb/> einer bedeutenden Revolte unter den Geiſteskranken. Dieſelben<lb/> warfen ſich plötzlich auf die Krankenwärter und begannen die<lb/> Einrichtungsgegenſtände zu zertrümmern. Mii ſchwerer Mühe<lb/> gelang es, ſie zu feſſeln. Der von ihnen verurſachte Schaden<lb/> beträgt gegen 1200 K.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fälſchungen eines Advokaten.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Krakau,</hi> 2. November.</dateline> <p>Großes Aufſehen erregte hier<lb/> die Verhaftung eines bekannten Advokaten, des langjährigen<lb/> Gemeinderates Dr. Hermann Scheinfeld. Er hatte einem<lb/> gewiſſen Towarnicki aus Lemberg als Deckung einer Spiel-<lb/> ſchuld ein Sparkaſſebuch, auf 6000 K lautend, ſowie mehrere<lb/> Wechſelakzepte übergeben. Als Towarnicki geſtern in der<lb/> hieſigen ſtädtiſchen Sparkaſſe das Sparkaſſebuch zur Ab-<lb/> zinſung vorwies, ſtellte es ſich heraus, daß nur ein Betrag<lb/> von 60 K gebucht war, welche Summe auf 6000 K gefälſcht<lb/> wurde. Auch die Unterſchrfften auf den Wechſeln eewieſen ſich<lb/> als falſch. Als die Polizei in die Wohnung des Dr. Scheinfeld<lb/> kam, war der Advokat verreiſt. Ein Polizeikommiſſär er-<lb/> wartete ihn am hieſigen Bahnhofe und verhaftete Dr. Scheinfeld<lb/> nach ſeiner Rückkehr. Er wurde in das hieſige Landesgericht<lb/> eingeliefert. Wie verlautet, ſoll der Verhaſtete auch andere<lb/> Betrügereien begangen haben.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Bauunglück.</hi> </head><lb/> <head>KB.</head> <dateline><hi rendition="#b">Rom,</hi> 3. November.</dateline> <bibl>(Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl><lb/> <p>Heute nachmittags iſt der im Bau begriffene ſardiniſche<lb/> Pavillon der im Jahre 1911 zu veranſtaltenden <hi rendition="#g">Aus-<lb/> ſtellung</hi> eingeſtürzt, wobei 10 <hi rendition="#g">Arbeiter</hi> unter den<lb/> Trümmern <hi rendition="#g">begraben</hi> wurden. Nur ein Arbeiter ſcheint<lb/> ſchwerer verletzt zu ſein. Die übrigen Arbeiter ſind teils un-<lb/> verletzt, teils leicht verletzt.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Vergiftung durch Kohlengas.</hi> </head><lb/> <head>KB.</head> <dateline><hi rendition="#b">Budapeſt,</hi> 3. November.</dateline> <bibl>(Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl><lb/> <p>In einem neuerbauten Hauſe <hi rendition="#g">ſtarben</hi> heute nachts <hi rendition="#g">drei<lb/> Arbeiter</hi> im Schlafe infolge Vergiftung durch Gas, das<lb/> aus den Trockenöfen ausgeſtrömt war. Die Unterſuchung<lb/> wurde eingeleitet.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Cholera.</hi> </head><lb/> <head>KB.</head> <dateline><hi rendition="#b">Konſtantinopel,</hi> 3. November.</dateline> <bibl>(Tel. der „Cz.<lb/> Allg. Ztg.“)</bibl> <p>Heute kamen in Konſtantinopel zwei Erkrankungen<lb/> und drei Todesfälle an Cholera vor.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Aeronantik und Aviatik.</hi> </head><lb/> <head>KB.</head> <dateline><hi rendition="#b">Waſhington,</hi> 3. November.</dateline> <bibl>(Tel. der „Cz. Allg.<lb/> Ztg.“)</bibl> <p>Der Chef des Signaldienſtes der <hi rendition="#g">Bundesarmee</hi><lb/> empfiehlt in ſeinem Jahresberichte den Ankauf von mindeſtens<lb/> 20 <hi rendition="#g">Aeroplanen.</hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Ein Erfolg des öſterreichiſchen Ettrich-Monoplans.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Wien,</hi> 2. November.</dateline> <p>Die deutſche Heeresverwaltung<lb/> hat bei dem Ingenieur Ettrich 20 Ettrich-Monoplane beſtellt.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jWeatherReports" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Unwetter.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">Berlin,</hi> 2. November.</dateline> <p>Ueber die Verheerungen des hef-<lb/> tigen Südweſtſturmes, der geſtern in einer Stärke von 8 bis<lb/> 10 im ganzen Nordſeegebiete herrſchte, liegen den Morgen-<lb/> blättern zufolge, nur vorläufige Nachrichten vor.