Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.den serösen, fibrösen u. synovialen Häuten und dem elastischen Gewebe. Zelliten, dasselbe was Lollharden. Zeloten d. h. Eiferer (für das Gesetz), griech.-deutsch, die Fanatiker unter den alten Juden, die in Religionsangelegenheiten gegen andere gerne terroristisch dreinfuhren; dann zur Zeit der Belagerung Jerusalems durch Vespasian u. Titus eine Bande Kriegsknechte, welche die besondern Schützer des Tempels sein wollten u. durch dies fromme Vorgeben alle Räubereien u. Schändlichkeiten für entschuldigt hielten, die sie begingen. - Zelotismus, blinder Eifer in Glaubenssachen. Zelt, Hütte aus Leinwand etc., die an Stangen und Pflöcken befestigt ist u. in eine Spitze ausläuft, früher bei den Kriegsheeren im Felde allgemein gebräuchlich, während der Soldat jetzt aus Baumästen, Stroh, Brettern etc. seine Hütte baut. Zelter, Pferd, das einen guten Paß geht. also bequem zum Reiten ist. Zelter, Karl Friedr., verdienter Componist, besonders für den Gesang, geb. 1758 zu Berlin, 1809 Prof. der Tonkunst bei der Akademie der Künste u. Wissenschaften in Berlin, st. 1832. Er war der Lehrer von Mendelssohn-Bartholdy und vertrauter Freund Göthes. "Briefwechsel mit Göthe", Berl. 1833-34. Zemplin, ungar. Comitat im Distrikt Kaschau, 111 QMl. groß, von Theiß, Bodrog u. Hernad bewässert, gebirgig, mit 258000 E. sehr gemischter Abkunft, die besonders guten Wein bauen (s. Hegyalja und Tokai). Den Namen hat es von dem Schlosse Z. im gleichnamigen Marktflecken; es ist eingetheilt in 10 Stuhlbezirke und hat den Marktflecken Ujhely mit 6800 E. zum Hauptorte. Zend-avesta (d. i. das in der Zendsprache abgefaßte lebendige Wort, die Zendschrift, nach der neuesten Erklärung die Urkunde der höhern Erkenntniß), die Religionsschriften der alten Perser, Parsen; sie sind im Zend d. h. in der altbaktrischen Sprache abgefaßt u. werden auf mehr als 4000 J. v. Chr. u. auf den Zoroaster (s. d.) zurückgeführt, sollen aber weder ein und derselben Zeit angehören, noch vollständig erhalten sein (bereits während des Zuges Alexanders d. Gr. durch Asien sollen mehre heilige Bücher der Parsen verloren gegangen sein). Die Z. kam erst 1762 durch Anquetil du Perron (s. d.) nach Europa und wurde 1771 französisch herausgegeben, deutsch durch Kleuker, Riga in 3 Bdn., sammt einem Anhang von 2 Bdn. (Riga 1776-83), neueste Ausgaben von Westergaard, Professor der engl. Sprache in Kopenhagen, mit engl. Uebersetzung u. Erläuterung (Kopenhagen 1852-551 und von Spiegel mit deutscher Uebersetzung (Leipz. 1852 ff.). Die Z. enthält die Offenbarung des Ormuzd an die Menschen, Zoroaster aber ist der Berichterstatter des Ormuzd, in diesem Sinne der persische Moses; sie war ursprünglich in 21 Abtheilungen (Nosk) eingetheilt, von denen 1-7 die Lehre von Gott als dem Urgrunde aller Dinge und von der Entstehung aller Wesen, 7-14 die Ethik, 14-21 die Arzneikunde und Astronomie behandelten; von diesen Nosk soll aber nur ein kleiner Theil noch vorhanden sein. Die Z. in ihrer heutigen Gestalt enthält a) das Vendidad d. h. das von Gott gegebene Gesetz, denjenigen Theil, welcher am wahrscheinlichsten dem Zoroaster selbst seinen Ursprung verdankt. Es beginnt mit einer in 10 Gebote abgefaßten Haustafel und seine Fargards (Kapitel) bringen mythische Berichte über den ursprünglichen Zustand Persiens und den ersten Anbau des Landes, ferner Gesetze, moralische