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Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 1069, Czernowitz, 06.08.1907.

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6. August 1907. Czernowitzer Allgemeine Zeitung

[Spaltenumbruch]
Unfall infolge Trunkenheit.

Als vorgestern um
3 Uhr nachmittags eine hiesige Schuldienersgattin die Ueber-
gangsbrücke nächst der Steiner'schen Odaia passierte, stürzte
sie infolge Trunkenheit in den Pruthfluß und war nahe daran,
zu ertrinken. Sie wurde jedoch bemerkt und von den Grund-
wirten Iwon Chowanetz und Theodor Rudka gerettet.
Nach erster Hilfeleistung durch den Inspektionsarzt der frei-
willigen Rettungsgesellschaft Oberstadtarzt Dr. Flinker
wurde die Frau der häuslichen Pflege übergeben.

Unfall.

Als gestern ein hiesiger Tischlermeister mit
seinem Sohne auf einem in der Baraquengasse gelegenen
Holzlagerplatz stand, um Bretter zu kaufen, stürzte beim Aus-
wählen ein Stoß derselben auf den Burschen. Auf das vom
Vater erhobene Geschrei eilte der Rayonsposten herbei, worauf
beide den Burschen unter der Bretterlast hervorzogen. Der
Bursche erlitt keine Verletzungen und kam mit den bloßen
Schrecken davon.

Schadenfeuer.

Gestern um halb 10 Uhr vormittags
geriet in der Ziegelei des Hersch Trichter in Kaliczanka
ein daselbst aufgekaufter Steinkohlenvorrat von etwa
20 Waggons Inhalt in Brand. Das Feuer konnte nach
kurzer Zeit von der Feuerwehr gelöscht werden, und ist der
nur geringfügige Schaden durch Versicherung gedeckt. Der
Kohlenvorrat war sonderbarerweise knapp an den Wänden
der Heizöfen ausgeschüttet, und dürfte die Ursache des
Brandes darin zusuchen sein, daß die Kohlen durch die aus-
strahlende Hitze der Oefen sich entzündeten. Am Brandplatze
war Oberkomm. Lunz, mit dem diensthabenden Journal-
beamte Pol. Konzipist Becker und Revierinspektor Cho-
mizki
mit einer Abteilung der Sich. Wache anwesend. --
Gestern um halb 11 Uhr vormittags geriet in der ärarischen
Weidenpflanzung in Kaliczanka ein Heuschober, vermutlich
durch Wegwerfen von brennenden Zigaretten in Brand, den
die ausgerückten Feuerwehr bald lokalisierte. Der Schaden
ist unbedeutend.

Die Kartensteuer.

Die "Rathauskorrespondenz"
teilt mit: In letzter Zeit haben sich Gesuche von Vereins-
leitungen und Korporationen um Nachsicht der Karten-
steuer
für Vorstellungen zu wohltätigen, oder gemeinnützigen
Zwecken gemehrt. Da nach dem Gesetze vom 22. Dezember
1900 Nr. 7 L. G. Bl. und der Vollzugsvorschrift Nr. 19
ex 901 L. G. Bl. die Kartensteuer nach der Maßgabe
des alljährlich prälimirten Erfordernisse

mit einem gleichen Perzentsatze auf alle Erträgnisse und
Veranstaltungen umzulegen und zu einem bestimmten Zwecke,
das ist zur Erbauung und Erhaltung des Theaters bestimmt
ist, daher die Befreiung einzelner Korporationen von dieser
Kartensteuer eine Erhöhung des Perzentsatzes bei anderen
Parteien somit eine unzulässige Mehrbelastung derselben nach
sich ziehen müßte, hat der Gemeinderat in einzelnen Fällen
den Ausweg gewählt, daß bei Vorhandensein besonders be-
rücksichtigungswürdiger Gründe den betreffenden Vera[n]staltern
(Vereinen und Korporationen) statt der angesprochenen
Kartensteuerbefreiung, Subventionen in der Höhe der Karten-
steuer aus dem Stadtfonde bewilligt wurden. Dieser Vorgang
hat indes in der Folge die Unzukömmlichkeit ergeben, daß
die Gemeinde, welche für Subventionszwecke alljährlich eine
bestimmte Summe votiert, für weitere Subventionen über
diesen Rahmen hinaus keine Bedeckung hat. Von dieser Er-
wägung geleitet, hat der Gemeinderat in der Sitzung vom
2. Juli 1907 den prinzipiellen Beschluß gefaßt, derartige
Subventionsgesuche beziehungsweise Gesuch um Nachsicht der
Kartensteuer nicht m[e]hr zu berücksichtigen und gleich zeitig
den Magistrat ermächtigt, diesfällige Ansuchen a limine ab-
zuweisen. Dieser Beschluß wird den beteiligten Vereinen
und Korporationen zu dem Behufe zur Kenntnis gebracht,
damit unnütze Gesuche, welche mit Stemp[e]lauslagen ver-
bunden sind, fortan vermieden werden und damit anderseits
Vereine, welche auf Subventionen Anspruch zu haben glauben,
ihre diesfälligen Gesuche in der vorgeschriebenen Frist d. i. bis
Ende März einesjeden Jahres behufs Berücksichtigung im
nächstfolgenden Kalendejahre rechtzeitig einbringen, da auf
verspätete Subventionsgesuche und auf Gesuche um Nachsicht
der Kartensteuer, beziehungsweise um Bewilligung einer
Subvention in der Höhe der Kartensteuer in einzelnen Fällen,
keine Rücksicht mehr genommen werden wird.

