Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.rechtlicher, auch selbst gegen Ludwig XIV. freimüthiger Charakter hochgeachtet. Vaucanson (Wokangsong), Jacques de, berühmter franz. Mechaniker, geb. 1709 zu Grenoble, gest. 1782, verfertigte sehr kunstreiche Automaten, darunter namentlich Enten, welche schnatterten, fraßen, schwammen, mit den Flügeln schlugen, und einen Flötenspieler, dessen Finger sich regelmäßig bewegten etc. Später wurde er Inspector der Seidenmanufacturen. Vaucluse (Woklühs), Dorf im südl. Frankreich unweit Avignon, durch Petrarca berühmt; in der Nähe die von ihm besungene schöne Quelle der Sorgue. Davon heißt ein franz. Depart. V., 64 #M. groß, fruchtbar, mit 264000 E., der Hauptst. Avignon u. den Arrondissements Avignon, Orange, Apt, Carpentras. Vaudeville (wodwil), soll seinen Namen von seinem Entstehungsorte Vau de Vire in der Normandie haben, Luftspiel mit eingelegten Liedern, gewöhnlich nach bekannten Melodien, dient zur augenblicklichen Unterhaltung durch komische Situationen, witzige Einfälle u. dgl.; seit 1691 in Paris heimisch. Vaudoncourt (Wodongkur), Guillaume de, geb. 1772 zu Wien, Sohn franz. Eltern, bildete sich zu Metz zum Ingenieur, focht von 1792 bis 1812 mit Auszeichnung, wurde 1809 General, 1812 in Wilna gefangen; 1815 diente er während der 100 Tage Napoleon I., war deßwegen bis 1825 verbannt. Von ihm, als sehr fruchtbarem militär. Schriftsteller, haben wir ein Werk über Hannibals Feldzüge, sowie Schriften über die Feldzüge von 1809 (in Italien), 1812, 1813, 1814 u. 1815. Vauquelin (Wokläng), Louis Nic., ausgezeichneter franz. Chemiker, geb. 1763 zu Hebertot, 1794 Inspector des Bergbaus, hierauf Adjunct der Chemie an der polytechnischen Schule, Professor am College de France, später am Jardin des plantes u. 1811 Prof. der Chemie an der Universität; st. 1830. Entdeckte das Chrom u. die Glycerinerde, u. machte sich besonders verdient durch scharfsinnige und genaue analytische Arbeiten. Vauxhall (Wackshahl), ehemal. Dorf bei London, wo 1760 ein Speculant einen öffentlichen Garten anlegte, wo es Abends Theater, Tanz etc. gab; der V. garten ging ein, das Dorf V. ist von dem Londoner Stadttheil Lambeth verschlungen, doch gibt es noch eine V.bridge u. eine V.street, u. der Name V. ist auf ähnliche Gartenanlagen übergegangen. V. c., verbi causa. V. D., volente Deo, wenn es Gott will. V. D. M., verbi Divini minister, Diener des göttlichen Worts. Vdt., vidit, gesehen. Vechte, schiffbarer Fluß im preuß. Reg. Bez. Münster, mündet in der holl. Provinz Oberyssel in das schwarze Wasser. Vectigal, lat., Zoll von Ein- und Ausfuhr; indirecte Steuern; Staatseinnahme. Veda, ind., Wissenschaft; V.s, s. indische Literatur. Vedetten (vom ital. vedere sehen), s. Feldwachen. Veduta , ital., Aussicht, Prospect. Veen, die hohe, öde, moorige und neblige Hochfläche im Reg.-Bez. Aachen, bis 3000' hoch, an Eifel und Ardennen sich anlehnend. Veenhuizen (-heusen), s. Frederiksoord. Vega, Garcias Laso de la, gemeiniglich Garcilaso genannt, einer der größten spanischen Dichter, geb. um 1503 zu Toledo, focht unter der Fahne Kaiser Karls V., st. 1536 zu Nizza; er dichtete Elegien im Geiste der Alten weit besser als sein Freund Boscan Almogaver (s. d.), an welchen er sein meisterhaftestes Gedicht dieser Art richtete, Sonette ganz im Geiste Petrarcas, und war in Schäfergedichten (eglogas) der früheste classische Schriftsteller seines Heimathlandes. Obras mit einem musterhaften Commentar von Fernando de Herrera, Sevilla 1580 (Salamanca 1581, Madrid 1765, 1786, 1817), Lebensbeschreibung von E. F. de Navarrete, Madrid 1850. - V., Ynka Garcilaso de la, geb. 1540 zu Cuzko in Peru, gest. 1620, behandelte in mehren umfassenden Werken die Geschichte der Ureinwohner und Herrscher seines Heimatlandes. rechtlicher, auch selbst gegen Ludwig XIV. freimüthiger Charakter hochgeachtet. Vaucanson (Wokangsong), Jacques de, berühmter franz. Mechaniker, geb. 1709 zu Grenoble, gest. 1782, verfertigte sehr kunstreiche Automaten, darunter namentlich Enten, welche schnatterten, fraßen, schwammen, mit den Flügeln schlugen, und einen Flötenspieler, dessen Finger sich regelmäßig bewegten etc. Später wurde er Inspector der Seidenmanufacturen. Vaucluse (Woklühs), Dorf im südl. Frankreich unweit Avignon, durch Petrarca berühmt; in der Nähe die von ihm besungene schöne Quelle der Sorgue. Davon heißt ein franz. Depart. V., 64 □M. groß, fruchtbar, mit 264000 E., der Hauptst. Avignon u. den Arrondissements Avignon, Orange, Apt, Carpentras. Vaudeville (wodwil), soll seinen Namen von seinem Entstehungsorte Vau de Vire in der Normandie haben, Luftspiel mit eingelegten Liedern, gewöhnlich nach bekannten Melodien, dient zur augenblicklichen Unterhaltung durch komische Situationen, witzige Einfälle u. dgl.; seit 1691 in Paris heimisch. Vaudoncourt (Wodongkur), Guillaume de, geb. 1772 zu Wien, Sohn franz. Eltern, bildete sich zu Metz zum Ingenieur, focht von 1792 bis 1812 mit Auszeichnung, wurde 1809 General, 1812 in Wilna gefangen; 1815 diente er während der 100 Tage Napoleon I., war deßwegen bis 1825 verbannt. Von ihm, als sehr fruchtbarem militär. Schriftsteller, haben wir ein Werk über Hannibals Feldzüge, sowie Schriften über die Feldzüge von 1809 (in Italien), 1812, 1813, 1814 u. 1815. Vauquelin (Wokläng), Louis Nic., ausgezeichneter franz. 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Vaucanson (Wokangsong), Jacques de, berühmter franz. Mechaniker, geb. 1709 zu Grenoble, gest. 1782, verfertigte sehr kunstreiche Automaten, darunter namentlich Enten, welche schnatterten, fraßen, schwammen, mit den Flügeln schlugen, und einen Flötenspieler, dessen Finger sich regelmäßig bewegten etc. Später wurde er Inspector der Seidenmanufacturen.
