[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.XVII. Von den Bildern. BEuitici am 26. verbeut die Schrifft Bilder zu machen / Sie redet aber deutlich von solchen Bildern / so dazu gemachet werden / daß man sie anbete. Darumb sol man in der Christenheit keine solche Bilder haben / die man anbetet. Aber des HErrn Christi / der heiligen Jungfrawen Maria / der Patriarchen / Aposteln Bilder / zu einem Gedechtniß gemacht / mag man wol haben / Denn sie dienen ja dazu / daß sie vns vermahnen oder erinnern / Als / wenn ich sehe ein Bilde des HERRN am Creutz / oder der Aufferstehung Christi / so werde ich erinnert des heilsamen Tods Christi / vnd seiner herrlichen Aufferstehung / welch Gedechtniß ist ohne zweiffel nützlich vnd noth / Denn also schreibet S. Gregorius an den Bischoff zu Massilien / Was die Schrifft denen nützet / die da lesen können / Das nützen die Bilder den Vngelehrten. Darumb ist im Newen Testament kein Gebot / daß man die Bilder solle abthun / Sondern mögen jhr wol brauchen / aus Christlicher Freyheit / doch so ferne / daß kein Mißbrauch daraus werde / Denn wo jrgend ein Bilde were / da der vnuerstendige Pöbel vnd tolle Heiligen zulieffen / vnd dasselbige ehreten / oder hülffe bey jhm suchten / Solch Bild sol die Obrigkeit desselben orts abthun / auff daß keine Abgötterey damit getrieben werde / nach dem Exempel des Königes Ezechiae / welcher die Ehrne Schlange / so Moses gemacht hatte / zubrach / vmb des Mißbrauchs willen / weil jhr der tolle Pöbel anfieng Göttliche Ehre zu erzeigen / vnd diselbige anzubeten / 4. Regum 18. XVIII. Von der Christen Begrebniß. DEr fürnemste Artickel vnsers Glaubens / lehret vns / daß dieses Fleisch / welches wir jetzt tragen / am Jüngsten tage werde wieder verkleret werden / vnd aufferstehen zum ewigen Leben / Denn gleich wie Christus aufferstanden ist / vnd nicht mehr sterben wird / Also sollen alle Christen wieder aufferstehen mit jhrem Leibe / spricht S. Athanasius in seinem Symbolo. Derhalben sol das Begrebniß bey den Christen Ehrlich gehalten werden / von wegen der gewissen Hoffnung der künfftigen Aufferstehung / Also / daß man der Todten Leiche nachfolge bis zum Grabe / Vnd weil dieselbige begraben XVII. Von den Bildern. BEuitici am 26. verbeut die Schrifft Bilder zu machen / Sie redet aber deutlich von solchen Bildern / so dazu gemachet werden / daß man sie anbete. Darumb sol man in der Christenheit keine solche Bilder haben / die man anbetet. Aber des HErrn Christi / der heiligen Jungfrawen Maria / der Patriarchen / Aposteln Bilder / zu einem Gedechtniß gemacht / mag man wol haben / Denn sie dienen ja dazu / daß sie vns vermahnen oder erinnern / Als / wenn ich sehe ein Bilde des HERRN am Creutz / oder der Aufferstehung Christi / so werde ich erinnert des heilsamen Tods Christi / vnd seiner herrlichen Aufferstehung / welch Gedechtniß ist ohne zweiffel nützlich vnd noth / Denn also schreibet S. Gregorius an den Bischoff zu Massilien / Was die Schrifft denen nützet / die da lesen können / Das nützen die Bilder den Vngelehrten. Darumb ist im Newen Testament kein Gebot / daß man die Bilder solle abthun / Sondern mögen jhr wol brauchen / aus Christlicher Freyheit / doch so ferne / daß kein Mißbrauch daraus werde / Denn wo jrgend ein Bilde were / da der vnuerstendige Pöbel vnd tolle Heiligen zulieffen / vnd dasselbige ehreten / oder hülffe bey jhm suchten / Solch Bild sol die Obrigkeit desselben orts abthun / auff daß keine Abgötterey damit getrieben werde / nach dem Exempel des Königes Ezechiae / welcher die Ehrne Schlange / so Moses gemacht hatte / zubrach / vmb des Mißbrauchs willen / weil jhr der tolle Pöbel anfieng Göttliche Ehre zu erzeigen / vnd diselbige anzubeten / 4. Regum 18. XVIII. Von der Christen Begrebniß. DEr fürnemste Artickel