Ein ausverkauftes Haus

und einen sensationellen
Erfolg bringt das neue Novitäten-Programm im Variete
"Bierpalast". Oser, der urkomische Parodist, der in seinem
da Capo unermüdlich ist, läßt die Besucher aus dem Lachen
nicht herauskommen. Man muß ihn sehen und hören, als
Neger Parodis und Ringkämpfer. Sadie & Leopold,
das famose Neger-Duo entzücken durch herrliche Stimmen,
prachtvolle Toiletten und hochelegantes Auftreten. Wilma
Wilda ist eine reizende Soubrette voll Chik und Grazie.
Louise Fischer ist und bleibt der Star des Ensembles.
Die Posse Maltschis Verlobung findet eine
glänzende Darstellung. Kein Wunder, wenn bei dem Viel-
gebotenen das Haus täglich ausverkauft ist.




Korrespondenzen.


Radantz. (Jüdisch-akademische Ferialver-
einigung "Chermonia".)

Das Ergebnis der am
27. Juli l. J. vorgenommenen Chargenwahl ergab folgendes
Resultat: Praeses. stud. jur. Jakob Lapajowker, Vize-
praeses: stud. med. Hersch Weinlös, Schriftführer: stud.
jur.
Meschulem Jahr.

Bad Dorna, (Die Saison.)

Die Hochsaison ist
im vollen bewegten Gange. Täglich laden die anlangenden
drei Züge Kurgäste, Touristen und Durchzügler hundertweise
ab, bringen-überdies zahlreiche Antomobile ungeheuerlichster
Dimensionen und verwunderlichster Formen, Herren- und
[Spaltenumbruch] Damengesellschaften in den sonderlichsten Sporttrachten und
setzen all[e]s mitten drin in der Kuranlage, zwischen dem Kur-
und Badehause ab ... Ein tolles, wildes Treiben und Jagen
vor diesen monumentalen Gesnndheitspalästen, die mit steinerner
Ruhe auf das Geschlecht blicken, das sich hier mit zügellofer
Daseinslust auslebt und in babylonischem Sprachengewirr
austollt, als gälte es die biblische Episode vom testamenta-
rischen Turme wieder unfzufrischen und dazu die schreienden
sozialen Farben der modernen Gesellschaft in krass[e]ster Disso-
nanz über das Bild zu kleksen. Zwei autelnde Minister aus
Rumänien wollen da mit dem hierortigen Gerichtsleiter wegen
Ueberführung einiger Bummler gelegentlich der Ausweis-
leistung die üblichen parlamentarischen Umgangsformen sich
in Erinnerung bringen und dort versucht es ein halbes
Dutzend patentierter Volkshygieniker, die Eltern eines von
einer heimtückischen, übertragungsfähigen Jafektionskrankheit
ergriffenen Kindes, unterstützt von dem bedrohlich anwachsen-
den Unwillensgetratsche der aufgescheuchten, zu frohem Ge-
nusse versammelten Schaaren, auf die Straße zu setzen. Aber
über all diesen Gewässern schwebt der Lockruf des Tombola-
geistes, der geigenden, singenden, parodierenden und tanzen-
den Arrangeure, Künstler, Bänkelsänger und wie alle die
herumziehenden Lustigmacher sich noch nennen. Dorna hat
einen solchen Spektakel noch nicht gesehen, ein solches Tohu-
wabohu noch nicht gehört! Und ganz still wickelt sich neben-
bei der regnläre Gesundungsdienst ab mit erhöhter Anspan-
nung seiner Samaritergemeinde, mit verschärfter Hingebung
seiner Ueberwachungsorgane. Um viertausend Bäder haben
die Mineralabteilungen allein mehr als im Juli des Vor-
jahres abgegeben. Und trotzdem die Anzahl von 10.000 auf
über 14.000 gestiegen ist, sind noch immer einige Betriebs-
stunden frei. Ebenso sind die hydr[i]atischen Abteilungen von
hunderten Kurbedürftigen gefüllt, zeigen auch diese Kurräume
eine fast 40 Perzent Steigerung der Inanspruchnahme. Auch
die Saisonfrequenz bewegt sich bereits im vierten Tausend.
Ueber Anregung des Herrn Sektionschefs Pop wird der
Konzertsaal des Kurhauses während der Mahlzeiten als
Speiseraum benützt, ist dieser Prachtsaal mit seinem Licht-
meere der hellen Beleuchtung unserer vornehmen und geschmack-
vollen Frauengesellschaft auch außerhalb der künstlerischen
Produktionsabende dienstbar gemacht worden. Zudem weist
dieser hohe Funktionär, der durch sein liebenswürdiges und
joviales Auftreten die Sympathien aller Gesellschaftskreise sich
im Fluge erobert hat und seine Popularität von Tag zu
Tag immer fester begründet, neue Wege und neue landschaft-
liche Reize dem Bewunderungsbedürfnisse der Naturfreunde,
weil er die Zeit seiner Erholung dazu benützt, dienstliche In-
spizierungen vorzunehmen und bei dieser Gelegenheit eine
Spurenweite hinterläßt, die Groß und Klein zu den muster-
giltigen Trift- und Abflößungseinrichtungen sowie zu dem
imponierenden Besitze des Religionsfondes, an jungen und
alten Forsten sowie an Urwald führt.

Storozynetz. (Danksagung.)

Seine Hochwohl-
geboren, der Herr Landespräsident Dr. Octavian Regner von
Blehleben, hat dem Vereine zur Pflege und Unterstützung
von Waisen des Storozynetzer Gerichtsbezirkes den Betrag von
50 sage fünfzig Kronen zukommen lassen, für welche hoch-
herzige Spende die gefertigte Vereinsleitung Seiner Hochwohl-
geboren den ergebensten Dank hiemit ausspricht. Verein zur
Pflege der Unterstützung von Waisen des Storozynetzer Gerichts-
bezirkes. Vereinsobmann Dr. Georgian.




Letzte Telegramme.
Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroff[enen] Telegramme
[si]ehe die [Rubriken "Vom Tage", "Bunte Chronik"] und
[Rechtsp]flege".
Das Landtagswahlrecht. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Hier fand gestern eine massenhaft besuchte Wählerversammlung
statt, in der Abg. Obsnicki seinen Rechenschaftsbericht
erstattete. Abg. Obsnicki forderte in seiner Rede unter
stürmischen Beifall der Versammlung das allgemeine, gleiche
und direkte Wahlrecht für den Landtag. Die Versammlung
votierte ihm das Vertrauen.