u. theologische Lehren, gesellige u. bürgerliche Einrichtungen; b) Izeschne d. h. feierliche Gebete, Lobpreisungen, Hymnen, Liturgisches überhaupt, abgetheilt in 72 Ha's. c) Vispered d. h. Häupter, Anrufungen der Geister des Himmels, Genien der Natur, Lobpreisungen; d) Si-ruze d. h. 29 Tage, ein liturgischer Kalender. e) Jeschts, 97 mitunter lange Hymnen, von denen eine jede nach dem Geiste genannt wird, an welchen sie besonders gerichtet ist, z. B. Jescht Mithra. Außer der Z. hat man das in der Pehlwisprache abgefaßte Bun-Dehesch, einen Auszug sammt Erklärung der ältern Schriften in 24 Abschnitten, worin auch das Geschlechtsregister des Zoroaster vorkommt. den serösen, fibrösen u. synovialen Häuten und dem elastischen Gewebe. Zelliten, dasselbe was Lollharden. Zeloten d. h. Eiferer (für das Gesetz), griech.-deutsch, die Fanatiker unter den alten Juden, die in Religionsangelegenheiten gegen andere gerne terroristisch dreinfuhren; dann zur Zeit der Belagerung Jerusalems durch Vespasian u. Titus eine Bande Kriegsknechte, welche die besondern Schützer des Tempels sein wollten u. durch dies fromme Vorgeben alle Räubereien u. Schändlichkeiten für entschuldigt hielten, die sie begingen. – Zelotismus, blinder Eifer in Glaubenssachen. Zelt, Hütte aus Leinwand etc., die an Stangen und Pflöcken befestigt ist u. in eine Spitze ausläuft, früher bei den Kriegsheeren im Felde allgemein gebräuchlich, während der Soldat jetzt aus Baumästen, Stroh, Brettern etc. seine Hütte baut. Zelter, Pferd, das einen guten Paß geht. also bequem zum Reiten ist. Zelter, Karl Friedr., verdienter Componist, besonders für den Gesang, geb. 1758 zu Berlin, 1809 Prof. der Tonkunst bei der Akademie der Künste u. Wissenschaften in Berlin, st. 1832. Er war der Lehrer von Mendelssohn-Bartholdy und vertrauter Freund Göthes. „Briefwechsel mit Göthe“, Berl. 1833–34. Zemplin, ungar. Comitat im Distrikt Kaschau, 111 QMl. groß, von Theiß, Bodrog u. Hernad bewässert, gebirgig, mit 258000 E. sehr gemischter Abkunft, die besonders guten Wein bauen (s. Hegyalja und Tokai). Den Namen hat es von dem Schlosse Z. im gleichnamigen Marktflecken; es ist eingetheilt in 10 Stuhlbezirke und hat den Marktflecken Ujhely mit 6800 E. zum Hauptorte. Zend-avesta (d. i. das in der Zendsprache abgefaßte lebendige Wort, die Zendschrift, nach der neuesten Erklärung die Urkunde der höhern Erkenntniß), die Religionsschriften der alten Perser, Parsen; sie sind im Zend d. h. in der altbaktrischen Sprache abgefaßt u. werden auf mehr als 4000 J. v. Chr. u. auf den Zoroaster (s. d.) zurückgeführt, sollen aber weder ein und derselben Zeit angehören, noch vollständig erhalten sein (bereits während des Zuges Alexanders d. Gr. durch Asien sollen mehre heilige Bücher der Parsen verloren gegangen sein). Die Z. kam erst 1762 durch Anquetil du Perron (s. d.) nach Europa und wurde 1771 französisch herausgegeben, deutsch durch Kleuker, Riga in 3 Bdn., sammt einem Anhang von 2 Bdn. (Riga 1776–83), neueste Ausgaben von Westergaard, Professor der engl. Sprache in Kopenhagen, mit engl. Uebersetzung u. Erläuterung (Kopenhagen 1852–551 und von Spiegel mit deutscher Uebersetzung (Leipz. 