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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Sagra consulta d. h. hl. Rath, ital., das höchste Tribunal des Kirchenstaats.


Saguntum, ehemals Stadt an der span. Ostküste, von Griechen aus Zakynthos gegründet, durch Handel blühend, daher den Karthagern verhaßt; S. suchte Hilfe bei den Römern, diese zögerten jedoch, so daß Hannibal S. nach 7monatlicher Belagerung 219 v. Chr. erobern u. zerstören konnte (s. Murviedro).


Sah. pers. Gewicht = 50 Pfd.


Sahara. die große Wüste in Nordafrika, gränzt an den Atlas und die Hochfläche von Barka, an den atlant. Ocean, Senegambien, den Sudan. Aegypten und Nubien, wird zu 700 Ml. Länge; 200 Ml. Breite und mit den Oasen zu 120000 #M. Oberfläche berechnet. Sie ist kein Tiefland, sondern eine Hochfläche, wird von mehren Bergreihen durchzogen, besteht im westl. und mittleren Theile vorherrschend aus Sand, im Osten vorherrschend aus Kalkstein; sehr häufig findet sich auch Kochsalz. Die Oasen sind sehr zahlreich, meistens Anhöhen, die einer Quelle den Ursprung geben; wo dieselbe zur Bewässerung eines Stückes Land hinreicht, wird die Dattelpalme zu Tausenden gezogen. Die Oasen sind auch die Stationen, welche es den Kameelkarawanen möglich machen, die Wüste der Breite nach zu durchziehen; denn die Sonnenhitze untertags, die kühlen Nächte, die Stürme und Gluthwinde (Samum), die Sandwirbel etc. machen trotz der Oasen die Reise gefährlicher als eine Seefahrt. Die Fauna ist nicht zahlreich; in der Nähe der Quellen finden sich der Löwe, Panther und Schakal, ziemlich zahlreich Eidechsen und Schlangen, verschiedene Vogelarten. Die Bewohner sind theils Beduinen, theils Tuariks und Tibbos, welche Karawanenhandel, Räuberei, Kameelzucht treiben und hauptsächlich von Datteln leben.


Sahibi Fetwa, d. h. Herr der Urtheilssprüche, Titel des Großmufti.


Sahlbuch, Verzeichniß der Grundstücke eines Klosters, einer Gemeinde etc.


Said, arab. Benennung von Oberägypten.


Said, Vicekönig von Aegypten, ältester Sohn Ibrahim Paschas, geb. 1822, folgte seinem ermordeten Oheim Abbas am 13. Juli 1854.


Saida, das alte Sidon, Seestadt mit versandetem Hafen, hat 6000 E. Verkehr mit Damaskus, führt Seide, Feigen, Baumwolle etc. aus.


Saiga (Antilope Saiga), Art der Antilopen (s. d.). von der Größe des Damhirsches, gelbbraun, im Winter graulichweiß, findet sich in großen Heerden in den Steppen Südrußlands.


Saiger, in der bergmännischen Sprache so viel als senkrecht; saigern, s. absaigern.


Sailer, Joh. Mich., einer der ausgezeichnetsten und einflußreichsten Theologen seiner Zeit, geb. am 17. Novbr. 1751 zu Aresing bei Schrobenhausen in Bayern, lebte 1770-73 im Jesuitenorden, wurde 1775 Priester und Repetitor an der Universität Ingolstadt, 1780 Professor der Dogmatik, aber bald pensionirt, weil die Abteien die Lehrstellen zu besetzen hatten u. weiters keine Besoldung ausgesetzt war. S. lebte mit 240 Gulden Pension als Schriftsteller, bis er 1787 Professor der Moral- und Pastoraltheologie wurde. Weil er der damals einreißenden Aftermystik freimüthig entgegentrat, fehlte es nicht an Verketzerungen; 1787 entließ man ihn als nicht ganz orthodox, er aber verschmähte es, auch nur ein Wort zu seiner Vertheidigung zu schreiben. 1800-1821 wirkte S. abermals in Ingolstadt als Professor der Theologie, kam alsdann als Domcapitular nach Regensburg, wurde daselbst Coadjutor. 1829 Bischof u. st. 1832. Seine ascetischen, pastoralen, religionsphilosophischen, pädagogischen, apologischen und biographischen Schriften füllen 41 Bände und erschienen 1830 zu Sulzbach in einer Gesammtausgabe; wir nennen seine Briefe aus allen Jahrhunderten, die Moral- und Pastoraltheologie, christliche Moral, Vernunft- und Glückseligkeitslehre.


Saima, See in Finnland, in zahllose Buchten ausgezackt, gegen 80 Ml. lang, enthält viele Inseln, nährt Seehunde, fließt durch den Wuoxen in den Ladogasee ab.


Saint (säng), weibl. sainte (sängt), frz., abgekürzt: St. und Ste., heilig.


