Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite


Wotjäken, finn. Volksstamm in den russ. Gouv. Wjätka, Perm und Kasan.


Wotton (Uatt'n), Henry, Schriftsteller u. Dichter, geb. 1568 zu Boughton-Hall in Kent, unternahm nach Vollendung seiner Studien in Oxford Reisen auf dem Festlande, wurde Secretär des Grafen Robert Essex und fand es räthlich zu fliehen, als diesem der Proceß gemacht wurde. Von Florenz aus reiste er im Auftrage des Großherzogs nach Schottland, um Jakob VI. eine Verschwörung zu entdecken; nachdem dieser engl. König geworden, erhob er den W. zum Ritter, verwandte ihn zu einigen diplomatischen Sendungen, soll ihm aber seine Gnade wegen eines Scherzes entzogen haben; W. wurde 1623 Präfect von Eaton und st. 1639. Seine Briefe an C. Scioppius, Markus Welser u. s. f. Poesien u. andere Schriften, theilweise in den reliquiae Wottonianae (Lond. 1651) enthalten, sind vergessen. Eine Sammlung von Biographien, unter welche auch die des W. aufgenommen ist, herausgegeben von Isaak Walton zu London 1670. hat bis 1827 viele Auflagen erlebt.


Wouwerman (Wau-), Philipp, holl. Maler. geb. 1620 zu Harlem, lernte zuerst bei seinem Vater, dann bei Wynants u. malte hauptsächlich Landschaften, Jagden, Schlachten od. Reitergefechte, Märkte, Räuberscenen etc., die er mit außerordentlicher Naturtreue, Lebendigkeit und Mannigfaltigkeit darzustellen verstand, am größten aber ist seine Meisterschaft in Darstellung des Pferdes, st. 1668. Seine Arbeiten (ihm schlecht bezahlt, seit seinem Tode in sehr hohem Preise), namentlich in der Dresdener Gallerie, im franz. Museum, zu München u. Wien.


Wrack, Form von brechen gebildet, der Körper eines gestrandeten Schiffes; die Trümmer desselben; Ausschußwaare.


Wrangel, Karl Gustav, Graf von, schwed. Feldmarschall, geb. 1613, Sohn des Feldmarschalls Hermann W., kam mit Gustav Adolf nach Deutschland, führte seit 1645 den Oberbefehl, verwüstete, was noch in Süddeutschland zu verwüsten war, siegte bei Zusmarshausen, kehrte nach 1648 mit Beute beladen als Feldmarschall und Graf nach Schweden zurück, focht hierauf gegen die Dänen und Polen, commandirte 1674 das schwed. Heer, das im Bunde mit Ludwig XIV. in Brandenburg einfiel, u. erlitt bei Fehrbellin eine vollständige Niederlage; er st. 1675.


Wrangel, Friedrich Heinrich Ernst, geb. 1784 zu Stettin, Soldat seit 1796, schlug 1848 die Dänen bei Schleswig, stellte im Novbr. 1848 in Berlin die Ordnung mit Klugheit u. Festigkeit wieder her, wurde zum General der Cavallerie und Generalcommandanten des 3. Armeecorps ernannt.


Wrangell, Ferdinand, Graf von, geb. 1795 in Esthland, Seefahrer u. berühmter Reisender, 1829-31 Gouverneur des russ. Amerika, 1847 Viceadmiral, 1849 Director der russ.-amerikan. Handelscompagnie. Die Beschreibung seiner Reise nach dem russ. Amerika (1820 bis 1824, 1825-27) gab Engelhardt, Berl. 1839, deutsch bearbeitet heraus.


Wranitzki, Paul, Operncomponist, geb. 1756 zu Neureusch in Mähren, bildete sich in Wien, ward 1785 Orchesterdirector bei dem Hoftheater, st. 1808. Seine früher sehr beliebten Opern, besonders sein Oberon, sind reich an Harmonie mit den herrlichsten Melodien. Seine Töchter, Karoline, geb. 1790 in Wien, u. Katharina, geb. 1801 ebendas., jene Hofopernsängerin in Berlin, diese in Wien, waren beide ausgezeichnet durch Schönheit u. Umfang der Stimme und musikalische Bildung, Katharina besonders auch durch meisterhafte Darstellung.


