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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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war in mehre Stämme (Pentrer, Caudiner, Caracener) und Republiken getheilt, die eine lose Bundesverfassung hatten. Die S. waren ein mäßiges, arbeitsames, tapferes Volk, ritterlichen Sinns und konnten von den Römern nur mit der größten Anstrengung unterworfen werden (vgl. Rom).


Samoainseln, s. Schifferinseln.


Samogitien, Schamaiten, Theil Lithauens, an der Ostsee liegend; Seestadt Polangen.


Samojeden, finnisches Volk, das sich in viele Stämme theilt, wohnen vom weißen Meere bis zur Lena; die S. sind klein, träg, haben Schamanen, obwohl sich ein großer Theil äußerlich zum Christenthum bekehrt hat, Sie leben von Rennthierzucht, Jagd und Fischerei, entrichten der russ. Regierung ihren Tribut in Pelzwerk; ihre Zahl nimmt jährlich ab.


Samos, Sisam, Insel im Archipel, eine der sog. Sporaden, von der jonischen Küste durch eine Meerenge getrennt, 81/2 #M. groß, gebirgig, erzeugt Südfrüchte, Wein u. Seide, hat 30000 E. S. wurde von Ioniern colonisirt, frühe eine Handels- und Seemacht und lieferte zu den altgriech. Künstlern u. Ge. lehrten ein namhaftes Contingent. Unter der osman. Herrschaft hatte S. viele Freiheiten und die Samioten trieben starke Rhederei; 1821 schlossen sie sich der griechischen Erhebung an, schlugen alle Angriffe der Türken zurück, wurden aber 1830 durch das Londoner Protokoll dem Sultan wieder zurückgegeben, dem sie sich erst 1835 unterwarfen, als ihnen fast dieselben Rechte wie den Hospodariaten zugestanden wurden. Seitdem hat sich die Rhederei sehr gehoben und die samische Flagge zeigt sich in allen Häfen der Levante und des schwarzen Meeres. Hauptstadt ist Megalochori, wichtiger jedoch der Hafenplatz Vathi.


Samosata, die Hauptstadt der syr. Provinz Comagene, am Euphrat, bedeutend als Stapelplatz und Festung, Geburtsort Lucians.


Samosata, Paul von, s. Paulus.


Samothrake, jetzt Samothraki, 11/2 #M. große Berginsel im Norden des griech. Archipel, mit etwa 1500 E., im Alterthum hochberühmt durch die Mysterien von S., deren eigentlicher Inhalt noch immer unbekannt ist.


Sampiero von Ornano, edler Corse, leitete die Revolution gegen Genua, mußte 1559 fliehen, kehrte 1564 zurück u. erregte einen neuen Aufstand, tödtete seine Frau Vanina, weil sie mit den Genuesen unterhandelte, fiel aber selbst durch die Blutrache seines Schwagers. (Durch Halm Held einer Tragödie.)


Samsöe, dän. Insel zwischen Jütland und Seeland. 2 #M. groß, mit 5000 E.


Samsun, das alte Amisus, türk. Hafenstadt am schwarzen Meere, mit 5000 E.


Samuel, der Sohn des Leviten Elkana aus Ramathain im Stamme Benjamin; Prophet, nach dem Tode Helis der letzte Richter Israels, machte in seinen spätern Jahren seine 2 Söhne zu Gehilfen, deren Ungerechtigkeit die Sehnsucht des Volkes nach einem Könige vermehrte, salbte zuerst den Saul, später den David u. st. wahrscheinlich 2 Jahre vor Saul. Vgl. Könige, Bücher der.


Samum (Sambuli, Samieli, Harfur), Wind, der aus der Sahara im Sommer an den syr., arab. u. ostind. Küsten bisweilen weht u. alles organische Leben rasch tödtet. Vgl. Chamsin.


San, schiffbarer Nebenfluß der Weichsel, entspringt im galiz. Kreise Sambor, mündet in der Nähe von Sandomir.


San, span. und portug., heilig.


Sana, Sanaah, Theil von Yemen, unter einem eigenen Imam; die gleichnamige Hauptstadt liegt nordöstl. im Gebirge, ist ummauert, wohlgebaut, hat eine Wasserleitung, 40000 E., lebhaften Verkehr.


Sancerre (Sangßärr), franz. Stadt im Depart. Cher, in pittoresker Lage auf einem Berge, mit 3900 E., Fabrikthätigkeit, Weinbau, einst Hauptstadt einer Grafschaft, die an die Conti fiel.


Sanchez, Sancho (Santsches, Santscho), aus dem lat. sanctius, span. Vorname. Sancho Pansa, der drollige Schildknappe des edlen Ritters Don Quixote; s. Cervantes.