Die Entrevue von Swinemünde. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg.
Ztg.")

Wie aus der Umgebung des Kaisers Wilhelm ver-
lautet, trug der Zar gestern außerordentliche Fröhlichkeit zur
Schau und sah sehr gut aus. Kaiser Wilhelm hielt den
gestrigen Gottesdienst auf den "Hohenzollern", wie er es bei
seinen Nordlandsfahrten zu tun pflegt, selbst ab. Seiner
Predigt legte er den Bibelspruch unter: "Wer da säet, der
wird auch ernten.




Die italienischen Kirchenstürmer. (Priv.-Tel. der "Cz. Allg. Ztg.")

Gestern kam es hier abermals zu stärmischen antiklerikalen
Kundgebungen. Sozialdemokraten veranstalteten einen großen
Demonstrationsumzug und versuchten im Verlaufe desselben
die Kirche del Abadia Josepo zu stürmen und in Brand
zu stecken.
Gendarmerie griff ein. Es kam zu einem
heftigen Handgemeinge, bei dem vier Gendarmen
und zahlreiche Demonstranten verwundet wurden.
Der Rädelsführer Dr. Pieraccini wurde verhaftet.




[Spaltenumbruch]
Das Eisenbahnunglück bei Angers. (Korr. B.)

Den letzten Meldungen
zufolge beträgt die Zahl der bei dem Eisenbahnunglück in
der Nähe von Lespusdece getöteten Personen 50.
16 Personen wurden verletzt. Bis jetzt wurden 17 Leichen
geborgen. Unter den Getöten befindet sich kein Ausländer.




Attentat gegen einen General. (Korr.-B.)

In Pjätigorsk
wurde heute früh im Zentrum der Stadt der frühere General-
gouverneur von Odessa General Karangoroff durch
drei Revolverschüsse getötet. Die Täter sind entkommen.




Blutige Ausschreitungen in Paris. (Korr.-B.)

Zwischen Radikalen und
Sozialisten kam es gestern nach dem Bekanntwerden der
Resultate der Generalratswahlen zu einem heftigen Zusammen-
stoße. Gegen einen Gendarmerierittmeister wurde ein Bierglas
gewvrfen, wodurch dieser an beiden Augen schwer verletzt
wurde. Artilleristen kamen der Gendarmerie zu Hilfe und stellten
die Ruhe wieder her.




Wetterprognose
für morgen.

Wechselnd bewölkt, mäßige Winde, mäßig warm, gleich-
mätzig anhaltend.




Elegante moderne Damenhüte wegen vorgerückter
Saison zu bedeutend reduzierten Preisen "Zur Französin"
Czernowitz Herrengasse 16.

[]
6. Auguſt 1907. Czernowitzer Allgemeine Zeitung

[Spaltenumbruch]
Unfall infolge Trunkenheit.

Als vorgeſtern um
3 Uhr nachmittags eine hieſige Schuldienersgattin die Ueber-
gangsbrücke nächſt der Steiner’ſchen Odaia paſſierte, ſtürzte
ſie infolge Trunkenheit in den Pruthfluß und war nahe daran,
zu ertrinken. Sie wurde jedoch bemerkt und von den Grund-
wirten Iwon Chowanetz und Theodor Rudka gerettet.
Nach erſter Hilfeleiſtung durch den Inſpektionsarzt der frei-
willigen Rettungsgeſellſchaft Oberſtadtarzt Dr. Flinker
wurde die Frau der häuslichen Pflege übergeben.

Unfall.

Als geſtern ein hieſiger Tiſchlermeiſter mit
ſeinem Sohne auf einem in der Baraquengaſſe gelegenen
Holzlagerplatz ſtand, um Bretter zu kaufen, ſtürzte beim Aus-
wählen ein Stoß derſelben auf den Burſchen. Auf das vom
Vater erhobene Geſchrei eilte der Rayonspoſten herbei, worauf
beide den Burſchen unter der Bretterlaſt hervorzogen. Der
Burſche erlitt keine Verletzungen und kam mit den bloßen
Schrecken davon.

Schadenfeuer.

Geſtern um halb 10 Uhr vormittags
geriet in der Ziegelei des Herſch Trichter in Kaliczanka
ein daſelbſt aufgekaufter Steinkohlenvorrat von etwa
20 Waggons Inhalt in Brand. Das Feuer konnte nach
kurzer Zeit von der Feuerwehr gelöſcht werden, und iſt der
nur geringfügige Schaden durch Verſicherung gedeckt. Der
Kohlenvorrat war ſonderbarerweiſe knapp an den Wänden
der Heizöfen ausgeſchüttet, und dürfte die Urſache des
Brandes darin zuſuchen ſein, daß die Kohlen durch die aus-
ſtrahlende Hitze der Oefen ſich entzündeten. Am Brandplatze
war Oberkomm. Lunz, mit dem dienſthabenden Journal-
beamte Pol. Konzipiſt Becker und Revierinſpektor Cho-
mizki
mit einer Abteilung der Sich. Wache anweſend. —
Geſtern um halb 11 Uhr vormittags geriet in der ärariſchen
Weidenpflanzung in Kaliczanka ein Heuſchober, vermutlich
durch Wegwerfen von brennenden Zigaretten in Brand, den
die ausgerückten Feuerwehr bald lokaliſierte. Der Schaden
iſt unbedeutend.

Die Kartenſteuer.

