Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856.

Bild:
<< vorherige Seite

damit die eine oder andere Partei den Staat zu ihrem Vortheile ausbeuten könnte; das Landvolk verhielt sich im Ganzen ruhig und erwartete von Dom Miguel die Erlösung aus dem heillosen Treiben. Nach dem Tode der Königin führte während der Unmündigkeit Pedros V. sein Vater König Ferdinand die Regierung bis 16. Sept. 1855, welche Zeit ruhig verfloß. - Vergl. Schäfers Geschichte von P., 5 Bde., Hamburg und Gotha 1836-54; von Minutoli, "P. u. seine Colonien", 1855.


Portugalöser, alte portugies. Goldmünze = 221/2 Thlr.; hamb. Schaumünze = 10 Dukaten.


Portugiesische Sprache, Portugiesische Literatur. Das Portugiesische, eigentlich ein Dialekt des Spanischen, dem Galicischen am nächsten stehend, ist weder so volltönend wie das Castilianische noch so ausgebildet, sondern hat mehr Zisch- u. Nasenlaute, häufigere Contractionen der Silben, auch manche grammatikalische Unterschiede. (Lexikon von Antonio de Moraes Silva, 4 Bde., Lissabon 1831; Grammatik von Barboza, Lissab. 1830; Portugies. Sprachlehre für Deutsche von Pinheiro de Sousa, Leipzig 1851.) - Die portug. Literatur ist kaum eine nationale zu nennen, da dieselbe in der Regel von fremden Einflüssen beherrscht wurde, andererseits die Nation immer zu klein war, um ein eigenes bedeutendes literarisches Gebiet anbauen zu können. Durch Heinrich von Burgund kam die provencalische Lyrik schon ausgebildet nach Portugal (Sammlungen sind die älteren Cancioneiros); dieselbe bildete sich im 14. und 15. Jahrh. durch die span. Lyrik um, blieb aber wesentlich Hofpoesie. Die Rückwirkung Italiens und der altclassischen Literatur erzeugten im 16. Jahrh. eine kurze Blüte nationaler portugies. Poesie, deren glänzendste Namen der Dramatiker Gil Vicente u. der Epiker Camoens sind; derselben Zeit gehören auch die Geschichtschreiber de Barros und sein Fortsetzer Conto, Albuquerque, Castanheda, Vieira, Freire de Andrada etc. an. Später wurde die Einwirkung der franz. Literatur auf die ziemlich unbedeutenden Leistungen der portugies. sichtbar u. erst im 19. Jahrh. ist wieder ein Dichter, Maria Barbosa de Bocage national geworden und hat darum auch eine Anzahl von Nachahmern gefunden. Unter den neuesten Dichtern werden besonders Mouzinho de Albuquerque, Feliciano de Castilho, Herculano de Carvalho u. Garret (gest. 1854) genannt. (Denis, "Resume de l'histoire litteraire du Portugal", Paris 1826; Garret, "Parnaso lusitano", Par. 1826; Suppl. 1834.)


Portulak (Portulaca) Küchengewächs aus der Familie der Portulaceen, mit fleischigen Blättern, das als Zuthat zu Suppen und Salaten verwendet wird.


Portulan (-ülang), frz., Gradebuch, das die Lage der Häfen, Leuchtthürme, Vorgebirge etc. genau angibt.


Portwein, rother feuriger Wein, der in der portugies. Landschaft Lima de Douro angebaut und von Porto oder Oporto aus versandt wird; die Ausfuhr war von 1765-1826 Monopol einer engl. Handelsgesellschaft.


