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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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rus, Milzgelbsucht; Splenitis, Milzentzündung; Splenologie, die Lehre von der Milz.


Spleißen, Arbeit auf der Kupferhütte, wobei das Schwarzkupfer geschmolzen und reiner dargestellt wird.


Splint, das junge, weiche, lockere Holz unmittelbar unter der Rinde.


Splissen, 2 an den Enden aufgedrehte Taue durch einander flechten und festknüpfen.


Splügen, 9600' hoher Berg zwischen dem graubündnischen Rheinwaldthal u. dem Val Giacomo (zum Veltlin gehörig), mit einer 6450' ansteigenden, vielgebrauchten Bergstraße, 1818 bis 1822 gebaut. Das Dorf S. auf der Nordseite des Passes liegt 4642' hoch, hat 500 E., große Waarenniederlagen.


Spodion, griech., Asche, Metallasche, Beinschwarz.


Spodumen, Triphan, Mineral, das aus kieselsaurer Thonerde und kieselsaurem Lithion besteht und gebrannt der Asche ähnlich wird.


Spoglio (spol-), ital., in der Quarantäne: Kleiderwechsel und Waschung.


Spohn, Friedr. Aug. Wilh., Philolog, geb. 1792 zu Dortmund, 1817 Professor des Griech. und Latein. zu Leipzig, st. schon 1824; gab mehre altclassische Werke heraus und mühte sich sehr mit der Enträthselung der Hieroglyphen ab, jedoch ohne besondern Erfolg. Auf sein Grab ließ sein Schüler Seyffart ein mit griech. Schrift u. Hieroglyphen beschriebenes Denkmal setzen.


Spohr, Louis, einer der größten Componisten u. Tonkünstler der Gegenwart, geb. 1784 zu Braunschweig, machte seit 1804 große Kunstreisen als erster Violinvirtuose seiner Zeit, ward 1805 herzogl. Concertmeister in Gotha, 1813 Kapellmeister in Wien, 1817 Musikdirector am Theater zu Frankfurt a. M., seit 1822 Hofkapellmeister in Kassel. Er schrieb mehre Oratorien, darunter "das jüngste Gericht", "des Heilands letzte Stunden", "der Fall Babylons"; Opern: "Alruna", "Faust", "Jessonda", "Pietro von Albano", "die Kreuzfahrer"; ferner meisterhafte Symphonien, Concerte, Quartette etc. u. ausgezeichnete Lieder.


Spoleto, Hauptstadt der gleichnamigen Delegation des Kirchenstaats, ist Sitz eines Bischofs, des Delegaten, hat eine schöne Kathedrale, Castell, 8900 E., Getreide-, Wein-, Olivenbau; röm. Alterthümer. - Spoletium war eine nicht unbedeutende röm. Kolonialstadt, schlug Hannibals Angriff zurück. wurde unter den Langobarden Sitz eines Herzogs, später eines Markgrafen, unterwarf sich im 13. Jahrh. freiwillig dem Papste.


Spolium, lat., Raub; spolia, Beute; spolia opima, die erbeutete Rüstung des feindlichen Feldherrn; spoliiren, berauben; Spolienklage, wegen Beraubung, Besitzesentziehung; Spolienrecht, im Mittelalter das Recht, das bewegliche Vermögen eines verstorbenen Geistlichen wegzunehmen; es wurde zuerst von den Geistlichen selbst, dann von den weltlichen Herren geübt, bis endlich gesetzlich wurde, daß der Geistliche über seine Habe testamentarisch verfügen durfte.


Spondeus, Versfuß von 2 Längen (- -), nur in Verbindung mit andern einen Rhythmus bildend.


Spondylus, griech., Wirbelknochen, Rückgratwirbel; spondylisch, dieselben betreffend; Spondylitis, Wirbelentzündung; Spondylolithen, versteinerte Fischwirbel; Spondylopathie, Wirbelkrankheit.


Spongia, lat., der Badeschwamm; spongiös, schwammig, locker; Spongosis, der Gliedschwamm.


Sponheim, ehemalige reichsunmittelbare Grafschaft im oberrheinischen Kreise, fiel beim Erlöschen des gräfl. Geschlechts nach langem Streite 1437 an Kurpfalz und Baden; von 1801 an frz. kam S. 1814 an Preußen, das 1817 einen Theil an Oldenburg (Fürstenthum Birkenfeld) überließ.


Sponsalia, lat., Sponsalien, Eheverlöbniß, Verlobungsgeschenke, s. Verlobung; sponsus, Bräutigam; sponsa, Braut.


Sponsio, lat., feierliches Angelöbniß, alte Bürgschaftsform, Wette.


Spontan, lat.-dtsch., freiwillig, von selbst; S.eität, der freie Wille, die Selbstbestimmung, Selbstthätigkeit.


Spontini, Gasparo, Operncomponist, geb. 1778 zu Jesi im Kirchenstaat, bildete sich am Conservatorium zu Neapel, seit 1804 in Paris, wo er sich den

rus, Milzgelbsucht; Splenitis, Milzentzündung; Splenologie, die Lehre von der Milz.