Wratislaw von Mitrowitz, altadeliges böhm. Geschlecht, 1701 reichsgräflich, theilt sich in 2 Linien: Kost (diese wieder in 4 Aeste) und Diror. Johann Wenzel, gest. 1712, verdienter Staatsmann, diente lange als Diplomat, zuletzt als Minister. Eugen, geb. 1786, Geh. - Rath, k. k. Kämmerer, ist Feldmarschalllieutenant.


Wraxall (Räcksäll), Sir Nathaniel William, geb. 1751 zu Bristol, Mitglied des Unterhauses 1780, Baronet 1813, st. 1831, hinterließ Memoiren über die Höfe zu Wien, Berlin, Warschau und Dresden (Lond. 1799) sowie Memoiren aus der eigenen Zeit (London 1818), zu denen 1836 noch 3 Ergänzungsbände


Wotjäken, finn. Volksstamm in den russ. Gouv. Wjätka, Perm und Kasan.


Wotton (Uatt'n), Henry, Schriftsteller u. Dichter, geb. 1568 zu Boughton-Hall in Kent, unternahm nach Vollendung seiner Studien in Oxford Reisen auf dem Festlande, wurde Secretär des Grafen Robert Essex und fand es räthlich zu fliehen, als diesem der Proceß gemacht wurde. Von Florenz aus reiste er im Auftrage des Großherzogs nach Schottland, um Jakob VI. eine Verschwörung zu entdecken; nachdem dieser engl. König geworden, erhob er den W. zum Ritter, verwandte ihn zu einigen diplomatischen Sendungen, soll ihm aber seine Gnade wegen eines Scherzes entzogen haben; W. wurde 1623 Präfect von Eaton und st. 1639. Seine Briefe an C. Scioppius, Markus Welser u. s. f. Poesien u. andere Schriften, theilweise in den reliquiae Wottonianae (Lond. 1651) enthalten, sind vergessen. Eine Sammlung von Biographien, unter welche auch die des W. aufgenommen ist, herausgegeben von Isaak Walton zu London 1670. hat bis 1827 viele Auflagen erlebt.


Wouwerman (Wau–), Philipp, holl. Maler. geb. 1620 zu Harlem, lernte zuerst bei seinem Vater, dann bei Wynants u. malte hauptsächlich Landschaften, Jagden, Schlachten od. Reitergefechte, Märkte, Räuberscenen etc., die er mit außerordentlicher Naturtreue, Lebendigkeit und Mannigfaltigkeit darzustellen verstand, am größten aber ist seine Meisterschaft in Darstellung des Pferdes, st. 1668. Seine Arbeiten (ihm schlecht bezahlt, seit seinem Tode in sehr hohem Preise), namentlich in der Dresdener Gallerie, im franz. Museum, zu München u. Wien.


Wrack, Form von brechen gebildet, der Körper eines gestrandeten Schiffes; die Trümmer desselben; Ausschußwaare.


Wrangel, Karl Gustav, Graf von, schwed. Feldmarschall, geb. 1613, Sohn des Feldmarschalls Hermann W., kam mit Gustav Adolf nach Deutschland, führte seit 1645 den Oberbefehl, verwüstete, was noch in Süddeutschland zu verwüsten war, siegte bei Zusmarshausen, kehrte nach 1648 mit Beute beladen als Feldmarschall und Graf nach Schweden zurück, focht hierauf gegen die Dänen und Polen, commandirte 1674 das schwed. Heer, das im Bunde mit Ludwig XIV. in Brandenburg einfiel, u. erlitt bei Fehrbellin eine vollständige Niederlage; er st. 1675.


Wrangel, Friedrich Heinrich Ernst, geb. 1784 zu Stettin, Soldat seit 1796, schlug 1848 die Dänen bei Schleswig, stellte im Novbr. 1848 in Berlin die Ordnung mit Klugheit u. Festigkeit wieder her, wurde zum General der Cavallerie und Generalcommandanten des 3. Armeecorps ernannt.