</p><lb/> <p>Bei Scharhörn ſind drei kleine Segler mit der ganzen<lb/> Beſatzung untergegangen. Die Namen der Schiffe ſind noch<lb/> nicht feſtgeſtellt. Bei der Helgoländer Düne ſtrandete das<lb/> Schiff „Johann“. Die Beſatzung wurde durch das Helgoländer<lb/> Rettungsboot geborgen. Auf der Unterelbe ging das Kohlen-<lb/><cb/> ſchiff „Hanſa“ unter. Es riß ſich im Sturm von den Ankern<lb/> los und geriet auf Grund. Die Beſatzung brachte ſich auf<lb/> dem eigenen Rettungsboot in Sicherheit. An der Weſtküſte<lb/> von Jütland ſtieg das Waſſer in mehreren Häfen ſoweit, daß<lb/> es die nächſtgelegenen Stadtteile überſchwemmte. In Thiſted<lb/> wurden zwei Männer, die ſich auf die Hafenmole begeben<lb/> hatten, von einer Sturzwelle erfaßt und mit ins Meer<lb/> gezogen. Fünf Schiffer, welche verſuchten, die beiden Ver-<lb/> unglückten zu retten, wurden gleichfalls von den Wellen erfaßt<lb/> und ſtürzten ins Meer. Drei von ihnen konnten ſich retten,<lb/> die vier übrigen ſind ertrunken.</p><lb/> <p>In Südbayern, beſonders in der bayriſchen Hochebene,<lb/> haben geſtern ſchwere Föhnſtürme geherrſcht und großen Schaden<lb/> angerichtet, namentlich auch den Drahtverkehr vielfach unter-<lb/> brochen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <dateline><hi rendition="#b">Paris,</hi> 2. November.</dateline> <p>Geſtern nachmittags ging über<lb/> die Stadt ein wolkenbruchartiger Regen nieder. Ja vielen<lb/> Stadtteilen und in den meiſten Vororten iſt großer Schaden<lb/> angerichtet worden. Ein 150 Klgr. ſchwerer Eiſenmaſt der<lb/> drahtloſen Telegraphenſtation des Eifelturmes wurde zur Erde<lb/> geſchleudert. Perſonen wurden nicht verletzt. In der Avenue<lb/> Parmentiere ſtürzte ein 150 Meter hoher Schornſtein plötzlich<lb/> auf die Straße hernieder und traf unten auf dem Pflaſter<lb/> einen gerade vorübergehenden Paſſanten ſchwer am Kopfe.<lb/> Blutüberſtrömt mußte er ins Hoſpital gebracht werden.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schiffsuntergang.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>KB.</head> <dateline><hi rendition="#b">Aberdeen,</hi> 3. November.</dateline> <bibl>(Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl><lb/> <p>Der Kapitän des hier eingetroffenen Fiſchereidampfers<lb/> „Präſident Herwig“ meldet, er ſei vorgeſtern auf der Höhe<lb/> von Fair Isle mit dem Fiſchereidampfer <hi rendition="#g">„Augsburg“</hi><lb/> zuſammengeſtoßen; dieſer ſei <hi rendition="#g">untergegangen. Sechs<lb/> Mann</hi> der Beſatzung <hi rendition="#g">ertranken,</hi> die reſtlichen dreizehn<lb/> wurden in Aberdeen gelandet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>KB.</head> <dateline><hi rendition="#b">London,</hi> 3. November.</dateline> <bibl>(Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl><lb/> <p>Einer Lloydsmeldung zufolge iſt die <hi rendition="#g">„Augsburg“</hi> mit<lb/> voller Ladung 300 Meilen von Irland geſunken. Kapitän<lb/> Maat, der zweite Ingenieur und vier Matroſen wurden<lb/> gerettet, ſechs Matroſen ſind ertrunken.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Arbeiterbewegung.</hi> </head><lb/> <dateline><hi rendition="#b">New-York,</hi> 2. November.</dateline> <p>Der Streik der Gepäckträger<lb/> greift immer weiter um ſich. Alle Laſtwagen- und Droſchken-<lb/> kutſcher haben um Anſchluß erſucht. Am ſchlimmſten leiden die<lb/> Bankiers unter dem Ausſtande, weil die Bargeldſendungen<lb/> ausſchließlich durch die Expreßgeſellſchaften beſorgt werden.<lb/> Die Tätigkeit dieſer Expreßgeſellſchaften hat aber in der ganzen<lb/> Stadt vollſtändig aufgehört. Die Erbitterung wächſt auf beiden<lb/> Seiten, die Zuſammenſtöße werden immer zahlreicher.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Kleine Rundſchau.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>KB.</head> <dateline><hi rendition="#b">München,</hi> 3. November.