Spleißen, Arbeit auf der Kupferhütte, wobei das Schwarzkupfer geschmolzen und reiner dargestellt wird.


Splint, das junge, weiche, lockere Holz unmittelbar unter der Rinde.


Splissen, 2 an den Enden aufgedrehte Taue durch einander flechten und festknüpfen.


Splügen, 9600' hoher Berg zwischen dem graubündnischen Rheinwaldthal u. dem Val Giacomo (zum Veltlin gehörig), mit einer 6450' ansteigenden, vielgebrauchten Bergstraße, 1818 bis 1822 gebaut. Das Dorf S. auf der Nordseite des Passes liegt 4642' hoch, hat 500 E., große Waarenniederlagen.


Spodion, griech., Asche, Metallasche, Beinschwarz.


Spodumen, Triphan, Mineral, das aus kieselsaurer Thonerde und kieselsaurem Lithion besteht und gebrannt der Asche ähnlich wird.


Spoglio (spol–), ital., in der Quarantäne: Kleiderwechsel und Waschung.


Spohn, Friedr. Aug. Wilh., Philolog, geb. 1792 zu Dortmund, 1817 Professor des Griech. und Latein. zu Leipzig, st. schon 1824; gab mehre altclassische Werke heraus und mühte sich sehr mit der Enträthselung der Hieroglyphen ab, jedoch ohne besondern Erfolg. Auf sein Grab ließ sein Schüler Seyffart ein mit griech. Schrift u. Hieroglyphen beschriebenes Denkmal setzen.


Spohr, Louis, einer der größten Componisten u. Tonkünstler der Gegenwart, geb. 1784 zu Braunschweig, machte seit 1804 große Kunstreisen als erster Violinvirtuose seiner Zeit, ward 1805 herzogl. Concertmeister in Gotha, 1813 Kapellmeister in Wien, 1817 Musikdirector am Theater zu Frankfurt a. M., seit 1822 Hofkapellmeister in Kassel. Er schrieb mehre Oratorien, darunter „das jüngste Gericht“, „des Heilands letzte Stunden“, „der Fall Babylons“; Opern: „Alruna“, „Faust“, „Jessonda“, „Pietro von Albano“, „die Kreuzfahrer“; ferner meisterhafte Symphonien, Concerte, Quartette etc. u. ausgezeichnete Lieder.


Spoleto, Hauptstadt der gleichnamigen Delegation des Kirchenstaats, ist Sitz eines Bischofs, des Delegaten, hat eine schöne Kathedrale, Castell, 8900 E., Getreide-, Wein-, Olivenbau; röm. Alterthümer. – Spoletium war eine nicht unbedeutende röm. Kolonialstadt, schlug Hannibals Angriff zurück. wurde unter den Langobarden Sitz eines Herzogs, später eines Markgrafen, unterwarf sich im 13. Jahrh. freiwillig dem Papste.


Spolium, lat., Raub; spolia, Beute; spolia opima, die erbeutete Rüstung des feindlichen Feldherrn; spoliiren, berauben; Spolienklage, wegen Beraubung, Besitzesentziehung; Spolienrecht, im Mittelalter das Recht, das bewegliche Vermögen eines verstorbenen Geistlichen wegzunehmen; es wurde zuerst von den Geistlichen selbst, dann von den weltlichen Herren geübt, bis endlich gesetzlich wurde, daß der Geistliche über seine Habe testamentarisch verfügen durfte.


Spondeus, Versfuß von 2 Längen (– –), nur in Verbindung mit andern einen Rhythmus bildend.


Spondylus, griech., Wirbelknochen, Rückgratwirbel; spondylisch, dieselben betreffend; Spondylitis, Wirbelentzündung; Spondylolithen, versteinerte Fischwirbel; Spondylopathie, Wirbelkrankheit.


Spongia, lat., der Badeschwamm; spongiös, schwammig, locker; Spongosis, der Gliedschwamm.


Sponheim, ehemalige reichsunmittelbare Grafschaft im oberrheinischen Kreise, fiel beim Erlöschen des gräfl. Geschlechts nach langem Streite 1437 an Kurpfalz und Baden; von 1801 an frz. kam S. 1814 an Preußen, das 1817 einen Theil an Oldenburg (Fürstenthum Birkenfeld) überließ.


Sponsalia, lat., Sponsalien, Eheverlöbniß, Verlobungsgeschenke, s. Verlobung; sponsus, Bräutigam; sponsa, Braut.


Sponsio, lat., feierliches Angelöbniß, alte Bürgschaftsform, Wette.


Spontan, lat.-dtsch., freiwillig, von selbst; S.eität, der freie Wille, die Selbstbestimmung, Selbstthätigkeit.


