Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

ist eine sehr schwierige und ihre Heilung bei den chronischen Formen eine gleichermaßen die Geduld des Arztes wie des Patienten schwer prüfende. Beim Heilapparate begegnen wir einer Masse chirurgischer, orthopädischer, heilgymnastischer etc. Mittel, und der Anpreisung aller möglichen Brunnen-, Thermen- u. Kaltwassercuren. Vorzüglich hat sich bei eingewurzelten hartnäckigen Leiden noch ein weiser wiederholter Gebrauch der kalt en Nordseebäder bewährt.


Rückert, Friedr., einer der größten Dichter unserer Zeit und neben Platen vor allem ein Meister der Sprache und Form, geb. 1789 zu Schweinfurt, studierte in Jena eifrig Sprachwissenschaften, bereiste Südeuropa, wurde 1826 Professor der orientalischen Sprachen u. Literatur zu Erlangen, 1810 Professor zu Berlin, lebt seit 1816 meist auf seinem Gute Neuseß im Koburg' sehen. Die "geharnischten Sonette", welche R. als Freimund Raimar 1814 erscheinen ließ, sind voll Kraft u. Ingrimmes über die politische Schmach Deutschlands, andere Zeitgedichte voll Gemüth, kecken Spottes u. Humors, daneben schuf R. liebliche Märlein und Kinderlieder für sein Schwesterlein und erreichte seinen Höhepunkt als Lyriker durch seinen um 1820 gesungenen Liebesfrühling in 3 Sträußen. Alsdann suchte R. die Poesie des Orients in der deutschen Literatur einheimisch zu machen, wozu Hammer-Purgstall den entschiedenen Anfang gemacht hatte und worin der alte Göthe sowie Platen mit R. gingen. Als Uebersetzer orientalischer Dichtungen leistete er Vorzügliches und führte der Literatur neue Stoffe herbei (das arab. Schelmengedicht: Verwandlungen des Abu Seid von Serug, die indische Heldengeschichte Nal und Damajanti, das pers. Gedicht Rostem und Suhrab, das chines. Liederbuch Schi-King, die arab. Dichtungen des Amrilkois u. der Volkslieder der Hamasa); unter den eigenen Dichtungen in Geist u. Form des Ostens bleibt das Lehrgedicht "die Weisheit des Brahman en" (1836) die bedeutendste Leistung R.s, welcher seit 1813 durch Trauerspiele (Saul und David, Herodes d. Gr., Colombo u. s. f.) bewies, daß er kein Dramatiker sei, nachdem schon früher lyrische Dichtungen (Haus- und Jahreslieder) und die wachsende Vorliebe für Lehrdichtung darauf hingewiesen hatten, daß R. überhaupt ausgesungen habe. - Gesammelte Gedichte, Erl. 1834-38, 6 Bde.; Auswahl in 2. Aufl. Frankfurt 1851, 2 Bde.


Rückert, Heinrich, der Sohn des Dichters, geb. 1823 zu Koburg, seit 1852 Professor der deutschen Alterthumskunde an der Universität Breslau, versuchte sich in sehr rasch aufeinander folgenden Schriften als Geschichtschreiber, lieferte namentlich in die Stuttgarter "Neue Encyklopädie der Wissenschaften und Künste" eine Geschichte des Mittelalters, versuchte sich an einer "Culturgeschichte des deutschen Volkes in der Zeit des Uebergangs aus dem Heidenthum in das Christenthum" (Leipz. 1853 ff.) sowie an einer "Geschichte der Neuzeit" (Stuttg art 1851).


Rückfall (morbus recidivus), Wiederkehr einer scheinbar oder wirklich gehobenen Krankheit; im Strafrecht die Wiederholung des gleichen Verbrechens.


Rückgrath, die Wirbelsäule.