Sagra consulta d. h. hl. Rath, ital., das höchste Tribunal des Kirchenstaats.


Saguntum, ehemals Stadt an der span. Ostküste, von Griechen aus Zakynthos gegründet, durch Handel blühend, daher den Karthagern verhaßt; S. suchte Hilfe bei den Römern, diese zögerten jedoch, so daß Hannibal S. nach 7monatlicher Belagerung 219 v. Chr. erobern u. zerstören konnte (s. Murviedro).


Sah. pers. Gewicht = 50 Pfd.


Sahara. die große Wüste in Nordafrika, gränzt an den Atlas und die Hochfläche von Barka, an den atlant. Ocean, Senegambien, den Sudan. Aegypten und Nubien, wird zu 700 Ml. Länge; 200 Ml. Breite und mit den Oasen zu 120000 □M. Oberfläche berechnet. Sie ist kein Tiefland, sondern eine Hochfläche, wird von mehren Bergreihen durchzogen, besteht im westl. und mittleren Theile vorherrschend aus Sand, im Osten vorherrschend aus Kalkstein; sehr häufig findet sich auch Kochsalz. Die Oasen sind sehr zahlreich, meistens Anhöhen, die einer Quelle den Ursprung geben; wo dieselbe zur Bewässerung eines Stückes Land hinreicht, wird die Dattelpalme zu Tausenden gezogen. Die Oasen sind auch die Stationen, welche es den Kameelkarawanen möglich machen, die Wüste der Breite nach zu durchziehen; denn die Sonnenhitze untertags, die kühlen Nächte, die Stürme und Gluthwinde (Samum), die Sandwirbel etc. machen trotz der Oasen die Reise gefährlicher als eine Seefahrt. Die Fauna ist nicht zahlreich; in der Nähe der Quellen finden sich der Löwe, Panther und Schakal, ziemlich zahlreich Eidechsen und Schlangen, verschiedene Vogelarten. Die Bewohner sind theils Beduinen, theils Tuariks und Tibbos, welche Karawanenhandel, Räuberei, Kameelzucht treiben und hauptsächlich von Datteln leben.


Sahibi Fetwa, d. h. Herr der Urtheilssprüche, Titel des Großmufti.


Sahlbuch, Verzeichniß der Grundstücke eines Klosters, einer Gemeinde etc.


Saïd, arab. Benennung von Oberägypten.


Saïd, Vicekönig von Aegypten, ältester Sohn Ibrahim Paschas, geb. 1822, folgte seinem ermordeten Oheim Abbas am 13. Juli 1854.


Saïda, das alte Sidon, Seestadt mit versandetem Hafen, hat 6000 E. Verkehr mit Damaskus, führt Seide, Feigen, Baumwolle etc. aus.


Saiga (Antilope Saiga), Art der Antilopen (s. d.). von der Größe des Damhirsches, gelbbraun, im Winter graulichweiß, findet sich in großen Heerden in den Steppen Südrußlands.


Saiger, in der bergmännischen Sprache so viel als senkrecht; saigern, s. absaigern.


Sailer, Joh. Mich., einer der ausgezeichnetsten und einflußreichsten Theologen seiner Zeit, geb. am 17. Novbr. 1751 zu Aresing bei Schrobenhausen in Bayern, lebte 1770–73 im Jesuitenorden, wurde 1775 Priester und Repetitor an der Universität Ingolstadt, 1780 Professor der Dogmatik, aber bald pensionirt, weil die Abteien die Lehrstellen zu besetzen hatten u. weiters keine Besoldung ausgesetzt war. S. lebte mit 240 Gulden Pension als Schriftsteller, bis er 1787 Professor der Moral- und Pastoraltheologie wurde. Weil er der damals einreißenden Aftermystik freimüthig entgegentrat, fehlte es nicht an Verketzerungen; 1787 entließ man ihn als nicht ganz orthodox, er aber verschmähte es, auch nur ein Wort zu seiner Vertheidigung zu schreiben. 1800–1821 wirkte S. abermals in Ingolstadt als Professor der Theologie, kam alsdann als Domcapitular nach Regensburg, wurde daselbst Coadjutor. 1829 Bischof u. st. 1832. Seine ascetischen, pastoralen, religionsphilosophischen, pädagogischen, apologischen und biographischen Schriften füllen 41 Bände und erschienen 1830 zu Sulzbach in einer Gesammtausgabe; wir nennen seine Briefe aus allen Jahrhunderten, die Moral- und Pastoraltheologie, christliche Moral, Vernunft- und Glückseligkeitslehre.


Saima, See in Finnland, in zahllose Buchten ausgezackt, gegen 80 Ml. lang, enthält viele Inseln, nährt Seehunde, fließt durch den Wuoxen in den Ladogasee ab.