1852 ff.). Die Z. enthält die Offenbarung des Ormuzd an die Menschen, Zoroaster aber ist der Berichterstatter des Ormuzd, in diesem Sinne der persische Moses; sie war ursprünglich in 21 Abtheilungen (Nosk) eingetheilt, von denen 1–7 die Lehre von Gott als dem Urgrunde aller Dinge und von der Entstehung aller Wesen, 7–14 die Ethik, 14–21 die Arzneikunde und Astronomie behandelten; von diesen Nosk soll aber nur ein kleiner Theil noch vorhanden sein. Die Z. in ihrer heutigen Gestalt enthält a) das Vendidad d. h. das von Gott gegebene Gesetz, denjenigen Theil, welcher am wahrscheinlichsten dem Zoroaster selbst seinen Ursprung verdankt. Es beginnt mit einer in 10 Gebote abgefaßten Haustafel und seine Fargards (Kapitel) bringen mythische Berichte über den ursprünglichen Zustand Persiens und den ersten Anbau des Landes, ferner Gesetze, moralische u. theologische Lehren, gesellige u. bürgerliche Einrichtungen; b) Izeschne d. h. feierliche Gebete, Lobpreisungen, Hymnen, Liturgisches überhaupt, abgetheilt in 72 Ha's. c) Vispered d. h. Häupter, Anrufungen der Geister des Himmels, Genien der Natur, Lobpreisungen; d) Si-ruze d. h. 29 Tage, ein liturgischer Kalender. e) Jeschts, 97 mitunter lange Hymnen, von denen eine jede nach dem Geiste genannt wird, an welchen sie besonders gerichtet ist, z. B. Jescht Mithra. Außer der Z. hat man das in der Pehlwisprache abgefaßte Bun-Dehesch, einen Auszug sammt Erklärung der ältern Schriften in 24 Abschnitten, worin auch das Geschlechtsregister des Zoroaster vorkommt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0777" n="776"/> den serösen, fibrösen u. synovialen Häuten und dem elastischen Gewebe.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Zelliten</hi>, dasselbe was Lollharden.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Zeloten</hi> d. h. Eiferer (für das Gesetz), griech.-deutsch, die Fanatiker unter den alten Juden, die in Religionsangelegenheiten gegen andere gerne terroristisch dreinfuhren; dann zur Zeit der Belagerung Jerusalems durch Vespasian u. Titus eine Bande Kriegsknechte, welche die besondern Schützer des Tempels sein wollten u. durch dies fromme Vorgeben alle Räubereien u. Schändlichkeiten für entschuldigt hielten, die sie begingen. – <hi rendition="#g">Zelotismus</hi>, blinder Eifer in Glaubenssachen.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Zelt</hi>, Hütte aus Leinwand etc., die an Stangen und Pflöcken befestigt ist u. in eine Spitze ausläuft, früher bei den Kriegsheeren im Felde allgemein gebräuchlich, während der Soldat jetzt aus Baumästen, Stroh, Brettern etc. seine Hütte baut.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Zelter</hi>, Pferd, das einen guten Paß geht. also bequem zum Reiten ist.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Zelter</hi>, Karl Friedr., verdienter Componist, besonders für den Gesang, geb. 1758 zu Berlin, 1809 Prof. der Tonkunst bei der Akademie der Künste u. Wissenschaften in Berlin, st. 1832. Er war der Lehrer von Mendelssohn-Bartholdy und vertrauter Freund Göthes. „Briefwechsel mit Göthe“, Berl. 1833–34.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Zemplin</hi>, ungar. Comitat im Distrikt Kaschau, 111 QMl. groß, von Theiß, Bodrog u. Hernad bewässert, gebirgig, mit 258000 E. sehr gemischter Abkunft, die besonders guten Wein bauen (s. Hegyalja und Tokai). Den Namen hat es von dem Schlosse Z. im gleichnamigen Marktflecken; es ist eingetheilt in 10 Stuhlbezirke und hat den Marktflecken Ujhely mit 6800 E. zum Hauptorte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Zend-avesta</hi> (d. i. das in der Zendsprache abgefaßte lebendige Wort, die Zendschrift, nach