Die „Rathauskorreſpondenz“
teilt mit: In letzter Zeit haben ſich Geſuche von Vereins-
leitungen und Korporationen um Nachſicht der Karten-
ſteuer
für Vorſtellungen zu wohltätigen, oder gemeinnützigen
Zwecken gemehrt. Da nach dem Geſetze vom 22. Dezember
1900 Nr. 7 L. G. Bl. und der Vollzugsvorſchrift Nr. 19
ex 901 L. G. Bl. die Kartenſteuer nach der Maßgabe
des alljährlich prälimirten Erforderniſſe

mit einem gleichen Perzentſatze auf alle Erträgniſſe und
Veranſtaltungen umzulegen und zu einem beſtimmten Zwecke,
das iſt zur Erbauung und Erhaltung des Theaters beſtimmt
iſt, daher die Befreiung einzelner Korporationen von dieſer
Kartenſteuer eine Erhöhung des Perzentſatzes bei anderen
Parteien ſomit eine unzuläſſige Mehrbelaſtung derſelben nach
ſich ziehen müßte, hat der Gemeinderat in einzelnen Fällen
den Ausweg gewählt, daß bei Vorhandenſein beſonders be-
rückſichtigungswürdiger Gründe den betreffenden Vera[n]ſtaltern
(Vereinen und Korporationen) ſtatt der angeſprochenen
Kartenſteuerbefreiung, Subventionen in der Höhe der Karten-
ſteuer aus dem Stadtfonde bewilligt wurden. Dieſer Vorgang
hat indes in der Folge die Unzukömmlichkeit ergeben, daß
die Gemeinde, welche für Subventionszwecke alljährlich eine
beſtimmte Summe votiert, für weitere Subventionen über
dieſen Rahmen hinaus keine Bedeckung hat. Von dieſer Er-
wägung geleitet, hat der Gemeinderat in der Sitzung vom
2. Juli 1907 den prinzipiellen Beſchluß gefaßt, derartige
Subventionsgeſuche beziehungsweiſe Geſuch um Nachſicht der
Kartenſteuer nicht m[e]hr zu berückſichtigen und gleich zeitig
den Magiſtrat ermächtigt, diesfällige Anſuchen a limine ab-
zuweiſen. Dieſer Beſchluß wird den beteiligten Vereinen
und Korporationen zu dem Behufe zur Kenntnis gebracht,
damit unnütze Geſuche, welche mit Stemp[e]lauslagen ver-
bunden ſind, fortan vermieden werden und damit anderſeits
Vereine, welche auf Subventionen Anſpruch zu haben glauben,
ihre diesfälligen Geſuche in der vorgeſchriebenen Friſt d. i. bis
Ende März einesjeden Jahres behufs Berückſichtigung im
nächſtfolgenden Kalendejahre rechtzeitig einbringen, da auf
verſpätete Subventionsgeſuche und auf Geſuche um Nachſicht
der Kartenſteuer, beziehungsweiſe um Bewilligung einer
Subvention in der Höhe der Kartenſteuer in einzelnen Fällen,
keine Rückſicht mehr genommen werden wird.

Ein ausverkauftes Haus

und einen ſenſationellen
Erfolg bringt das neue Novitäten-Programm im Variete
„Bierpalaſt“. Oſer, der urkomiſche Parodiſt, der in ſeinem
da Capo unermüdlich iſt, läßt die Beſucher aus dem Lachen
nicht herauskommen. Man muß ihn ſehen und hören, als
Neger Parodis und Ringkämpfer. Sadie & Leopold,
das famoſe Neger-Duo entzücken durch herrliche Stimmen,
prachtvolle Toiletten und hochelegantes Auftreten. Wilma
Wilda iſt eine reizende Soubrette voll Chik und Grazie.
Louiſe Fiſcher iſt und bleibt der Star des Enſembles.
Die Poſſe Maltſchis Verlobung findet eine
glänzende Darſtellung. Kein Wunder, wenn bei dem Viel-
gebotenen das Haus täglich ausverkauft iſt.




Korreſpondenzen.


Radantz. (Jüdiſch-akademiſche Ferialver-
einigung „Chermonia“.)

Das Ergebnis der am
27. Juli l. J. vorgenommenen Chargenwahl ergab folgendes
Reſultat: Praeſes. stud. jur. Jakob Lapajowker, Vize-
praeſes: stud. med. Herſch Weinlös, Schriftführer: stud.
jur.
Meſchulem Jahr.

Bad Dorna, (Die Saiſon.)