</dateline> <bibl>(Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)</bibl><lb/> <p>Die bayriſche meteorologiſche Zentralſtation nimmt gegenwärtig<lb/> mit der Zugſpitze Verſuche zur Einrichtung der drahtloſen<lb/> Telegraphie vor.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <dateline><hi rendition="#b">Rom,</hi> 2. November.</dateline> <p>In italieniſchen Blättern wird<lb/> die wenig glaubwürdige Nachricht verbreitet, daß die Gräfin<lb/> Tarnowska die Abſicht geäußert habe, ſofort nach ihrer Frei-<lb/> laſſung aus dem Gefängniſſe ihren Geliebten, Dr. Naumov<lb/> zu heiraten. Die Gräfin iſt bekanntlich im Mai d. J. wegen<lb/> Ermordung ihres Gatten, des Grafen Komarowski, zu acht<lb/> Jahren und 4 Monaten Gefängnis verurteilt worden und<lb/> verbüßt gegenwärtig dieſe Strafe.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn" n="2"> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p> <hi rendition="#aq">Unſere geehrten P. T. Abonnenten<lb/> werden aus Anlaß des ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒<lb/><hi rendition="#b">Monatswechſels</hi><lb/> dringend gebeten, das Abonnement durch Ein-<lb/> ſendung des Pränumerationsbetrages recht-<lb/> zeitig zu erneuern. Rückſtände erſuchen wir<lb/> gleichfalls bis zum 10. November zu begleichen.<lb/> Zugleich laden wir zum Bezuge unſeres Blattes<lb/> höflichſt ein. Neueintretende Abonnenten er-<lb/> halten auf Wunſch die bereits erſchienenen<lb/> Teile des laufenden Romans gratis nachgeliefert.</hi><lb/> <hi rendition="#c">Hochachtungsvoll</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Adminiſtration der „Cz. Allg. Ztg.“ </hi> </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <cb/> </div> </div> <div type="jLocal" n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b">Czernowitzer Angelegenheiten.</hi> </hi> </head><lb/> <dateline>Czernowitz, 3. November 1910.</dateline><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Landespräſident Dr. v. Blcyleben</hi> </head> <p>hat ſich heute<lb/> nach Wien begeben.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Perſonalnachrichten</hi> </head> <p>Reichsratsabgeordneter <hi rendition="#g">Luka-<lb/> ſiewicz</hi> iſt <supplied>ge</supplied>ſtern zu längerem Aufenthalt nach Wien<lb/> abgereiſt. — Der Rechnungsrat der Landesregierung Aurel<lb/><hi rendition="#g">Kuhn</hi> iſt vom Urlaub rückgekehrt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Prüfung.</hi> </head> <p>Landesregierungskonzeptspraktikant Dr. Zdenko<lb/> v. <hi rendition="#g">Weſſely</hi> hat hier die politiſch-praktiſche Prüfung mit<lb/> ſehr gutem Erfolge beſtanden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Militäriſches.</hi> </head> <p>Die höhere Gagegebühr wurde zu-<lb/> erkannt dem Kommandanten des 8. Ulanenregimentes Oberſten<lb/> Heinrich Freiherr v. <hi rendition="#g">Gablenz-Eskeles</hi> und dem Major des<lb/> 41. Infanterieregimentes Arthur <hi rendition="#g">Neumann.</hi> Mit Warte-<lb/> gebühr auf die Dauer eines Jahres wurde beurlaubt der<lb/> Oberleutnant Ernſt <hi rendition="#g">Buchner</hi> des 41. Infdnterieregimentes.<lb/> Zum Militärmedikamenten-Akzeſſiſten in der Reſerve wurde<lb/> ernannt der Einjährig-Freiwilligen-Pharmazeut, Magiſter der<lb/> Pharmazie Siegfried <hi rendition="#g">Deligdiſch</hi> bei der Apotheke des<lb/> Garniſonsſpitals Nr. 14 in Lemberg. (Aufenthaltsort Czer-<lb/> nowitz.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Städtetag in Wien.</hi> </head> <p>Gemeinderat Dr. <hi rendition="#g">Norſt</hi> hat<lb/> ſich heute nach Wien begeben, um an dem dortigen Städtetag<lb/> teilzunehmen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Teilung des gr.-or. Konſiſtoriums.</hi> </head> <p>Während<lb/> von der einen Seite die geſtrige Meldung unſeres Wiener<lb/> Korreſpondenten, daß in Wien Verhandlungen wegen<lb/> Teilung des gr.