Sanchuniathon, Phönicier aus sehr früher Zeit, soll eine Geschichte Phöniciens und Aegyptens geschrieben haben, die Philo aus Byblus in das Griech.

war in mehre Stämme (Pentrer, Caudiner, Caracener) und Republiken getheilt, die eine lose Bundesverfassung hatten. Die S. waren ein mäßiges, arbeitsames, tapferes Volk, ritterlichen Sinns und konnten von den Römern nur mit der größten Anstrengung unterworfen werden (vgl. Rom).


Samoainseln, s. Schifferinseln.


Samogitien, Schamaiten, Theil Lithauens, an der Ostsee liegend; Seestadt Polangen.


Samojeden, finnisches Volk, das sich in viele Stämme theilt, wohnen vom weißen Meere bis zur Lena; die S. sind klein, träg, haben Schamanen, obwohl sich ein großer Theil äußerlich zum Christenthum bekehrt hat, Sie leben von Rennthierzucht, Jagd und Fischerei, entrichten der russ. Regierung ihren Tribut in Pelzwerk; ihre Zahl nimmt jährlich ab.


Samos, Sisam, Insel im Archipel, eine der sog. Sporaden, von der jonischen Küste durch eine Meerenge getrennt, 81/2 □M. groß, gebirgig, erzeugt Südfrüchte, Wein u. Seide, hat 30000 E. S. wurde von Ioniern colonisirt, frühe eine Handels- und Seemacht und lieferte zu den altgriech. Künstlern u. Ge. lehrten ein namhaftes Contingent. Unter der osman. Herrschaft hatte S. viele Freiheiten und die Samioten trieben starke Rhederei; 1821 schlossen sie sich der griechischen Erhebung an, schlugen alle Angriffe der Türken zurück, wurden aber 1830 durch das Londoner Protokoll dem Sultan wieder zurückgegeben, dem sie sich erst 1835 unterwarfen, als ihnen fast dieselben Rechte wie den Hospodariaten zugestanden wurden. Seitdem hat sich die Rhederei sehr gehoben und die samische Flagge zeigt sich in allen Häfen der Levante und des schwarzen Meeres. Hauptstadt ist Megalochori, wichtiger jedoch der Hafenplatz Vathi.


Samosata, die Hauptstadt der syr. Provinz Comagene, am Euphrat, bedeutend als Stapelplatz und Festung, Geburtsort Lucians.


Samosata, Paul von, s. Paulus.


Samothrake, jetzt Samothraki, 11/2 □M. große Berginsel im Norden des griech. Archipel, mit etwa 1500 E., im Alterthum hochberühmt durch die Mysterien von S., deren eigentlicher Inhalt noch immer unbekannt ist.


Sampiero von Ornano, edler Corse, leitete die Revolution gegen Genua, mußte 1559 fliehen, kehrte 1564 zurück u. erregte einen neuen Aufstand, tödtete seine Frau Vanina, weil sie mit den Genuesen unterhandelte, fiel aber selbst durch die Blutrache seines Schwagers. (Durch Halm Held einer Tragödie.)


Samsöe, dän. Insel zwischen Jütland und Seeland. 2 □M. groß, mit 5000 E.


Samsun, das alte Amisus, türk. Hafenstadt am schwarzen Meere, mit 5000 E.


Samuel, der Sohn des Leviten Elkana aus Ramathain im Stamme Benjamin; Prophet, nach dem Tode Helis der letzte Richter Israels, machte in seinen spätern Jahren seine 2 Söhne zu Gehilfen, deren Ungerechtigkeit die Sehnsucht des Volkes nach einem Könige vermehrte, salbte zuerst den Saul, später den David u. st. wahrscheinlich 2 Jahre vor Saul. Vgl. Könige, Bücher der.


Samum (Sambuli, Samieli, Harfur), Wind, der aus der Sahara im Sommer an den syr., arab. u. ostind. Küsten bisweilen weht u. alles organische Leben rasch tödtet. Vgl. Chamsin.


San, schiffbarer Nebenfluß der Weichsel, entspringt im galiz. Kreise Sambor, mündet in der Nähe von Sandomir.


San, span. und portug., heilig.


Sana, Sanaah, Theil von Yemen, unter einem eigenen Imam; die gleichnamige Hauptstadt liegt nordöstl. im Gebirge, ist ummauert, wohlgebaut, hat eine Wasserleitung, 40000 E., lebhaften Verkehr.


Sancerre (Sangßärr), franz. Stadt im Depart. Cher, in pittoresker Lage auf einem Berge, mit 3900 E., Fabrikthätigkeit, Weinbau, einst Hauptstadt einer Grafschaft, die an die Conti fiel.


Sanchez, Sancho (Santsches, Santscho), aus dem lat. sanctius, span. Vorname. Sancho Pansa, der drollige Schildknappe des edlen Ritters Don Quixote; s. Cervantes.


Sanchuniathon, Phönicier aus sehr früher Zeit, soll eine Geschichte Phöniciens und Aegyptens geschrieben haben, die Philo aus Byblus in das Griech.

