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[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.

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newe Leben / das fechten wir nicht gros an / es ist vns hie gnug / daß die Schrifft diese zwey Stücke / fürnemlich außdrückt / Rewe vnd Glauben.

Paulus in allen Episteln / so offt er handelt / wie wir bekehret werden / fasset er diese zwey Stücke zusammen / sterben des alten Menschen / das ist / Rewe / erschrecken für Gottes Zorn vnd Gericht / vnd dagegen / Vernewerung durch den Glauben. Denn durch Glauben werden wir getröst / vnd wieder zum Leben gebracht / vnd errettet von Tod vnd Helle. Von diesen zweyen Stücken redet er klar Rom. 6. Daß wir der Sünden gestorben seyen / das geschicht durch Rewe vnd schrecken / Vnd wiederumb sollen wir mit Christo aufferstehen / das geschiehet / so wir durch Glauben wiederumb Trost vnd Leben erlangen / vnd dieweil Glauben sol Trost vnd Friede im Gewissen bringen / laut des Spruchs Rom. 4. So wir gerecht sind worden durch Glauben / haben wir Friede / Folget / daß zuuor schrecken vnd Angst im Gewissen ist / Also gehen Rewe vnd Glauben neben einander.

Wiewol / was ists noth viel Sprüche oder zeugniß der Schrifft einzuführen / so die gantze Schrifft der Sprüche voll ist / als im 117. Psalm: Der HERR züchtiget mich wol / aber er gibt mich dem Tod nicht. Vnd im 118. Psalm: Mein Seele vergehet für gremen / Richte mich auff nach deinen Worten. Erstlich sagt er von schrecken / oder von der Rewe. Im andern Stücke des Verß zeiget er klar an / wie ein rewig / arm Gewissen wieder getröstet wird / Nemlich / durch das Wort GOttes / welchs Gnade anbeutet / vnd wieder erquicket. Item / 1. Reg. 2. Der HERR tödtet / vnd macht lebendig / Er führet in die Helle / vnd wieder heraus / Da werden auch die zwey stücke gerürt / Rewe vnd Glaube. Item / Esaiae 28. Der HERR wird zürnen / daß er sein Werck thue / welchs doch nicht sein Werck ist. Er sagt / Gott werde schrecken / wiewol dasselbige nicht Gottes werck sey / Denn Gottes eigen Werck ist lebendig machen / Andere Werck als schrecken / tödten / sind nicht Gottes eigene Werck / denn GOtt macht allein lebendig / Vnd wenn Er schrecket / thut ers darumb / daß sein seliger Trost vns desto angenehmer vnd süsser werde / Denn sichere vnd Fleischliche Hertzen / die Gottes Zorn vnd jhre Sünde nicht fülen / achten keines Trostes.

Auff die weis pflegt die heilige Schrifft / die zwey Stücke bey einander zu setzen. Erstlich das schrecken / darnach den Trost / daß sie anzeigen / daß diese zwey stück zu einer rechten Bus oder Bekehrung gehören. Erstlich hertzliche Rewe / darnach Glaube / der das Gewissen wieder auffrichte. Vnd ist je gewiß also / daß nicht wol müg-

newe Leben / das fechten wir nicht gros an / es ist vns hie gnug / daß die Schrifft diese zwey Stücke / fürnemlich außdrückt / Rewe vnd Glauben.

Paulus in allen Episteln / so offt er handelt / wie wir bekehret werden / fasset er diese zwey Stücke zusam̃en / sterben des alten Menschen / das ist / Rewe / erschrecken für Gottes Zorn vnd Gericht / vnd dagegen / Vernewerung durch den Glauben. Denn durch Glauben werden wir getröst / vnd wieder zum Leben gebracht / vnd errettet von Tod vnd Helle. Von diesen zweyen Stücken redet er klar Rom. 6. Daß wir der Sünden gestorben seyen / das geschicht durch Rewe vnd schrecken / Vnd wiederumb sollen wir mit Christo aufferstehen / das geschiehet / so wir durch Glauben wiederumb Trost vnd Leben erlangen / vnd dieweil Glauben sol Trost vnd Friede im Gewissen bringen / laut des Spruchs Rom. 4. So wir gerecht sind worden durch Glauben / haben wir Friede / Folget / daß zuuor schrecken vnd Angst im Gewissen ist / Also gehen Rewe vnd Glauben neben einander.