-or. Konſiſtoriums in eine rumäniſche und<lb/> rutheniſche Sektion gepflogen werden, bloß als Gerücht be-<lb/> zeichnet wird, welches den Ereigniſſen vorauseile, beſtätigt eine<lb/> andere ſeriöſe politiſche Perſönlichkeit die Meldung mit dem<lb/> Hinzufügen, daß der Herr Erz<supplied>b</supplied>iſchof Dr. v. <hi rendition="#g">Repta</hi> tat-<lb/> ſächlich aus dieſem Anlaſſe in Wien weile und daß ſchon<lb/> vielleicht mit Neujahr 1911 die Trennung vollzogen ſein<lb/> werde.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Proviſionsaffäre.</hi> </head> <p>Während geſtern noch Aus-<lb/> ſichten vorhanden waren, daß der Gemeinderat am Leben<lb/> bleiben wird, ſcheint nach den uns heute vorliegenden<lb/> Meldungen hiefür keine Hoffnung mehr vorhanden zu ſein. Für<lb/><hi rendition="#g">Samſtag</hi> wird die Auflöſung erwartet. Bis dahin dürften<lb/> auch 24 bis 25 Gemeinderäte ihre Mandate niedergelegt haben.<lb/> Morgen findet noch eine Beſprechung der deutſchen,<lb/> polniſchen, rumäniſchen und rutheniſchen Gemeinde-<lb/> räte ſtatt. Von den rumäniſchen Gemeinderäten haben<lb/><hi rendition="#g">Skalat</hi> und <hi rendition="#g">Kiſſelitza</hi> die R<supplied>e</supplied>ſignationsmitteilung bereits<lb/> unterſchrieben, von den polniſchen ſämtliche bis auf <hi rendition="#g">Kory-<lb/> tinski,</hi> von den deutſchen ſämtliche bis auf <hi rendition="#g">Ludwar.</hi><lb/> — Als auserſehener Regierungskommiſſär wird heute<lb/> wieder Hofrat <hi rendition="#g">Barleon</hi> genannt (geſtern war Bezirks-<lb/> hauptmann <hi rendition="#g">Krahl</hi> der meiſt genannte), von Beiräten<lb/> werden genannt: Oberrat Dr. <hi rendition="#g">Wolf,</hi> Finanzrat Doktor<lb/><hi rendition="#g">Wolanski,</hi> Polizeioberkommiſſär <hi rendition="#g">Nedwed,</hi> doch ſind noch<lb/> Aenderungen nicht ausgeſchloſſen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Spende.</hi> </head> <p>Der Landespräſident hat den zu ſeinen<lb/> Händen erlegten, von einem ungenannten Wohltäter geſpendeten<lb/> Betrag von 4000 K dem katholiſchen Waiſenhauſe in Czer-<lb/> nowitz übermittelt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Journaliſtiſches.</hi> </head> <p>Die Leitung des deutſchen Schutz-<lb/> vereinsblattes „Der Bukowiner Bote“ hat der ſtädt. Lehrer<lb/> und Gemeinderat Heinrich <hi rendition="#g">Kipper</hi> übernommen. Die Nummer<lb/> vom 1. November dieſes Blattes iſt ſoeben erſchienen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fünfzigjähriges Prieſter-Jubiläum.</hi> </head> <p>Am 10. No-<lb/> vember a. St. beg<supplied>e</supplied>ht der Generalvikar der gr.-or. Erzdiözeſe<lb/> Miron <hi rendition="#g">Calinescu,</hi> die 50. Wiederkehr des Tages, an<lb/> welchem er zum Prieſter geweiht wurde. Aus dieſem Anlaſſe<lb/> fand geſtern in Czernowitz eine Vorbeſprechung zahlreicher<lb/> gr.-or. Prieſter aus der Bukowina ſtatt. Die Verſammlung<lb/> beſchloß, den Tag durch eine Feier großen Stils zu begehen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Gerichtliches.</hi> </head> <p>Das Lemberger k. k. Oberlandesgericht<lb/> hat ernannt zu Kanzleioffizialen in der <hi rendition="#aq">X.</hi> Rangsklaſſe unter<lb/> Belaſſung auf ihren bisherigen Dienſtorten nachſtehende Kanz-<lb/> liſten: Georg <hi rendition="#g">Seretian</hi> in Radantz. Oskar <hi rendition="#g">Kautor</hi> in<lb/> Radautz und Juda <hi rendition="#g">Drechsler</hi> in Wiznitz.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Familiennachrichten.</hi> </head> <p>Herr Iſidor <hi rendition="#g">Landau</hi> in<lb/> Dobronoutz hat ſich mit Frl. Anna <hi rendition="#g">Friedmann</hi> aus<lb/> Czernollitz verlobt — Herr Julius <hi rendition="#g">Engler,</hi> <hi rendition="#aq">cand. iur.</hi><lb/> in Czernowitz, hat ſich mit Frl. Jetti <hi rendition="#g">Schneider,</hi> Tochter<lb/> des Meier Schueider aus Storozynetz, verlobt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Todesfall</hi> </head> <p>Am 1. d. iſt Herr Joſef <hi rendition="#g">Brotfeld</hi> im<lb/> Alter von 64 Jahren geſtorben. Der Verblichene erfreute ſich<lb/> wegen ſeines biederen, rechtſchaffenen Weſens vieler Sympathien.