Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.Wegen seiner Leidenschaftlichkeit u. Unverträglichkeit kam er auch zu nichts als zu schönklingenden Titeln, wegen Angriffen auf Jakob I. von England in Madrid zu einer tüchtigen Tracht Prügel und stand am Ende so mit aller Welt, daß er in Padua sein Zimmer die letzten 14 Jahre seines Lebens nicht mehr zu verlassen wagte. Er st. 1649. Unter seinen Werken heben wir eine Grammatica philosophica (Mail. 1628 u. oft) hervor. K. Barth schrieb unter dem Namen Taraeus Hebus a sperga über S.: Cave canem seu de vita, moribus, rebus gestis et divinitate C. Scioppii, apostate, Hannov. 1612. Scipio, patriz. Familie aus der Gens Cornelia. Die berühmtesten S. nen sind: Publius Cornelius S. Afrikanus, geb. 235 v. Chr., Sohn des 212 gebliebenen Publius Corn. S., eroberte im 2. pun. Kriege das karthagische Gebiet in Spanien u. schlug 202 den Hannibal bei Zama; ermüdet durch das Gehetze der Volkstribunen zog er sich 187 auf sein Landgut zurück, wo er 184 st.; seine Tochter war Cornelia (s. d.), die Gracchenmutter. Sein Bruder Lucius Corn. S. erhielt den Beinamen Asiaticus, weil er 190 vor Chr. den König Antiochus III. von Syrien besiegte. Der jüngere S., mit dem Beinamen Aemilianus als Sohn des Aemilius Paulus, von dem Sohne des Africanus adoptirt, eroberte 140 v. Chr. Karthago, daher Africanus, 133 Numantia, daher Numantinus zubenannt; er st. 129 v. Chr. Ein Zweig der S. trug den Beinamen Nasica; einer davon gab das Signal zum Angriffe auf den Tiberius Gracchus. Alle S. waren aristokratische u. dabei hochherzige Naturen. Scissalien, lat.-deutsch, Münzen, die mangelhaft ausgeprägt sind. Scissio, lat., Spaltung, Trennung; S. nisten hießen in Polen die, welche sich von der Partei des Königs trennten; Scissur, Trennung, Riß, Einschnitt. Sciurus, lat., Eichhörnchen; Sciuren, eichhornartige Thiere. Scolopender, Hundertfuß (Scolopendra), Gattung Insekten aus der Ordnung der Tausendfüße, mit 1 Paar Füße an jedem Ringe; lichtscheue Thiere, die sich unter Stein en, Laub, Rinden etc. aufhalten, sehr schnell laufen u. von thierischer Nahrung leben. Der Scheeren-S. (S. forsicata), mit 38 Fußpaaren, 1'' lang, rothbraun. Der beißende S. (S. morsitans), mit 21 Fußpaaren, bis 5'' lang, im südl. Europa, Brasilien und Indien, mit gefährlichem Biß. Der electrische S. (S. electrica), 1'' lang, gelblich, leuchtet nachts; mit 54-70 Fußpaaren. Scontriren, riscontriren, ital. deutsch, Schuld und Forderung gegen einander ausgleichen, durch Compensation gegenseitiger Forderungen zwischen 3 od. mehr Personen; Scontro, Zahlung durch S.; die Zeit, wo dies geschieht (Scontrotag); das Buch zum täglichen Eintragen der Scontrofälle. Scorbut, Scharbok, eine Krankheit, die zuerst beim Kreuzzug des heil. Ludwig 1250 erwähnt wird, verlor sich in der Geschichte bis in das 15. Jahrh., wo sie bei den Entdeckungsreisen zur See (besonders nach Norden) zum Ausbruch kam und zu speciellerer Kenntniß Veranlassung gab. Eine eigenthümliche Blutzersetzung, in Folge welcher Durchsickerung desselben durch die Gefäße, brandiges Absterben einzelner Theile in Begleitung eines adynamischen Fiebers vorkommt, scheint das Wesen dieser Krankheit zu sein. Symptome: unsägliches Schwächegefühl, Blutflecken an den verschiedensten Theilen des Körpers, Geschwüre im Mund, blutendes Zahnfleisch, stinkender Athem, Blutungen aus Nase, Mund, After, Brand der Füße von den Schenkeln an bis zur Spitze, nebstdem alle Symptome eines Nervenfiebers. Ursachen: Klimatische Einflüsse, als Kälte in Verbindung mit Feuchtigkeit, schlechte und mangelhafte Nahrung, namentlich Mangel an frischer Nahrung, Strapazen in Verbindung mit niederschlagenden Gemüthsbewegungen. Da diese Momente am häufigsten auf langen und gefahrvollen Seereisen in höheren Breiten vorkommen, so ist der Scharbok eine von den Seeleuten am meisten gekannte, aber auch gefürchtete Krankheit. Daß derselbe indessen auch zu Lande unter gegebenen Umständen Wegen seiner Leidenschaftlichkeit u. Unverträglichkeit kam er auch zu nichts als zu schönklingenden Titeln, wegen Angriffen auf Jakob I. von England in Madrid zu einer tüchtigen Tracht Prügel und stand am Ende so mit aller Welt, daß er in Padua sein Zimmer die letzten 14 Jahre seines Lebens nicht mehr zu verlassen wagte. Er st. 1649. Unter seinen Werken heben wir eine Grammatica philosophica (Mail. 1628 u. oft) hervor. K. Barth schrieb unter dem Namen Taraeus Hebus a sperga über S.: Cave canem seu de vita, moribus, rebus gestis et divinitate C. Scioppii, apostate, Hannov. 