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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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mit vielleicht 60000 E. Hauptstadt: S. am Riodulce, mit 3000 E.


Santillana, Inigo Lopez de Mendoza, Marchese de, span. Staatsmann, Feldherr. Gelehrter und Dichter, geb. 1398 zu Carrion de los Condes, gest. 1458 zu Guadalaxara, diente den castil. Königen Johann II. und Heinrich IV. (Gesammelte Werke, herausgegb. von Amador de los Rios, Madrid 1852).


Santi Tosine, s. Fiesole.


Santorin, das alte Thera, eine der Cykladen, 2 #M. groß, mit den Nebeninseln Therasia u. Aspronisi in beständiger Hebung begriffen, wie auch die alte, mittlere und neueste Geschichte von förmlichen vulcanischen Ausbrüchen, vom Erheben und Verschwinden kleiner Inseln, Erdbeben etc. viel erzählen. S. hat keine süße Quelle, ist aber sehr fruchtbar und führt berühmten Wein aus (vino santo). Die Zahl der E. beläuft sich auf 15000; Hauptort ist Phira oder Thira, mit Hafen.


Saone (Sohn), bei den Alten Arar, Nebenfluß der Rhone, entspringt südl. von Mirecourt im Depart. der Vogesen, wird bei Gre schiffbar, mündet bei Lyon nach einem Laufe von 59 Meil. Der beträchtlichste Nebenfluß ist der Doubs. - Das Departem. Ober-S., von Zweigen der Vogesen erfüllt, hat auf 971/2 #M. 348000 E., ist fruchtbar, hat Bergbau auf Eisen u. Steinkohlen. Hauptstadt: Vesoul. - Das Depart. S.-Loire. zwischen den Depart. Cote d'Or, Jura, Ain, Rhone, Loire, Allier und Nievre, hat auf 156 #M. 575000 E., ist sehr fruchtbar, hat Bergbau auf Eisen, Steinkohlen u. Magnesia, sehr beträchtliche Industrie. Hauptstadt: Macon.


Saphena, griech., Hauptblutader am Fuße, die sog. Rosenader.


Saphir, Moritz Gottlieb, ein als Witzmacher bekannter Literat, geb. 1794 zu Pesth, jüdischer Herkunft, mußte 1825 wegen seiner beißenden Satire Wien, dann auch Berlin u. München meiden, hielt sich einige Zeit in Paris auf, durfte aber nach München zurück, war seit 1835 in Wien neben Bäuerle Redactor der Theaterzeitung, gründete 1837 den Humorist und 1850 einen "Humoristisch-satirischen Volkskalender". Unter seinen an Wortspielereien und Persiflagen reichen Schriften sind die neuesten das Fliegende Album u. die humoristischen Abende. Sammlungen besorgte er selber schon 1832.


Sapieha. lithauische Fürstenfamilie, von den lithauischen Großherzogen abstammend, in den poln. Wirren oft genannt. Die bekanntesten S. sind: Leon S., siegreicher Feldherr gegen Rußland, bewies auch gegen Gustav Adolf Geschicklichkeit, st. 1633. - Jan Piotr S., geb. 1569, führte das poln. Hilfsheer des falschen Demetrius in das Herz Rußlands, st. 1611 im Kreml zu Moskau.


Sapienti sat! lat., für den Verständigen ist es genug (gesagt)!


Sapindus, lat., s. Seifenkraut.


Sapo, lat., Seife; s.naria, Seifenkraut; Saponification, Seifenbildung, Verseifung; Saponin, der Seifenstoff in den Wurzeln des Seifenkrauts.


Sapor, Name von 3 sassanidischen Herrschern Persiens: S. I., 241-271 n. Chr., S. II., 309-380 n. Chr.; S. III., 383-388. Der bedeutendste ist S. II., gegen den Kaiser Julian blieb; war auch ein heftiger Christenverfolger.


Saporoger, Zaporoger (d. h. die jenseits der Wasserfälle Wohnenden), kleinruss. Kosacken zu beiden Seiten des untern Dniepr, wurden von Russen u. Polen abwechselnd bedrängt, endlich von Peter I. unterworfen und von Katharina II. 1792 zwischen das asow'sche Meer, den Don u. Kuban versetzt (Kosacken des schwarzen Meers od. Tschernomorische).


Sappanholz, s. Caesalpinieae.


Sappe (sapp), frz., Laufgraben, der im Bereich des feindlichen Kartätschen- u. Musketenfeuers aufgeführt wird, gedeckt durch 3' hohe und 2' breite, mit Erde gefüllte Körbe, über welche die aus dem Graben gehobene Erde hinweggeworfen wird. Die unbedeckte oder einfache S. ist der gewöhnliche Laufgraben; bei der flüchtigen S. graben die Arbeiter sich hinter den leeren S.körben ein und füllen diese mit der ausgehobenen Erde, bei der ganzen oder völligen S. gehen die Arbeiter schrittweise vor, indem sie hinter dem

mit vielleicht 60000 E. Hauptstadt: S. am Riodulce, mit 3000 E.