<lb/> Das Leichenbegängnis fand geſtern nachmittags unter zahlreicher<lb/> Beteiligung ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Die Vollverſammlung des Juriſtenvereines</hi> </head><lb/> <p>der Staatseiſenbahnverwaltung findet am 5. und 6. d. in<lb/> Prag ſtatt. An derſelben nimmt Bahnkommiſſär Julius <hi rendition="#g">Birn-<lb/> baum</hi> als Vertreter der Ortsgruppe Czernowitz teil.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Landeskonferenz der Bukowiner ſozialde-<lb/> mokratiſchen Partei</hi> </head> <p>Samſtag und Sonntag tagte hier<lb/> die Landeskonferenz der Bukowiner ſozialdemokratiſchen Partei.<lb/> Ueber den Verlauf derſelben kommt uns folgende Mitteilung<lb/> zu: Am 29. und 30. Oktober tagte im Arbeiterheim die dies-<lb/> jährige Landeskonferenz der Bukowiner Sozialdemokraten. Die<lb/> Konferenz wies einen ſtarken Beſuch auf; namentlich die Provinz-<lb/> ſtädte waren außerordentlich ſtark vertreten. Das Präſidium<lb/> bildeten die Herren <hi rendition="#g">Gaidoſch, Zeplichal, Vogel</hi> und<lb/><hi rendition="#g">Dragulian.</hi> Die ruſſiſch- und galiziſch-ukrainiſche ſozial-<lb/> demokratiſche Partei war durch einen Delegierten vertreten, der<lb/> eine mit großem Beifall aufgenommene Anſprache hielt. Aus<lb/> dem Referate des Sekretärs, Herrn <hi rendition="#g">Dan,</hi> war zu entnehmen,<lb/> daß die Zahl der politiſch Organiſierten immer mehr zunehme,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [3/0003]
4. November 1910. Czernowitzer Allgemeine Zeitung
des Kardinals für ſeinen Beruf und die Hingebung desſelben
für das Kaiſerhaus und das Vaterland hervorhebt. In dank-
barer Anerkennung des verdienſtlichen Wirkens des Kardinals
begleitet der Monarch das fernere Wohlergehen Gruſcha’s
mit den wärmſten Wünſchen und drückt die Hoffnung aus,
daß das gegebene Beiſpiel des Kardinals auch fernerhin der
Erzdiözeſe und der geſamten katholiſchen Kirche Oeſterreichs
zum Segen gereichen werde.
BK. Wien, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Bankausweis vom 31. Oktober. 2,409 584, 212 284, 1,672.566,
57138, 977.377, 137.556, 105.566, 36.768, 246 304, 529.263
ſteuerpflichtig, 337017, 218.422.
KB. Brixen, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Der emeritierte Fürſtbiſchof von Brixen Dr. Simon Aichner
iſt geſtorben.
Bunte Chronik.
Czernowitz, 3. November.
Eine Revolte in der Irrenabteilung des
Lemberger Militärſpitals.
Lemberg, 2. November. In der Abteilung für
Geiſteskranke des hieſigen Garniſonsſpital kam es jüngſt zu
einer bedeutenden Revolte unter den Geiſteskranken. Dieſelben
warfen ſich plötzlich auf die Krankenwärter und begannen die
Einrichtungsgegenſtände zu zertrümmern. Mii ſchwerer Mühe
gelang es, ſie zu feſſeln. Der von ihnen verurſachte Schaden
beträgt gegen 1200 K.
Fälſchungen eines Advokaten.
Krakau, 2. November. Großes Aufſehen erregte hier
die Verhaftung eines bekannten Advokaten, des langjährigen
Gemeinderates Dr. Hermann Scheinfeld. Er hatte einem
gewiſſen Towarnicki aus Lemberg als Deckung einer Spiel-
ſchuld ein Sparkaſſebuch, auf 6000 K lautend, ſowie mehrere
Wechſelakzepte übergeben. Als Towarnicki geſtern in der
hieſigen ſtädtiſchen Sparkaſſe das Sparkaſſebuch zur Ab-
zinſung vorwies, ſtellte es ſich heraus, daß nur ein Betrag
von 60 K gebucht war, welche Summe auf 6000 K gefälſcht
wurde. Auch die Unterſchrfften auf den Wechſeln eewieſen ſich
als falſch. Als die Polizei in die Wohnung des Dr. Scheinfeld
kam, war der Advokat verreiſt. Ein Polizeikommiſſär er-
wartete ihn am hieſigen Bahnhofe und verhaftete Dr. Scheinfeld
nach ſeiner Rückkehr. Er wurde in das hieſige Landesgericht
eingeliefert. Wie verlautet, ſoll der Verhaſtete auch andere
Betrügereien begangen haben.
