Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

bei der Brechung in einem Glasprisma. Man sieht häufig 2 concentrische R., nämlich zu dem innern Haupt-R. noch einen schwächern äußern, Neben-R. genannt, welcher letztere durch eine doppelte Zurückwerfung der Lichtstrahlen in den Regentropfen entsteht, während der Haupt-R. durch einfache. Die Reihenfolge der Farben beim innern R. ist von innen nach außen Violett, Purpur, Blau, Grün, Gelb, Orange, Roth, beim äußern R. gerade umgekehrt. Bei Betrachtung des R.s haben wir die Sonne immer im Rücken; diese darf jedoch, um den R. zu erzeugen, nicht zu hoch, und zwar nicht über 42 Grad über dem Horizont stehen, daher R. gewöhnlich Morgens oder Abends sichtbar sind. Auch in den seinen, staubartigen Tropfen bei Wasserfällen, ferner im Thau bilden sich R. In gleicher Weise entstehen durch Brechung des Mondlichts die Mond-R., freilich viel schwächer in Licht u. Farbe.


Regenbogenhaut, s. Auge.


Regeneration, lat.-deutsch, Wiedererzeugung, Wiedergeburt; regeneriren, wiedererzeugen, neubeleben, nachwachsen.


Regenpfeifer (Charadrius), Vogelgattung aus der Ordnung der Watvögel, mit nur 3 Zehen, Hinterzehe fehlt, Schnabel kürzer als Kopf. Es sind scheue, unruhige Vögel, mit schnellem, ruckweisem Gang, leben meist in der Nähe des Wassers, nur wenige auf trockenen Haiden, und nähren sich von Würmern, Wasserinsekten u. Schnecken; wandern einzeln oder in Gesellschaften. Der Sand-R., großer Halsband-R. (Ch. hiaticula), 8'' lang, mehr im Norden, bei uns nur auf der Wanderung. - Der kleine Halsband-R. (Ch. minor), dem vorigen ähnlich, nur viel kleiner, an unsern Flußufern. - Der Mornell-R. (Ch. Morinellus), grau oder schwärzlich, 10'' lang, bei uns auf dem Zuge als kleiner Brachvogel und wegen seines trefflichen Fleisches sehr geschätzt. - Der Gold-R. (Ch. auratus), mehr im Norden, der Kibitz, s. d.


Regensburg, Hauptstadt des bayer. Kreises Oberpfalz, Bischofssitz, am rechten Ufer der Donau, über welche eine 1135-46 erbaute steinerne Brücke nach Stadtamhof führt, hat 25000 E, von denen ungefähr 1/3 Protestanten sind. Merkwürdigste Gebäude: der Dom, eines der schönsten gothischen Bauwerke, die Kirchen St. Ulrich, die der ehemaligen gefürsteten Fräuleinstifte Niedermünster und Obermünster, die Kirche der ehemals gefürsteten Abtei St. Emmeran mit vielen historisch merkwürdigen Grabmälern, die des Benedictinerklosters St. Jakob; das alte Rathhaus, der Thurn- und Taxissche Palast, der Dittmersche Palast etc. Die Industrie ist sehr beträchtlich, ebenso der Verkehr, da R. Mittelpunkt der Donaudampfschifffahrt ist. - R., Regino, war röm. Colonie und Hauptwaffenplatz, später Residenz der alten bayer. Herzoge, wurde bei der Aechtung Heinrichs des Löwen reichsfrei, war von 1663-1806 Sitz des deutschen Reichstags, bildete mit dem bischöfl. Gebiete von 1803-10 das Fürstenthum des Kurerzkanzlers Dalberg, kam 1810 an Bayern. Das Bisthum wurde 740 gestiftet u. begriff später ein Gebiet von 6 #M., das die Schicksale der Stadt R. theilte.


Regent (vom lat. regere, regieren, regens, Regierender), der Landesfürst; im engeren Sinne dessen Stellvertreter bei Minderjährigkeit, Gefangenschaft, Geisteskrankheit.


Regenwurm, gemeiner R. (Lumbricus terrestris) ein Wurm aus der Ordnung der Ringelwürmer (s. Anneliden), mit 100-130 durch eine Querfurche getheilten Ringen u. 8 Reihen Borsten am Bauche, wühlt Gänge nach allen Richtungen in der Erde, besonders in stark gedüngter Gartenerde, frißt außer Erde auch Wurzeln u. thierische Theile.