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[37/0038] war in mehre Stämme (Pentrer, Caudiner, Caracener) und Republiken getheilt, die eine lose Bundesverfassung hatten. Die S. waren ein mäßiges, arbeitsames, tapferes Volk, ritterlichen Sinns und konnten von den Römern nur mit der größten Anstrengung unterworfen werden (vgl. Rom). Samoainseln, s. Schifferinseln. Samogitien, Schamaiten, Theil Lithauens, an der Ostsee liegend; Seestadt Polangen. Samojeden, finnisches Volk, das sich in viele Stämme theilt, wohnen vom weißen Meere bis zur Lena; die S. sind klein, träg, haben Schamanen, obwohl sich ein großer Theil äußerlich zum Christenthum bekehrt hat, Sie leben von Rennthierzucht, Jagd und Fischerei, entrichten der russ. Regierung ihren Tribut in Pelzwerk; ihre Zahl nimmt jährlich ab. Samos, Sisam, Insel im Archipel, eine der sog. Sporaden, von der jonischen Küste durch eine Meerenge getrennt, 81/2 □M. groß, gebirgig, erzeugt Südfrüchte, Wein u. Seide, hat 30000 E. S. wurde von Ioniern colonisirt, frühe eine Handels- und Seemacht und lieferte zu den altgriech. Künstlern u. Ge. lehrten ein namhaftes Contingent. Unter der osman. Herrschaft hatte S. viele Freiheiten und die Samioten trieben starke Rhederei; 1821 schlossen sie sich der griechischen Erhebung an, schlugen alle Angriffe der Türken zurück, wurden aber 1830 durch das Londoner Protokoll dem Sultan wieder zurückgegeben, dem sie sich erst 1835 unterwarfen, als ihnen fast dieselben Rechte wie den Hospodariaten zugestanden wurden. Seitdem hat sich die Rhederei sehr gehoben und die samische Flagge zeigt sich in allen Häfen der Levante und des schwarzen Meeres. Hauptstadt ist Megalochori, wichtiger jedoch der Hafenplatz Vathi. Samosata, die Hauptstadt der syr. Provinz Comagene, am Euphrat, bedeutend als Stapelplatz und Festung, Geburtsort Lucians. Samosata, Paul von, s. Paulus. Samothrake, jetzt Samothraki, 11/2 □M. große Berginsel im Norden des griech. Archipel, mit etwa 1500 E., im Alterthum hochberühmt durch die Mysterien von S., deren eigentlicher Inhalt noch immer unbekannt ist. Sampiero von Ornano, edler Corse, leitete die Revolution gegen Genua, mußte 1559 fliehen, kehrte 1564 zurück u. erregte einen neuen Aufstand, tödtete seine Frau Vanina, weil sie mit den Genuesen unterhandelte, fiel aber selbst durch die Blutrache seines Schwagers. (Durch Halm Held einer Tragödie.) Samsöe, dän. Insel zwischen Jütland und Seeland. 2 □M. groß, mit 5000 E. Samsun, das alte Amisus, türk. Hafenstadt am schwarzen Meere, mit 5000 E. Samuel, der Sohn des Leviten Elkana aus Ramathain im Stamme Benjamin; Prophet, nach dem Tode Helis der letzte Richter Israels, machte in seinen spätern Jahren seine 2 Söhne zu Gehilfen, deren Ungerechtigkeit die Sehnsucht des Volkes nach einem Könige vermehrte, salbte zuerst den Saul, später den David u. st. wahrscheinlich 2 Jahre vor Saul. Vgl. Könige, Bücher der. Samum (Sambuli, Samieli, Harfur), Wind, der aus der Sahara im Sommer an den syr., arab. u. ostind. Küsten bisweilen weht u. alles organische Leben rasch tödtet. Vgl. Chamsin. San, schiffbarer Nebenfluß der Weichsel, entspringt im galiz. Kreise Sambor, mündet in der Nähe von Sandomir. San, span. und portug., heilig. Sana, Sanaah, Theil von Yemen, unter einem eigenen Imam; die gleichnamige Hauptstadt liegt nordöstl. im Gebirge, ist ummauert, wohlgebaut, hat eine Wasserleitung, 40000 E., lebhaften Verkehr. Sancerre (Sangßärr), franz. Stadt im Depart. Cher, in pittoresker Lage auf einem Berge, mit 3900 E., Fabrikthätigkeit, Weinbau, einst Hauptstadt einer Grafschaft, die an die Conti fiel. Sanchez, Sancho (Santsches, Santscho), aus dem lat. sanctius, span. Vorname. Sancho Pansa, der drollige Schildknappe des edlen Ritters Don Quixote; s. Cervantes. Sanchuniathon, Phönicier aus sehr früher Zeit, soll eine Geschichte Phöniciens und Aegyptens geschrieben haben, die Philo aus Byblus in das Griech.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/38>, abgerufen am 27.11.2024.