Wiewol / was ists noth viel Sprüche oder zeugniß der Schrifft einzuführen / so die gantze Schrifft der Sprüche voll ist / als im 117. Psalm: Der HERR züchtiget mich wol / aber er gibt mich dem Tod nicht. Vnd im 118. Psalm: Mein Seele vergehet für gremen / Richte mich auff nach deinen Worten. Erstlich sagt er von schrecken / oder von der Rewe. Im andern Stücke des Verß zeiget er klar an / wie ein rewig / arm Gewissen wieder getröstet wird / Nemlich / durch das Wort GOttes / welchs Gnade anbeutet / vnd wieder erquicket. Item / 1. Reg. 2. Der HERR tödtet / vnd macht lebendig / Er führet in die Helle / vnd wieder heraus / Da werden auch die zwey stücke gerürt / Rewe vnd Glaube. Item / Esaiae 28. Der HERR wird zürnen / daß er sein Werck thue / welchs doch nicht sein Werck ist. Er sagt / Gott werde schrecken / wiewol dasselbige nicht Gottes werck sey / Denn Gottes eigen Werck ist lebendig machen / Andere Werck als schrecken / tödten / sind nicht Gottes eigene Werck / denn GOtt macht allein lebendig / Vnd wenn Er schrecket / thut ers darumb / daß sein seliger Trost vns desto angenehmer vnd süsser werde / Deñ sichere vnd Fleischliche Hertzen / die Gottes Zorn vnd jhre Sünde nicht fülen / achten keines Trostes.

Auff die weis pflegt die heilige Schrifft / die zwey Stücke bey einander zu setzen. Erstlich das schrecken / darnach den Trost / daß sie anzeigen / daß diese zwey stück zu einer rechten Bus oder Bekehrung gehören. Erstlich hertzliche Rewe / darnach Glaube / der das Gewissen wieder auffrichte. Vnd ist je gewiß also / daß nicht wol müg-

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[0474] newe Leben / das fechten wir nicht gros an / es ist vns hie gnug / daß die Schrifft diese zwey Stücke / fürnemlich außdrückt / Rewe vnd Glauben. Paulus in allen Episteln / so offt er handelt / wie wir bekehret werden / fasset er diese zwey Stücke zusam̃en / sterben des alten Menschen / das ist / Rewe / erschrecken für Gottes Zorn vnd Gericht / vnd dagegen / Vernewerung durch den Glauben. Denn durch Glauben werden wir getröst / vnd wieder zum Leben gebracht / vnd errettet von Tod vnd Helle. Von diesen zweyen Stücken redet er klar Rom. 6. Daß wir der Sünden gestorben seyen / das geschicht durch Rewe vnd schrecken / Vnd wiederumb sollen wir mit Christo aufferstehen / das geschiehet / so wir durch Glauben wiederumb Trost vnd Leben erlangen / vnd dieweil Glauben sol Trost vnd Friede im Gewissen bringen / laut des Spruchs Rom. 4. So wir gerecht sind worden durch Glauben / haben wir Friede / Folget / daß zuuor schrecken vnd Angst im Gewissen ist / Also gehen Rewe vnd Glauben neben einander. Wiewol / was ists noth viel Sprüche oder zeugniß der Schrifft einzuführen / so die gantze Schrifft der Sprüche voll ist / als im 117. Psalm: Der HERR züchtiget mich wol / aber er gibt mich dem Tod nicht. Vnd im 118. Psalm: Mein Seele vergehet für gremen / Richte mich auff nach deinen Worten. Erstlich sagt er von schrecken / oder von der Rewe. Im andern Stücke des Verß zeiget er klar an / wie ein rewig / arm Gewissen wieder getröstet wird / Nemlich / durch das Wort GOttes / welchs Gnade anbeutet / vnd wieder erquicket. Item / 1. Reg. 2. Der HERR tödtet / vnd macht lebendig / Er führet in die Helle / vnd wieder heraus / Da werden auch die zwey stücke gerürt / Rewe vnd Glaube. Item / Esaiae 28. Der HERR wird zürnen / daß er sein Werck thue / welchs doch nicht sein Werck ist. Er sagt / Gott werde schrecken / wiewol dasselbige nicht Gottes werck sey / Denn Gottes eigen Werck ist lebendig machen / Andere Werck als schrecken / tödten / sind nicht Gottes eigene Werck / denn GOtt macht allein lebendig / Vnd wenn Er schrecket / thut ers darumb / daß sein seliger Trost vns desto angenehmer vnd süsser werde / Deñ sichere vnd Fleischliche Hertzen / die Gottes Zorn vnd jhre Sünde nicht fülen / achten keines Trostes. Auff die weis pflegt die heilige Schrifft / die zwey Stücke bey einander zu setzen. Erstlich das schrecken / darnach den Trost / daß sie anzeigen / daß diese zwey stück zu einer rechten Bus oder Bekehrung gehören. Erstlich hertzliche Rewe / darnach Glaube / der das Gewissen wieder auffrichte. Vnd ist je gewiß also / daß nicht wol müg-

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Zitationshilfe: [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/474>, abgerufen am 22.11.2024.