Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

abweichend ähneln sie im Allgemeinen hauptsächlich den Drosseln, sowohl im Körperbau als im Bau der Stimmorgane, nur kleiner, zarter und mit weicherem Gefieder; sie sind sehr lebhaft aber ungesellig, lieben Wälder, Gebüsche, Gärten, Schilf, nisten in Schilf, im Gebüsch, auf der Erde od. in Mauerlöchern, sind Zugvögel und am zahlreichsten in den gemäßigten Gegenden. Hieher gehören die Rohr-S., der Gartenlaub-S., die Nachtigall, das Rothkehlchen, Blaukehlchen, die Grasmücken, Rothschwänzchen (s. die Art).


Sängerkrieg, s. Wartburg.


Sättigung (lat. saturatio), die völlige Befriedigung des Hungers od. Durstes; überhaupt Befriedigung; der Zustand zweier Körper, in welchem einer von dem andern so viel in sich aufgenommen hat, als er seiner Natur nach kann z. B. eine gesättigte Salzauflösung, eine gesättigte Tinctur etc.; in der Chemie die Verbindung einer Säure und Base in einem solchen Verhältniß, daß die beiderseitigen Eigenschaften gegenseitig neutralisirt od. aufgehoben sind. S.scapacität, das quantitative Verhältniß, in welcher eine Säure sich mit einer Base vereinigen muß, um gesättigt zu sein; vgl. Stöchiometrie.


Säuferwahnsinn, s. delirium.


Säugen nennt man die Ernährung des Neugeborenen von Seiten der Mutter durch die Milch ihrer Brüste, an die sie denselben anlegt; daher im Allgemeinen der Name Säugling für das neugeborene Kind in seinem ersten Lebensjahre, auch wenn es nicht an der Brust der Mutter ernährt wird. Diese natürlichste Ernährungsweise des Kindes soll ungefähr bis zu Ende des ersten Jahres dauern. Nimmt der Säugling die Brust nicht, kann od. will die Mutter das Kind nicht selber stillen, so geben verdünnte Kuhmilch oder Eselsmilch den passendsten Ersatz.


Säugethiere (mammalia), bilden die erste Classe des Thierreichs, berechtigt zu dieser Stellung theils durch ihre Intelligenz u. vollkommene Organisation, theils durch ihre vielen Beziehungen zum Menschen. Sie sind durchgehends warmblütig, durch Lungen athmend und gebären lebendige Jungen. Ihre Wirbelsäule ist biegsam; Halswirbel nie mehr als sieben, der Unterkiefer artikulirt durch einen Gelenkknopf an dem Schläfenbein; in beiden Kiefern (mit wenig Ausnahmen) eingekeilte Zähne. Der Körper in der Regel vollständig mit Haaren bedeckt (Wollhaare, Seidenhaare, Borstenhaare), die bei einigen stachelartig oder zu Schuppen verwachsen erscheinen. Gliedmaßen stets vier, nur bei den Walthieren blos zwei (die zwei andern verkümmert unter der Haut), theils zum Laufen, Springen, Schwimmen, Fliegen, theils zum Klettern, Greifen, Graben eingerichtet. Zehen 2-5, ihr Endglied mit Nagel oder Kralle versehen, oder schuhartig von einem Huf umschlossen. Die Zähne sind bei den meisten sehr mannigfaltig in Bildung und Stellung, und zerfallen nach letzterer in Vorder- oder Schneidezähne, in Eck- oder Hundszähne und in Backenzähne. Die Eigenthümlichkeiten in Bildung der Zähne und Füße geben die Hauptmerkmale zur Unterscheidung und Eintheilung der S. Alle haben 5 Sinne, oft von großer Schärfe, doch nie von gleicher Ausbildung bei demselben Thiere. Die Bildung der äußern Sinnesorgane, obwohl im Allgemeinen übereinstimmend, bietet manche Verschiedenheiten nach den Bedürfnissen und der Lebensweise. Alle S. gebären lebendige und ausgetragene Junge (mit Ausnahme der Beutelthiere), die sie dann längere Zeit an den Warzen ihrer Milchdrüsen säugen. Die Nahrung der S. besteht bei einem Theil ausschließlich in Pflanzen, bei andern nur in Fleisch, ein dritter Theil nährt sich sowohl von Pflanzen als Thierstoffen. Die Zahl der Arten beläuft sich auf mehr als 2000. Die systematische Eintheilung der S. unterscheidet 9 Ordnungen: 1) Vierhänder; 2) Raubthiere, mit den 3 Unterordnungen der Handflügler, Insektenfresser u. Fleischfresser; 3) Beutelthiere; 4) Nagethiere; 5) Zahnarme; 6) Dickhäuter; 7) Zweihufer od. Wiederkäuer; 8) Ruderfüßer u. 9) Walthiere.


