[Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603.GOTT anderer arth vnd weise / Dann allein durch das Wort der Schrifft / Nemlich / durch sonderliche Offenbarung sich wölle den Menschen zuerkennen geben. Es muß aber auch die heilige Schrifft nicht gebeuget / verdrehet vnd verkeret werden / auff fürgefassete Opiniones, nach eines jeden gefallen / Denn die Schrifft stehet nicht auff eines jeden eigenen Außlegung / 2. Petr. 1. Sondern sie sol angenommen werden / in dem einfeltigen verstande / wie denselben der helle klare Buchstabe gibt / vnd wie ein Spruch der Schrifft den andern / iuxta analogiam Fidei, verkleret / wie solche Regulas, de interpretatione scripturae, setzen / Irenaeus libro 2. cap. 46. & 47. Hieronymus in 19. caput Isaiae. Augustinus in libris de Doctrina Christiana. Auch nehmen wir Hertzlich gerne an / den rechten Vralten Catholischen Consenß / von rechtem wahrem Verstande heiliger Schrifft / wie derselbige in dem allereltesten Symbolo, das mann Symbolum Apostolicum nennet / welchs Tertullianus, Regulam Fidei, ein Richtschnur des Glaubens / heisset / verfasset ist. Vnnd wie hernach die lieben Väter / auß der heiligen Schrifft / wenn grosse certamina, vnd grewliche Schwermereyen fürgefallen / die fürnemste Heuptstücken / der reinen Christlichen Lehre / wieder die Ketzer / in gewisse kurtze Symbola zusammen gezogen haben / als da ist / Symbolum Nicaenum & Athanasianum, Denn dieselbigen Symbola sind nicht etwas ausser oder wieder die Schrifft / Sondern sind eben der rechte eigentliche Verstand / ja Krafft vnd Safft der heiligen Göttlichen Schrifft. Vnnd weil nach der lieben Väter zeit / das Kind des verderbens / 2. Thessal. 2. vnd der Grewel aller Verwüstung / der Bapst / oder Antichrist / mit allerley falscher Lehr / Abgötterey / Aberglauben vnnd Mißbreuchen / die arme Kirche verwirret vnd verführet / hat der fromme trewe GOTT / aus sonderlichen Gnaden / zu diesen letzten zeiten / sein Haus von den Antichristischen Greweln / aus der heiligen Schrifft / durch den thewren Man GOttes / D. Martinum Lutherum / wiederumb gereiniget / Weil aber zu derselben zeit vber die Bäpstischen Grewel / auch viel andere Rotten vnd Secten mit einreissen wolten / Sind die fürnembsten Heuptstücke der reinen gesunden Lehre / wieder des Bapsts Grewel / auch wieder andere Rotten vnd Secten / aus Christlichem Rath vnd bedencken / aus GOttes Wort zusammen gezogen / in die Augspurgische Confession / welche Anno 1530. der Römischen Key. May. vnd dem GOTT anderer arth vnd weise / Dann allein durch das Wort der Schrifft / Nemlich / durch sonderliche Offenbarung sich wölle den Menschen zuerkennen geben. Es muß aber auch die heilige Schrifft nicht gebeuget / verdrehet vnd verkeret werden / auff fürgefassete Opiniones, nach eines jeden gefallen / Denn die Schrifft stehet nicht auff eines jeden eigenen Außlegung / 2. Petr. 1. Sondern sie sol angenommen werden / in dem einfeltigen verstande / wie denselben der helle klare Buchstabe gibt / vnd wie ein Spruch der Schrifft den andern / iuxta analogiam Fidei, verkleret / wie solche Regulas, de interpretatione scripturae, setzen / Irenaeus libro 2. cap. 46. & 47. Hieronymus in 19. caput Isaiae. Augustinus in libris de Doctrina Christiana. Auch nehmen wir Hertzlich gerne an / den rechten Vralten Catholischen Consenß / von rechtem wahrem Verstande heiliger Schrifft / wie derselbige in dem allereltesten Symbolo, das mann Symbolum Apostolicum nennet / welchs Tertullianus, Regulam Fidei, ein Richtschnur des Glaubens / heisset / verfasset ist. Vnnd wie hernach die lieben Väter / auß der heiligen Schrifft / wenn grosse certamina, vnd grewliche Schwermereyen fürgefallen / die fürnemste Heuptstücken / der reinen Christlichen Lehre / wieder die Ketzer / in gewisse kurtze Symbola zusammen gezogen haben / als da ist / Symbolum Nicaenum & Athanasianum, Denn dieselbigen Symbola sind nicht etwas ausser oder wieder die Schrifft / Sondern sind eben der rechte eigentliche Verstand / ja Krafft vnd Safft der heiligen Göttlichen Schrifft. Vnnd weil nach der lieben Väter zeit / das Kind des verderbens / 2. Thessal. 