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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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Sohn Napol. Jos. Hugues, geb. 1803, war 1852 Gesandter in Brüssel.


Marezoll, Joh. Gottlob, prot. Kanzelredner, geb. 1761 zu Plauen im Voigtland, erhielt nach Herausgabe der Schrift "Das Christenthum ohne Geschichte und Einkleidung" (1787) einen Ruf als Professor der Theologie nach Göttingen, wurde 1794 Hauptpastor in Kopenhagen, st. 1828 zu Jena als Professor, Superintendent und Consistorialrath und hinterließ viele rationalistische Predigten.


Marezoll, Gust. Ludw. Theod., Sohn des Vorigen, geb. 1794 zu Göttingen, seit 1837 in Leipzig, wo er als Professor der Rechte über das deutsche Strafrecht u. Institutionen des röm. Rechtes liest, machte sich rühmlichst bekannt durch Lehrbücher "der Institutionen", 5. Aufl. Leipz. 1853, sowie des "gemeinen deutschen Criminalrechts", 2. Aufl. Leipzig 1847.


Marforio, verstümmelte Marmorstatue eines Flußgottes, in Rom, dem Pasquino gegenüber u. wie dieser zum Anschlag von Pasquillen gebraucht.


Margaretha, Name mehrer Heiligen, unter denen am berühmtesten ist: M, die Königin von Schottland, geb. 1046 aus der Familie Eduards des Bekenners, vermählt 1070 mit König Malcolm von Schottland, gest. 1093, heilig gesprochen 1251 vom Papst Innocenz IV. Gedächtnißtag 10. Juni.


Margaretha v. Anjou, Tochter des Renatus v. Anjou, des Titularkönigs von Neapel, geb. 1429, mit König Heinrich VI. von England 1415 vermählt, leitete diesen schwachen Monarchen (s. Heinrich VI.), nahm persönlich den größten Antheil an dem Kampfe der rothen u. weißen Rose, wurde in der Schlacht von Tewkesburi 4. Mai 1471 gefangen; ihr Sohn und darauf ihr Gemahl wurden ermordet, sie selbst nach 4 Jahren von dem franz. Könige Ludwig XI. ausgelöst und st. 1482 in Frankreich.


Margaretha v. Valois od. Navarra, geb. 1492, Tochter Karls von Orleans, Schwester Franz I., in 2. Ehe mit Henri d'Albrets, dem König von Navarra, vermählt, Großmutter Heinrichs IV., beschützte die Reformation in Frankreich, obwohl sie nicht vollständig übertrat. st. 1519. Sie hinterließ Erzählungen (Heptameron), Nachahmungen des Boccaccio; ihr Kammerdiener Jean de la Haye gab einen Theil ihrer Gedichte heraus, Lyon 1547, ihre Briefe Genin, Paris 1841.


Margaretha von Frankreich oder Valois, geb. 1552, Tochter des Königs Heinrich II. u. der Katharina von Medici, wurde dem nachherigen König Heinrich IV. 1572 angetraut (s. Bluthochzeit), welche Ehe beiden zuwider war u. 1599 getrennt wurde; M. st. 1615. Man hat von ihr Memoiren und Briefe.


Margaretha von Oesterreich, geb. 1480, Tochter Kaiser Maximilians I., wurde an dem franz. Hofe als künftige Gemahlin des Dauphin erzogen, 1493 aber heimgeschickt, als dieser die Erbin der Bretagne heirathete. Ihr neu er Verlobter, der Infant Johann von Spanien, st. 1496. ihr Gemahl endlich seit 1501, Herzog Philibert II. von Savoyen, st. 1501. Sie st. 1530 als Statthalterin der Niederlande zu Mecheln. Ihre Geistesprodukte in Prosa u. Versen wurden 1549 von Jean Lemaire herausgegeben.


Margaretha von Parma, geb. 1522, natürliche Tochter Kaiser Karls V. und der Johanna van der Gheenst, zuerst an den Alessandro Medici, dann an den Ottavio Farnese vermählt, war von 1559 bis 67 Statthalterin der Niederlande, eine Frau, welche die Folgen des polit. Systems, das Philipp II. gegen die Niederlande beobachtete, wohl einsah, aber nicht verhindern konnte. Sie wich dem Herzog von Alba und st. 1586 zu Ortona in Italien; ihr Sohn war der berühmte Feldherr Alexander Farnese.


Margaretha, geb. 1353, Königin von Dänemark seit 1374 durch den Tod ihres Vaters, Waldemar III., von Norwegen seit 1387 als Wittwe des Königs Hakon VIII., von Schweden seit 1388 durch die Gefangennehmung des Königs Albrecht. Sie bewirkte 1397 durch die Stände der 3 Reiche die Union zu Kalmar; nach derselben sollte jedes der 3 Reiche seine eigenen Gesetze, Regierung und Senat behalten u. der Thron durch die Wahl der Stände besetzt werden, der König abwechselnd in einem der 3 Länder residiren.


Margarin, findet sich in allen Fetten und fetten Oelen mit Elgin u. Stearin:

Sohn Napol. Jos. Hugues, geb. 1803, war 1852 Gesandter in Brüssel.


