Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Seriphos, jetzt Serphanto, griech. Insel, eine der Cykladen, hat 700 E., Safranbau, Fischerei. Serk s. Normannische Inseln. Sermo, lat., Sermon, Rede, Vortrag. Sermocinatio, lat., rhetor. Figur, wobei der Abwesende redend eingeführt wird. Sero, lat., spät; sero sapiunt Trojani, die Trojaner werden spät klug (sprichwörtlich); sero venientibus ossa, den zu spät Kommenden bleiben die Knochen. Serös, wässerig, Serosität, wässerige Beschaffenheit, vom lat. serum, das Blutwasser u. die wässerige Flüssigkeit der Milch, s. Blut und Milch. Seroux d'Agincourt (Seru d'Aschängkuhr), s. Agincourt. Serpens, Mehrzahl serpentes, lat., Schlange. Serpent, Blasinstrument in Form eines S gewunden, wird bei der Militärmusik, in Frankreich auch bei der Kirchenmusik gebraucht. Serpentin, Ophit, d. h. Schlangenstein, Felsart, gewöhnlich dunkelgrün mit verschiedenfarbigen Flecken, tritt in Begleitung des Gneuß, Glimmerschiefers u. jüngern Granits auf, besteht aus Kiesel, Talk, Thon, Eisenoxyd u. Wasser, wird zu Gefäßen und architektonischen Verzierungen verarbeitet. Der Pikrolith, edle Ophit, ist härter, durchscheinend, wurde von den Alten gerne zu architektonischen Verzierungen verwendet, daher sein ital. Name Verde antico. Serpentinen, die Windungen eines Flusses. Serpentosen, eine Art Schwärmer bei Lustfeuerwerken. Serpigo, lat., Wanderflechte; sepiginös, damit behaftet. Serpuchow, russ. Stadt an der Straße von Moskau nach Tula, mit 12000 E., vielen Fabriken. Serra, portug., Säge, Gebirge. Serran (Serranus), an Arten sehr reiche Gattung Fische aus der Ordnung der Stachelflosser, mit einer Rückenflosse, der Vorderdeckel gezähnelt, der Kiemendeckel in eine oder mehre Stacheln auslaufend. Der Schrift-S. (S. scriba), roth, an den Seiten blau, gebändert. Der Röthling (S. anthias), rubinroth mit grünen Flecken. Der gelbe S. (S. cabrilla), gelbgrau. Der große S. (S. gigas), gelbroth, gefleckt, 3' lang. Alle diese Arten im Mittelmeere; zahlreiche und immer schön gefärbte Arten in andern Meeren. Serrurier (Särrürieh), Jerome Math. Philibert, Graf, geb. 1742 zu Laon, wurde früh Soldat, 1795 General, zeichnete sich 1796 unter Bonaparte aus, wurde 1804 Marschall, Gouverneur der Invaliden, st. 1819. Sertoes, portug., die hügeligen Savannen in Brasilien. Sertorius, Quintus, röm. Feldherr, geb. zu Nursia, war im Bürgerkriege auf Seite des Marius der einzige menschliche Parteiführer, entwich nach Sullas Sieg nach Spanien und organisirte mit andern Flüchtlingen ein span. Heer, mit welchem er sich 9 Jahre gegen die Feldherren Sullas, namentlich auch gegen Pompejus behauptete; er wurde 72 v. Chr. von Perperna, einem Flüchtling, ermordet. Serum, lat., s. serös. Servatius, St., frz. Saint Servais Bischof von Tongern, st. am 13. Mai 384 laut der Ueberlieferung der Kirche von Mastricht; die Geschichte dieses Heiligen ist so fabelhaft auf uns gekommen, daß man nicht einmal weiß, ob man einen oder 2 S. zu unterscheiden hat u. daß weder die Bollandisten, noch Tillemont Licht darüber zu verbreiten vermochten. 562 wurde eine prachtvolle Kirche ob dem Grabe des S. gebaut, 726 erhob man die Reliquien. Gedächtnißtag 13. Mai. Servete, Miguel, der in Genf als Ketzer verbrannte Arzt, soll eigentlich Reves oder Renes geheißen haben; geb. 1509 zu Villanuova in Aragonien, studierte er zu Toulouse die Rechte, die alten Classiker und Kirchenväter u. wurde zum Pantheisten, den besonders das Dogma von der hl. Dreifaltigkeit anwiderte. Er fand es räthlich, außerhalb dem Bereiche der span. Inquisition zu bleiben, lernte 1530 zu Basel den Oekolampad kennen und veröffentlichte 1531 seine Ansichten in einem berüchtigt en Buche (de Trinitatis