Regesta, lat., Verzeichniß, daher Register; chronologische Auszüge aus mittelalterlichen Urkunden.


Reggio (Reddscho), bei den Römern Regium Lepidi, altes ital. Herzogthum, seit 1409 dem Hause Este gehörig, Provinz des Herzogthums Modena. Die Hauptstadt R. ist Bischofssitz, hat eine Citadelle, schöne Kathedrale, 20000 E., Seideindustrie. R. ist Geburtsort Ariostos; von R. führte Marschall Oudinot den Herzogstitel.


Reggio, das alte Rhegium, feste

bei der Brechung in einem Glasprisma. Man sieht häufig 2 concentrische R., nämlich zu dem innern Haupt-R. noch einen schwächern äußern, Neben-R. genannt, welcher letztere durch eine doppelte Zurückwerfung der Lichtstrahlen in den Regentropfen entsteht, während der Haupt-R. durch einfache. Die Reihenfolge der Farben beim innern R. ist von innen nach außen Violett, Purpur, Blau, Grün, Gelb, Orange, Roth, beim äußern R. gerade umgekehrt. Bei Betrachtung des R.s haben wir die Sonne immer im Rücken; diese darf jedoch, um den R. zu erzeugen, nicht zu hoch, und zwar nicht über 42 Grad über dem Horizont stehen, daher R. gewöhnlich Morgens oder Abends sichtbar sind. Auch in den seinen, staubartigen Tropfen bei Wasserfällen, ferner im Thau bilden sich R. In gleicher Weise entstehen durch Brechung des Mondlichts die Mond-R., freilich viel schwächer in Licht u. Farbe.


Regenbogenhaut, s. Auge.


Regeneration, lat.-deutsch, Wiedererzeugung, Wiedergeburt; regeneriren, wiedererzeugen, neubeleben, nachwachsen.


Regenpfeifer (Charadrius), Vogelgattung aus der Ordnung der Watvögel, mit nur 3 Zehen, Hinterzehe fehlt, Schnabel kürzer als Kopf. Es sind scheue, unruhige Vögel, mit schnellem, ruckweisem Gang, leben meist in der Nähe des Wassers, nur wenige auf trockenen Haiden, und nähren sich von Würmern, Wasserinsekten u. Schnecken; wandern einzeln oder in Gesellschaften. Der Sand-R., großer Halsband-R. (Ch. hiaticula), 8'' lang, mehr im Norden, bei uns nur auf der Wanderung. – Der kleine Halsband-R. (Ch. minor), dem vorigen ähnlich, nur viel kleiner, an unsern Flußufern. – Der Mornell-R. (Ch. Morinellus), grau oder schwärzlich, 10'' lang, bei uns auf dem Zuge als kleiner Brachvogel und wegen seines trefflichen Fleisches sehr geschätzt. – Der Gold-R. (Ch. auratus), mehr im Norden, der Kibitz, s. d.


Regensburg, Hauptstadt des bayer. Kreises Oberpfalz, Bischofssitz, am rechten Ufer der Donau, über welche eine 1135–46 erbaute steinerne Brücke nach Stadtamhof führt, hat 25000 E, von denen ungefähr 1/3 Protestanten sind. Merkwürdigste Gebäude: der Dom, eines der schönsten gothischen Bauwerke, die Kirchen St. Ulrich, die der ehemaligen gefürsteten Fräuleinstifte Niedermünster und Obermünster, die Kirche der ehemals gefürsteten Abtei St. Emmeran mit vielen historisch merkwürdigen Grabmälern, die des Benedictinerklosters St. Jakob; das alte Rathhaus, der Thurn- und Taxissche Palast, der Dittmersche Palast etc. Die Industrie ist sehr beträchtlich, ebenso der Verkehr, da R. Mittelpunkt der Donaudampfschifffahrt ist. – R., Regino, war röm. Colonie und Hauptwaffenplatz, später Residenz der alten bayer. Herzoge, wurde bei der Aechtung Heinrichs des Löwen reichsfrei, war von 1663–1806 Sitz des deutschen Reichstags, bildete mit dem bischöfl. Gebiete von 1803–10 das Fürstenthum des Kurerzkanzlers Dalberg, kam 1810 an Bayern. Das Bisthum wurde 740 gestiftet u. begriff später ein Gebiet von 6 □M., das die Schicksale der Stadt R. theilte.