1612. Scipio, patriz. Familie aus der Gens Cornelia. Die berühmtesten S. nen sind: Publius Cornelius S. Afrikanus, geb. 235 v. Chr., Sohn des 212 gebliebenen Publius Corn. S., eroberte im 2. pun. Kriege das karthagische Gebiet in Spanien u. schlug 202 den Hannibal bei Zama; ermüdet durch das Gehetze der Volkstribunen zog er sich 187 auf sein Landgut zurück, wo er 184 st.; seine Tochter war Cornelia (s. d.), die Gracchenmutter. Sein Bruder Lucius Corn. S. erhielt den Beinamen Asiaticus, weil er 190 vor Chr. den König Antiochus III. von Syrien besiegte. Der jüngere S., mit dem Beinamen Aemilianus als Sohn des Aemilius Paulus, von dem Sohne des Africanus adoptirt, eroberte 140 v. Chr. Karthago, daher Africanus, 133 Numantia, daher Numantinus zubenannt; er st. 129 v. Chr. Ein Zweig der S. trug den Beinamen Nasica; einer davon gab das Signal zum Angriffe auf den Tiberius Gracchus. Alle S. waren aristokratische u. dabei hochherzige Naturen. Scissalien, lat.-deutsch, Münzen, die mangelhaft ausgeprägt sind. Scissio, lat., Spaltung, Trennung; S. nisten hießen in Polen die, welche sich von der Partei des Königs trennten; Scissur, Trennung, Riß, Einschnitt. Sciurus, lat., Eichhörnchen; Sciuren, eichhornartige Thiere. Scolopender, Hundertfuß (Scolopendra), Gattung Insekten aus der Ordnung der Tausendfüße, mit 1 Paar Füße an jedem Ringe; lichtscheue Thiere, die sich unter Stein en, Laub, Rinden etc. aufhalten, sehr schnell laufen u. von thierischer Nahrung leben. Der Scheeren-S. (S. forsicata), mit 38 Fußpaaren, 1'' lang, rothbraun. Der beißende S. (S. morsitans), mit 21 Fußpaaren, bis 5'' lang, im südl. Europa, Brasilien und Indien, mit gefährlichem Biß. Der electrische S. (S. electrica), 1'' lang, gelblich, leuchtet nachts; mit 54–70 Fußpaaren. Scontriren, riscontriren, ital. deutsch, Schuld und Forderung gegen einander ausgleichen, durch Compensation gegenseitiger Forderungen zwischen 3 od. mehr Personen; Scontro, Zahlung durch S.; die Zeit, wo dies geschieht (Scontrotag); das Buch zum täglichen Eintragen der Scontrofälle. Scorbut, Scharbok, eine Krankheit, die zuerst beim Kreuzzug des heil. Ludwig 1250 erwähnt wird, verlor sich in der Geschichte bis in das 15. Jahrh., wo sie bei den Entdeckungsreisen zur See (besonders nach Norden) zum Ausbruch kam und zu speciellerer Kenntniß Veranlassung gab. Eine eigenthümliche Blutzersetzung, in Folge welcher Durchsickerung desselben durch die Gefäße, brandiges Absterben einzelner Theile in Begleitung eines adynamischen Fiebers vorkommt, scheint das Wesen dieser Krankheit zu sein. Symptome: unsägliches Schwächegefühl, Blutflecken an den verschiedensten Theilen des Körpers, Geschwüre im Mund, blutendes Zahnfleisch, stinkender Athem, Blutungen aus Nase, Mund, After, Brand der Füße von den Schenkeln an bis zur Spitze, nebstdem alle Symptome eines Nervenfiebers. Ursachen: Klimatische Einflüsse, als Kälte in Verbindung mit Feuchtigkeit, schlechte und mangelhafte Nahrung, namentlich Mangel an frischer Nahrung, Strapazen in Verbindung mit niederschlagenden Gemüthsbewegungen. Da diese Momente am häufigsten auf langen und gefahrvollen Seereisen in höheren Breiten vorkommen, so ist der Scharbok eine von den Seeleuten am meisten gekannte, aber auch gefürchtete Krankheit. Daß derselbe indessen auch zu Lande unter gegebenen Umständen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0160" n="159"/> Wegen seiner Leidenschaftlichkeit u. 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Wegen seiner Leidenschaftlichkeit u. Unverträglichkeit kam er auch zu nichts als zu schönklingenden Titeln, wegen Angriffen auf Jakob I. von England in Madrid zu einer tüchtigen Tracht Prügel und stand am Ende so mit aller Welt, daß er in Padua sein Zimmer die letzten 14 Jahre seines Lebens nicht mehr zu verlassen wagte. Er st. 1649. Unter seinen Werken heben wir eine Grammatica philosophica (Mail. 1628 u. oft) hervor. K. Barth schrieb unter dem Namen Taraeus Hebus a sperga über S.: Cave canem seu de vita, moribus, rebus gestis et divinitate C. Scioppii, apostate, Hannov. 1612.