Porzellan (vom portugies. porcella, Schale), die schönste und werthvollste Töpferwaare, von blendend weißer Farbe, glatter Oberfläche, glattem muscheligem Bruch, halb durchsichtig, metallisch klingend und von solcher Härte, daß sie am Stahle Funken gibt, auch unveränderlich alle Temperaturen durchgeht, wird aus der sogen. P.erde, einem Gemenge von 1 Theile eisenfreier Thonerde und 3 Theilen Kieselerde fabricirt. Die P.erde wird fein gemahlen, geschlemmt und hierauf in einem großen Behälter mit Kiesel oder Quarz, auch wohl Gyps unter Zusatz von etwas Wasser innig gemengt. Die Masse wird sodann geballt u. an einem feuchten Orte aufbewahrt, damit sie gähre; je länger diese Gährung dauert, desto besser wird die Masse. Nachdem sie noch einmal stark durchgeknetet worden, geschieht die Bildung der Formen, entweder auf der Drehscheibe, oder durch Formen oder aus freier Hand. Sind diese so gebildeten Geschirre gehörig an der Luft getrocknet, so werden sie in besonders dazu eingerichteten Oefen gebrannt, wobei man sie zum Schutz vor Verunreinigung in thönerne Kapseln setzt. Dieses Brennen geschieht zweimal, das

damit die eine oder andere Partei den Staat zu ihrem Vortheile ausbeuten könnte; das Landvolk verhielt sich im Ganzen ruhig und erwartete von Dom Miguel die Erlösung aus dem heillosen Treiben. Nach dem Tode der Königin führte während der Unmündigkeit Pedros V. sein Vater König Ferdinand die Regierung bis 16. Sept. 1855, welche Zeit ruhig verfloß. – Vergl. Schäfers Geschichte von P., 5 Bde., Hamburg und Gotha 1836–54; von Minutoli, „P. u. seine Colonien“, 1855.


Portugalöser, alte portugies. Goldmünze = 221/2 Thlr.; hamb. Schaumünze = 10 Dukaten.


Portugiesische Sprache, Portugiesische Literatur. Das Portugiesische, eigentlich ein Dialekt des Spanischen, dem Galicischen am nächsten stehend, ist weder so volltönend wie das Castilianische noch so ausgebildet, sondern hat mehr Zisch- u. Nasenlaute, häufigere Contractionen der Silben, auch manche grammatikalische Unterschiede. (Lexikon von Antonio de Moraes Silva, 4 Bde., Lissabon 1831; Grammatik von Barboza, Lissab. 1830; Portugies. Sprachlehre für Deutsche von Pinheiro de Sousa, Leipzig 1851.) – Die portug. Literatur ist kaum eine nationale zu nennen, da dieselbe in der Regel von fremden Einflüssen beherrscht wurde, andererseits die Nation immer zu klein war, um ein eigenes bedeutendes literarisches Gebiet anbauen zu können. Durch Heinrich von Burgund kam die provençalische Lyrik schon ausgebildet nach Portugal (Sammlungen sind die älteren Cancioneiros); dieselbe bildete sich im 14. und 15. Jahrh. durch die span. Lyrik um, blieb aber wesentlich Hofpoesie. Die Rückwirkung Italiens und der altclassischen Literatur erzeugten im 16. Jahrh. eine kurze Blüte nationaler portugies. Poesie, deren glänzendste Namen der Dramatiker Gil Vicente u. der Epiker Camoëns sind; derselben Zeit gehören auch die Geschichtschreiber de Barros und sein Fortsetzer Conto, Albuquerque, Castanheda, Vieira, Freire de Andrada etc. an. Später wurde die Einwirkung der franz. Literatur auf die ziemlich unbedeutenden Leistungen der portugies. sichtbar u. erst im 19. Jahrh. ist wieder ein Dichter, Maria Barbosa de Bocage national geworden und hat darum auch eine Anzahl von Nachahmern gefunden. Unter den neuesten Dichtern werden besonders Mouzinho de Albuquerque, Feliciano de Castilho, Herculano de Carvalho u. Garret (gest. 1854) genannt. (Denis, „Résumé de lʼhistoire littéraire du Portugal“, Paris 1826; Garret, „Parnaso lusitano“, Par. 1826; Suppl. 1834.)


Portulak (Portulaca) Küchengewächs aus der Familie der Portulaceen, mit fleischigen Blättern, das als Zuthat zu Suppen und Salaten verwendet wird.