Säule und Säulenordnungen. S. heißt in der Baukunst eine frei und senkrecht stehende, runde und nach oben

abweichend ähneln sie im Allgemeinen hauptsächlich den Drosseln, sowohl im Körperbau als im Bau der Stimmorgane, nur kleiner, zarter und mit weicherem Gefieder; sie sind sehr lebhaft aber ungesellig, lieben Wälder, Gebüsche, Gärten, Schilf, nisten in Schilf, im Gebüsch, auf der Erde od. in Mauerlöchern, sind Zugvögel und am zahlreichsten in den gemäßigten Gegenden. Hieher gehören die Rohr-S., der Gartenlaub-S., die Nachtigall, das Rothkehlchen, Blaukehlchen, die Grasmücken, Rothschwänzchen (s. die Art).


Sängerkrieg, s. Wartburg.


Sättigung (lat. saturatio), die völlige Befriedigung des Hungers od. Durstes; überhaupt Befriedigung; der Zustand zweier Körper, in welchem einer von dem andern so viel in sich aufgenommen hat, als er seiner Natur nach kann z. B. eine gesättigte Salzauflösung, eine gesättigte Tinctur etc.; in der Chemie die Verbindung einer Säure und Base in einem solchen Verhältniß, daß die beiderseitigen Eigenschaften gegenseitig neutralisirt od. aufgehoben sind. S.scapacität, das quantitative Verhältniß, in welcher eine Säure sich mit einer Base vereinigen muß, um gesättigt zu sein; vgl. Stöchiometrie.


Säuferwahnsinn, s. delirium.


Säugen nennt man die Ernährung des Neugeborenen von Seiten der Mutter durch die Milch ihrer Brüste, an die sie denselben anlegt; daher im Allgemeinen der Name Säugling für das neugeborene Kind in seinem ersten Lebensjahre, auch wenn es nicht an der Brust der Mutter ernährt wird. Diese natürlichste Ernährungsweise des Kindes soll ungefähr bis zu Ende des ersten Jahres dauern. Nimmt der Säugling die Brust nicht, kann od. will die Mutter das Kind nicht selber stillen, so geben verdünnte Kuhmilch oder Eselsmilch den passendsten Ersatz.