Bauunglück.
KB. Rom, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Heute nachmittags iſt der im Bau begriffene ſardiniſche
Pavillon der im Jahre 1911 zu veranſtaltenden Aus-
ſtellung eingeſtürzt, wobei 10 Arbeiter unter den
Trümmern begraben wurden. Nur ein Arbeiter ſcheint
ſchwerer verletzt zu ſein. Die übrigen Arbeiter ſind teils un-
verletzt, teils leicht verletzt.
Vergiftung durch Kohlengas.
KB. Budapeſt, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
In einem neuerbauten Hauſe ſtarben heute nachts drei
Arbeiter im Schlafe infolge Vergiftung durch Gas, das
aus den Trockenöfen ausgeſtrömt war. Die Unterſuchung
wurde eingeleitet.
Die Cholera.
KB. Konſtantinopel, 3. November. (Tel. der „Cz.
Allg. Ztg.“) Heute kamen in Konſtantinopel zwei Erkrankungen
und drei Todesfälle an Cholera vor.
Aeronantik und Aviatik.
KB. Waſhington, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg.
Ztg.“) Der Chef des Signaldienſtes der Bundesarmee
empfiehlt in ſeinem Jahresberichte den Ankauf von mindeſtens
20 Aeroplanen.
Ein Erfolg des öſterreichiſchen Ettrich-Monoplans.
Wien, 2. November. Die deutſche Heeresverwaltung
hat bei dem Ingenieur Ettrich 20 Ettrich-Monoplane beſtellt.
Unwetter.
Berlin, 2. November. Ueber die Verheerungen des hef-
tigen Südweſtſturmes, der geſtern in einer Stärke von 8 bis
10 im ganzen Nordſeegebiete herrſchte, liegen den Morgen-
blättern zufolge, nur vorläufige Nachrichten vor.
Bei Scharhörn ſind drei kleine Segler mit der ganzen
Beſatzung untergegangen. Die Namen der Schiffe ſind noch
nicht feſtgeſtellt. Bei der Helgoländer Düne ſtrandete das
Schiff „Johann“. Die Beſatzung wurde durch das Helgoländer
Rettungsboot geborgen. Auf der Unterelbe ging das Kohlen-
ſchiff „Hanſa“ unter. Es riß ſich im Sturm von den Ankern
los und geriet auf Grund. Die Beſatzung brachte ſich auf
dem eigenen Rettungsboot in Sicherheit. An der Weſtküſte
von Jütland ſtieg das Waſſer in mehreren Häfen ſoweit, daß
es die nächſtgelegenen Stadtteile überſchwemmte. In Thiſted
wurden zwei Männer, die ſich auf die Hafenmole begeben
hatten, von einer Sturzwelle erfaßt und mit ins Meer
gezogen. Fünf Schiffer, welche verſuchten, die beiden Ver-
unglückten zu retten, wurden gleichfalls von den Wellen erfaßt
und ſtürzten ins Meer. Drei von ihnen konnten ſich retten,
die vier übrigen ſind ertrunken.
In Südbayern, beſonders in der bayriſchen Hochebene,
haben geſtern ſchwere Föhnſtürme geherrſcht und großen Schaden
angerichtet, namentlich auch den Drahtverkehr vielfach unter-
brochen.
Paris, 2. November. Geſtern nachmittags ging über
die Stadt ein wolkenbruchartiger Regen nieder. Ja vielen
Stadtteilen und in den meiſten Vororten iſt großer Schaden
angerichtet worden. Ein 150 Klgr. ſchwerer Eiſenmaſt der
drahtloſen Telegraphenſtation des Eifelturmes wurde zur Erde
geſchleudert. Perſonen wurden nicht verletzt. In der Avenue
Parmentiere ſtürzte ein 150 Meter hoher Schornſtein plötzlich
auf die Straße hernieder und traf unten auf dem Pflaſter
einen gerade vorübergehenden Paſſanten ſchwer am Kopfe.
Blutüberſtrömt mußte er ins Hoſpital gebracht werden.
Schiffsuntergang.
KB. Aberdeen, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Der Kapitän des hier eingetroffenen Fiſchereidampfers
„Präſident Herwig“ meldet, er ſei vorgeſtern auf der Höhe
von Fair Isle mit dem Fiſchereidampfer „Augsburg“
zuſammengeſtoßen; dieſer ſei untergegangen. Sechs
Mann der Beſatzung ertranken, die reſtlichen dreizehn
wurden in Aberdeen gelandet.