Wrangell, Ferdinand, Graf von, geb. 1795 in Esthland, Seefahrer u. berühmter Reisender, 1829–31 Gouverneur des russ. Amerika, 1847 Viceadmiral, 1849 Director der russ.-amerikan. Handelscompagnie. Die Beschreibung seiner Reise nach dem russ. Amerika (1820 bis 1824, 1825–27) gab Engelhardt, Berl. 1839, deutsch bearbeitet heraus.


Wranitzki, Paul, Operncomponist, geb. 1756 zu Neureusch in Mähren, bildete sich in Wien, ward 1785 Orchesterdirector bei dem Hoftheater, st. 1808. Seine früher sehr beliebten Opern, besonders sein Oberon, sind reich an Harmonie mit den herrlichsten Melodien. Seine Töchter, Karoline, geb. 1790 in Wien, u. Katharina, geb. 1801 ebendas., jene Hofopernsängerin in Berlin, diese in Wien, waren beide ausgezeichnet durch Schönheit u. Umfang der Stimme und musikalische Bildung, Katharina besonders auch durch meisterhafte Darstellung.


Wratislaw von Mitrowitz, altadeliges böhm. Geschlecht, 1701 reichsgräflich, theilt sich in 2 Linien: Kost (diese wieder in 4 Aeste) und Diror. Johann Wenzel, gest. 1712, verdienter Staatsmann, diente lange als Diplomat, zuletzt als Minister. Eugen, geb. 1786, Geh. - Rath, k. k. Kämmerer, ist Feldmarschalllieutenant.


Wraxall (Räcksäll), Sir Nathaniel William, geb. 1751 zu Bristol, Mitglied des Unterhauses 1780, Baronet 1813, st. 1831, hinterließ Memoiren über die Höfe zu Wien, Berlin, Warschau und Dresden (Lond. 1799) sowie Memoiren aus der eigenen Zeit (London 1818), zu denen 1836 noch 3 Ergänzungsbände