Regent (vom lat. regere, regieren, regens, Regierender), der Landesfürst; im engeren Sinne dessen Stellvertreter bei Minderjährigkeit, Gefangenschaft, Geisteskrankheit.


Regenwurm, gemeiner R. (Lumbricus terrestris) ein Wurm aus der Ordnung der Ringelwürmer (s. Anneliden), mit 100–130 durch eine Querfurche getheilten Ringen u. 8 Reihen Borsten am Bauche, wühlt Gänge nach allen Richtungen in der Erde, besonders in stark gedüngter Gartenerde, frißt außer Erde auch Wurzeln u. thierische Theile.


Regesta, lat., Verzeichniß, daher Register; chronologische Auszüge aus mittelalterlichen Urkunden.


Reggio (Reddscho), bei den Römern Regium Lepidi, altes ital. Herzogthum, seit 1409 dem Hause Este gehörig, Provinz des Herzogthums Modena. Die Hauptstadt R. ist Bischofssitz, hat eine Citadelle, schöne Kathedrale, 20000 E., Seideindustrie. R. ist Geburtsort Ariostos; von R. führte Marschall Oudinot den Herzogstitel.


Reggio, das alte Rhegium, feste

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0688" n="687"/>
bei der Brechung in einem Glasprisma. Man sieht häufig 2 concentrische R., nämlich zu dem innern Haupt-R. noch einen schwächern äußern, <hi rendition="#g">Neben</hi>-R. genannt, welcher letztere durch eine doppelte Zurückwerfung der Lichtstrahlen in den Regentropfen entsteht, während der <hi rendition="#g">Haupt</hi>-R. durch einfache. Die Reihenfolge der Farben beim innern R. ist von innen nach außen Violett, Purpur, Blau, Grün, Gelb, Orange, Roth, beim äußern R. gerade umgekehrt. Bei Betrachtung des R.s haben wir die Sonne immer im Rücken; diese darf jedoch, um den R. zu erzeugen, nicht zu hoch, und zwar nicht über 42 Grad über dem Horizont stehen, daher R. gewöhnlich Morgens oder Abends sichtbar sind. Auch in den seinen, staubartigen Tropfen bei Wasserfällen, ferner im Thau bilden sich R. In gleicher Weise entstehen durch Brechung des Mondlichts die <hi rendition="#g">Mond</hi>-R., freilich viel schwächer in Licht u. Farbe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Regenbogenhaut</hi>, s. Auge.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Regeneration</hi>, lat.-deutsch, Wiedererzeugung, Wiedergeburt; <hi rendition="#g">regeneriren</hi>, wiedererzeugen, neubeleben, nachwachsen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Regenpfeifer</hi><hi rendition="#i">(Charadrius)</hi>, Vogelgattung aus der Ordnung der Watvögel, mit nur 3 Zehen, Hinterzehe fehlt, Schnabel kürzer als Kopf. Es sind scheue, unruhige Vögel, mit schnellem, ruckweisem Gang, leben meist in der Nähe des Wassers, nur wenige auf trockenen Haiden, und nähren sich von Würmern, Wasserinsekten u. Schnecken; wandern einzeln oder in Gesellschaften. Der <hi rendition="#g">Sand</hi>-R., großer Halsband-R. (<hi rendition="#i">Ch. hiaticula),</hi> 8'' lang, mehr im Norden, bei uns nur auf der Wanderung. &#x2013; Der <hi rendition="#g">kleine Halsband</hi>-R. <hi rendition="#i">(Ch. minor)</hi>, dem vorigen ähnlich, nur viel kleiner, an unsern Flußufern. &#x2013; Der <hi rendition="#g">Mornell</hi>-R. <hi rendition="#i">(Ch. Morinellus)</hi>, grau oder schwärzlich, 10'' lang, bei uns auf dem Zuge als kleiner Brachvogel und wegen seines trefflichen Fleisches sehr geschätzt. &#x2013; Der <hi rendition="#g">Gold</hi>-R. <hi rendition="#i">(Ch. auratus)</hi>, mehr im Norden, der <hi rendition="#g">Kibitz,</hi> s. d.