Die Hochſaiſon iſt
im vollen bewegten Gange. Täglich laden die anlangenden
drei Züge Kurgäſte, Touriſten und Durchzügler hundertweiſe
ab, bringen-überdies zahlreiche Antomobile ungeheuerlichſter
Dimenſionen und verwunderlichſter Formen, Herren- und
[Spaltenumbruch] Damengeſellſchaften in den ſonderlichſten Sporttrachten und
ſetzen all[e]s mitten drin in der Kuranlage, zwiſchen dem Kur-
und Badehauſe ab ... Ein tolles, wildes Treiben und Jagen
vor dieſen monumentalen Geſnndheitspaläſten, die mit ſteinerner
Ruhe auf das Geſchlecht blicken, das ſich hier mit zügellofer
Daſeinsluſt auslebt und in babyloniſchem Sprachengewirr
austollt, als gälte es die bibliſche Epiſode vom teſtamenta-
riſchen Turme wieder unfzufriſchen und dazu die ſchreienden
ſozialen Farben der modernen Geſellſchaft in kraſſ[e]ſter Diſſo-
nanz über das Bild zu klekſen. Zwei autelnde Miniſter aus
Rumänien wollen da mit dem hierortigen Gerichtsleiter wegen
Ueberführung einiger Bummler gelegentlich der Ausweis-
leiſtung die üblichen parlamentariſchen Umgangsformen ſich
in Erinnerung bringen und dort verſucht es ein halbes
Dutzend patentierter Volkshygieniker, die Eltern eines von
einer heimtückiſchen, übertragungsfähigen Jafektionskrankheit
ergriffenen Kindes, unterſtützt von dem bedrohlich anwachſen-
den Unwillensgetratſche der aufgeſcheuchten, zu frohem Ge-
nuſſe verſammelten Schaaren, auf die Straße zu ſetzen. Aber
über all dieſen Gewäſſern ſchwebt der Lockruf des Tombola-
geiſtes, der geigenden, ſingenden, parodierenden und tanzen-
den Arrangeure, Künſtler, Bänkelſänger und wie alle die
herumziehenden Luſtigmacher ſich noch nennen. Dorna hat
einen ſolchen Spektakel noch nicht geſehen, ein ſolches Tohu-
wabohu noch nicht gehört! Und ganz ſtill wickelt ſich neben-
bei der regnläre Geſundungsdienſt ab mit erhöhter Anſpan-
nung ſeiner Samaritergemeinde, mit verſchärfter Hingebung
ſeiner Ueberwachungsorgane. Um viertauſend Bäder haben
die Mineralabteilungen allein mehr als im Juli des Vor-
jahres abgegeben. Und trotzdem die Anzahl von 10.000 auf
über 14.000 geſtiegen iſt, ſind noch immer einige Betriebs-
ſtunden frei. Ebenſo ſind die hydr[i]atiſchen Abteilungen von
hunderten Kurbedürftigen gefüllt, zeigen auch dieſe Kurräume
eine faſt 40 Perzent Steigerung der Inanſpruchnahme. Auch
die Saiſonfrequenz bewegt ſich bereits im vierten Tauſend.
Ueber Anregung des Herrn Sektionschefs Pop wird der
Konzertſaal des Kurhauſes während der Mahlzeiten als
Speiſeraum benützt, iſt dieſer Prachtſaal mit ſeinem Licht-
meere der hellen Beleuchtung unſerer vornehmen und geſchmack-
vollen Frauengeſellſchaft auch außerhalb der künſtleriſchen
Produktionsabende dienſtbar gemacht worden. Zudem weiſt
dieſer hohe Funktionär, der durch ſein liebenswürdiges und
joviales Auftreten die Sympathien aller Geſellſchaftskreiſe ſich
im Fluge erobert hat und ſeine Popularität von Tag zu
Tag immer feſter begründet, neue Wege und neue landſchaft-
liche Reize dem Bewunderungsbedürfniſſe der Naturfreunde,
weil er die Zeit ſeiner Erholung dazu benützt, dienſtliche In-
ſpizierungen vorzunehmen und bei dieſer Gelegenheit eine
Spurenweite hinterläßt, die Groß und Klein zu den muſter-
giltigen Trift- und Abflößungseinrichtungen ſowie zu dem
imponierenden Beſitze des Religionsfondes, an jungen und
alten Forſten ſowie an Urwald führt.

Storozynetz. (Dankſagung.)

Seine Hochwohl-
geboren, der Herr Landespräſident Dr. Octavian Regner von
Blehleben, hat dem Vereine zur Pflege und Unterſtützung
von Waiſen des Storozynetzer Gerichtsbezirkes den Betrag von
50 ſage fünfzig Kronen zukommen laſſen, für welche hoch-
herzige Spende die gefertigte Vereinsleitung Seiner Hochwohl-
geboren den ergebenſten Dank hiemit ausſpricht. Verein zur
Pflege der Unterſtützung von Waiſen des Storozynetzer Gerichts-
bezirkes. Vereinsobmann Dr. Georgian.




Letzte Telegramme.
Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroff[enen] Telegramme
[ſi]ehe die [Rubriken „Vom Tage“, „Bunte Chronik“] und
[Rechtsp]flege“.
Das Landtagswahlrecht. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Hier fand geſtern eine maſſenhaft beſuchte Wählerverſammlung
ſtatt, in der Abg. Obsnicki ſeinen Rechenſchaftsbericht
erſtattete. Abg. Obsnicki forderte in ſeiner Rede unter
ſtürmiſchen Beifall der Verſammlung das allgemeine, gleiche
und direkte Wahlrecht für den Landtag. Die Verſammlung
votierte ihm das Vertrauen.




Die Entrevue von Swinemünde. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg.
Ztg.“)

Wie aus der Umgebung des Kaiſers Wilhelm ver-
lautet, trug der Zar geſtern außerordentliche Fröhlichkeit zur
Schau und ſah ſehr gut aus. Kaiſer Wilhelm hielt den
geſtrigen Gottesdienſt auf den „Hohenzollern“, wie er es bei
ſeinen Nordlandsfahrten zu tun pflegt, ſelbſt ab. Seiner
Predigt legte er den Bibelſpruch unter: „Wer da ſäet, der
wird auch ernten.




Die italieniſchen Kirchenſtürmer. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“)

Geſtern kam es hier abermals zu ſtärmiſchen antiklerikalen
Kundgebungen. Sozialdemokraten veranſtalteten einen großen
Demonſtrationsumzug und verſuchten im Verlaufe desſelben
die Kirche del Abadia Joſepo zu ſtürmen und in Brand
zu ſtecken.
Gendarmerie griff ein. Es kam zu einem
heftigen Handgemeinge, bei dem vier Gendarmen
und zahlreiche Demonſtranten verwundet wurden.
Der Rädelsführer Dr. Pieraccini wurde verhaftet.




[Spaltenumbruch]
Das Eiſenbahnunglück bei Angers. (Korr. B.)

Den letzten Meldungen
zufolge beträgt die Zahl der bei dem Eiſenbahnunglück in
der Nähe von Lespuſdece getöteten Perſonen 50.
16 Perſonen wurden verletzt. Bis jetzt wurden 17 Leichen
geborgen. Unter den Getöten befindet ſich kein Ausländer.




Attentat gegen einen General. (Korr.-B.)

In Pjätigorsk
wurde heute früh im Zentrum der Stadt der frühere General-
gouverneur von Odeſſa General Karangoroff durch
drei Revolverſchüſſe getötet. Die Täter ſind entkommen.




