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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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mit allem fleis / wie sie vnsere Wort in allen Buchstaben auffs schendlichst verkehren vnd verderben mögen. Solchen lasse ich den Teuffel antworten / oder zu letzt Gottes Zorn wie sie verdienen. Ich dencke offt an den guten Gerson / der zweiffelt / ob man etwas guts solt öffentlich schreiben. Thut mans nicht / so werden viel Seelen verseumet / die man könte erretten. Thut mans aber / so ist der Teuffel da / mit vnzehlichen gifftigen bösen Meulern / die alles vergifften vnd verkehren / daß doch die Frucht verhindert wird. Doch was sie daran gewinnen / siehet man am Tage / Denn sintemal sie so schendlich wieder vns gelogen / vnd die Leute mit liegen haben wöllen behalten / hat Gott sein Werck jmer fort getrieben / jhren Hauffen jmer kleiner / vnd vnsern jmer grösser gemacht / vnd sie mit jhren Lügen zu schanden lassen werden / vnd noch jmmer fort.

Ich muß eine Historia sagen: Es ist hie zu Wittemberg gewest aus Franckreich ein Doctor gesand / der für vns öffentlich sagt / daß sein König gewiß vnd vber gewiß were / daß bey vns kein Kirche / kein Obrigkeit / kein Ehestand sey / Sondern gienge alles vntereinander wie das Viehe / vnd thet jederman was er wolt. Nu raht / wie werden vns an jenem tage für dem Richtstuel Christi ansehen die / so solche grobe Lügen dem Könige vnd andern Landen durch jhre Schrifft eingebildet haben für eytel Warheit? Christus vnser aller HErr vnd Richter / weis ja wol / daß sie liegen / vnd gelogen haben / des Vrteil werden sie wiederumb müssen hören / das weis ich fürwar. Gott bekehre / die zu bekeren sind / zur Busse / den andern wirds heissen / Weh vnd Ach ewiglich.

Vnd daß ich wieder komme zur Sache / möchte ich fürwar wol gern ein recht Christlich Concilium sehen /

mit allem fleis / wie sie vnsere Wort in allen Buchstaben auffs schendlichst verkehren vnd verderben mögen. Solchen lasse ich den Teuffel antworten / oder zu letzt Gottes Zorn wie sie verdienen. Ich dencke offt an den guten Gerson / der zweiffelt / ob man etwas guts solt öffentlich schreiben. Thut mans nicht / so werden viel Seelen verseumet / die man könte erretten. Thut mans aber / so ist der Teuffel da / mit vnzehlichen gifftigen bösen Meulern / die alles vergifften vnd verkehren / daß doch die Frucht verhindert wird. Doch was sie daran gewinnen / siehet man am Tage / Denn sintemal sie so schendlich wieder vns gelogen / vnd die Leute mit liegen haben wöllen behalten / hat Gott sein Werck jmer fort getrieben / jhren Hauffen jmer kleiner / vnd vnsern jmer grösser gemacht / vnd sie mit jhren Lügen zu schanden lassen werden / vnd noch jmmer fort.

Ich muß eine Historia sagen: Es ist hie zu Wittemberg gewest aus Franckreich ein Doctor gesand / der für vns öffentlich sagt / daß sein König gewiß vnd vber gewiß were / daß bey vns kein Kirche / kein Obrigkeit / kein Ehestand sey / Sondern gienge alles vntereinander wie das Viehe / vnd thet jederman was er wolt. Nu raht / wie werdẽ vns an jenem tage für dem Richtstuel Christi ansehen die / so solche grobe Lügen dem Könige vnd andern Landen durch jhre Schrifft eingebildet haben für eytel Warheit? Christus vnser aller HErr vñ Richter / weis ja wol / daß sie liegen / vnd gelogen haben / des Vrteil werden sie wiederumb müssen hören / das weis ich fürwar. Gott bekehre / die zu bekeren sind / zur Busse / den andern wirds heissen / Weh vnd Ach ewiglich.

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[291/0611] mit allem fleis / wie sie vnsere Wort in allen Buchstaben auffs schendlichst verkehren vnd verderben mögen. Solchen lasse ich den Teuffel antworten / oder zu letzt Gottes Zorn wie sie verdienen. Ich dencke offt an den guten Gerson / der zweiffelt / ob man etwas guts solt öffentlich schreiben. Thut mans nicht / so werden viel Seelen verseumet / die man könte erretten. Thut mans aber / so ist der Teuffel da / mit vnzehlichen gifftigen bösen Meulern / die alles vergifften vnd verkehren / daß doch die Frucht verhindert wird. Doch was sie daran gewinnen / siehet man am Tage / Denn sintemal sie so schendlich wieder vns gelogen / vnd die Leute mit liegen haben wöllen behalten / hat Gott sein Werck jmer fort getrieben / jhren Hauffen jmer kleiner / vnd vnsern jmer grösser gemacht / vnd sie mit jhren Lügen zu schanden lassen werden / vnd noch jmmer fort. Ich muß eine Historia sagen: Es ist hie zu Wittemberg gewest aus Franckreich ein Doctor gesand / der für vns öffentlich sagt / daß sein König gewiß vnd vber gewiß were / daß bey vns kein Kirche / kein Obrigkeit / kein Ehestand sey / Sondern gienge alles vntereinander wie das Viehe / vnd thet jederman was er wolt. Nu raht / wie werdẽ vns an jenem tage für dem Richtstuel Christi ansehen die / so solche grobe Lügen dem Könige vnd andern Landen durch jhre Schrifft eingebildet haben für eytel Warheit? Christus vnser aller HErr vñ Richter / weis ja wol / daß sie liegen / vnd gelogen haben / des Vrteil werden sie wiederumb müssen hören / das weis ich fürwar. Gott bekehre / die zu bekeren sind / zur Busse / den andern wirds heissen / Weh vnd Ach ewiglich. Vnd daß ich wieder komme zur Sache / möchte ich fürwar wol gern ein recht Christlich Concilium sehen /

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/611>, abgerufen am 24.11.2024.