Marezoll, Joh. Gottlob, prot. Kanzelredner, geb. 1761 zu Plauen im Voigtland, erhielt nach Herausgabe der Schrift „Das Christenthum ohne Geschichte und Einkleidung“ (1787) einen Ruf als Professor der Theologie nach Göttingen, wurde 1794 Hauptpastor in Kopenhagen, st. 1828 zu Jena als Professor, Superintendent und Consistorialrath und hinterließ viele rationalistische Predigten.


Marezoll, Gust. Ludw. Theod., Sohn des Vorigen, geb. 1794 zu Göttingen, seit 1837 in Leipzig, wo er als Professor der Rechte über das deutsche Strafrecht u. Institutionen des röm. Rechtes liest, machte sich rühmlichst bekannt durch Lehrbücher „der Institutionen“, 5. Aufl. Leipz. 1853, sowie des „gemeinen deutschen Criminalrechts“, 2. Aufl. Leipzig 1847.


Marforio, verstümmelte Marmorstatue eines Flußgottes, in Rom, dem Pasquino gegenüber u. wie dieser zum Anschlag von Pasquillen gebraucht.


Margaretha, Name mehrer Heiligen, unter denen am berühmtesten ist: M, die Königin von Schottland, geb. 1046 aus der Familie Eduards des Bekenners, vermählt 1070 mit König Malcolm von Schottland, gest. 1093, heilig gesprochen 1251 vom Papst Innocenz IV. Gedächtnißtag 10. Juni.


Margaretha v. Anjou, Tochter des Renatus v. Anjou, des Titularkönigs von Neapel, geb. 1429, mit König Heinrich VI. von England 1415 vermählt, leitete diesen schwachen Monarchen (s. Heinrich VI.), nahm persönlich den größten Antheil an dem Kampfe der rothen u. weißen Rose, wurde in der Schlacht von Tewkesburi 4. Mai 1471 gefangen; ihr Sohn und darauf ihr Gemahl wurden ermordet, sie selbst nach 4 Jahren von dem franz. Könige Ludwig XI. ausgelöst und st. 1482 in Frankreich.


Margaretha v. Valois od. Navarra, geb. 1492, Tochter Karls von Orleans, Schwester Franz I., in 2. Ehe mit Henri dʼAlbrets, dem König von Navarra, vermählt, Großmutter Heinrichs IV., beschützte die Reformation in Frankreich, obwohl sie nicht vollständig übertrat. st. 1519. Sie hinterließ Erzählungen (Heptameron), Nachahmungen des Boccaccio; ihr Kammerdiener Jean de la Haye gab einen Theil ihrer Gedichte heraus, Lyon 1547, ihre Briefe Génin, Paris 1841.


Margaretha von Frankreich oder Valois, geb. 1552, Tochter des Königs Heinrich II. u. der Katharina von Medici, wurde dem nachherigen König Heinrich IV. 1572 angetraut (s. Bluthochzeit), welche Ehe beiden zuwider war u. 1599 getrennt wurde; M. st. 1615. Man hat von ihr Mémoiren und Briefe.


Margaretha von Oesterreich, geb. 1480, Tochter Kaiser Maximilians I., wurde an dem franz. Hofe als künftige Gemahlin des Dauphin erzogen, 1493 aber heimgeschickt, als dieser die Erbin der Bretagne heirathete. Ihr neu er Verlobter, der Infant Johann von Spanien, st. 1496. ihr Gemahl endlich seit 1501, Herzog Philibert II. von Savoyen, st. 1501. Sie st. 1530 als Statthalterin der Niederlande zu Mecheln. Ihre Geistesprodukte in Prosa u. Versen wurden 1549 von Jean Lemaire herausgegeben.


Margaretha von Parma, geb. 1522, natürliche Tochter Kaiser Karls V. und der Johanna van der Gheenst, zuerst an den Alessandro Medici, dann an den Ottavio Farnese vermählt, war von 1559 bis 67 Statthalterin der Niederlande, eine Frau, welche die Folgen des polit. Systems, das Philipp II. gegen die Niederlande beobachtete, wohl einsah, aber nicht verhindern konnte. Sie wich dem Herzog von Alba und st. 1586 zu Ortona in Italien; ihr Sohn war der berühmte Feldherr Alexander Farnese.


Margaretha, geb. 1353, Königin von Dänemark seit 1374 durch den Tod ihres Vaters, Waldemar III., von Norwegen seit 1387 als Wittwe des Königs Hakon VIII., von Schweden seit 1388 durch die Gefangennehmung des Königs Albrecht. Sie bewirkte 1397 durch die Stände der 3 Reiche die Union zu Kalmar; nach derselben sollte jedes der 3 Reiche seine eigenen Gesetze, Regierung und Senat behalten u. der Thron durch die Wahl der Stände besetzt werden, der König abwechselnd in einem der 3 Länder residiren.