Blutige Ausſchreitungen in Paris. (Korr.-B.)

Zwiſchen Radikalen und
Sozialiſten kam es geſtern nach dem Bekanntwerden der
Reſultate der Generalratswahlen zu einem heftigen Zuſammen-
ſtoße. Gegen einen Gendarmerierittmeiſter wurde ein Bierglas
gewvrfen, wodurch dieſer an beiden Augen ſchwer verletzt
wurde. Artilleriſten kamen der Gendarmerie zu Hilfe und ſtellten
die Ruhe wieder her.




Wetterprognoſe
für morgen.

Wechſelnd bewölkt, mäßige Winde, mäßig warm, gleich-
mätzig anhaltend.




Elegante moderne Damenhüte wegen vorgerückter
Saiſon zu bedeutend reduzierten Preiſen „Zur Franzöſin“
Czernowitz Herrengaſſe 16.

[]
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&#x017F;teuer</hi> für Vor&#x017F;tellungen zu wohltätigen, oder gemeinnützigen<lb/>
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1900 Nr. 7 L. G. Bl. und der Vollzugsvor&#x017F;chrift Nr. 19<lb/>
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Veran&#x017F;taltungen umzulegen und zu einem be&#x017F;timmten Zwecke,<lb/>
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Karten&#x017F;teuer eine Erhöhung des Perzent&#x017F;atzes bei anderen<lb/>
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&#x017F;ich ziehen müßte, hat der Gemeinderat in einzelnen Fällen<lb/>
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&#x017F;teuer aus dem Stadtfonde bewilligt wurden. Die&#x017F;er Vorgang<lb/>
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2. Juli 1907 den prinzipiellen Be&#x017F;chluß gefaßt, derartige<lb/>
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Karten&#x017F;teuer nicht m<supplied>e</supplied>hr zu berück&#x017F;ichtigen und gleich zeitig<lb/>
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</TEI>
[5/0005] 6. Auguſt 1907. Czernowitzer Allgemeine Zeitung Unfall infolge Trunkenheit. Als vorgeſtern um 3 Uhr nachmittags eine hieſige Schuldienersgattin die Ueber- gangsbrücke nächſt der Steiner’ſchen Odaia paſſierte, ſtürzte ſie infolge Trunkenheit in den Pruthfluß und war nahe daran, zu ertrinken. Sie wurde jedoch bemerkt und von den Grund- wirten Iwon Chowanetz und Theodor Rudka gerettet. Nach erſter Hilfeleiſtung durch den Inſpektionsarzt der frei- willigen Rettungsgeſellſchaft Oberſtadtarzt Dr. Flinker wurde die Frau der häuslichen Pflege übergeben. Unfall. Als geſtern ein hieſiger Tiſchlermeiſter mit ſeinem Sohne auf einem in der Baraquengaſſe gelegenen Holzlagerplatz ſtand, um Bretter zu kaufen, ſtürzte beim Aus- wählen ein Stoß derſelben auf den Burſchen. Auf das vom Vater erhobene Geſchrei eilte der Rayonspoſten herbei, worauf beide den Burſchen unter der Bretterlaſt hervorzogen. Der Burſche erlitt keine Verletzungen und kam mit den bloßen Schrecken davon. Schadenfeuer. Geſtern um halb 10 Uhr vormittags geriet in der Ziegelei des Herſch Trichter in Kaliczanka ein daſelbſt aufgekaufter Steinkohlenvorrat von etwa 20 Waggons Inhalt in Brand. Das Feuer konnte nach kurzer Zeit von der Feuerwehr gelöſcht werden, und iſt der nur geringfügige Schaden durch Verſicherung gedeckt. Der Kohlenvorrat war ſonderbarerweiſe knapp an den Wänden der Heizöfen ausgeſchüttet, und dürfte die Urſache des Brandes darin zuſuchen ſein, daß die Kohlen durch die aus- ſtrahlende Hitze der Oefen ſich entzündeten. Am Brandplatze war Oberkomm. Lunz, mit dem dienſthabenden Journal- beamte Pol. Konzipiſt Becker und Revierinſpektor Cho- mizki mit einer Abteilung der Sich. Wache anweſend. — Geſtern um halb 11 Uhr vormittags geriet in der ärariſchen Weidenpflanzung in Kaliczanka ein Heuſchober, vermutlich durch Wegwerfen von brennenden Zigaretten in Brand, den die ausgerückten Feuerwehr bald lokaliſierte. Der Schaden iſt unbedeutend. Die Kartenſteuer. Die „Rathauskorreſpondenz“ teilt mit: In letzter Zeit haben ſich Geſuche von Vereins- leitungen und Korporationen um Nachſicht der Karten- ſteuer für Vorſtellungen zu wohltätigen, oder gemeinnützigen Zwecken gemehrt. Da nach dem Geſetze vom 22. Dezember 1900 Nr. 7 L. G. Bl. und der Vollzugsvorſchrift Nr. 19 ex 901 L. G. Bl. die Kartenſteuer nach der Maßgabe des alljährlich prälimirten Erforderniſſe mit einem gleichen Perzentſatze auf alle Erträgniſſe und Veranſtaltungen umzulegen und zu einem beſtimmten Zwecke, das iſt zur Erbauung und Erhaltung des Theaters beſtimmt iſt, daher die Befreiung einzelner Korporationen von dieſer Kartenſteuer eine Erhöhung des Perzentſatzes bei anderen Parteien ſomit eine unzuläſſige Mehrbelaſtung derſelben nach ſich ziehen müßte, hat der Gemeinderat in einzelnen Fällen den Ausweg gewählt, daß bei Vorhandenſein beſonders be- rückſichtigungswürdiger Gründe den betreffenden Veranſtaltern (Vereinen und Korporationen) ſtatt der angeſprochenen Kartenſteuerbefreiung, Subventionen