Säugethiere (mammalia), bilden die erste Classe des Thierreichs, berechtigt zu dieser Stellung theils durch ihre Intelligenz u. vollkommene Organisation, theils durch ihre vielen Beziehungen zum Menschen. Sie sind durchgehends warmblütig, durch Lungen athmend und gebären lebendige Jungen. Ihre Wirbelsäule ist biegsam; Halswirbel nie mehr als sieben, der Unterkiefer artikulirt durch einen Gelenkknopf an dem Schläfenbein; in beiden Kiefern (mit wenig Ausnahmen) eingekeilte Zähne. Der Körper in der Regel vollständig mit Haaren bedeckt (Wollhaare, Seidenhaare, Borstenhaare), die bei einigen stachelartig oder zu Schuppen verwachsen erscheinen. Gliedmaßen stets vier, nur bei den Walthieren blos zwei (die zwei andern verkümmert unter der Haut), theils zum Laufen, Springen, Schwimmen, Fliegen, theils zum Klettern, Greifen, Graben eingerichtet. Zehen 2–5, ihr Endglied mit Nagel oder Kralle versehen, oder schuhartig von einem Huf umschlossen. Die Zähne sind bei den meisten sehr mannigfaltig in Bildung und Stellung, und zerfallen nach letzterer in Vorder- oder Schneidezähne, in Eck- oder Hundszähne und in Backenzähne. Die Eigenthümlichkeiten in Bildung der Zähne und Füße geben die Hauptmerkmale zur Unterscheidung und Eintheilung der S. Alle haben 5 Sinne, oft von großer Schärfe, doch nie von gleicher Ausbildung bei demselben Thiere. Die Bildung der äußern Sinnesorgane, obwohl im Allgemeinen übereinstimmend, bietet manche Verschiedenheiten nach den Bedürfnissen und der Lebensweise. Alle S. gebären lebendige und ausgetragene Junge (mit Ausnahme der Beutelthiere), die sie dann längere Zeit an den Warzen ihrer Milchdrüsen säugen. Die Nahrung der S. besteht bei einem Theil ausschließlich in Pflanzen, bei andern nur in Fleisch, ein dritter Theil nährt sich sowohl von Pflanzen als Thierstoffen. Die Zahl der Arten beläuft sich auf mehr als 2000. Die systematische Eintheilung der S. unterscheidet 9 Ordnungen: 1) Vierhänder; 2) Raubthiere, mit den 3 Unterordnungen der Handflügler, Insektenfresser u. Fleischfresser; 3) Beutelthiere; 4) Nagethiere; 5) Zahnarme; 6) Dickhäuter; 7) Zweihufer od. Wiederkäuer; 8) Ruderfüßer u. 9) Walthiere.


Säule und Säulenordnungen. S. heißt in der Baukunst eine frei und senkrecht stehende, runde und nach oben