Rücktritte von Protestanten zur kath. Kirche fanden vom 16. Jahrh. an bis heute statt und waren im Ganzen weit zahlreicher und entscheidender als die seit dem Augsburger Religionsfrieden geschehenen Uebertritte zum Protestantismus. Unter den Persönlichkeiten, welche bis 1800 kathol. wurden, waren die hervorragendsten: Friedrich Staphylus (st. 1564), Stephan Agricola (st. 1547), Jak. Dalechamp, Franz Balduin, Laurentius Surius, Reinhard v. Echt, Christian Frank, Justus Lipsius, Jodocus Coccius, Jakob Latomus, Kaspar Ulenberg, Kasp. Scioppius, Dan. Eremita, Berth. Nihus (st. 1657), Helferich Ulr. Hunnius, Fab. Quadrantius, Joh. Eberh. Neidthardt, Vitus Ebermann, Joh. Cajus, Herzog v. Northumberland, Thom. Witleus, John Eheke, Richard Stanichurst, Edmund Campianus, Joh. Nicolls, Wilhelm Chillingworth, die Könige Karl II. und Jakob II. von England, Wilh. Rowland, Andreas Michael von Ramsay, Karl du Moulin, Peter Pithou, Joh. Casaubonus, Philipp Canaye,

ist eine sehr schwierige und ihre Heilung bei den chronischen Formen eine gleichermaßen die Geduld des Arztes wie des Patienten schwer prüfende. Beim Heilapparate begegnen wir einer Masse chirurgischer, orthopädischer, heilgymnastischer etc. Mittel, und der Anpreisung aller möglichen Brunnen-, Thermen- u. Kaltwassercuren. Vorzüglich hat sich bei eingewurzelten hartnäckigen Leiden noch ein weiser wiederholter Gebrauch der kalt en Nordseebäder bewährt.


Rückert, Friedr., einer der größten Dichter unserer Zeit und neben Platen vor allem ein Meister der Sprache und Form, geb. 1789 zu Schweinfurt, studierte in Jena eifrig Sprachwissenschaften, bereiste Südeuropa, wurde 1826 Professor der orientalischen Sprachen u. Literatur zu Erlangen, 1810 Professor zu Berlin, lebt seit 1816 meist auf seinem Gute Neuseß im Koburgʼ sehen. Die „geharnischten Sonette“, welche R. als Freimund Raimar 1814 erscheinen ließ, sind voll Kraft u. Ingrimmes über die politische Schmach Deutschlands, andere Zeitgedichte voll Gemüth, kecken Spottes u. Humors, daneben schuf R. liebliche Märlein und Kinderlieder für sein Schwesterlein und erreichte seinen Höhepunkt als Lyriker durch seinen um 1820 gesungenen Liebesfrühling in 3 Sträußen. Alsdann suchte R. die Poesie des Orients in der deutschen Literatur einheimisch zu machen, wozu Hammer-Purgstall den entschiedenen Anfang gemacht hatte und worin der alte Göthe sowie Platen mit R. gingen. Als Uebersetzer orientalischer Dichtungen leistete er Vorzügliches und führte der Literatur neue Stoffe herbei (das arab. Schelmengedicht: Verwandlungen des Abu Seid von Serug, die indische Heldengeschichte Nal und Damajanti, das pers. Gedicht Rostem und Suhrab, das chines. Liederbuch Schi-King, die arab. Dichtungen des Amrilkois u. der Volkslieder der Hamâsa); unter den eigenen Dichtungen in Geist u. Form des Ostens bleibt das Lehrgedicht „die Weisheit des Brahman en“ (1836) die bedeutendste Leistung R.s, welcher seit 1813 durch Trauerspiele (Saul und David, Herodes d. Gr., Colombo u. s. f.) bewies, daß er kein Dramatiker sei, nachdem schon früher lyrische Dichtungen (Haus- und Jahreslieder) und die wachsende Vorliebe für Lehrdichtung darauf hingewiesen hatten, daß R. überhaupt ausgesungen habe. – Gesammelte Gedichte, Erl. 1834–38, 6 Bde.; Auswahl in 2. Aufl. Frankfurt 1851, 2 Bde.


Rückert, Heinrich, der Sohn des Dichters, geb. 1823 zu Koburg, seit 1852 Professor der deutschen Alterthumskunde an der Universität Breslau, versuchte sich in sehr rasch aufeinander folgenden Schriften als Geschichtschreiber, lieferte namentlich in die Stuttgarter „Neue Encyklopädie der Wissenschaften und Künste“ eine Geschichte des Mittelalters, versuchte sich an einer „Culturgeschichte des deutschen Volkes in der Zeit des Uebergangs aus dem Heidenthum in das Christenthum“ (Leipz. 1853 ff.) sowie an einer „Geschichte der Neuzeit“ (Stuttg art 1851).


Rückfall (morbus recidivus), Wiederkehr einer scheinbar oder wirklich gehobenen Krankheit; im Strafrecht die Wiederholung des gleichen Verbrechens.


Rückgrath, die Wirbelsäule.


Rücktritte von Protestanten zur kath. Kirche fanden vom 16. Jahrh. an bis heute statt und waren im Ganzen weit zahlreicher und entscheidender als die seit dem Augsburger Religionsfrieden geschehenen Uebertritte zum Protestantismus. Unter den Persönlichkeiten, welche bis 1800 kathol. wurden, waren die hervorragendsten: Friedrich Staphylus (st. 1564), Stephan Agricola (st. 1547), Jak. Dalechamp, Franz Balduin, Laurentius Surius, Reinhard v. Echt, Christian Frank, Justus Lipsius, Jodocus Coccius, Jakob Latomus, Kaspar Ulenberg, Kasp. Scioppius, Dan. Eremita, Berth. Nihus (st. 1657), Helferich Ulr. Hunnius, Fab. Quadrantius, Joh. Eberh. Neidthardt, Vitus Ebermann, Joh. Cajus, Herzog v. Northumberland, Thom. Witleus, John Eheke, Richard Stanichurst, Edmund Campianus, Joh. Nicolls, Wilhelm Chillingworth, die Könige Karl II. und Jakob II. von England, Wilh. Rowland, Andreas Michael von Ramsay, Karl du Moulin, Peter Pithou, Joh. Casaubonus, Philipp Canaye,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0784" n="783"/>
ist eine sehr schwierige und ihre Heilung bei den chronischen Formen eine gleichermaßen die Geduld des Arztes wie des Patienten schwer prüfende. Beim Heilapparate begegnen wir einer Masse chirurgischer, orthopädischer, heilgymnastischer etc. Mittel, und der Anpreisung aller möglichen Brunnen-, Thermen- u. Kaltwassercuren. Vorzüglich hat sich bei eingewurzelten hartnäckigen Leiden noch ein weiser wiederholter Gebrauch der kalt en Nordseebäder bewährt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rückert</hi>, Friedr., einer der größten Dichter unserer Zeit und neben Platen vor allem ein Meister der Sprache und Form, geb. 1789 zu Schweinfurt, studierte in Jena eifrig Sprachwissenschaften, bereiste Südeuropa, wurde 1826 Professor der orientalischen Sprachen u. Literatur zu Erlangen, 1810 Professor zu Berlin, lebt seit 1816 meist auf seinem Gute Neuseß im Koburg&#x02BC; sehen. Die &#x201E;geharnischten Sonette&#x201C;, welche R. als <hi rendition="#g">Freimund Raimar</hi> 1814 erscheinen ließ, sind voll Kraft u. Ingrimmes über die politische Schmach Deutschlands, andere Zeitgedichte voll Gemüth, kecken Spottes u. Humors, daneben schuf R. liebliche Märlein und Kinderlieder für sein Schwesterlein und erreichte seinen Höhepunkt als Lyriker durch seinen um 1820 gesungenen Liebesfrühling in 3 Sträußen. Alsdann suchte R. die Poesie des Orients in der deutschen Literatur einheimisch zu machen, wozu Hammer-Purgstall den entschiedenen Anfang gemacht hatte und worin der alte Göthe sowie Platen mit R. gingen. Als Uebersetzer orientalischer Dichtungen leistete er Vorzügliches und führte der Literatur neue Stoffe herbei (das arab. Schelmengedicht: Verwandlungen des Abu Seid von Serug, die indische Heldengeschichte Nal und Damajanti, das pers. Gedicht Rostem und Suhrab, das chines. Liederbuch Schi-King, die arab. Dichtungen des Amrilkois u. der Volkslieder der Hamâsa); unter den eigenen Dichtungen in Geist u. Form des Ostens bleibt das Lehrgedicht &#x201E;die Weisheit des Brahman en&#x201C; (1836) die bedeutendste Leistung R.s, welcher seit 1813 durch Trauerspiele (Saul und David, Herodes d. Gr., Colombo u. s. f.) bewies, daß er kein Dramatiker sei, nachdem schon früher lyrische Dichtungen (Haus- und Jahreslieder) und die wachsende Vorliebe für Lehrdichtung darauf hingewiesen hatten, daß R. überhaupt ausgesungen habe. &#x2013; Gesammelte Gedichte, Erl. 1834&#x2013;38, 6 Bde.; Auswahl in 2. Aufl. Frankfurt 1851, 2 Bde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rückert</hi>, Heinrich, der Sohn des Dichters, geb. 1823 zu Koburg, seit 1852 Professor der deutschen Alterthumskunde an der Universität Breslau, versuchte sich in sehr rasch aufeinander folgenden Schriften als Geschichtschreiber, lieferte namentlich in die Stuttgarter &#x201E;Neue Encyklopädie der Wissenschaften und Künste&#x201C; eine Geschichte des Mittelalters, versuchte sich an einer &#x201E;Culturgeschichte des deutschen Volkes in der Zeit des Uebergangs aus dem Heidenthum in das Christenthum&#x201C; (Leipz. 1853 ff.) sowie an einer &#x201E;Geschichte der Neuzeit&#x201C; (Stuttg art 1851).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rückfall</hi><hi rendition="#i">(morbus recidivus)</hi>, Wiederkehr einer scheinbar oder wirklich gehobenen Krankheit; im Strafrecht die Wiederholung des gleichen Verbrechens.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rückgrath</hi>, die Wirbelsäule.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Rücktritte</hi> von <hi rendition="#g">Protestanten zur kath. Kirche</hi> fanden vom 16. Jahrh. an bis heute statt und waren im Ganzen weit zahlreicher und entscheidender als die seit dem Augsburger Religionsfrieden geschehenen Uebertritte zum Protestantismus. Unter den Persönlichkeiten, welche bis 1800 kathol. wurden, waren die hervorragendsten: Friedrich Staphylus (st. 1564), Stephan Agricola (st. 1547), Jak. Dalechamp, Franz Balduin, Laurentius Surius, Reinhard v. Echt, Christian Frank, Justus Lipsius, Jodocus Coccius, Jakob Latomus, Kaspar Ulenberg, Kasp. Scioppius, Dan. Eremita, Berth. Nihus (st. 1657), Helferich Ulr. Hunnius, Fab. Quadrantius, Joh. Eberh. Neidthardt, Vitus Ebermann, Joh. Cajus, Herzog v. Northumberland, Thom. Witleus, John Eheke, Richard Stanichurst, Edmund Campianus, Joh. Nicolls, Wilhelm Chillingworth, die Könige Karl II. und Jakob II. von England, Wilh. Rowland, Andreas Michael von Ramsay, Karl du Moulin, Peter Pithou, Joh. Casaubonus, Philipp Canaye,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[783/0784] ist eine sehr schwierige und ihre Heilung bei den chronischen Formen eine gleichermaßen die Geduld des Arztes wie des Patienten schwer prüfende. Beim Heilapparate begegnen wir einer Masse chirurgischer, orthopädischer, heilgymnastischer etc. Mittel, und der Anpreisung aller möglichen Brunnen-, Thermen- u. Kaltwassercuren. Vorzüglich hat sich bei eingewurzelten hartnäckigen Leiden noch ein weiser wiederholter Gebrauch der kalt en Nordseebäder bewährt. Rückert, Friedr., einer der größten Dichter unserer Zeit und neben Platen vor allem ein Meister der Sprache und Form, geb. 1789 zu Schweinfurt, studierte in Jena eifrig Sprachwissenschaften, bereiste Südeuropa, wurde 1826 Professor der orientalischen Sprachen u. Literatur zu Erlangen, 1810 Professor zu Berlin, lebt seit 1816 meist auf seinem Gute Neuseß im Koburgʼ sehen. Die „geharnischten Sonette“, welche R. als Freimund Raimar 1814 erscheinen ließ, sind voll Kraft u. Ingrimmes über die politische Schmach Deutschlands, andere Zeitgedichte voll Gemüth, kecken Spottes u. Humors, daneben schuf R. liebliche Märlein und Kinderlieder für sein Schwesterlein und erreichte seinen Höhepunkt als Lyriker durch seinen um 1820 gesungenen Liebesfrühling in 3 Sträußen. Alsdann suchte R. die Poesie des Orients in der deutschen Literatur einheimisch zu machen, wozu Hammer-Purgstall den entschiedenen Anfang gemacht hatte und worin der alte Göthe sowie Platen mit R. gingen. Als Uebersetzer orientalischer Dichtungen leistete er Vorzügliches und führte der Literatur neue Stoffe herbei (das arab. Schelmengedicht: Verwandlungen des Abu Seid von Serug, die indische Heldengeschichte Nal und Damajanti, das pers. Gedicht Rostem und Suhrab, das chines. Liederbuch Schi-King, die arab. Dichtungen des Amrilkois u. der Volkslieder der Hamâsa); unter den eigenen Dichtungen in Geist u. Form des Ostens bleibt das Lehrgedicht „die Weisheit des Brahman en“ (1836) die bedeutendste Leistung R.s, welcher seit 1813 durch Trauerspiele (Saul und David, Herodes d. Gr., Colombo u. s. f.) bewies, daß er kein Dramatiker sei, nachdem schon früher lyrische Dichtungen (Haus- und Jahreslieder) und die wachsende Vorliebe für Lehrdichtung darauf hingewiesen hatten, daß R. überhaupt ausgesungen habe. – Gesammelte Gedichte, Erl. 1834–38, 6 Bde.; Auswahl in 2. Aufl. Frankfurt 1851, 2 Bde. Rückert, Heinrich, der Sohn des Dichters, geb. 1823 zu Koburg, seit 1852 Professor der deutschen Alterthumskunde an der Universität Breslau, versuchte sich in sehr rasch aufeinander folgenden Schriften als Geschichtschreiber, lieferte namentlich in die Stuttgarter „Neue Encyklopädie der Wissenschaften und Künste“ eine Geschichte des Mittelalters, versuchte sich an einer „Culturgeschichte des deutschen Volkes in der Zeit des Uebergangs aus dem Heidenthum in das Christenthum“ (Leipz. 1853 ff.) sowie an einer „Geschichte der Neuzeit“ (Stuttg art 1851). Rückfall (morbus recidivus), Wiederkehr einer scheinbar oder wirklich gehobenen Krankheit; im Strafrecht die Wiederholung des gleichen Verbrechens. Rückgrath, die Wirbelsäule. Rücktritte von Protestanten zur kath. Kirche fanden vom 16. Jahrh. an bis heute statt und waren im Ganzen weit zahlreicher und entscheidender als die seit dem Augsburger Religionsfrieden geschehenen Uebertritte zum Protestantismus. Unter den Persönlichkeiten, welche bis 1800 kathol. wurden, waren die hervorragendsten: Friedrich Staphylus (st. 1564), Stephan Agricola (st. 1547), Jak. Dalechamp, Franz Balduin, Laurentius Surius, Reinhard v. Echt, Christian Frank, Justus Lipsius, Jodocus Coccius, Jakob Latomus, Kaspar Ulenberg, Kasp. Scioppius, Dan. Eremita, Berth. Nihus (st. 1657), Helferich Ulr. Hunnius, Fab. Quadrantius, Joh. Eberh. Neidthardt, Vitus Ebermann, Joh. Cajus, Herzog v. Northumberland, Thom. Witleus, John Eheke, Richard Stanichurst, Edmund Campianus, Joh. Nicolls, Wilhelm Chillingworth, die Könige Karl II. und Jakob II. von England, Wilh. Rowland, Andreas Michael von Ramsay, Karl du Moulin, Peter Pithou, Joh. Casaubonus, Philipp Canaye,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/784
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 783. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/784>, abgerufen am 25.11.2024.