der neuesten Erklärung die Urkunde der höhern Erkenntniß), die Religionsschriften der alten Perser, Parsen; sie sind im Zend d. h. in der altbaktrischen Sprache abgefaßt u. werden auf mehr als 4000 J. v. Chr. u. auf den Zoroaster (s. d.) zurückgeführt, sollen aber weder ein und derselben Zeit angehören, noch vollständig erhalten sein (bereits während des Zuges Alexanders d. Gr. durch Asien sollen mehre heilige Bücher der Parsen verloren gegangen sein). Die Z. kam erst 1762 durch Anquetil du Perron (s. d.) nach Europa und wurde 1771 französisch herausgegeben, deutsch durch Kleuker, Riga in 3 Bdn., sammt einem Anhang von 2 Bdn. (Riga 1776–83), neueste Ausgaben von Westergaard, Professor der engl. Sprache in Kopenhagen, mit engl. Uebersetzung u. Erläuterung (Kopenhagen 1852–551 und von Spiegel mit deutscher Uebersetzung (Leipz. 1852 ff.). Die Z. enthält die Offenbarung des Ormuzd an die Menschen, Zoroaster aber ist der Berichterstatter des Ormuzd, in diesem Sinne der persische Moses; sie war ursprünglich in 21 Abtheilungen (Nosk) eingetheilt, von denen 1–7 die Lehre von Gott als dem Urgrunde aller Dinge und von der Entstehung aller Wesen, 7–14 die Ethik, 14–21 die Arzneikunde und Astronomie behandelten; von diesen Nosk soll aber nur ein kleiner Theil noch vorhanden sein. Die Z. in ihrer heutigen Gestalt enthält a) das <hi rendition="#g">Vendidad</hi> d. h. das von Gott gegebene Gesetz, denjenigen Theil, welcher am wahrscheinlichsten dem Zoroaster selbst seinen Ursprung verdankt. Es beginnt mit einer in 10 Gebote abgefaßten Haustafel und seine Fargards (Kapitel) bringen mythische Berichte über den ursprünglichen Zustand Persiens und den ersten Anbau des Landes, ferner Gesetze, moralische u. theologische Lehren, gesellige u. bürgerliche Einrichtungen; b) <hi rendition="#g">Izeschne</hi> d. h. feierliche Gebete, Lobpreisungen, Hymnen, Liturgisches überhaupt, abgetheilt in 72 Ha's. c) <hi rendition="#g">Vispered</hi> d. h. Häupter, Anrufungen der Geister des Himmels, Genien der Natur, Lobpreisungen; d) <hi rendition="#g">Si-ruze</hi> d. h. 29 Tage, ein liturgischer Kalender. e) <hi rendition="#g">Jeschts</hi>, 97 mitunter lange Hymnen, von denen eine jede nach dem Geiste genannt wird, an welchen sie besonders gerichtet ist, z. B. Jescht Mithra. Außer der Z. hat man das in der Pehlwisprache abgefaßte <hi rendition="#g">Bun-Dehesch</hi>, einen Auszug sammt Erklärung der ältern Schriften in 24 Abschnitten, worin auch das Geschlechtsregister des Zoroaster vorkommt. </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [776/0777]
den serösen, fibrösen u. synovialen Häuten und dem elastischen Gewebe.
Zelliten, dasselbe was Lollharden.
Zeloten d. h. Eiferer (für das Gesetz), griech.-deutsch, die Fanatiker unter den alten Juden, die in Religionsangelegenheiten gegen andere gerne terroristisch dreinfuhren; dann zur Zeit der Belagerung Jerusalems durch Vespasian u. Titus eine Bande Kriegsknechte, welche die besondern Schützer des Tempels sein wollten u. durch dies fromme Vorgeben alle Räubereien u. Schändlichkeiten für entschuldigt hielten, die sie begingen. – Zelotismus, blinder Eifer in Glaubenssachen.
Zelt, Hütte aus Leinwand etc., die an Stangen und Pflöcken befestigt ist u. in eine Spitze ausläuft, früher bei den Kriegsheeren im Felde allgemein gebräuchlich, während der Soldat jetzt aus Baumästen, Stroh, Brettern etc. seine Hütte baut.