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0015" n="14"/>
abweichend ähneln sie im Allgemeinen hauptsächlich den Drosseln, sowohl im Körperbau als im Bau der Stimmorgane, nur kleiner, zarter und mit weicherem Gefieder; sie sind sehr lebhaft aber ungesellig, lieben Wälder, Gebüsche, Gärten, Schilf, nisten in Schilf, im Gebüsch, auf der Erde od. in Mauerlöchern, sind Zugvögel und am zahlreichsten in den gemäßigten Gegenden. Hieher gehören die Rohr-S., der Gartenlaub-S., die Nachtigall, das Rothkehlchen, Blaukehlchen, die Grasmücken, Rothschwänzchen (s. die Art).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sängerkrieg</hi>, s. Wartburg.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Sättigung</hi> (lat. <hi rendition="#i">saturatio</hi>), die völlige Befriedigung des Hungers od. Durstes; überhaupt Befriedigung; der Zustand zweier Körper, in welchem einer von dem andern so viel in sich aufgenommen hat, als er seiner Natur nach kann z. B. eine gesättigte Salzauflösung, eine gesättigte Tinctur etc.; in der Chemie die Verbindung einer Säure und Base in einem solchen Verhältniß, daß die beiderseitigen Eigenschaften gegenseitig neutralisirt od. aufgehoben sind. S.<hi rendition="#g">scapacität</hi>, das quantitative Verhältniß, in welcher eine Säure sich mit einer Base vereinigen muß, um gesättigt zu sein; vgl. Stöchiometrie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Säuferwahnsinn</hi>, s. <hi rendition="#i">delirium</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Säugen</hi> nennt man die Ernährung des Neugeborenen von Seiten der Mutter durch die Milch ihrer Brüste, an die sie denselben anlegt; daher im Allgemeinen der Name <hi rendition="#g">Säugling</hi> für das neugeborene Kind in seinem ersten Lebensjahre, auch wenn es nicht an der Brust der Mutter ernährt wird. Diese natürlichste Ernährungsweise des Kindes soll ungefähr bis zu Ende des ersten Jahres dauern. Nimmt der Säugling die Brust nicht, kann od. will die Mutter das Kind nicht selber stillen, so geben verdünnte Kuhmilch oder Eselsmilch den passendsten Ersatz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Säugethiere</hi><hi rendition="#i">(mammalia)</hi>, bilden die erste Classe des Thierreichs, berechtigt zu dieser Stellung theils durch ihre Intelligenz u. vollkommene Organisation, theils durch ihre vielen Beziehungen zum Menschen. Sie sind durchgehends warmblütig, durch Lungen athmend und gebären lebendige Jungen. Ihre Wirbelsäule ist biegsam; Halswirbel nie mehr als sieben, der Unterkiefer artikulirt durch einen Gelenkknopf an dem Schläfenbein; in beiden Kiefern (mit wenig Ausnahmen) eingekeilte Zähne. Der Körper in der Regel vollständig mit Haaren bedeckt (Wollhaare, Seidenhaare, Borstenhaare), die bei einigen stachelartig oder zu Schuppen verwachsen erscheinen. Gliedmaßen stets vier, nur bei den Walthieren blos zwei (die zwei andern verkümmert unter der Haut), theils zum Laufen, Springen, Schwimmen, Fliegen, theils zum Klettern, Greifen, Graben eingerichtet. Zehen 2&#x2013;5, ihr Endglied mit Nagel oder Kralle versehen, oder schuhartig von einem Huf umschlossen. Die Zähne sind bei den meisten sehr mannigfaltig in Bildung und Stellung, und zerfallen nach letzterer in Vorder- oder Schneidezähne, in Eck- oder Hundszähne und in Backenzähne. Die Eigenthümlichkeiten in Bildung der Zähne und Füße geben die Hauptmerkmale zur Unterscheidung und Eintheilung der S. Alle haben 5 Sinne, oft von großer Schärfe, doch nie von gleicher Ausbildung bei demselben Thiere. Die Bildung der äußern Sinnesorgane, obwohl im Allgemeinen übereinstimmend, bietet manche Verschiedenheiten nach den Bedürfnissen und der Lebensweise. Alle S. gebären lebendige und ausgetragene Junge (mit Ausnahme der Beutelthiere), die sie dann längere Zeit an den Warzen ihrer Milchdrüsen säugen. Die Nahrung der S. besteht bei einem Theil ausschließlich in Pflanzen, bei andern nur in Fleisch, ein dritter Theil nährt sich sowohl von Pflanzen als Thierstoffen. Die Zahl der Arten beläuft sich auf mehr als 2000. Die systematische Eintheilung der S. unterscheidet 9 Ordnungen: 1) Vierhänder; 2) Raubthiere, mit den 3 Unterordnungen der Handflügler, Insektenfresser u. Fleischfresser; 3) Beutelthiere; 4) Nagethiere; 5) Zahnarme; 6) Dickhäuter; 7) Zweihufer od. Wiederkäuer; 8) Ruderfüßer u. 9) Walthiere.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Säule</hi> und <hi rendition="#g">Säulenordnungen.</hi> S. heißt in der Baukunst eine frei und senkrecht stehende, runde und nach oben