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Regensburg</hi>, Hauptstadt des bayer. Kreises Oberpfalz, Bischofssitz, am rechten Ufer der Donau, über welche eine 1135&#x2013;46 erbaute steinerne Brücke nach Stadtamhof führt, hat 25000 E, von denen ungefähr <hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">3</hi> Protestanten sind. Merkwürdigste Gebäude: der Dom, eines der schönsten gothischen Bauwerke, die Kirchen St. Ulrich, die der ehemaligen gefürsteten Fräuleinstifte Niedermünster und Obermünster, die Kirche der ehemals gefürsteten Abtei St. Emmeran mit vielen historisch merkwürdigen Grabmälern, die des Benedictinerklosters St. Jakob; das alte Rathhaus, der Thurn- und Taxissche Palast, der Dittmersche Palast etc. Die Industrie ist sehr beträchtlich, ebenso der Verkehr, da R. Mittelpunkt der Donaudampfschifffahrt ist. &#x2013; R., <hi rendition="#i">Regino,</hi> war röm. Colonie und Hauptwaffenplatz, später Residenz der alten bayer. Herzoge, wurde bei der Aechtung Heinrichs des Löwen reichsfrei, war von 1663&#x2013;1806 Sitz des deutschen Reichstags, bildete mit dem bischöfl. Gebiete von 1803&#x2013;10 das Fürstenthum des Kurerzkanzlers Dalberg, kam 1810 an Bayern. Das <hi rendition="#g">Bisthum</hi> wurde 740 gestiftet u. begriff später ein Gebiet von 6 &#x25A1;M., das die Schicksale der Stadt R. theilte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Regent</hi> (vom lat. <hi rendition="#i">regere</hi>, regieren, <hi rendition="#i">regens</hi>, Regierender), der Landesfürst; im engeren Sinne dessen Stellvertreter bei Minderjährigkeit, Gefangenschaft, Geisteskrankheit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Regenwurm</hi>, <hi rendition="#g">gemeiner</hi> R. <hi rendition="#i">(Lumbricus terrestris)</hi> ein Wurm aus der Ordnung der Ringelwürmer (s. Anneliden), mit 100&#x2013;130 durch eine Querfurche getheilten Ringen u. 8 Reihen Borsten am Bauche, wühlt Gänge nach allen Richtungen in der Erde, besonders in stark gedüngter Gartenerde, frißt außer Erde auch Wurzeln u. thierische Theile.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Regesta</hi>, lat., Verzeichniß, daher Register; chronologische Auszüge aus mittelalterlichen Urkunden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Reggio</hi> (Reddscho), bei den Römern <hi rendition="#i">Regium Lepidi</hi>, altes ital. Herzogthum, seit 1409 dem Hause Este gehörig, Provinz des Herzogthums Modena. Die <hi rendition="#g">Hauptstadt</hi> R. ist Bischofssitz, hat eine Citadelle, schöne Kathedrale, 20000 E., Seideindustrie. R. ist Geburtsort Ariostos; von R. führte Marschall Oudinot den Herzogstitel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Reggio</hi>, das alte <hi rendition="#i">Rhegium</hi>, feste
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[687/0688] bei der Brechung in einem Glasprisma. Man sieht häufig 2 concentrische R., nämlich zu dem innern Haupt-R. noch einen schwächern äußern, Neben-R. genannt, welcher letztere durch eine doppelte Zurückwerfung der Lichtstrahlen in den Regentropfen entsteht, während der Haupt-R. durch einfache. Die Reihenfolge der Farben beim innern R. ist von innen nach außen Violett, Purpur, Blau, Grün, Gelb, Orange, Roth, beim äußern R. gerade umgekehrt. Bei Betrachtung des R.s haben wir die Sonne immer im Rücken; diese darf jedoch, um den R. zu erzeugen, nicht zu hoch, und zwar nicht über 42 Grad über dem Horizont stehen, daher R. gewöhnlich Morgens oder Abends sichtbar sind. Auch in den seinen, staubartigen Tropfen bei Wasserfällen, ferner im Thau bilden sich R. In gleicher Weise entstehen durch Brechung des Mondlichts die Mond-R., freilich viel schwächer in Licht u. Farbe. Regenbogenhaut, s. Auge. Regeneration, lat.