in der Höhe der Karten- ſteuer aus dem Stadtfonde bewilligt wurden. Dieſer Vorgang hat indes in der Folge die Unzukömmlichkeit ergeben, daß die Gemeinde, welche für Subventionszwecke alljährlich eine beſtimmte Summe votiert, für weitere Subventionen über dieſen Rahmen hinaus keine Bedeckung hat. Von dieſer Er- wägung geleitet, hat der Gemeinderat in der Sitzung vom 2. Juli 1907 den prinzipiellen Beſchluß gefaßt, derartige Subventionsgeſuche beziehungsweiſe Geſuch um Nachſicht der Kartenſteuer nicht mehr zu berückſichtigen und gleich zeitig den Magiſtrat ermächtigt, diesfällige Anſuchen a limine ab- zuweiſen. Dieſer Beſchluß wird den beteiligten Vereinen und Korporationen zu dem Behufe zur Kenntnis gebracht, damit unnütze Geſuche, welche mit Stempelauslagen ver- bunden ſind, fortan vermieden werden und damit anderſeits Vereine, welche auf Subventionen Anſpruch zu haben glauben, ihre diesfälligen Geſuche in der vorgeſchriebenen Friſt d. i. bis Ende März einesjeden Jahres behufs Berückſichtigung im nächſtfolgenden Kalendejahre rechtzeitig einbringen, da auf verſpätete Subventionsgeſuche und auf Geſuche um Nachſicht der Kartenſteuer, beziehungsweiſe um Bewilligung einer Subvention in der Höhe der Kartenſteuer in einzelnen Fällen, keine Rückſicht mehr genommen werden wird. Ein ausverkauftes Haus und einen ſenſationellen Erfolg bringt das neue Novitäten-Programm im Variete „Bierpalaſt“. Oſer, der urkomiſche Parodiſt, der in ſeinem da Capo unermüdlich iſt, läßt die Beſucher aus dem Lachen nicht herauskommen. Man muß ihn ſehen und hören, als Neger Parodis und Ringkämpfer. Sadie & Leopold, das famoſe Neger-Duo entzücken durch herrliche Stimmen, prachtvolle Toiletten und hochelegantes Auftreten. Wilma Wilda iſt eine reizende Soubrette voll Chik und Grazie. Louiſe Fiſcher iſt und bleibt der Star des Enſembles. Die Poſſe Maltſchis Verlobung findet eine glänzende Darſtellung. Kein Wunder, wenn bei dem Viel- gebotenen das Haus täglich ausverkauft iſt. Korreſpondenzen. Czernowitz, 5. Auguſt. Radantz. (Jüdiſch-akademiſche Ferialver- einigung „Chermonia“.) Das Ergebnis der am 27. Juli l. J. vorgenommenen Chargenwahl ergab folgendes Reſultat: Praeſes. stud. jur. Jakob Lapajowker, Vize- praeſes: stud. med. Herſch Weinlös, Schriftführer: stud. jur. Meſchulem Jahr. Bad Dorna, (Die Saiſon.) Die Hochſaiſon iſt im vollen bewegten Gange. Täglich laden die anlangenden drei Züge Kurgäſte, Touriſten und Durchzügler hundertweiſe ab, bringen-überdies zahlreiche Antomobile ungeheuerlichſter Dimenſionen und verwunderlichſter Formen, Herren- und Damengeſellſchaften in den ſonderlichſten Sporttrachten und ſetzen alles mitten drin in der Kuranlage, zwiſchen dem Kur- und Badehauſe ab ... Ein tolles, wildes Treiben und Jagen vor dieſen monumentalen Geſnndheitspaläſten, die mit ſteinerner Ruhe auf das Geſchlecht blicken, das ſich hier mit zügellofer Daſeinsluſt auslebt und in babyloniſchem Sprachengewirr austollt, als gälte es die bibliſche Epiſode vom teſtamenta- riſchen Turme wieder unfzufriſchen und dazu die ſchreienden ſozialen Farben der modernen Geſellſchaft in kraſſeſter Diſſo- nanz über das Bild zu klekſen. Zwei autelnde Miniſter aus Rumänien wollen da mit dem hierortigen Gerichtsleiter wegen Ueberführung einiger Bummler gelegentlich der Ausweis- leiſtung die üblichen parlamentariſchen Umgangsformen ſich in Erinnerung bringen und dort verſucht es ein halbes Dutzend patentierter Volkshygieniker, die Eltern eines von einer heimtückiſchen, übertragungsfähigen Jafektionskrankheit ergriffenen Kindes, unterſtützt von dem bedrohlich anwachſen- den Unwillensgetratſche der aufgeſcheuchten, zu frohem Ge- nuſſe verſammelten Schaaren, auf die Straße zu ſetzen. Aber über all dieſen Gewäſſern ſchwebt der Lockruf des Tombola- geiſtes, der geigenden, ſingenden, parodierenden und tanzen- den Arrangeure, Künſtler, Bänkelſänger und wie alle die herumziehenden Luſtigmacher ſich noch nennen. Dorna hat einen ſolchen Spektakel noch nicht geſehen, ein ſolches Tohu- wabohu noch nicht gehört! Und ganz ſtill wickelt ſich neben- bei der regnläre Geſundungsdienſt ab mit erhöhter Anſpan- nung ſeiner Samaritergemeinde, mit verſchärfter Hingebung ſeiner Ueberwachungsorgane. Um viertauſend Bäder haben die Mineralabteilungen allein mehr als im Juli des Vor- jahres abgegeben. Und trotzdem die Anzahl von 10.000 auf über 14.000 geſtiegen iſt, ſind noch immer einige Betriebs- ſtunden frei. Ebenſo ſind die hydriatiſchen Abteilungen von hunderten Kurbedürftigen gefüllt, zeigen auch dieſe Kurräume eine faſt 40 Perzent Steigerung der Inanſpruchnahme. Auch die Saiſonfrequenz bewegt ſich bereits im vierten Tauſend. Ueber Anregung des Herrn Sektionschefs Pop wird der Konzertſaal