Vaucluse (Woklühs), Dorf im südl. Frankreich unweit Avignon, durch Petrarca berühmt; in der Nähe die von ihm besungene schöne Quelle der Sorgue. Davon heißt ein franz. Depart. V., 64 □M. groß, fruchtbar, mit 264000 E., der Hauptst. Avignon u. den Arrondissements Avignon, Orange, Apt, Carpentras.
Vaudeville (wodwil), soll seinen Namen von seinem Entstehungsorte Vau de Vire in der Normandie haben, Luftspiel mit eingelegten Liedern, gewöhnlich nach bekannten Melodien, dient zur augenblicklichen Unterhaltung durch komische Situationen, witzige Einfälle u. dgl.; seit 1691 in Paris heimisch.
Vaudoncourt (Wodongkur), Guillaume de, geb. 1772 zu Wien, Sohn franz. Eltern, bildete sich zu Metz zum Ingenieur, focht von 1792 bis 1812 mit Auszeichnung, wurde 1809 General, 1812 in Wilna gefangen; 1815 diente er während der 100 Tage Napoleon I., war deßwegen bis 1825 verbannt. Von ihm, als sehr fruchtbarem militär. Schriftsteller, haben wir ein Werk über Hannibals Feldzüge, sowie Schriften über die Feldzüge von 1809 (in Italien), 1812, 1813, 1814 u. 1815.
Vauquelin (Wokläng), Louis Nic., ausgezeichneter franz. Chemiker, geb. 1763 zu Hébertot, 1794 Inspector des Bergbaus, hierauf Adjunct der Chemie an der polytechnischen Schule, Professor am Collége de France, später am Jardin des plantes u. 1811 Prof. der Chemie an der Universität; st. 1830. Entdeckte das Chrom u. die Glycerinerde, u. machte sich besonders verdient durch scharfsinnige und genaue analytische Arbeiten.
Vauxhall (Wackshahl), ehemal. Dorf bei London, wo 1760 ein Speculant einen öffentlichen Garten anlegte, wo es Abends Theater, Tanz etc. gab; der V. garten ging ein, das Dorf V. ist von dem Londoner Stadttheil Lambeth verschlungen, doch gibt es noch eine V.bridge u. eine V.street, u. der Name V. ist auf ähnliche Gartenanlagen übergegangen.
V. c., verbi causa.
V. D., volente Deo, wenn es Gott will. V. D. M., verbi Divini minister, Diener des göttlichen Worts. Vdt., vidit, gesehen.
Vechte, schiffbarer Fluß im preuß. Reg. Bez. Münster, mündet in der holl. Provinz Oberyssel in das schwarze Wasser.
Vectigal, lat., Zoll von Ein- und Ausfuhr; indirecte Steuern; Staatseinnahme.
Veda, ind., Wissenschaft; V.s, s. indische Literatur.
Vedetten (vom ital. vedere sehen), s. Feldwachen.
Veduta , ital., Aussicht, Prospect.
Veen, die hohe, öde, moorige und neblige Hochfläche im Reg.-Bez. Aachen, bis 3000' hoch, an Eifel und Ardennen sich anlehnend.
Veenhuizen (–heusen), s. Frederiksoord.
Vega, Garcias Laso de la, gemeiniglich Garcilaso genannt, einer der größten spanischen Dichter, geb. um 1503 zu Toledo, focht unter der Fahne Kaiser Karls V., st. 1536 zu Nizza; er dichtete Elegien im Geiste der Alten weit besser als sein Freund Boscan Almogaver (s. d.), an welchen er sein meisterhaftestes Gedicht dieser Art richtete, Sonette ganz im Geiste Petrarcas, und war in Schäfergedichten (eglogas) der früheste classische Schriftsteller seines Heimathlandes. Obras mit einem musterhaften Commentar von Fernando de Herrera, Sevilla 1580 (Salamanca 1581, Madrid 1765, 1786, 1817), Lebensbeschreibung von E. F. de Navarrete, Madrid 1850. – V., Ynka Garcilaso de la, geb. 1540 zu Cuzko in Peru, gest. 1620, behandelte in mehren umfassenden Werken die Geschichte der Ureinwohner und Herrscher seines Heimatlandes.
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