2. vnd der Grewel aller Verwüstung / der Bapst / oder Antichrist / mit allerley falscher Lehr / Abgötterey / Aberglauben vnnd Mißbreuchen / die arme Kirche verwirret vnd verführet / hat der fromme trewe GOTT / aus sonderlichen Gnaden / zu diesen letzten zeiten / sein Haus von den Antichristischen Greweln / aus der heiligen Schrifft / durch den thewren Man GOttes / D. Martinum Lutherum / wiederumb gereiniget / Weil aber zu derselben zeit vber die Bäpstischen Grewel / auch viel andere Rotten vnd Secten mit einreissen wolten / Sind die fürnembsten Heuptstücke der reinen gesunden Lehre / wieder des Bapsts Grewel / auch wieder andere Rotten vnd Secten / aus Christlichem Rath vnd bedencken / aus GOttes Wort zusammen gezogen / in die Augspurgische Confession / welche Anno 1530. der Römischen Key. May. vnd dem <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0029" n="2"/> GOTT anderer arth vnd weise / Dann allein durch das Wort der Schrifft / Nemlich / durch sonderliche Offenbarung sich wölle den Menschen zuerkennen geben.</p> <p>Es muß aber auch die heilige Schrifft nicht gebeuget / verdrehet vnd verkeret werden / auff fürgefassete <hi rendition="#i">Opiniones,</hi> nach eines jeden gefallen / Denn die Schrifft stehet nicht auff eines jeden eigenen Außlegung / 2. Petr. 1. 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GOTT anderer arth vnd weise / Dann allein durch das Wort der Schrifft / Nemlich / durch sonderliche Offenbarung sich wölle den Menschen zuerkennen geben.
Es muß aber auch die heilige Schrifft nicht gebeuget / verdrehet vnd verkeret werden / auff fürgefassete Opiniones, nach eines jeden gefallen / Denn die Schrifft stehet nicht auff eines jeden eigenen Außlegung / 2. Petr. 1. Sondern sie sol angenommen werden / in dem einfeltigen verstande / wie denselben der helle klare Buchstabe gibt / vnd wie ein Spruch der Schrifft den andern / iuxta analogiam Fidei, verkleret / wie solche Regulas, de interpretatione scripturae, setzen / Irenaeus libro 2. cap. 46. & 47. Hieronymus in 19. caput Isaiae. Augustinus in libris de Doctrina Christiana.
Auch nehmen wir Hertzlich gerne an / den rechten Vralten Catholischen Consenß / von rechtem wahrem Verstande heiliger Schrifft / wie derselbige in dem allereltesten Symbolo, das mann Symbolum Apostolicum nennet / welchs Tertullianus, Regulam Fidei, ein Richtschnur des Glaubens / heisset / verfasset ist. Vnnd wie hernach die lieben Väter / auß der heiligen Schrifft / wenn grosse certamina, vnd grewliche Schwermereyen fürgefallen / die fürnemste Heuptstücken / der reinen Christlichen Lehre / wieder die Ketzer / in gewisse kurtze Symbola zusammen gezogen haben / als da ist / Symbolum Nicaenum & Athanasianum, Denn dieselbigen Symbola sind nicht etwas ausser oder wieder die Schrifft / Sondern sind eben der rechte eigentliche Verstand / ja Krafft vnd Safft der heiligen Göttlichen Schrifft.
Vnnd weil nach der lieben Väter zeit / das Kind des verderbens / 2. Thessal. 2. vnd der Grewel aller Verwüstung / der Bapst / oder Antichrist / mit allerley falscher Lehr / Abgötterey / Aberglauben vnnd Mißbreuchen / die arme Kirche verwirret vnd verführet / hat der fromme trewe GOTT / aus sonderlichen Gnaden / zu diesen letzten zeiten / sein Haus von den Antichristischen Greweln / aus der heiligen Schrifft / durch den thewren Man GOttes / D. Martinum Lutherum / wiederumb gereiniget / Weil aber zu derselben zeit vber die Bäpstischen Grewel / auch viel andere Rotten vnd Secten mit einreissen wolten / Sind die fürnembsten Heuptstücke der reinen gesunden Lehre / wieder des Bapsts Grewel / auch wieder andere Rotten vnd Secten / aus Christlichem Rath vnd bedencken / aus GOttes Wort zusammen gezogen / in die Augspurgische Confession / welche Anno 1530. der Römischen Key. May. vnd dem
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Zitationshilfe: | [Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog Julius von]: Corpus Doctrinae, Das ist/ Die Summa/ Form und Fürbilde der reinen Christlichen Lehre/ aus der heiligen Göttlichen Schrifft der Propheten und Aposteln zusammen gezogen. Helmstedt, 1603, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_corpus_1603/29>, abgerufen am 16.07.2024. |