des Kurhauſes während der Mahlzeiten als Speiſeraum benützt, iſt dieſer Prachtſaal mit ſeinem Licht- meere der hellen Beleuchtung unſerer vornehmen und geſchmack- vollen Frauengeſellſchaft auch außerhalb der künſtleriſchen Produktionsabende dienſtbar gemacht worden. Zudem weiſt dieſer hohe Funktionär, der durch ſein liebenswürdiges und joviales Auftreten die Sympathien aller Geſellſchaftskreiſe ſich im Fluge erobert hat und ſeine Popularität von Tag zu Tag immer feſter begründet, neue Wege und neue landſchaft- liche Reize dem Bewunderungsbedürfniſſe der Naturfreunde, weil er die Zeit ſeiner Erholung dazu benützt, dienſtliche In- ſpizierungen vorzunehmen und bei dieſer Gelegenheit eine Spurenweite hinterläßt, die Groß und Klein zu den muſter- giltigen Trift- und Abflößungseinrichtungen ſowie zu dem imponierenden Beſitze des Religionsfondes, an jungen und alten Forſten ſowie an Urwald führt. Storozynetz. (Dankſagung.) Seine Hochwohl- geboren, der Herr Landespräſident Dr. Octavian Regner von Blehleben, hat dem Vereine zur Pflege und Unterſtützung von Waiſen des Storozynetzer Gerichtsbezirkes den Betrag von 50 ſage fünfzig Kronen zukommen laſſen, für welche hoch- herzige Spende die gefertigte Vereinsleitung Seiner Hochwohl- geboren den ergebenſten Dank hiemit ausſpricht. Verein zur Pflege der Unterſtützung von Waiſen des Storozynetzer Gerichts- bezirkes. Vereinsobmann Dr. Georgian. Letzte Telegramme. Die bis 2 Uhr nachmittags eingetroffenen Telegramme ſiehe die Rubriken „Vom Tage“, „Bunte Chronik“ und Rechtspflege“. Das Landtagswahlrecht. Stryj 5. Auguſt. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Hier fand geſtern eine maſſenhaft beſuchte Wählerverſammlung ſtatt, in der Abg. Obsnicki ſeinen Rechenſchaftsbericht erſtattete. Abg. Obsnicki forderte in ſeiner Rede unter ſtürmiſchen Beifall der Verſammlung das allgemeine, gleiche und direkte Wahlrecht für den Landtag. Die Verſammlung votierte ihm das Vertrauen. Die Entrevue von Swinemünde. Swinemünde, 5. Juli. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Wie aus der Umgebung des Kaiſers Wilhelm ver- lautet, trug der Zar geſtern außerordentliche Fröhlichkeit zur Schau und ſah ſehr gut aus. Kaiſer Wilhelm hielt den geſtrigen Gottesdienſt auf den „Hohenzollern“, wie er es bei ſeinen Nordlandsfahrten zu tun pflegt, ſelbſt ab. Seiner Predigt legte er den Bibelſpruch unter: „Wer da ſäet, der wird auch ernten. Die italieniſchen Kirchenſtürmer. Florenz, 5. Auguſt. (Priv.-Tel. der „Cz. Allg. Ztg.“) Geſtern kam es hier abermals zu ſtärmiſchen antiklerikalen Kundgebungen. Sozialdemokraten veranſtalteten einen großen Demonſtrationsumzug und verſuchten im Verlaufe desſelben die Kirche del Abadia Joſepo zu ſtürmen und in Brand zu ſtecken. Gendarmerie griff ein. Es kam zu einem heftigen Handgemeinge, bei dem vier Gendarmen und zahlreiche Demonſtranten verwundet wurden. Der Rädelsführer Dr. Pieraccini wurde verhaftet. Das Eiſenbahnunglück bei Angers. Angers, 5. Auguſt. (Korr. B.) Den letzten Meldungen zufolge beträgt die Zahl der bei dem Eiſenbahnunglück in der Nähe von Lespuſdece getöteten Perſonen 50. 16 Perſonen wurden verletzt. Bis jetzt wurden 17 Leichen geborgen. Unter den Getöten befindet ſich kein Ausländer. Attentat gegen einen General. Petersburg, 5. Auguſt. (Korr.-B.) In Pjätigorsk wurde heute früh im Zentrum der Stadt der frühere General- gouverneur von Odeſſa General Karangoroff durch drei Revolverſchüſſe getötet. Die Täter ſind entkommen. Blutige Ausſchreitungen in Paris. Paris, 5. Auguſt. (Korr.-B.) Zwiſchen Radikalen und Sozialiſten kam es geſtern nach dem Bekanntwerden der Reſultate der Generalratswahlen zu einem heftigen Zuſammen- ſtoße. Gegen einen Gendarmerierittmeiſter wurde ein Bierglas gewvrfen, wodurch dieſer an beiden Augen ſchwer verletzt wurde. Artilleriſten kamen der Gendarmerie zu Hilfe und ſtellten die Ruhe wieder her. Wetterprognoſe für morgen. Wechſelnd bewölkt, mäßige Winde, mäßig warm, gleich- mätzig anhaltend. Elegante moderne Damenhüte wegen vorgerückter Saiſon zu bedeutend reduzierten Preiſen „Zur Franzöſin“ Czernowitz Herrengaſſe 16. _

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Benjamin Fiechter, Susanne Haaf: Bereitstellung der digitalen Textausgabe (Konvertierung in das DTA-Basisformat). (2018-01-26T13:38:42Z)
grepect GmbH: Bereitstellung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Amelie Meister: Vorbereitung der Texttranskription und Textauszeichnung. (2018-01-26T13:38:42Z)

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Zitationshilfe: Czernowitzer Allgemeine Zeitung. Nr. 1069, Czernowitz, 06.08.1907, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_czernowitzer1069_1907/5>, abgerufen am 19.04.2024.