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[17/0018] Sagra consulta d. h. hl. Rath, ital., das höchste Tribunal des Kirchenstaats. Saguntum, ehemals Stadt an der span. Ostküste, von Griechen aus Zakynthos gegründet, durch Handel blühend, daher den Karthagern verhaßt; S. suchte Hilfe bei den Römern, diese zögerten jedoch, so daß Hannibal S. nach 7monatlicher Belagerung 219 v. Chr. erobern u. zerstören konnte (s. Murviedro). Sah. pers. Gewicht = 50 Pfd. Sahara. die große Wüste in Nordafrika, gränzt an den Atlas und die Hochfläche von Barka, an den atlant. Ocean, Senegambien, den Sudan. Aegypten und Nubien, wird zu 700 Ml. Länge; 200 Ml. Breite und mit den Oasen zu 120000 □M. Oberfläche berechnet. Sie ist kein Tiefland, sondern eine Hochfläche, wird von mehren Bergreihen durchzogen, besteht im westl. und mittleren Theile vorherrschend aus Sand, im Osten vorherrschend aus Kalkstein; sehr häufig findet sich auch Kochsalz. Die Oasen sind sehr zahlreich, meistens Anhöhen, die einer Quelle den Ursprung geben; wo dieselbe zur Bewässerung eines Stückes Land hinreicht, wird die Dattelpalme zu Tausenden gezogen. Die Oasen sind auch die Stationen, welche es den Kameelkarawanen möglich machen, die Wüste der Breite nach zu durchziehen; denn die Sonnenhitze untertags, die kühlen Nächte, die Stürme und Gluthwinde (Samum), die Sandwirbel etc. machen trotz der Oasen die Reise gefährlicher als eine Seefahrt. Die Fauna ist nicht zahlreich; in der Nähe der Quellen finden sich der Löwe, Panther und Schakal, ziemlich zahlreich Eidechsen und Schlangen, verschiedene Vogelarten. Die Bewohner sind theils Beduinen, theils Tuariks und Tibbos, welche Karawanenhandel, Räuberei, Kameelzucht treiben und hauptsächlich von Datteln leben. Sahibi Fetwa, d. h. Herr der Urtheilssprüche, Titel des Großmufti. Sahlbuch, Verzeichniß der Grundstücke eines Klosters, einer Gemeinde etc. Saïd, arab. Benennung von Oberägypten. Saïd, Vicekönig von Aegypten, ältester Sohn Ibrahim Paschas, geb. 1822, folgte seinem ermordeten Oheim Abbas am 13. Juli 1854. Saïda, das alte Sidon, Seestadt mit versandetem Hafen, hat 6000 E. Verkehr mit Damaskus, führt Seide, Feigen, Baumwolle etc. aus. Saiga (Antilope Saiga), Art der Antilopen (s. d.). von der Größe des Damhirsches, gelbbraun, im Winter graulichweiß, findet sich in großen Heerden in den Steppen Südrußlands. Saiger, in der bergmännischen Sprache so viel als senkrecht; saigern, s. absaigern. Sailer, Joh. Mich., einer der ausgezeichnetsten und einflußreichsten Theologen seiner Zeit, geb. am 17. Novbr. 1751 zu Aresing bei Schrobenhausen in Bayern, lebte 1770–73 im Jesuitenorden, wurde 1775 Priester und Repetitor an der Universität Ingolstadt, 1780 Professor der Dogmatik, aber bald pensionirt, weil die Abteien die Lehrstellen zu besetzen hatten u. weiters keine Besoldung ausgesetzt war. S. lebte mit 240 Gulden Pension als Schriftsteller, bis er 1787 Professor der Moral- und Pastoraltheologie wurde. Weil er der damals einreißenden Aftermystik freimüthig entgegentrat, fehlte es nicht an Verketzerungen; 1787 entließ man ihn als nicht ganz orthodox, er aber verschmähte es, auch nur ein Wort zu seiner Vertheidigung zu schreiben. 1800–1821 wirkte S. abermals in Ingolstadt als Professor der Theologie, kam alsdann als Domcapitular nach Regensburg, wurde daselbst Coadjutor. 1829 Bischof u. st. 1832. Seine ascetischen, pastoralen, religionsphilosophischen, pädagogischen, apologischen und biographischen Schriften füllen 41 Bände und erschienen 1830 zu Sulzbach in einer Gesammtausgabe; wir nennen seine Briefe aus allen Jahrhunderten, die Moral- und Pastoraltheologie, christliche Moral, Vernunft- und Glückseligkeitslehre. Saima, See in Finnland, in zahllose Buchten ausgezackt, gegen 80 Ml. lang, enthält viele Inseln, nährt Seehunde, fließt durch den Wuoxen in den Ladogasee ab. Saint (säng), weibl. sainte (sängt), frz., abgekürzt: St. und Ste., heilig.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/18>, abgerufen am 23.11.2024.