Portulan (–ülang), frz., Gradebuch, das die Lage der Häfen, Leuchtthürme, Vorgebirge etc. genau angibt.


Portwein, rother feuriger Wein, der in der portugies. Landschaft Lima de Douro angebaut und von Porto oder Oporto aus versandt wird; die Ausfuhr war von 1765–1826 Monopol einer engl. Handelsgesellschaft.


Porzellan (vom portugies. porcella, Schale), die schönste und werthvollste Töpferwaare, von blendend weißer Farbe, glatter Oberfläche, glattem muscheligem Bruch, halb durchsichtig, metallisch klingend und von solcher Härte, daß sie am Stahle Funken gibt, auch unveränderlich alle Temperaturen durchgeht, wird aus der sogen. P.erde, einem Gemenge von 1 Theile eisenfreier Thonerde und 3 Theilen Kieselerde fabricirt. Die P.erde wird fein gemahlen, geschlemmt und hierauf in einem großen Behälter mit Kiesel oder Quarz, auch wohl Gyps unter Zusatz von etwas Wasser innig gemengt. Die Masse wird sodann geballt u. an einem feuchten Orte aufbewahrt, damit sie gähre; je länger diese Gährung dauert, desto besser wird die Masse. Nachdem sie noch einmal stark durchgeknetet worden, geschieht die Bildung der Formen, entweder auf der Drehscheibe, oder durch Formen oder aus freier Hand. Sind diese so gebildeten Geschirre gehörig an der Luft getrocknet, so werden sie in besonders dazu eingerichteten Oefen gebrannt, wobei man sie zum Schutz vor Verunreinigung in thönerne Kapseln setzt. Dieses Brennen geschieht zweimal, das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0592" n="591"/>
damit die eine oder andere Partei den Staat zu ihrem Vortheile ausbeuten könnte; das Landvolk verhielt sich im Ganzen ruhig und erwartete von Dom Miguel die Erlösung aus dem heillosen Treiben. Nach dem Tode der Königin führte während der Unmündigkeit Pedros V. sein Vater König Ferdinand die Regierung bis 16. Sept. 1855, welche Zeit ruhig verfloß. &#x2013; Vergl. Schäfers Geschichte von P., 5 Bde., Hamburg und Gotha 1836&#x2013;54; von Minutoli, &#x201E;P. u. seine Colonien&#x201C;, 1855.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Portugalöser</hi>, alte portugies. Goldmünze = 22<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Thlr.; hamb. Schaumünze = 10 Dukaten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Portugiesische Sprache</hi>, <hi rendition="#b">Portugiesische Literatur</hi>. Das Portugiesische, eigentlich ein Dialekt des Spanischen, dem Galicischen am nächsten stehend, ist weder so volltönend wie das Castilianische noch so ausgebildet, sondern hat mehr Zisch- u. Nasenlaute, häufigere Contractionen der Silben, auch manche grammatikalische Unterschiede. (Lexikon von Antonio de Moraes Silva, 4 Bde., Lissabon 1831; Grammatik von Barboza, Lissab. 1830; Portugies. Sprachlehre für Deutsche von Pinheiro de Sousa, Leipzig 1851.) &#x2013; Die <hi rendition="#g">portug. Literatur</hi> ist kaum eine nationale zu nennen, da dieselbe in der Regel von fremden Einflüssen beherrscht wurde, andererseits die Nation immer zu klein war, um ein eigenes bedeutendes literarisches Gebiet anbauen zu können. Durch Heinrich von Burgund kam die provençalische Lyrik schon ausgebildet nach Portugal (Sammlungen sind die älteren Cancioneiros); dieselbe bildete sich im 14. und 15. Jahrh. durch die span. Lyrik um, blieb aber wesentlich Hofpoesie. Die Rückwirkung Italiens und der altclassischen Literatur erzeugten im 16. Jahrh. eine kurze Blüte nationaler portugies. Poesie, deren glänzendste Namen der Dramatiker Gil Vicente u. der Epiker Camoëns sind; derselben Zeit gehören auch