Santillana, Inigo Lopez de Mendoza, Marchese de, span. Staatsmann, Feldherr. Gelehrter und Dichter, geb. 1398 zu Carrion de los Condes, gest. 1458 zu Guadalaxara, diente den castil. Königen Johann II. und Heinrich IV. (Gesammelte Werke, herausgegb. von Amador de los Rios, Madrid 1852).


Santi Tosine, s. Fiesole.


Santorin, das alte Thera, eine der Cykladen, 2 □M. groß, mit den Nebeninseln Therasia u. Aspronisi in beständiger Hebung begriffen, wie auch die alte, mittlere und neueste Geschichte von förmlichen vulcanischen Ausbrüchen, vom Erheben und Verschwinden kleiner Inseln, Erdbeben etc. viel erzählen. S. hat keine süße Quelle, ist aber sehr fruchtbar und führt berühmten Wein aus (vino santo). Die Zahl der E. beläuft sich auf 15000; Hauptort ist Phira oder Thira, mit Hafen.


Saône (Sohn), bei den Alten Arar, Nebenfluß der Rhone, entspringt südl. von Mirecourt im Depart. der Vogesen, wird bei Gré schiffbar, mündet bei Lyon nach einem Laufe von 59 Meil. Der beträchtlichste Nebenfluß ist der Doubs. – Das Departem. Ober-S., von Zweigen der Vogesen erfüllt, hat auf 971/2 □M. 348000 E., ist fruchtbar, hat Bergbau auf Eisen u. Steinkohlen. Hauptstadt: Vesoul. – Das Depart. S.-Loire. zwischen den Depart. Côte dʼOr, Jura, Ain, Rhone, Loire, Allier und Nièvre, hat auf 156 □M. 575000 E., ist sehr fruchtbar, hat Bergbau auf Eisen, Steinkohlen u. Magnesia, sehr beträchtliche Industrie. Hauptstadt: Macon.


Saphena, griech., Hauptblutader am Fuße, die sog. Rosenader.


Saphir, Moritz Gottlieb, ein als Witzmacher bekannter Literat, geb. 1794 zu Pesth, jüdischer Herkunft, mußte 1825 wegen seiner beißenden Satire Wien, dann auch Berlin u. München meiden, hielt sich einige Zeit in Paris auf, durfte aber nach München zurück, war seit 1835 in Wien neben Bäuerle Redactor der Theaterzeitung, gründete 1837 den Humorist und 1850 einen „Humoristisch-satirischen Volkskalender“. Unter seinen an Wortspielereien und Persiflagen reichen Schriften sind die neuesten das Fliegende Album u. die humoristischen Abende. Sammlungen besorgte er selber schon 1832.


Sapieha. lithauische Fürstenfamilie, von den lithauischen Großherzogen abstammend, in den poln. Wirren oft genannt. Die bekanntesten S. sind: Leon S., siegreicher Feldherr gegen Rußland, bewies auch gegen Gustav Adolf Geschicklichkeit, st. 1633. – Jan Piotr S., geb. 1569, führte das poln. Hilfsheer des falschen Demetrius in das Herz Rußlands, st. 1611 im Kreml zu Moskau.


Sapienti sat! lat., für den Verständigen ist es genug (gesagt)!


Sapindus, lat., s. Seifenkraut.


Sapo, lat., Seife; s.naria, Seifenkraut; Saponification, Seifenbildung, Verseifung; Saponin, der Seifenstoff in den Wurzeln des Seifenkrauts.


Sapor, Name von 3 sassanidischen Herrschern Persiens: S. I., 241–271 n. Chr., S. II., 309–380 n. Chr.; S. III., 383–388. Der bedeutendste ist S. II., gegen den Kaiser Julian blieb; war auch ein heftiger Christenverfolger.


Saporoger, Zaporoger (d. h. die jenseits der Wasserfälle Wohnenden), kleinruss. Kosacken zu beiden Seiten des untern Dniepr, wurden von Russen u. Polen abwechselnd bedrängt, endlich von Peter I. unterworfen und von Katharina II. 1792 zwischen das asowʼsche Meer, den Don u. Kuban versetzt (Kosacken des schwarzen Meers od. Tschernomorische).


Sappanholz, s. Caesalpinieae.