vnsers Glaubens / lehret vns / daß dieses Fleisch / welches wir jetzt tragen / am Jüngsten tage werde wieder verkleret werden / vnd aufferstehen zum ewigen Leben / Denn gleich wie Christus aufferstanden ist / vnd nicht mehr sterben wird / Also sollen alle Christen wieder aufferstehen mit jhrem Leibe / spricht S. Athanasius in seinem Symbolo. Derhalben sol das Begrebniß bey den Christen Ehrlich gehalten werden / von wegen der gewissen Hoffnung der künfftigen Aufferstehung / Also / daß man der Todten Leiche nachfolge bis zum Grabe / Vnd weil dieselbige begraben <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0710" n="42"/> </div> <div> <head>XVII. Von den Bildern.</head><lb/> <p>B<hi rendition="#i">Euitici</hi> am 26. verbeut die Schrifft Bilder zu machen / Sie redet aber deutlich von solchen Bildern / so dazu gemachet werden / daß man sie anbete. Darumb sol man in der Christenheit keine solche Bilder haben / die man anbetet. Aber des HErrn Christi / der heiligen Jungfrawen Maria / der Patriarchen / Aposteln Bilder / zu einem Gedechtniß gemacht / mag man wol haben / Denn sie dienen ja dazu / daß sie vns vermahnen oder erinnern / Als / wenn ich sehe ein Bilde des HERRN am Creutz / oder der Aufferstehung Christi / so werde ich erinnert des heilsamen Tods Christi / vnd seiner herrlichen Aufferstehung / welch Gedechtniß ist ohne zweiffel nützlich vnd noth / Denn also schreibet <hi rendition="#i">S. 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XVII. Von den Bildern.
BEuitici am 26. verbeut die Schrifft Bilder zu machen / Sie redet aber deutlich von solchen Bildern / so dazu gemachet werden / daß man sie anbete. Darumb sol man in der Christenheit keine solche Bilder haben / die man anbetet. Aber des HErrn Christi / der heiligen Jungfrawen Maria / der Patriarchen / Aposteln Bilder / zu einem Gedechtniß gemacht / mag man wol haben / Denn sie dienen ja dazu / daß sie vns vermahnen oder erinnern / Als / wenn ich sehe ein Bilde des HERRN am Creutz / oder der Aufferstehung Christi / so werde ich erinnert des heilsamen Tods Christi / vnd seiner herrlichen Aufferstehung / welch Gedechtniß ist ohne zweiffel nützlich vnd noth / Denn also schreibet S. Gregorius an den Bischoff zu Massilien / Was die Schrifft denen nützet / die da lesen können / Das nützen die Bilder den Vngelehrten.
Darumb ist im Newen Testament kein Gebot / daß man die Bilder solle abthun / Sondern mögen jhr wol brauchen / aus Christlicher Freyheit / doch so ferne / daß kein Mißbrauch daraus werde / Denn wo jrgend ein Bilde were / da der vnuerstendige Pöbel vnd tolle Heiligen zulieffen / vnd dasselbige ehreten / oder hülffe bey jhm suchten / Solch Bild sol die Obrigkeit desselben orts abthun / auff daß keine Abgötterey damit getrieben werde / nach dem Exempel des Königes Ezechiae / welcher die Ehrne Schlange / so Moses gemacht hatte / zubrach / vmb des Mißbrauchs willen / weil jhr der tolle Pöbel anfieng Göttliche Ehre zu erzeigen / vnd diselbige anzubeten / 4. Regum 18.
XVIII. Von der Christen Begrebniß.
DEr fürnemste Artickel vnsers Glaubens / lehret vns / daß dieses Fleisch / welches wir jetzt tragen / am Jüngsten tage werde wieder verkleret werden / vnd aufferstehen zum ewigen Leben / Denn gleich wie Christus aufferstanden ist / vnd nicht mehr sterben wird / Also sollen alle Christen wieder aufferstehen mit jhrem Leibe / spricht S. Athanasius in seinem Symbolo. Derhalben sol das Begrebniß bey den Christen Ehrlich gehalten werden / von wegen der gewissen Hoffnung der künfftigen Aufferstehung / Also / daß man der Todten Leiche nachfolge bis zum Grabe / Vnd weil dieselbige begraben
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Zitationshilfe: | [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/710>, abgerufen am 05.07.2024. |