die Geschichtschreiber de Barros und sein Fortsetzer Conto, Albuquerque, Castanheda, Vieira, Freire de Andrada etc. an. Später wurde die Einwirkung der franz. Literatur auf die ziemlich unbedeutenden Leistungen der portugies. sichtbar u. erst im 19. Jahrh. ist wieder ein Dichter, Maria Barbosa de Bocage national geworden und hat darum auch eine Anzahl von Nachahmern gefunden. Unter den neuesten Dichtern werden besonders Mouzinho de Albuquerque, Feliciano de Castilho, Herculano de Carvalho u. Garret (gest. 1854) genannt. (Denis, &#x201E;<hi rendition="#i">Résumé de l&#x02BC;histoire littéraire du Portugal</hi>&#x201C;, Paris 1826; Garret, &#x201E;<hi rendition="#i">Parnaso lusitano</hi>&#x201C;, Par. 1826; Suppl. 1834.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Portulak</hi><hi rendition="#i">(Portulaca)</hi> Küchengewächs aus der Familie der Portulaceen, mit fleischigen Blättern, das als Zuthat zu Suppen und Salaten verwendet wird.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Portulan</hi> (&#x2013;ülang), frz., Gradebuch, das die Lage der Häfen, Leuchtthürme, Vorgebirge etc. genau angibt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Portwein</hi>, rother feuriger Wein, der in der portugies. Landschaft Lima de Douro angebaut und von Porto oder Oporto aus versandt wird; die Ausfuhr war von 1765&#x2013;1826 Monopol einer engl. Handelsgesellschaft.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Porzellan</hi> (vom portugies. <hi rendition="#i">porcella</hi>, Schale), die schönste und werthvollste Töpferwaare, von blendend weißer Farbe, glatter Oberfläche, glattem muscheligem Bruch, halb durchsichtig, metallisch klingend und von solcher Härte, daß sie am Stahle Funken gibt, auch unveränderlich alle Temperaturen durchgeht, wird aus der sogen. P.<hi rendition="#g">erde</hi>, einem Gemenge von 1 Theile eisenfreier Thonerde und 3 Theilen Kieselerde fabricirt. Die P.erde wird fein gemahlen, geschlemmt und hierauf in einem großen Behälter mit Kiesel oder Quarz, auch wohl Gyps unter Zusatz von etwas Wasser innig gemengt. Die Masse wird sodann geballt u. an einem feuchten Orte aufbewahrt, damit sie gähre; je länger diese Gährung dauert, desto besser wird die Masse. Nachdem sie noch einmal stark durchgeknetet worden, geschieht die Bildung der Formen, entweder auf der Drehscheibe, oder durch Formen oder aus freier Hand. Sind diese so gebildeten Geschirre gehörig an der Luft getrocknet, so werden sie in besonders dazu eingerichteten Oefen gebrannt, wobei man sie zum Schutz vor Verunreinigung in thönerne Kapseln setzt. Dieses Brennen geschieht zweimal, das
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[591/0592] damit die eine oder andere Partei den Staat zu ihrem Vortheile ausbeuten könnte; das Landvolk verhielt sich im Ganzen ruhig und erwartete von Dom Miguel die Erlösung aus dem heillosen Treiben. Nach dem Tode der Königin führte während der Unmündigkeit Pedros V. sein Vater König Ferdinand die Regierung bis 16. Sept. 1855, welche Zeit ruhig verfloß. – Vergl. Schäfers Geschichte von P., 5 Bde., Hamburg und Gotha 1836–54; von Minutoli, „P. u. seine Colonien“, 1855. Portugalöser, alte portugies. Goldmünze = 221/2 Thlr.; hamb. Schaumünze = 10 Dukaten. Portugiesische Sprache, Portugiesische Literatur. Das Portugiesische, eigentlich ein Dialekt des Spanischen, dem Galicischen am nächsten stehend, ist weder so volltönend wie das Castilianische noch so ausgebildet, sondern hat mehr Zisch- u. Nasenlaute, häufigere Contractionen der Silben, auch manche grammatikalische Unterschiede. (Lexikon von Antonio de Moraes Silva, 4 Bde., Lissabon 1831; Grammatik von Barboza, Lissab. 