-deutsch, Wiedererzeugung, Wiedergeburt; regeneriren, wiedererzeugen, neubeleben, nachwachsen. Regenpfeifer (Charadrius), Vogelgattung aus der Ordnung der Watvögel, mit nur 3 Zehen, Hinterzehe fehlt, Schnabel kürzer als Kopf. Es sind scheue, unruhige Vögel, mit schnellem, ruckweisem Gang, leben meist in der Nähe des Wassers, nur wenige auf trockenen Haiden, und nähren sich von Würmern, Wasserinsekten u. Schnecken; wandern einzeln oder in Gesellschaften. Der Sand-R., großer Halsband-R. (Ch. hiaticula), 8'' lang, mehr im Norden, bei uns nur auf der Wanderung. – Der kleine Halsband-R. (Ch. minor), dem vorigen ähnlich, nur viel kleiner, an unsern Flußufern. – Der Mornell-R. (Ch. Morinellus), grau oder schwärzlich, 10'' lang, bei uns auf dem Zuge als kleiner Brachvogel und wegen seines trefflichen Fleisches sehr geschätzt. – Der Gold-R. (Ch. auratus), mehr im Norden, der Kibitz, s. d. Regensburg, Hauptstadt des bayer. Kreises Oberpfalz, Bischofssitz, am rechten Ufer der Donau, über welche eine 1135–46 erbaute steinerne Brücke nach Stadtamhof führt, hat 25000 E, von denen ungefähr 1/3 Protestanten sind. Merkwürdigste Gebäude: der Dom, eines der schönsten gothischen Bauwerke, die Kirchen St. Ulrich, die der ehemaligen gefürsteten Fräuleinstifte Niedermünster und Obermünster, die Kirche der ehemals gefürsteten Abtei St. Emmeran mit vielen historisch merkwürdigen Grabmälern, die des Benedictinerklosters St. Jakob; das alte Rathhaus, der Thurn- und Taxissche Palast, der Dittmersche Palast etc. Die Industrie ist sehr beträchtlich, ebenso der Verkehr, da R. Mittelpunkt der Donaudampfschifffahrt ist. – R., Regino, war röm. Colonie und Hauptwaffenplatz, später Residenz der alten bayer. Herzoge, wurde bei der Aechtung Heinrichs des Löwen reichsfrei, war von 1663–1806 Sitz des deutschen Reichstags, bildete mit dem bischöfl. Gebiete von 1803–10 das Fürstenthum des Kurerzkanzlers Dalberg, kam 1810 an Bayern. Das Bisthum wurde 740 gestiftet u. begriff später ein Gebiet von 6 □M., das die Schicksale der Stadt R. theilte. Regent (vom lat. regere, regieren, regens, Regierender), der Landesfürst; im engeren Sinne dessen Stellvertreter bei Minderjährigkeit, Gefangenschaft, Geisteskrankheit. Regenwurm, gemeiner R. (Lumbricus terrestris) ein Wurm aus der Ordnung der Ringelwürmer (s. Anneliden), mit 100–130 durch eine Querfurche getheilten Ringen u. 8 Reihen Borsten am Bauche, wühlt Gänge nach allen Richtungen in der Erde, besonders in stark gedüngter Gartenerde, frißt außer Erde auch Wurzeln u. thierische Theile. Regesta, lat., Verzeichniß, daher Register; chronologische Auszüge aus mittelalterlichen Urkunden. Reggio (Reddscho), bei den Römern Regium Lepidi, altes ital. Herzogthum, seit 1409 dem Hause Este gehörig, Provinz des Herzogthums Modena. Die Hauptstadt R. ist Bischofssitz, hat eine Citadelle, schöne Kathedrale, 20000 E., Seideindustrie. R. ist Geburtsort Ariostos; von R. führte Marschall Oudinot den Herzogstitel. Reggio, das alte Rhegium, feste

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/688
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 687. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/688>, abgerufen am 26.06.2024.