Scipio, patriz. Familie aus der Gens Cornelia. Die berühmtesten S. nen sind: Publius Cornelius S. Afrikanus, geb. 235 v. Chr., Sohn des 212 gebliebenen Publius Corn. S., eroberte im 2. pun. Kriege das karthagische Gebiet in Spanien u. schlug 202 den Hannibal bei Zama; ermüdet durch das Gehetze der Volkstribunen zog er sich 187 auf sein Landgut zurück, wo er 184 st.; seine Tochter war Cornelia (s. d.), die Gracchenmutter. Sein Bruder Lucius Corn. S. erhielt den Beinamen Asiaticus, weil er 190 vor Chr. den König Antiochus III. von Syrien besiegte. Der jüngere S., mit dem Beinamen Aemilianus als Sohn des Aemilius Paulus, von dem Sohne des Africanus adoptirt, eroberte 140 v. Chr. Karthago, daher Africanus, 133 Numantia, daher Numantinus zubenannt; er st. 129 v. Chr. Ein Zweig der S. trug den Beinamen Nasica; einer davon gab das Signal zum Angriffe auf den Tiberius Gracchus. Alle S. waren aristokratische u. dabei hochherzige Naturen.
Scissalien, lat.-deutsch, Münzen, die mangelhaft ausgeprägt sind.
Scissio, lat., Spaltung, Trennung; S. nisten hießen in Polen die, welche sich von der Partei des Königs trennten; Scissur, Trennung, Riß, Einschnitt.
Sciurus, lat., Eichhörnchen; Sciuren, eichhornartige Thiere.
Scolopender, Hundertfuß (Scolopendra), Gattung Insekten aus der Ordnung der Tausendfüße, mit 1 Paar Füße an jedem Ringe; lichtscheue Thiere, die sich unter Stein en, Laub, Rinden etc. aufhalten, sehr schnell laufen u. von thierischer Nahrung leben. Der Scheeren-S. (S. forsicata), mit 38 Fußpaaren, 1'' lang, rothbraun. Der beißende S. (S. morsitans), mit 21 Fußpaaren, bis 5'' lang, im südl. Europa, Brasilien und Indien, mit gefährlichem Biß. Der electrische S. (S. electrica), 1'' lang, gelblich, leuchtet nachts; mit 54–70 Fußpaaren.
Scontriren, riscontriren, ital. deutsch, Schuld und Forderung gegen einander ausgleichen, durch Compensation gegenseitiger Forderungen zwischen 3 od. mehr Personen; Scontro, Zahlung durch S.; die Zeit, wo dies geschieht (Scontrotag); das Buch zum täglichen Eintragen der Scontrofälle.
Scorbut, Scharbok, eine Krankheit, die zuerst beim Kreuzzug des heil. Ludwig 1250 erwähnt wird, verlor sich in der Geschichte bis in das 15. Jahrh., wo sie bei den Entdeckungsreisen zur See (besonders nach Norden) zum Ausbruch kam und zu speciellerer Kenntniß Veranlassung gab. Eine eigenthümliche Blutzersetzung, in Folge welcher Durchsickerung desselben durch die Gefäße, brandiges Absterben einzelner Theile in Begleitung eines adynamischen Fiebers vorkommt, scheint das Wesen dieser Krankheit zu sein. Symptome: unsägliches Schwächegefühl, Blutflecken an den verschiedensten Theilen des Körpers, Geschwüre im Mund, blutendes Zahnfleisch, stinkender Athem, Blutungen aus Nase, Mund, After, Brand der Füße von den Schenkeln an bis zur Spitze, nebstdem alle Symptome eines Nervenfiebers. Ursachen: Klimatische Einflüsse, als Kälte in Verbindung mit Feuchtigkeit, schlechte und mangelhafte Nahrung, namentlich Mangel an frischer Nahrung, Strapazen in Verbindung mit niederschlagenden Gemüthsbewegungen. Da diese Momente am häufigsten auf langen und gefahrvollen Seereisen in höheren Breiten vorkommen, so ist der Scharbok eine von den Seeleuten am meisten gekannte, aber auch gefürchtete Krankheit. Daß derselbe indessen auch zu Lande unter gegebenen Umständen
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