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0747" n="746"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wotjäken</hi>, finn. Volksstamm in den russ. Gouv. Wjätka, Perm und Kasan.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wotton</hi> (Uatt'n), Henry, Schriftsteller u. Dichter, geb. 1568 zu Boughton-Hall in Kent, unternahm nach Vollendung seiner Studien in Oxford Reisen auf dem Festlande, wurde Secretär des Grafen Robert Essex und fand es räthlich zu fliehen, als diesem der Proceß gemacht wurde. Von Florenz aus reiste er im Auftrage des Großherzogs nach Schottland, um Jakob VI. eine Verschwörung zu entdecken; nachdem dieser engl. König geworden, erhob er den W. zum Ritter, verwandte ihn zu einigen diplomatischen Sendungen, soll ihm aber seine Gnade wegen eines Scherzes entzogen haben; W. wurde 1623 Präfect von Eaton und st. 1639. Seine Briefe an C. Scioppius, Markus Welser u. s. f. Poesien u. andere Schriften, theilweise in den <hi rendition="#i">reliquiae Wottonianae</hi> (Lond. 1651) enthalten, sind vergessen. Eine Sammlung von Biographien, unter welche auch die des W. aufgenommen ist, herausgegeben von Isaak Walton zu London 1670. hat bis 1827 viele Auflagen erlebt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wouwerman</hi> (Wau&#x2013;), Philipp, holl. Maler. geb. 1620 zu Harlem, lernte zuerst bei seinem Vater, dann bei Wynants u. malte hauptsächlich Landschaften, Jagden, Schlachten od. Reitergefechte, Märkte, Räuberscenen etc., die er mit außerordentlicher Naturtreue, Lebendigkeit und Mannigfaltigkeit darzustellen verstand, am größten aber ist seine Meisterschaft in Darstellung des Pferdes, st. 1668. Seine Arbeiten (ihm schlecht bezahlt, seit seinem Tode in sehr hohem Preise), namentlich in der Dresdener Gallerie, im franz. Museum, zu München u. Wien.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wrack</hi>, Form von brechen gebildet, der Körper eines gestrandeten Schiffes; die Trümmer desselben; Ausschußwaare.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wrangel</hi>, Karl Gustav, Graf von, schwed. Feldmarschall, geb. 1613, Sohn des Feldmarschalls <hi rendition="#g">Hermann</hi> W., kam mit Gustav Adolf nach Deutschland, führte seit 1645 den Oberbefehl, verwüstete, was noch in Süddeutschland zu verwüsten war, siegte bei Zusmarshausen, kehrte nach 1648 mit Beute beladen als Feldmarschall und Graf nach Schweden zurück, focht hierauf gegen die Dänen und Polen, commandirte 1674 das schwed. Heer, das im Bunde mit Ludwig XIV. in Brandenburg einfiel, u. erlitt bei Fehrbellin eine vollständige Niederlage; er st. 1675.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wrangel</hi>, Friedrich Heinrich Ernst, geb. 1784 zu Stettin, Soldat seit 1796, schlug 1848 die Dänen bei Schleswig, stellte im Novbr. 1848 in Berlin die Ordnung mit Klugheit u. Festigkeit wieder her, wurde zum General der Cavallerie und Generalcommandanten des 3. Armeecorps ernannt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wrangell</hi>, Ferdinand, Graf von, geb. 1795 in Esthland, Seefahrer u. berühmter Reisender, 1829&#x2013;31 Gouverneur des russ. Amerika, 1847 Viceadmiral, 1849 Director der russ.-amerikan. Handelscompagnie. Die Beschreibung seiner Reise nach dem russ. Amerika (1820 bis 1824, 1825&#x2013;27) gab Engelhardt, Berl. 1839, deutsch bearbeitet heraus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wranitzki</hi>, Paul, Operncomponist, geb. 1756 zu Neureusch in Mähren, bildete sich in Wien, ward 1785 Orchesterdirector bei dem Hoftheater, st. 1808. Seine früher sehr beliebten Opern, besonders sein Oberon, sind reich an Harmonie mit den herrlichsten Melodien. Seine Töchter, <hi rendition="#g">Karoline</hi>, geb. 1790 in Wien, u. <hi rendition="#g">Katharina</hi>, geb. 1801 ebendas., jene Hofopernsängerin in Berlin, diese in Wien, waren beide ausgezeichnet durch Schönheit u. Umfang der Stimme und musikalische Bildung, Katharina besonders auch durch meisterhafte Darstellung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wratislaw</hi> von <hi rendition="#g">Mitrowitz</hi>, altadeliges böhm. Geschlecht, 1701 reichsgräflich, theilt sich in 2 Linien: Kost (diese wieder in 4 Aeste) und Diror. <hi rendition="#g">Johann Wenzel</hi>, gest. 1712, verdienter Staatsmann, diente lange als Diplomat, zuletzt als Minister. <hi rendition="#g">Eugen</hi>, geb. 1786, Geh. - Rath, k. k. Kämmerer, ist Feldmarschalllieutenant.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Wraxall</hi> (Räcksäll), Sir Nathaniel William, geb. 1751 zu Bristol, Mitglied des Unterhauses 1780, Baronet 1813, st. 1831, hinterließ Memoiren über die Höfe zu Wien, Berlin, Warschau und Dresden (Lond. 1799) sowie Memoiren aus der eigenen Zeit (London 1818), zu denen 1836 noch 3 Ergänzungsbände