1830; Portugies. Sprachlehre für Deutsche von Pinheiro de Sousa, Leipzig 1851.) – Die portug. Literatur ist kaum eine nationale zu nennen, da dieselbe in der Regel von fremden Einflüssen beherrscht wurde, andererseits die Nation immer zu klein war, um ein eigenes bedeutendes literarisches Gebiet anbauen zu können. Durch Heinrich von Burgund kam die provençalische Lyrik schon ausgebildet nach Portugal (Sammlungen sind die älteren Cancioneiros); dieselbe bildete sich im 14. und 15. Jahrh. durch die span. Lyrik um, blieb aber wesentlich Hofpoesie. Die Rückwirkung Italiens und der altclassischen Literatur erzeugten im 16. Jahrh. eine kurze Blüte nationaler portugies. Poesie, deren glänzendste Namen der Dramatiker Gil Vicente u. der Epiker Camoëns sind; derselben Zeit gehören auch die Geschichtschreiber de Barros und sein Fortsetzer Conto, Albuquerque, Castanheda, Vieira, Freire de Andrada etc. an. Später wurde die Einwirkung der franz. Literatur auf die ziemlich unbedeutenden Leistungen der portugies. sichtbar u. erst im 19. Jahrh. ist wieder ein Dichter, Maria Barbosa de Bocage national geworden und hat darum auch eine Anzahl von Nachahmern gefunden. Unter den neuesten Dichtern werden besonders Mouzinho de Albuquerque, Feliciano de Castilho, Herculano de Carvalho u. Garret (gest. 1854) genannt. (Denis, „Résumé de lʼhistoire littéraire du Portugal“, Paris 1826; Garret, „Parnaso lusitano“, Par. 1826; Suppl. 1834.) Portulak (Portulaca) Küchengewächs aus der Familie der Portulaceen, mit fleischigen Blättern, das als Zuthat zu Suppen und Salaten verwendet wird. Portulan (–ülang), frz., Gradebuch, das die Lage der Häfen, Leuchtthürme, Vorgebirge etc. genau angibt. Portwein, rother feuriger Wein, der in der portugies. Landschaft Lima de Douro angebaut und von Porto oder Oporto aus versandt wird; die Ausfuhr war von 1765–1826 Monopol einer engl. Handelsgesellschaft. Porzellan (vom portugies. porcella, Schale), die schönste und werthvollste Töpferwaare, von blendend weißer Farbe, glatter Oberfläche, glattem muscheligem Bruch, halb durchsichtig, metallisch klingend und von solcher Härte, daß sie am Stahle Funken gibt, auch unveränderlich alle Temperaturen durchgeht, wird aus der sogen. P.erde, einem Gemenge von 1 Theile eisenfreier Thonerde und 3 Theilen Kieselerde fabricirt. Die P.erde wird fein gemahlen, geschlemmt und hierauf in einem großen Behälter mit Kiesel oder Quarz, auch wohl Gyps unter Zusatz von etwas Wasser innig gemengt. Die Masse wird sodann geballt u. an einem feuchten Orte aufbewahrt, damit sie gähre; je länger diese Gährung dauert, desto besser wird die Masse. Nachdem sie noch einmal stark durchgeknetet worden, geschieht die Bildung der Formen, entweder auf der Drehscheibe, oder durch Formen oder aus freier Hand. Sind diese so gebildeten Geschirre gehörig an der Luft getrocknet, so werden sie in besonders dazu eingerichteten Oefen gebrannt, wobei man sie zum Schutz vor Verunreinigung in thönerne Kapseln setzt. Dieses Brennen geschieht zweimal, das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:18Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:18Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/592
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 4. Freiburg im Breisgau, 1856, S. 591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon04_1856/592>, abgerufen am 25.11.2024.