Sappe (sapp), frz., Laufgraben, der im Bereich des feindlichen Kartätschen- u. Musketenfeuers aufgeführt wird, gedeckt durch 3' hohe und 2' breite, mit Erde gefüllte Körbe, über welche die aus dem Graben gehobene Erde hinweggeworfen wird. Die unbedeckte oder einfache S. ist der gewöhnliche Laufgraben; bei der flüchtigen S. graben die Arbeiter sich hinter den leeren S.körben ein und füllen diese mit der ausgehobenen Erde, bei der ganzen oder völligen S. gehen die Arbeiter schrittweise vor, indem sie hinter dem

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[45/0046] mit vielleicht 60000 E. Hauptstadt: S. am Riodulce, mit 3000 E. Santillana, Inigo Lopez de Mendoza, Marchese de, span. Staatsmann, Feldherr. Gelehrter und Dichter, geb. 1398 zu Carrion de los Condes, gest. 1458 zu Guadalaxara, diente den castil. Königen Johann II. und Heinrich IV. (Gesammelte Werke, herausgegb. von Amador de los Rios, Madrid 1852). Santi Tosine, s. Fiesole. Santorin, das alte Thera, eine der Cykladen, 2 □M. groß, mit den Nebeninseln Therasia u. Aspronisi in beständiger Hebung begriffen, wie auch die alte, mittlere und neueste Geschichte von förmlichen vulcanischen Ausbrüchen, vom Erheben und Verschwinden kleiner Inseln, Erdbeben etc. viel erzählen. S. hat keine süße Quelle, ist aber sehr fruchtbar und führt berühmten Wein aus (vino santo). Die Zahl der E. beläuft sich auf 15000; Hauptort ist Phira oder Thira, mit Hafen. Saône (Sohn), bei den Alten Arar, Nebenfluß der Rhone, entspringt südl. von Mirecourt im Depart. der Vogesen, wird bei Gré schiffbar, mündet bei Lyon nach einem Laufe von 59 Meil. Der beträchtlichste Nebenfluß ist der Doubs. – Das Departem. Ober-S., von Zweigen der Vogesen erfüllt, hat auf 971/2 □M. 348000 E., ist fruchtbar, hat Bergbau auf Eisen u. Steinkohlen. Hauptstadt: Vesoul. – Das Depart. S.-Loire. zwischen den Depart. Côte dʼOr, Jura, Ain, Rhone, Loire, Allier und Nièvre, hat auf 156 □M. 575000 E., ist sehr fruchtbar, hat Bergbau auf Eisen, Steinkohlen u. Magnesia, sehr beträchtliche Industrie. Hauptstadt: Macon. Saphena, griech., Hauptblutader am Fuße, die sog. Rosenader. Saphir, Moritz Gottlieb, ein als Witzmacher bekannter Literat, geb. 1794 zu Pesth, jüdischer Herkunft, mußte 1825 wegen seiner beißenden Satire Wien, dann auch Berlin u. München meiden, hielt sich einige Zeit in Paris auf, durfte aber nach München zurück, war seit 1835 in Wien neben Bäuerle Redactor der Theaterzeitung, gründete 1837 den Humorist und 1850 einen „Humoristisch-satirischen Volkskalender“. Unter seinen an Wortspielereien und Persiflagen reichen Schriften sind die neuesten das Fliegende Album u. die humoristischen Abende. Sammlungen besorgte er selber schon 1832. Sapieha. lithauische Fürstenfamilie, von den lithauischen Großherzogen abstammend, in den poln. Wirren oft genannt. Die bekanntesten S. sind: Leon S., siegreicher Feldherr gegen Rußland, bewies auch gegen Gustav Adolf Geschicklichkeit, st. 1633. – Jan Piotr S., geb. 1569, führte das poln. Hilfsheer des falschen Demetrius in das Herz Rußlands, st. 1611 im Kreml zu Moskau. Sapienti sat! lat., für den Verständigen ist es genug (gesagt)! Sapindus, lat., s. Seifenkraut. Sapo, lat., Seife; s.naria, Seifenkraut; Saponification, Seifenbildung, Verseifung; Saponin, der Seifenstoff in den Wurzeln des Seifenkrauts. Sapor, Name von 3 sassanidischen Herrschern Persiens: S. I., 241–271 n. Chr., S. II., 309–380 n. Chr.; S. III., 383–388. Der bedeutendste ist S. II., gegen den Kaiser Julian blieb; war auch ein heftiger Christenverfolger. Saporoger, Zaporoger (d. h. die jenseits der Wasserfälle Wohnenden), kleinruss. Kosacken zu beiden Seiten des untern Dniepr, wurden von Russen u. Polen abwechselnd bedrängt, endlich von Peter I. unterworfen und von Katharina II. 1792 zwischen das asowʼsche Meer, den Don u. Kuban versetzt (Kosacken des schwarzen Meers od. Tschernomorische). Sappanholz, s. Caesalpinieae. Sappe (sapp), frz., Laufgraben, der im Bereich des feindlichen Kartätschen- u. Musketenfeuers aufgeführt wird, gedeckt durch 3' hohe und 2' breite, mit Erde gefüllte Körbe, über welche die aus dem Graben gehobene Erde hinweggeworfen wird. Die unbedeckte oder einfache S. ist der gewöhnliche Laufgraben; bei der flüchtigen S. graben die Arbeiter sich hinter den leeren S.körben ein und füllen diese mit der ausgehobenen Erde, bei der ganzen oder völligen S. gehen die Arbeiter schrittweise vor, indem sie hinter dem

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 45. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/46>, abgerufen am 21.11.2024.