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[746/0747] Wotjäken, finn. Volksstamm in den russ. Gouv. Wjätka, Perm und Kasan. Wotton (Uatt'n), Henry, Schriftsteller u. Dichter, geb. 1568 zu Boughton-Hall in Kent, unternahm nach Vollendung seiner Studien in Oxford Reisen auf dem Festlande, wurde Secretär des Grafen Robert Essex und fand es räthlich zu fliehen, als diesem der Proceß gemacht wurde. Von Florenz aus reiste er im Auftrage des Großherzogs nach Schottland, um Jakob VI. eine Verschwörung zu entdecken; nachdem dieser engl. König geworden, erhob er den W. zum Ritter, verwandte ihn zu einigen diplomatischen Sendungen, soll ihm aber seine Gnade wegen eines Scherzes entzogen haben; W. wurde 1623 Präfect von Eaton und st. 1639. Seine Briefe an C. Scioppius, Markus Welser u. s. f. Poesien u. andere Schriften, theilweise in den reliquiae Wottonianae (Lond. 1651) enthalten, sind vergessen. Eine Sammlung von Biographien, unter welche auch die des W. aufgenommen ist, herausgegeben von Isaak Walton zu London 1670. hat bis 1827 viele Auflagen erlebt. Wouwerman (Wau–), Philipp, holl. Maler. geb. 1620 zu Harlem, lernte zuerst bei seinem Vater, dann bei Wynants u. malte hauptsächlich Landschaften, Jagden, Schlachten od. Reitergefechte, Märkte, Räuberscenen etc., die er mit außerordentlicher Naturtreue, Lebendigkeit und Mannigfaltigkeit darzustellen verstand, am größten aber ist seine Meisterschaft in Darstellung des Pferdes, st. 1668. Seine Arbeiten (ihm schlecht bezahlt, seit seinem Tode in sehr hohem Preise), namentlich in der Dresdener Gallerie, im franz. Museum, zu München u. Wien. Wrack, Form von brechen gebildet, der Körper eines gestrandeten Schiffes; die Trümmer desselben; Ausschußwaare. Wrangel, Karl Gustav, Graf von, schwed. Feldmarschall, geb. 1613, Sohn des Feldmarschalls Hermann W., kam mit Gustav Adolf nach Deutschland, führte seit 1645 den Oberbefehl, verwüstete, was noch in Süddeutschland zu verwüsten war, siegte bei Zusmarshausen, kehrte nach 1648 mit Beute beladen als Feldmarschall und Graf nach Schweden zurück, focht hierauf gegen die Dänen und Polen, commandirte 1674 das schwed. Heer, das im Bunde mit Ludwig XIV. in Brandenburg einfiel, u. erlitt bei Fehrbellin eine vollständige Niederlage; er st. 1675. Wrangel, Friedrich Heinrich Ernst, geb. 1784 zu Stettin, Soldat seit 1796, schlug 1848 die Dänen bei Schleswig, stellte im Novbr. 1848 in Berlin die Ordnung mit Klugheit u. Festigkeit wieder her, wurde zum General der Cavallerie und Generalcommandanten des 3. Armeecorps ernannt. Wrangell, Ferdinand, Graf von, geb. 1795 in Esthland, Seefahrer u. berühmter Reisender, 1829–31 Gouverneur des russ. Amerika, 1847 Viceadmiral, 1849 Director der russ.-amerikan. Handelscompagnie. Die Beschreibung seiner Reise nach dem russ. Amerika (1820 bis 1824, 1825–27) gab Engelhardt, Berl. 1839, deutsch bearbeitet heraus. Wranitzki, Paul, Operncomponist, geb. 1756 zu Neureusch in Mähren, bildete sich in Wien, ward 1785 Orchesterdirector bei dem Hoftheater, st. 1808. Seine früher sehr beliebten Opern, besonders sein Oberon, sind reich an Harmonie mit den herrlichsten Melodien. Seine Töchter, Karoline, geb. 1790 in Wien, u. Katharina, geb. 1801 ebendas., jene Hofopernsängerin in Berlin, diese in Wien, waren beide ausgezeichnet durch Schönheit u. Umfang der Stimme und musikalische Bildung, Katharina besonders auch durch meisterhafte Darstellung. Wratislaw von Mitrowitz, altadeliges böhm. Geschlecht, 1701 reichsgräflich, theilt sich in 2 Linien: Kost (diese wieder in 4 Aeste) und Diror. Johann Wenzel, gest. 1712, verdienter Staatsmann, diente lange als Diplomat, zuletzt als Minister. Eugen, geb. 1786, Geh. - Rath, k. k. Kämmerer, ist Feldmarschalllieutenant. Wraxall (Räcksäll), Sir Nathaniel William, geb. 1751 zu Bristol, Mitglied des Unterhauses 1780, Baronet 1813, st. 1831, hinterließ Memoiren über die Höfe zu Wien, Berlin, Warschau und Dresden (Lond. 1799) sowie Memoiren aus der eigenen Zeit (London 1818), zu denen 1836 noch 3 Ergänzungsbände

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/747
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 746. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/747>, abgerufen am 23.11.2024.