Margarin, findet sich in allen Fetten und fetten Oelen mit Elgïn u. Stearin:

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[98/0099] Sohn Napol. Jos. Hugues, geb. 1803, war 1852 Gesandter in Brüssel. Marezoll, Joh. Gottlob, prot. Kanzelredner, geb. 1761 zu Plauen im Voigtland, erhielt nach Herausgabe der Schrift „Das Christenthum ohne Geschichte und Einkleidung“ (1787) einen Ruf als Professor der Theologie nach Göttingen, wurde 1794 Hauptpastor in Kopenhagen, st. 1828 zu Jena als Professor, Superintendent und Consistorialrath und hinterließ viele rationalistische Predigten. Marezoll, Gust. Ludw. Theod., Sohn des Vorigen, geb. 1794 zu Göttingen, seit 1837 in Leipzig, wo er als Professor der Rechte über das deutsche Strafrecht u. Institutionen des röm. Rechtes liest, machte sich rühmlichst bekannt durch Lehrbücher „der Institutionen“, 5. Aufl. Leipz. 1853, sowie des „gemeinen deutschen Criminalrechts“, 2. Aufl. Leipzig 1847. Marforio, verstümmelte Marmorstatue eines Flußgottes, in Rom, dem Pasquino gegenüber u. wie dieser zum Anschlag von Pasquillen gebraucht. Margaretha, Name mehrer Heiligen, unter denen am berühmtesten ist: M, die Königin von Schottland, geb. 1046 aus der Familie Eduards des Bekenners, vermählt 1070 mit König Malcolm von Schottland, gest. 1093, heilig gesprochen 1251 vom Papst Innocenz IV. Gedächtnißtag 10. Juni. Margaretha v. Anjou, Tochter des Renatus v. Anjou, des Titularkönigs von Neapel, geb. 1429, mit König Heinrich VI. von England 1415 vermählt, leitete diesen schwachen Monarchen (s. Heinrich VI.), nahm persönlich den größten Antheil an dem Kampfe der rothen u. weißen Rose, wurde in der Schlacht von Tewkesburi 4. Mai 1471 gefangen; ihr Sohn und darauf ihr Gemahl wurden ermordet, sie selbst nach 4 Jahren von dem franz. Könige Ludwig XI. ausgelöst und st. 1482 in Frankreich. Margaretha v. Valois od. Navarra, geb. 1492, Tochter Karls von Orleans, Schwester Franz I., in 2. Ehe mit Henri dʼAlbrets, dem König von Navarra, vermählt, Großmutter Heinrichs IV., beschützte die Reformation in Frankreich, obwohl sie nicht vollständig übertrat. st. 1519. Sie hinterließ Erzählungen (Heptameron), Nachahmungen des Boccaccio; ihr Kammerdiener Jean de la Haye gab einen Theil ihrer Gedichte heraus, Lyon 1547, ihre Briefe Génin, Paris 1841. Margaretha von Frankreich oder Valois, geb. 1552, Tochter des Königs Heinrich II. u. der Katharina von Medici, wurde dem nachherigen König Heinrich IV. 1572 angetraut (s. Bluthochzeit), welche Ehe beiden zuwider war u. 1599 getrennt wurde; M. st. 1615. Man hat von ihr Mémoiren und Briefe. Margaretha von Oesterreich, geb. 1480, Tochter Kaiser Maximilians I., wurde an dem franz. Hofe als künftige Gemahlin des Dauphin erzogen, 1493 aber heimgeschickt, als dieser die Erbin der Bretagne heirathete. Ihr neu er Verlobter, der Infant Johann von Spanien, st. 1496. ihr Gemahl endlich seit 1501, Herzog Philibert II. von Savoyen, st. 1501. Sie st. 1530 als Statthalterin der Niederlande zu Mecheln. Ihre Geistesprodukte in Prosa u. Versen wurden 1549 von Jean Lemaire herausgegeben. Margaretha von Parma, geb. 1522, natürliche Tochter Kaiser Karls V. und der Johanna van der Gheenst, zuerst an den Alessandro Medici, dann an den Ottavio Farnese vermählt, war von 1559 bis 67 Statthalterin der Niederlande, eine Frau, welche die Folgen des polit. Systems, das Philipp II. gegen die Niederlande beobachtete, wohl einsah, aber nicht verhindern konnte. Sie wich dem Herzog von Alba und st. 1586 zu Ortona in Italien; ihr Sohn war der berühmte Feldherr Alexander Farnese. Margaretha, geb. 1353, Königin von Dänemark seit 1374 durch den Tod ihres Vaters, Waldemar III., von Norwegen seit 1387 als Wittwe des Königs Hakon VIII., von Schweden seit 1388 durch die Gefangennehmung des Königs Albrecht. Sie bewirkte 1397 durch die Stände der 3 Reiche die Union zu Kalmar; nach derselben sollte jedes der 3 Reiche seine eigenen Gesetze, Regierung und Senat behalten u. der Thron durch die Wahl der Stände besetzt werden, der König abwechselnd in einem der 3 Länder residiren. Margarin, findet sich in allen Fetten und fetten Oelen mit Elgïn u. Stearin:

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/99>, abgerufen am 24.11.2024.