Zelter, Pferd, das einen guten Paß geht. also bequem zum Reiten ist.
Zelter, Karl Friedr., verdienter Componist, besonders für den Gesang, geb. 1758 zu Berlin, 1809 Prof. der Tonkunst bei der Akademie der Künste u. Wissenschaften in Berlin, st. 1832. Er war der Lehrer von Mendelssohn-Bartholdy und vertrauter Freund Göthes. „Briefwechsel mit Göthe“, Berl. 1833–34.
Zemplin, ungar. Comitat im Distrikt Kaschau, 111 QMl. groß, von Theiß, Bodrog u. Hernad bewässert, gebirgig, mit 258000 E. sehr gemischter Abkunft, die besonders guten Wein bauen (s. Hegyalja und Tokai). Den Namen hat es von dem Schlosse Z. im gleichnamigen Marktflecken; es ist eingetheilt in 10 Stuhlbezirke und hat den Marktflecken Ujhely mit 6800 E. zum Hauptorte.
Zend-avesta (d. i. das in der Zendsprache abgefaßte lebendige Wort, die Zendschrift, nach der neuesten Erklärung die Urkunde der höhern Erkenntniß), die Religionsschriften der alten Perser, Parsen; sie sind im Zend d. h. in der altbaktrischen Sprache abgefaßt u. werden auf mehr als 4000 J. v. Chr. u. auf den Zoroaster (s. d.) zurückgeführt, sollen aber weder ein und derselben Zeit angehören, noch vollständig erhalten sein (bereits während des Zuges Alexanders d. Gr. durch Asien sollen mehre heilige Bücher der Parsen verloren gegangen sein). Die Z. kam erst 1762 durch Anquetil du Perron (s. d.) nach Europa und wurde 1771 französisch herausgegeben, deutsch durch Kleuker, Riga in 3 Bdn., sammt einem Anhang von 2 Bdn. (Riga 1776–83), neueste Ausgaben von Westergaard, Professor der engl. Sprache in Kopenhagen, mit engl. Uebersetzung u. Erläuterung (Kopenhagen 1852–551 und von Spiegel mit deutscher Uebersetzung (Leipz. 1852 ff.). Die Z. enthält die Offenbarung des Ormuzd an die Menschen, Zoroaster aber ist der Berichterstatter des Ormuzd, in diesem Sinne der persische Moses; sie war ursprünglich in 21 Abtheilungen (Nosk) eingetheilt, von denen 1–7 die Lehre von Gott als dem Urgrunde aller Dinge und von der Entstehung aller Wesen, 7–14 die Ethik, 14–21 die Arzneikunde und Astronomie behandelten; von diesen Nosk soll aber nur ein kleiner Theil noch vorhanden sein. Die Z. in ihrer heutigen Gestalt enthält a) das Vendidad d. h. das von Gott gegebene Gesetz, denjenigen Theil, welcher am wahrscheinlichsten dem Zoroaster selbst seinen Ursprung verdankt. Es beginnt mit einer in 10 Gebote abgefaßten Haustafel und seine Fargards (Kapitel) bringen mythische Berichte über den ursprünglichen Zustand Persiens und den ersten Anbau des Landes, ferner Gesetze, moralische u. theologische Lehren, gesellige u. bürgerliche Einrichtungen; b) Izeschne d. h. feierliche Gebete, Lobpreisungen, Hymnen, Liturgisches überhaupt, abgetheilt in 72 Ha's. c) Vispered d. h. Häupter, Anrufungen der Geister des Himmels, Genien der Natur, Lobpreisungen; d) Si-ruze d. h. 29 Tage, ein liturgischer Kalender. e) Jeschts, 97 mitunter lange Hymnen, von denen eine jede nach dem Geiste genannt wird, an welchen sie besonders gerichtet ist, z. B. Jescht Mithra. Außer der Z. hat man das in der Pehlwisprache abgefaßte Bun-Dehesch, einen Auszug sammt Erklärung der ältern Schriften in 24 Abschnitten, worin auch das Geschlechtsregister des Zoroaster vorkommt.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:14Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |