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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

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bis 78°4' südl. Breite vor u. machte wichtige Entdeckungen (vergl. Antarktischer Continent); sein Reisebericht erschien London 1846. 1848-49 befehligte er eine vergebliche Expedition zur Aufsuchung Franklins.


Roß, Ludwig, geb. 1806 zu Horst in Holstein, Archäolog, war von 1833 bis 1813 von der griech Regierung als Conservator und Professor angestellt, ist seit 1814 Professor in Halle. "Handbuch der Archäologie der Kunst", Athen, Bd. I. 1841; "Inscriptiones graecae ineditae" 1834-45, 3 Hefte; "Reisen auf den griech. Inseln" 1810-52; "Die Demen von Attika" 1846; "Hellenika" 1846; "Griech. Königsreisen" 1818.


Roßbach, preuß. Dorf zwischen Weißenfels und Merseburg, berühmt durch den Sieg Friedrichs II. 5. Novbr. 1757 über die Reichsarmee u. die Franzosen.


Rosse, William Parsons, Graf von, geb. 1800 in Irland, später Parlamentsmitglied und Lordlieutenant von Kings-County, Optiker und Astronom, ließ ein Teleskop verfertigen mit einem Objectivspiegel von 6' Durchmesser, mit dem er auf dem auf seinem Landgute errichteten Observatorium Untersuchungen der Nebelflecken anstellte, und viele bisher für unauflöslich gehaltene in einzelne Sterne auflöste. Im J. 1849 ward er Präsident der königl. Gesellschaft zu London; er macht seinem Namen auch durch Menschenfreundlichkeit Ehre.


Roßhirt, Joh. Eugen Konr. Franz, ein hochverdienter und namentlich auch als Canonist ausgezeichneter Rechtsgelehrter, geb. 1793 zu Oberscheinfeld im ehemaligen Fürstbisthum Bamberg, studierte zu Bamberg u. Erlangen, wurde 1813 Doctor, 1817 Professor der Rechte zu Erlangen, wirkt als solch er seit vielen Jahren an der Hochschule Heidelberg. Außer zahlreichen Abhandlungen in Zeitschriften (er redigirte unter anderm mit Warnkönig die "Zeitschrift für Civil- und Criminalrecht" 1839-42 u. schrieb viel in das "Neue Criminal-Archiv"), einer neuen Ausgabe von Mackeldeys vielgebrauchtem "Lehrbuch des röm. Rechts" u. dergl. lieferte R. namentlich Grundlinien des röm. Rechts (1824), ein Lehrbuch des Criminalrechts (1822) u. Entwicklung der Grundsätze des Strafrechts (1828), eine Geschichte und System des deutschen Strafrechts (Stuttg. 1838 ff., 2 B), ein gemeines deutsches Civilrecht. Ein der kathol. Kirche würdiges Werk war die "Geschichte des Rechts im Mittelalter" (Mainz 1846 ff.), sein "Grundriß zum Kirchenrechte der Katholiken und Protestanten" erlebte 1850 die 2. Auflage; seine jüngste größere Schrift ist die "Dogmengeschichte des Civilrechtes", Heidelberg 1853. - R., Eugen, der Bruder des Vorigen, geb. 1795 zu Oberscheinfeld, seit 1817 Arzt, seit 1833 Professor der Geburtshilfe an der Hochschule Erlangen, auch Director der Entbindungsanstalt, hat sich als Schriftsteller in seinem Fache einen Namen erworben: "Anzeige zu den geburtshilflichen Operationen" (Erl. 1840-42), Quaedam ad artis obstetriciae statum pert. (ibid. 1843) u. a. m.


Rossi, Pellegrino, Graf, geb. 1787 zu Carrara, Rechtsgelehrter, war längere Zeit Professor in Bologna, flüchtete wegen Theilnahme an politischen Verbindungen compromittirt nach Genf, wo er Calvinist, Professor und Staatsrath wurde, auch als Gesandter Genfs an der Tagsatzung 1833 den Entwurf einer neuen schweizer. Bundesverfassung redigirte. Von Guizot berufen erhielt er 1835 den Lehrstuhl des constitutionellen Rechts in Paris, wurde wiederum Katholik, 1839 Pair, 1840 Staatsrath, 1845 franz. Gesandter in Rom. Im Sept. 1848 traf er als erster Minister Pius IX. mit Umsicht u. Entschlossenheit seine Maßregeln gegen das Treiben der Mazzinisten, wurde aber am 15. Nov. 1848 auf der Treppe der Cancellaria, als er die Deputirtenkammer eröffnen wollte, durch einen Dolchstich in die linke Carotis ermordet.


Rossi, s. Sonntag, Henriette.


Rossini, Gioachimo, geb. 1792 zu Pesaro in der Romagna, der beliebteste neuere ital. Operncomponist, ein reiches musikalisches Talent und unerschöpflich an einschmeichelnden und bestechenden Melodien, doch ohne allen tieferen Gehalt u. ohne ächte dramatische Behandlung seiner Compositionen. Er war der

bis 78°4' südl. Breite vor u. machte wichtige Entdeckungen (vergl. Antarktischer Continent); sein Reisebericht erschien London 1846. 1848–49 befehligte er eine vergebliche Expedition zur Aufsuchung Franklins.


Roß, Ludwig, geb. 1806 zu Horst in Holstein, Archäolog, war von 1833 bis 1813 von der griech Regierung als Conservator und Professor angestellt, ist seit 1814 Professor in Halle. „Handbuch der Archäologie der Kunst“, Athen, Bd. I. 1841; „Inscriptiones graecae ineditae“ 1834–45, 3 Hefte; „Reisen auf den griech. Inseln“ 1810–52; „Die Demen von Attika“ 1846; „Hellenika“ 1846; „Griech. Königsreisen“ 1818.


Roßbach, preuß. Dorf zwischen Weißenfels und Merseburg, berühmt durch den Sieg Friedrichs II. 5. Novbr. 1757 über die Reichsarmee u. die Franzosen.


Rosse, William Parsons, Graf von, geb. 1800 in Irland, später Parlamentsmitglied und Lordlieutenant von Kings-County, Optiker und Astronom, ließ ein Teleskop verfertigen mit einem Objectivspiegel von 6' Durchmesser, mit dem er auf dem auf seinem Landgute errichteten Observatorium Untersuchungen der Nebelflecken anstellte, und viele bisher für unauflöslich gehaltene in einzelne Sterne auflöste. Im J. 1849 ward er Präsident der königl. Gesellschaft zu London; er macht seinem Namen auch durch Menschenfreundlichkeit Ehre.


Roßhirt, Joh. Eugen Konr. Franz, ein hochverdienter und namentlich auch als Canonist ausgezeichneter Rechtsgelehrter, geb. 1793 zu Oberscheinfeld im ehemaligen Fürstbisthum Bamberg, studierte zu Bamberg u. Erlangen, wurde 1813 Doctor, 1817 Professor der Rechte zu Erlangen, wirkt als solch er seit vielen Jahren an der Hochschule Heidelberg. Außer zahlreichen Abhandlungen in Zeitschriften (er redigirte unter anderm mit Warnkönig die „Zeitschrift für Civil- und Criminalrecht“ 1839–42 u. schrieb viel in das „Neue Criminal-Archiv“), einer neuen Ausgabe von Mackeldeys vielgebrauchtem „Lehrbuch des röm. Rechts“ u. dergl. lieferte R. namentlich Grundlinien des röm. Rechts (1824), ein Lehrbuch des Criminalrechts (1822) u. Entwicklung der Grundsätze des Strafrechts (1828), eine Geschichte und System des deutschen Strafrechts (Stuttg. 1838 ff., 2 B), ein gemeines deutsches Civilrecht. Ein der kathol. Kirche würdiges Werk war die „Geschichte des Rechts im Mittelalter“ (Mainz 1846 ff.), sein „Grundriß zum Kirchenrechte der Katholiken und Protestanten“ erlebte 1850 die 2. Auflage; seine jüngste größere Schrift ist die „Dogmengeschichte des Civilrechtes“, Heidelberg 1853. – R., Eugen, der Bruder des Vorigen, geb. 1795 zu Oberscheinfeld, seit 1817 Arzt, seit 1833 Professor der Geburtshilfe an der Hochschule Erlangen, auch Director der Entbindungsanstalt, hat sich als Schriftsteller in seinem Fache einen Namen erworben: „Anzeige zu den geburtshilflichen Operationen“ (Erl. 1840–42), Quaedam ad artis obstetriciae statum pert. (ibid. 1843) u. a. m.


Rossi, Pellegrino, Graf, geb. 1787 zu Carrara, Rechtsgelehrter, war längere Zeit Professor in Bologna, flüchtete wegen Theilnahme an politischen Verbindungen compromittirt nach Genf, wo er Calvinist, Professor und Staatsrath wurde, auch als Gesandter Genfs an der Tagsatzung 1833 den Entwurf einer neuen schweizer. Bundesverfassung redigirte. Von Guizot berufen erhielt er 1835 den Lehrstuhl des constitutionellen Rechts in Paris, wurde wiederum Katholik, 1839 Pair, 1840 Staatsrath, 1845 franz. Gesandter in Rom. Im Sept. 1848 traf er als erster Minister Pius IX. mit Umsicht u. Entschlossenheit seine Maßregeln gegen das Treiben der Mazzinisten, wurde aber am 15. Nov. 1848 auf der Treppe der Cancellaria, als er die Deputirtenkammer eröffnen wollte, durch einen Dolchstich in die linke Carotis ermordet.


Rossi, s. Sonntag, Henriette.


Rossini, Gioachimo, geb. 1792 zu Pesaro in der Romagna, der beliebteste neuere ital. Operncomponist, ein reiches musikalisches Talent und unerschöpflich an einschmeichelnden und bestechenden Melodien, doch ohne allen tieferen Gehalt u. ohne ächte dramatische Behandlung seiner Compositionen. Er war der

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[771/0772] bis 78°4' südl. Breite vor u. machte wichtige Entdeckungen (vergl. Antarktischer Continent); sein Reisebericht erschien London 1846. 1848–49 befehligte er eine vergebliche Expedition zur Aufsuchung Franklins. Roß, Ludwig, geb. 1806 zu Horst in Holstein, Archäolog, war von 1833 bis 1813 von der griech Regierung als Conservator und Professor angestellt, ist seit 1814 Professor in Halle. „Handbuch der Archäologie der Kunst“, Athen, Bd. I. 1841; „Inscriptiones graecae ineditae“ 1834–45, 3 Hefte; „Reisen auf den griech. Inseln“ 1810–52; „Die Demen von Attika“ 1846; „Hellenika“ 1846; „Griech. Königsreisen“ 1818. Roßbach, preuß. Dorf zwischen Weißenfels und Merseburg, berühmt durch den Sieg Friedrichs II. 5. Novbr. 1757 über die Reichsarmee u. die Franzosen. Rosse, William Parsons, Graf von, geb. 1800 in Irland, später Parlamentsmitglied und Lordlieutenant von Kings-County, Optiker und Astronom, ließ ein Teleskop verfertigen mit einem Objectivspiegel von 6' Durchmesser, mit dem er auf dem auf seinem Landgute errichteten Observatorium Untersuchungen der Nebelflecken anstellte, und viele bisher für unauflöslich gehaltene in einzelne Sterne auflöste. Im J. 1849 ward er Präsident der königl. Gesellschaft zu London; er macht seinem Namen auch durch Menschenfreundlichkeit Ehre. Roßhirt, Joh. Eugen Konr. Franz, ein hochverdienter und namentlich auch als Canonist ausgezeichneter Rechtsgelehrter, geb. 1793 zu Oberscheinfeld im ehemaligen Fürstbisthum Bamberg, studierte zu Bamberg u. Erlangen, wurde 1813 Doctor, 1817 Professor der Rechte zu Erlangen, wirkt als solch er seit vielen Jahren an der Hochschule Heidelberg. Außer zahlreichen Abhandlungen in Zeitschriften (er redigirte unter anderm mit Warnkönig die „Zeitschrift für Civil- und Criminalrecht“ 1839–42 u. schrieb viel in das „Neue Criminal-Archiv“), einer neuen Ausgabe von Mackeldeys vielgebrauchtem „Lehrbuch des röm. Rechts“ u. dergl. lieferte R. namentlich Grundlinien des röm. Rechts (1824), ein Lehrbuch des Criminalrechts (1822) u. Entwicklung der Grundsätze des Strafrechts (1828), eine Geschichte und System des deutschen Strafrechts (Stuttg. 1838 ff., 2 B), ein gemeines deutsches Civilrecht. Ein der kathol. Kirche würdiges Werk war die „Geschichte des Rechts im Mittelalter“ (Mainz 1846 ff.), sein „Grundriß zum Kirchenrechte der Katholiken und Protestanten“ erlebte 1850 die 2. Auflage; seine jüngste größere Schrift ist die „Dogmengeschichte des Civilrechtes“, Heidelberg 1853. – R., Eugen, der Bruder des Vorigen, geb. 1795 zu Oberscheinfeld, seit 1817 Arzt, seit 1833 Professor der Geburtshilfe an der Hochschule Erlangen, auch Director der Entbindungsanstalt, hat sich als Schriftsteller in seinem Fache einen Namen erworben: „Anzeige zu den geburtshilflichen Operationen“ (Erl. 1840–42), Quaedam ad artis obstetriciae statum pert. (ibid. 1843) u. a. m. Rossi, Pellegrino, Graf, geb. 1787 zu Carrara, Rechtsgelehrter, war längere Zeit Professor in Bologna, flüchtete wegen Theilnahme an politischen Verbindungen compromittirt nach Genf, wo er Calvinist, Professor und Staatsrath wurde, auch als Gesandter Genfs an der Tagsatzung 1833 den Entwurf einer neuen schweizer. Bundesverfassung redigirte. Von Guizot berufen erhielt er 1835 den Lehrstuhl des constitutionellen Rechts in Paris, wurde wiederum Katholik, 1839 Pair, 1840 Staatsrath, 1845 franz. Gesandter in Rom. Im Sept. 1848 traf er als erster Minister Pius IX. mit Umsicht u. Entschlossenheit seine Maßregeln gegen das Treiben der Mazzinisten, wurde aber am 15. Nov. 1848 auf der Treppe der Cancellaria, als er die Deputirtenkammer eröffnen wollte, durch einen Dolchstich in die linke Carotis ermordet. Rossi, s. Sonntag, Henriette. Rossini, Gioachimo, geb. 1792 zu Pesaro in der Romagna, der beliebteste neuere ital. Operncomponist, ein reiches musikalisches Talent und unerschöpflich an einschmeichelnden und bestechenden Melodien, doch ohne allen tieferen Gehalt u. ohne ächte dramatische Behandlung seiner Compositionen. Er war der

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 771. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/772>, abgerufen am 25.11.2024.