erroribus libri VII, gedruckt zu Hagenau im Elsaß), welches Seriphos, jetzt Serphanto, griech. Insel, eine der Cykladen, hat 700 E., Safranbau, Fischerei. Serk s. Normannische Inseln. Sermo, lat., Sermon, Rede, Vortrag. Sermocinatio, lat., rhetor. Figur, wobei der Abwesende redend eingeführt wird. Sero, lat., spät; sero sapiunt Trojani, die Trojaner werden spät klug (sprichwörtlich); sero venientibus ossa, den zu spät Kommenden bleiben die Knochen. Serös, wässerig, Serosität, wässerige Beschaffenheit, vom lat. serum, das Blutwasser u. die wässerige Flüssigkeit der Milch, s. Blut und Milch. Seroux d'Agincourt (Seru d'Aschängkuhr), s. Agincourt. Serpens, Mehrzahl serpentes, lat., Schlange. Serpent, Blasinstrument in Form eines S gewunden, wird bei der Militärmusik, in Frankreich auch bei der Kirchenmusik gebraucht. Serpentin, Ophit, d. h. Schlangenstein, Felsart, gewöhnlich dunkelgrün mit verschiedenfarbigen Flecken, tritt in Begleitung des Gneuß, Glimmerschiefers u. jüngern Granits auf, besteht aus Kiesel, Talk, Thon, Eisenoxyd u. Wasser, wird zu Gefäßen und architektonischen Verzierungen verarbeitet. Der Pikrolith, edle Ophit, ist härter, durchscheinend, wurde von den Alten gerne zu architektonischen Verzierungen verwendet, daher sein ital. Name Verde antico. Serpentinen, die Windungen eines Flusses. Serpentosen, eine Art Schwärmer bei Lustfeuerwerken. Serpigo, lat., Wanderflechte; sepiginös, damit behaftet. Serpuchow, russ. Stadt an der Straße von Moskau nach Tula, mit 12000 E., vielen Fabriken. Serra, portug., Säge, Gebirge. Serran (Serranus), an Arten sehr reiche Gattung Fische aus der Ordnung der Stachelflosser, mit einer Rückenflosse, der Vorderdeckel gezähnelt, der Kiemendeckel in eine oder mehre Stacheln auslaufend. Der Schrift-S. (S. scriba), roth, an den Seiten blau, gebändert. Der Röthling (S. anthias), rubinroth mit grünen Flecken. Der gelbe S. (S. cabrilla), gelbgrau. Der große S. (S. gigas), gelbroth, gefleckt, 3' lang. Alle diese Arten im Mittelmeere; zahlreiche und immer schön gefärbte Arten in andern Meeren. Serrurier (Särrürieh), Jerome Math. Philibert, Graf, geb. 1742 zu Laon, wurde früh Soldat, 1795 General, zeichnete sich 1796 unter Bonaparte aus, wurde 1804 Marschall, Gouverneur der Invaliden, st. 1819. Sertoës, portug., die hügeligen Savannen in Brasilien. Sertorius, Quintus, röm. Feldherr, geb. zu Nursia, war im Bürgerkriege auf Seite des Marius der einzige menschliche Parteiführer, entwich nach Sullas Sieg nach Spanien und organisirte mit andern Flüchtlingen ein span. Heer, mit welchem er sich 9 Jahre gegen die Feldherren Sullas, namentlich auch gegen Pompejus behauptete; er wurde 72 v. Chr. von Perperna, einem Flüchtling, ermordet. Serum, lat., s. serös. Servatius, St., frz. Saint Servais Bischof von Tongern, st. am 13. Mai 384 laut der Ueberlieferung der Kirche von Mastricht; die Geschichte dieses Heiligen ist so fabelhaft auf uns gekommen, daß man nicht einmal weiß, ob man einen oder 2 S. zu unterscheiden hat u. daß weder die Bollandisten, noch Tillemont Licht darüber zu verbreiten vermochten. 562 wurde eine prachtvolle Kirche ob dem Grabe des S. gebaut, 726 erhob man die Reliquien. Gedächtnißtag 13. Mai. Servete, Miguel, der in Genf als Ketzer verbrannte Arzt, soll eigentlich Reves oder Renes geheißen haben; geb. 1509 zu Villanuova in Aragonien, studierte er zu Toulouse die Rechte, die alten Classiker und Kirchenväter u. wurde zum Pantheisten, den besonders das Dogma von der hl. Dreifaltigkeit anwiderte. Er fand es räthlich, außerhalb dem Bereiche der span. 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Seriphos, jetzt Serphanto, griech. Insel, eine der Cykladen, hat 700 E., Safranbau, Fischerei.