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[14/0015] abweichend ähneln sie im Allgemeinen hauptsächlich den Drosseln, sowohl im Körperbau als im Bau der Stimmorgane, nur kleiner, zarter und mit weicherem Gefieder; sie sind sehr lebhaft aber ungesellig, lieben Wälder, Gebüsche, Gärten, Schilf, nisten in Schilf, im Gebüsch, auf der Erde od. in Mauerlöchern, sind Zugvögel und am zahlreichsten in den gemäßigten Gegenden. Hieher gehören die Rohr-S., der Gartenlaub-S., die Nachtigall, das Rothkehlchen, Blaukehlchen, die Grasmücken, Rothschwänzchen (s. die Art). Sängerkrieg, s. Wartburg. Sättigung (lat. saturatio), die völlige Befriedigung des Hungers od. Durstes; überhaupt Befriedigung; der Zustand zweier Körper, in welchem einer von dem andern so viel in sich aufgenommen hat, als er seiner Natur nach kann z. B. eine gesättigte Salzauflösung, eine gesättigte Tinctur etc.; in der Chemie die Verbindung einer Säure und Base in einem solchen Verhältniß, daß die beiderseitigen Eigenschaften gegenseitig neutralisirt od. aufgehoben sind. S.scapacität, das quantitative Verhältniß, in welcher eine Säure sich mit einer Base vereinigen muß, um gesättigt zu sein; vgl. Stöchiometrie. Säuferwahnsinn, s. delirium. Säugen nennt man die Ernährung des Neugeborenen von Seiten der Mutter durch die Milch ihrer Brüste, an die sie denselben anlegt; daher im Allgemeinen der Name Säugling für das neugeborene Kind in seinem ersten Lebensjahre, auch wenn es nicht an der Brust der Mutter ernährt wird. Diese natürlichste Ernährungsweise des Kindes soll ungefähr bis zu Ende des ersten Jahres dauern. Nimmt der Säugling die Brust nicht, kann od. will die Mutter das Kind nicht selber stillen, so geben verdünnte Kuhmilch oder Eselsmilch den passendsten Ersatz. Säugethiere (mammalia), bilden die erste Classe des Thierreichs, berechtigt zu dieser Stellung theils durch ihre Intelligenz u. vollkommene Organisation, theils durch ihre vielen Beziehungen zum Menschen. Sie sind durchgehends warmblütig, durch Lungen athmend und gebären lebendige Jungen. Ihre Wirbelsäule ist biegsam; Halswirbel nie mehr als sieben, der Unterkiefer artikulirt durch einen Gelenkknopf an dem Schläfenbein; in beiden Kiefern (mit wenig Ausnahmen) eingekeilte Zähne. Der Körper in der Regel vollständig mit Haaren bedeckt (Wollhaare, Seidenhaare, Borstenhaare), die bei einigen stachelartig oder zu Schuppen verwachsen erscheinen. Gliedmaßen stets vier, nur bei den Walthieren blos zwei (die zwei andern verkümmert unter der Haut), theils zum Laufen, Springen, Schwimmen, Fliegen, theils zum Klettern, Greifen, Graben eingerichtet. Zehen 2–5, ihr Endglied mit Nagel oder Kralle versehen, oder schuhartig von einem Huf umschlossen. Die Zähne sind bei den meisten sehr mannigfaltig in Bildung und Stellung, und zerfallen nach letzterer in Vorder- oder Schneidezähne, in Eck- oder Hundszähne und in Backenzähne. Die Eigenthümlichkeiten in Bildung der Zähne und Füße geben die Hauptmerkmale zur Unterscheidung und Eintheilung der S. Alle haben 5 Sinne, oft von großer Schärfe, doch nie von gleicher Ausbildung bei demselben Thiere. Die Bildung der äußern Sinnesorgane, obwohl im Allgemeinen übereinstimmend, bietet manche Verschiedenheiten nach den Bedürfnissen und der Lebensweise. Alle S. gebären lebendige und ausgetragene Junge (mit Ausnahme der Beutelthiere), die sie dann längere Zeit an den Warzen ihrer Milchdrüsen säugen. Die Nahrung der S. besteht bei einem Theil ausschließlich in Pflanzen, bei andern nur in Fleisch, ein dritter Theil nährt sich sowohl von Pflanzen als Thierstoffen. Die Zahl der Arten beläuft sich auf mehr als 2000. Die systematische Eintheilung der S. unterscheidet 9 Ordnungen: 1) Vierhänder; 2) Raubthiere, mit den 3 Unterordnungen der Handflügler, Insektenfresser u. Fleischfresser; 3) Beutelthiere; 4) Nagethiere; 5) Zahnarme; 6) Dickhäuter; 7) Zweihufer od. Wiederkäuer; 8) Ruderfüßer u. 9) Walthiere. Säule und Säulenordnungen. S. heißt in der Baukunst eine frei und senkrecht stehende, runde und nach oben

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/15
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 5. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon05_1857/15>, abgerufen am 03.12.2024.