KB. London, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Einer Lloydsmeldung zufolge iſt die „Augsburg“ mit
voller Ladung 300 Meilen von Irland geſunken. Kapitän
Maat, der zweite Ingenieur und vier Matroſen wurden
gerettet, ſechs Matroſen ſind ertrunken.
Arbeiterbewegung.
New-York, 2. November. Der Streik der Gepäckträger
greift immer weiter um ſich. Alle Laſtwagen- und Droſchken-
kutſcher haben um Anſchluß erſucht. Am ſchlimmſten leiden die
Bankiers unter dem Ausſtande, weil die Bargeldſendungen
ausſchließlich durch die Expreßgeſellſchaften beſorgt werden.
Die Tätigkeit dieſer Expreßgeſellſchaften hat aber in der ganzen
Stadt vollſtändig aufgehört. Die Erbitterung wächſt auf beiden
Seiten, die Zuſammenſtöße werden immer zahlreicher.
Kleine Rundſchau.
KB. München, 3. November. (Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)
Die bayriſche meteorologiſche Zentralſtation nimmt gegenwärtig
mit der Zugſpitze Verſuche zur Einrichtung der drahtloſen
Telegraphie vor.
Rom, 2. November. In italieniſchen Blättern wird
die wenig glaubwürdige Nachricht verbreitet, daß die Gräfin
Tarnowska die Abſicht geäußert habe, ſofort nach ihrer Frei-
laſſung aus dem Gefängniſſe ihren Geliebten, Dr. Naumov
zu heiraten. Die Gräfin iſt bekanntlich im Mai d. J. wegen
Ermordung ihres Gatten, des Grafen Komarowski, zu acht
Jahren und 4 Monaten Gefängnis verurteilt worden und
verbüßt gegenwärtig dieſe Strafe.
Unſere geehrten P. T. Abonnenten
werden aus Anlaß des ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒ ‒
Monatswechſels
dringend gebeten, das Abonnement durch Ein-
ſendung des Pränumerationsbetrages recht-
zeitig zu erneuern. Rückſtände erſuchen wir
gleichfalls bis zum 10. November zu begleichen.
Zugleich laden wir zum Bezuge unſeres Blattes
höflichſt ein. Neueintretende Abonnenten er-
halten auf Wunſch die bereits erſchienenen
Teile des laufenden Romans gratis nachgeliefert.
Hochachtungsvoll
Adminiſtration der „Cz. Allg. Ztg.“
Czernowitzer Angelegenheiten.
Czernowitz, 3. November 1910.
Landespräſident Dr. v. Blcyleben hat ſich heute
nach Wien begeben.
Perſonalnachrichten Reichsratsabgeordneter Luka-
ſiewicz iſt geſtern zu längerem Aufenthalt nach Wien
abgereiſt. — Der Rechnungsrat der Landesregierung Aurel
Kuhn iſt vom Urlaub rückgekehrt.
Prüfung. Landesregierungskonzeptspraktikant Dr. Zdenko
v. Weſſely hat hier die politiſch-praktiſche Prüfung mit
ſehr gutem Erfolge beſtanden.
Militäriſches. Die höhere Gagegebühr wurde zu-
erkannt dem Kommandanten des 8. Ulanenregimentes Oberſten
Heinrich Freiherr v. Gablenz-Eskeles und dem Major des
41. Infanterieregimentes Arthur Neumann. Mit Warte-
gebühr auf die Dauer eines Jahres wurde beurlaubt der
Oberleutnant Ernſt Buchner des 41. Infdnterieregimentes.
Zum Militärmedikamenten-Akzeſſiſten in der Reſerve wurde
ernannt der Einjährig-Freiwilligen-Pharmazeut, Magiſter der
Pharmazie Siegfried Deligdiſch bei der Apotheke des
Garniſonsſpitals Nr. 14 in Lemberg. (Aufenthaltsort Czer-
nowitz.
Städtetag in Wien. Gemeinderat Dr. Norſt hat
ſich heute nach Wien begeben, um an dem dortigen Städtetag
teilzunehmen.
Die Teilung des gr.-or. Konſiſtoriums. Während
von der einen Seite die geſtrige Meldung unſeres Wiener
Korreſpondenten, daß in Wien Verhandlungen wegen
Teilung des gr.-or. Konſiſtoriums in eine rumäniſche und
rutheniſche Sektion gepflogen werden, bloß als Gerücht be-
zeichnet wird, welches den Ereigniſſen vorauseile, beſtätigt eine
andere ſeriöſe politiſche Perſönlichkeit die Meldung mit dem
Hinzufügen, daß der Herr Erzbiſchof Dr. v. Repta tat-
ſächlich aus dieſem Anlaſſe in Wien weile und daß ſchon
vielleicht mit Neujahr 1911 die Trennung vollzogen ſein
werde.