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Sermo, lat., Sermon, Rede, Vortrag.
Sermocinatio, lat., rhetor. Figur, wobei der Abwesende redend eingeführt wird.
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Serös, wässerig, Serosität, wässerige Beschaffenheit, vom lat. serum, das Blutwasser u. die wässerige Flüssigkeit der Milch, s. Blut und Milch.
Seroux d'Agincourt (Seru d'Aschängkuhr), s. Agincourt.
Serpens, Mehrzahl serpentes, lat., Schlange.
Serpent, Blasinstrument in Form eines S gewunden, wird bei der Militärmusik, in Frankreich auch bei der Kirchenmusik gebraucht.
Serpentin, Ophit, d. h. Schlangenstein, Felsart, gewöhnlich dunkelgrün mit verschiedenfarbigen Flecken, tritt in Begleitung des Gneuß, Glimmerschiefers u. jüngern Granits auf, besteht aus Kiesel, Talk, Thon, Eisenoxyd u. Wasser, wird zu Gefäßen und architektonischen Verzierungen verarbeitet. Der Pikrolith, edle Ophit, ist härter, durchscheinend, wurde von den Alten gerne zu architektonischen Verzierungen verwendet, daher sein ital. Name Verde antico.
Serpentinen, die Windungen eines Flusses.
Serpentosen, eine Art Schwärmer bei Lustfeuerwerken.
Serpigo, lat., Wanderflechte; sepiginös, damit behaftet.
Serpuchow, russ. Stadt an der Straße von Moskau nach Tula, mit 12000 E., vielen Fabriken.
Serra, portug., Säge, Gebirge.
Serran (Serranus), an Arten sehr reiche Gattung Fische aus der Ordnung der Stachelflosser, mit einer Rückenflosse, der Vorderdeckel gezähnelt, der Kiemendeckel in eine oder mehre Stacheln auslaufend. Der Schrift-S. (S. scriba), roth, an den Seiten blau, gebändert. Der Röthling (S. anthias), rubinroth mit grünen Flecken. Der gelbe S. (S. cabrilla), gelbgrau. Der große S. (S. gigas), gelbroth, gefleckt, 3' lang. Alle diese Arten im Mittelmeere; zahlreiche und immer schön gefärbte Arten in andern Meeren.
Serrurier (Särrürieh), Jerome Math. Philibert, Graf, geb. 1742 zu Laon, wurde früh Soldat, 1795 General, zeichnete sich 1796 unter Bonaparte aus, wurde 1804 Marschall, Gouverneur der Invaliden, st. 1819.
Sertoës, portug., die hügeligen Savannen in Brasilien.
Sertorius, Quintus, röm. Feldherr, geb. zu Nursia, war im Bürgerkriege auf Seite des Marius der einzige menschliche Parteiführer, entwich nach Sullas Sieg nach Spanien und organisirte mit andern Flüchtlingen ein span. Heer, mit welchem er sich 9 Jahre gegen die Feldherren Sullas, namentlich auch gegen Pompejus behauptete; er wurde 72 v. Chr. von Perperna, einem Flüchtling, ermordet.
Serum, lat., s. serös.
Servatius, St., frz. Saint Servais Bischof von Tongern, st. am 13. Mai 384 laut der Ueberlieferung der Kirche von Mastricht; die Geschichte dieses Heiligen ist so fabelhaft auf uns gekommen, daß man nicht einmal weiß, ob man einen oder 2 S. zu unterscheiden hat u. daß weder die Bollandisten, noch Tillemont Licht darüber zu verbreiten vermochten. 562 wurde eine prachtvolle Kirche ob dem Grabe des S. gebaut, 726 erhob man die Reliquien. Gedächtnißtag 13. Mai.
Servete, Miguel, der in Genf als Ketzer verbrannte Arzt, soll eigentlich Reves oder Renes geheißen haben; geb. 1509 zu Villanuova in Aragonien, studierte er zu Toulouse die Rechte, die alten Classiker und Kirchenväter u. wurde zum Pantheisten, den besonders das Dogma von der hl. Dreifaltigkeit anwiderte. Er fand es räthlich, außerhalb dem Bereiche der span. Inquisition zu bleiben, lernte 1530 zu Basel den Oekolampad kennen und veröffentlichte 1531 seine Ansichten in einem berüchtigt en Buche (de Trinitatis erroribus libri VII, gedruckt zu Hagenau im Elsaß), welches
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Zitationshilfe: | Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/193>, abgerufen am 07.07.2024. |