Spontini, Gasparo, Operncomponist, geb. 1778 zu Jesi im Kirchenstaat, bildete sich am Conservatorium zu Neapel, seit 1804 in Paris, wo er sich den

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[292/0293] rus, Milzgelbsucht; Splenitis, Milzentzündung; Splenologie, die Lehre von der Milz. Spleißen, Arbeit auf der Kupferhütte, wobei das Schwarzkupfer geschmolzen und reiner dargestellt wird. Splint, das junge, weiche, lockere Holz unmittelbar unter der Rinde. Splissen, 2 an den Enden aufgedrehte Taue durch einander flechten und festknüpfen. Splügen, 9600' hoher Berg zwischen dem graubündnischen Rheinwaldthal u. dem Val Giacomo (zum Veltlin gehörig), mit einer 6450' ansteigenden, vielgebrauchten Bergstraße, 1818 bis 1822 gebaut. Das Dorf S. auf der Nordseite des Passes liegt 4642' hoch, hat 500 E., große Waarenniederlagen. Spodion, griech., Asche, Metallasche, Beinschwarz. Spodumen, Triphan, Mineral, das aus kieselsaurer Thonerde und kieselsaurem Lithion besteht und gebrannt der Asche ähnlich wird. Spoglio (spol–), ital., in der Quarantäne: Kleiderwechsel und Waschung. Spohn, Friedr. Aug. Wilh., Philolog, geb. 1792 zu Dortmund, 1817 Professor des Griech. und Latein. zu Leipzig, st. schon 1824; gab mehre altclassische Werke heraus und mühte sich sehr mit der Enträthselung der Hieroglyphen ab, jedoch ohne besondern Erfolg. Auf sein Grab ließ sein Schüler Seyffart ein mit griech. Schrift u. Hieroglyphen beschriebenes Denkmal setzen. Spohr, Louis, einer der größten Componisten u. Tonkünstler der Gegenwart, geb. 1784 zu Braunschweig, machte seit 1804 große Kunstreisen als erster Violinvirtuose seiner Zeit, ward 1805 herzogl. Concertmeister in Gotha, 1813 Kapellmeister in Wien, 1817 Musikdirector am Theater zu Frankfurt a. M., seit 1822 Hofkapellmeister in Kassel. Er schrieb mehre Oratorien, darunter „das jüngste Gericht“, „des Heilands letzte Stunden“, „der Fall Babylons“; Opern: „Alruna“, „Faust“, „Jessonda“, „Pietro von Albano“, „die Kreuzfahrer“; ferner meisterhafte Symphonien, Concerte, Quartette etc. u. ausgezeichnete Lieder. Spoleto, Hauptstadt der gleichnamigen Delegation des Kirchenstaats, ist Sitz eines Bischofs, des Delegaten, hat eine schöne Kathedrale, Castell, 8900 E., Getreide-, Wein-, Olivenbau; röm. Alterthümer. – Spoletium war eine nicht unbedeutende röm. Kolonialstadt, schlug Hannibals Angriff zurück. wurde unter den Langobarden Sitz eines Herzogs, später eines Markgrafen, unterwarf sich im 13. Jahrh. freiwillig dem Papste. Spolium, lat., Raub; spolia, Beute; spolia opima, die erbeutete Rüstung des feindlichen Feldherrn; spoliiren, berauben; Spolienklage, wegen Beraubung, Besitzesentziehung; Spolienrecht, im Mittelalter das Recht, das bewegliche Vermögen eines verstorbenen Geistlichen wegzunehmen; es wurde zuerst von den Geistlichen selbst, dann von den weltlichen Herren geübt, bis endlich gesetzlich wurde, daß der Geistliche über seine Habe testamentarisch verfügen durfte. Spondeus, Versfuß von 2 Längen (– –), nur in Verbindung mit andern einen Rhythmus bildend. Spondylus, griech., Wirbelknochen, Rückgratwirbel; spondylisch, dieselben betreffend; Spondylitis, Wirbelentzündung; Spondylolithen, versteinerte Fischwirbel; Spondylopathie, Wirbelkrankheit. Spongia, lat., der Badeschwamm; spongiös, schwammig, locker; Spongosis, der Gliedschwamm. Sponheim, ehemalige reichsunmittelbare Grafschaft im oberrheinischen Kreise, fiel beim Erlöschen des gräfl. Geschlechts nach langem Streite 1437 an Kurpfalz und Baden; von 1801 an frz. kam S. 1814 an Preußen, das 1817 einen Theil an Oldenburg (Fürstenthum Birkenfeld) überließ. Sponsalia, lat., Sponsalien, Eheverlöbniß, Verlobungsgeschenke, s. Verlobung; sponsus, Bräutigam; sponsa, Braut. Sponsio, lat., feierliches Angelöbniß, alte Bürgschaftsform, Wette. Spontan, lat.-dtsch., freiwillig, von selbst; S.eität, der freie Wille, die Selbstbestimmung, Selbstthätigkeit. Spontini, Gasparo, Operncomponist, geb. 1778 zu Jesi im Kirchenstaat, bildete sich am Conservatorium zu Neapel, seit 1804 in Paris, wo er sich den

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/293>, abgerufen am 23.11.2024.