Die Proviſionsaffäre. Während geſtern noch Aus-
ſichten vorhanden waren, daß der Gemeinderat am Leben
bleiben wird, ſcheint nach den uns heute vorliegenden
Meldungen hiefür keine Hoffnung mehr vorhanden zu ſein. Für
Samſtag wird die Auflöſung erwartet. Bis dahin dürften
auch 24 bis 25 Gemeinderäte ihre Mandate niedergelegt haben.
Morgen findet noch eine Beſprechung der deutſchen,
polniſchen, rumäniſchen und rutheniſchen Gemeinde-
räte ſtatt. Von den rumäniſchen Gemeinderäten haben
Skalat und Kiſſelitza die Reſignationsmitteilung bereits
unterſchrieben, von den polniſchen ſämtliche bis auf Kory-
tinski, von den deutſchen ſämtliche bis auf Ludwar.
— Als auserſehener Regierungskommiſſär wird heute
wieder Hofrat Barleon genannt (geſtern war Bezirks-
hauptmann Krahl der meiſt genannte), von Beiräten
werden genannt: Oberrat Dr. Wolf, Finanzrat Doktor
Wolanski, Polizeioberkommiſſär Nedwed, doch ſind noch
Aenderungen nicht ausgeſchloſſen.
Spende. Der Landespräſident hat den zu ſeinen
Händen erlegten, von einem ungenannten Wohltäter geſpendeten
Betrag von 4000 K dem katholiſchen Waiſenhauſe in Czer-
nowitz übermittelt.
Journaliſtiſches. Die Leitung des deutſchen Schutz-
vereinsblattes „Der Bukowiner Bote“ hat der ſtädt. Lehrer
und Gemeinderat Heinrich Kipper übernommen. Die Nummer
vom 1. November dieſes Blattes iſt ſoeben erſchienen.
Fünfzigjähriges Prieſter-Jubiläum. Am 10. No-
vember a. St. begeht der Generalvikar der gr.-or. Erzdiözeſe
Miron Calinescu, die 50. Wiederkehr des Tages, an
welchem er zum Prieſter geweiht wurde. Aus dieſem Anlaſſe
fand geſtern in Czernowitz eine Vorbeſprechung zahlreicher
gr.-or. Prieſter aus der Bukowina ſtatt. Die Verſammlung
beſchloß, den Tag durch eine Feier großen Stils zu begehen.
Gerichtliches. Das Lemberger k. k. Oberlandesgericht
hat ernannt zu Kanzleioffizialen in der X. Rangsklaſſe unter
Belaſſung auf ihren bisherigen Dienſtorten nachſtehende Kanz-
liſten: Georg Seretian in Radantz. Oskar Kautor in
Radautz und Juda Drechsler in Wiznitz.
Familiennachrichten. Herr Iſidor Landau in
Dobronoutz hat ſich mit Frl. Anna Friedmann aus
Czernollitz verlobt — Herr Julius Engler, cand. iur.
in Czernowitz, hat ſich mit Frl. Jetti Schneider, Tochter
des Meier Schueider aus Storozynetz, verlobt.
Todesfall Am 1. d. iſt Herr Joſef Brotfeld im
Alter von 64 Jahren geſtorben. Der Verblichene erfreute ſich
wegen ſeines biederen, rechtſchaffenen Weſens vieler Sympathien.
Das Leichenbegängnis fand geſtern nachmittags unter zahlreicher
Beteiligung ſtatt.
Die Vollverſammlung des Juriſtenvereines
der Staatseiſenbahnverwaltung findet am 5. und 6. d. in
Prag ſtatt. An derſelben nimmt Bahnkommiſſär Julius Birn-
baum als Vertreter der Ortsgruppe Czernowitz teil.
Landeskonferenz der Bukowiner ſozialde-
mokratiſchen Partei Samſtag und Sonntag tagte hier
die Landeskonferenz der Bukowiner ſozialdemokratiſchen Partei.
Ueber den Verlauf derſelben kommt uns folgende Mitteilung
zu: Am 29. und 30. Oktober tagte im Arbeiterheim die dies-
jährige Landeskonferenz der Bukowiner Sozialdemokraten. Die
Konferenz wies einen ſtarken Beſuch auf; namentlich die Provinz-
ſtädte waren außerordentlich ſtark vertreten. Das Präſidium
bildeten die Herren Gaidoſch, Zeplichal, Vogel und
Dragulian. Die ruſſiſch- und galiziſch-ukrainiſche ſozial-
demokratiſche Partei war durch einen Delegierten vertreten, der
eine mit großem Beifall aufgenommene Anſprache hielt. Aus
dem Referate des Sekretärs, Herrn Dan, war zu entnehmen,
daß die Zahl der politiſch Organiſierten immer mehr zunehme,
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